Was ist das Leben, wenn nicht ein immerwährendes Paradoxon.
Heute haben wir größere Häuser und kleinere Familien, mehr Annehmlichkeiten, aber weniger Zeit, mehr akademische Grade, aber weniger gesunden Menschenverstand, mehr Kenntnisse, aber weniger Urteilskraft.
Wir haben mehr Experten, aber auch mehr Probleme, mehr Medikamente, aber weniger Gesundheit. Wir verbrauchen ohne Maß, lachen zu wenig und fahren zu schnell. Wir werden sehr schnell böse und lesen zu wenig, wir sehen zu viel fern und benutzen zu viel Whatsapp und denken kaum nach.
Wir haben unsere Besitztümer multipliziert, dafür aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, lieben zu wenig und lügen zu oft. Wir haben gelernt, uns durchs Leben zu schlagen, aber nicht zu leben.
Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber kein Leben den Jahren. Wir haben höhere Gebäude, aber wenig Temperament, breitere Autobahnen, aber engere Horizonte. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger. Wir kaufen mehr, aber genießen es weniger.
Wir sind zum Mond geflogen und zurückgekehrt, aber es fällt uns schwer, die Straße zu überqueren, um unsere Nachbarn zu begrüßen. Wir haben den äußeren Raum erobert, aber nicht den inneren. Wir haben gelernt uns zu beeilen, aber nicht zu warten.
Wir haben größere Einkünfte, aber nicht mehr Moral. Wir bauen immer mehr Computer, um immer mehr Informationen zu speichern, aber wir kommunizieren weniger. Es zählt Quantität, aber nicht Qualität, mehr Ablenkung, aber weniger Vergnügen, mehr Nahrungsmittel, aber weniger nahrhaftes, zwei Gehälter, aber mehr Scheidungen, fabelhafte Häuser, aber zerstörte Heime.
Das Leben ist eine Kette von Glücksmomenten. Nicht immer geht es um das Überleben. Ziehe deine besten Kleider an und lege dein bestes Parfum auf. Benutze es, wenn dir danach ist. Erlaube nicht, dass dein Leben ein kontinuierliches Paradoxon ist.
Redaktioneller Hinweis: Der Beitrag wurde von Jairo Gomez übersetzt.
Foto und Video: Luis Mariano Fernández
Luis Mariano Fernández Pimentel ist investigativer Journalist, Buchautor und YouTube-Blogger. Er ist Mitglied der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF).