In Polen spielt sich gerade etwas ab, was einem Menschen mit gesundem Verstand das Blut in den Adern gefrieren lässt: Kriegsspiele an Russlands Grenzen.
Tausende Soldaten wurden von der NATO zusammengezogen, um den Ernstfall zu üben. Die Folgen könnten fatal sein. Währenddessen lässt sich aber ein Großteil der europäischen Bevölkerung von der Fußball-EM einschläfern und tut so, als ob nichts wäre.
Man soll sich nicht täuschen. Die Welt befindet sich in einer Situation, die mindestens genau so gefährlich ist wie 1962 die Kubakrise.
Damals war es die Sowjetunion, die den Westen provozierte. Heute dürfte es genau andersherum sein. Russland befindet sich im Schwitzkasten. Vielleicht nennt sich deshalb das Nato-Manöver auch Anaconda.
Wie in 1960er-Jahren könnte der kleinste Fehler auf einer der beiden Seiten eine Katastrophe auslösen, die allerdings schlimmer als der Zweite Weltkrieg wäre.
War Games
Eine beunruhigende Vorstellung, die scheinbar nur die wenigsten Bürger in ihr Bewusstsein lassen wollen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Unsere Politik würde so etwas niemals zulassen.
Weit gefehlt! Durch die Verhängung von Sanktionen der Europäischen Union gegenüber Russland, ist ein Mechanismus in Gang gesetzt worden, der so schnell nicht mehr zu stoppen ist. Man geht auf Konfrontation. Jeder der ein Messer zieht, um es bildhaft auszudrücken, sollte aber wissen, dass man unter Umständen auch zustechen muss. Das wäre eine Katastrophe.
Mein Vorwurf richtet sich daher an die Politiker in Deutschland und vor allem an die Politiker der Regierungsparteien. Warum wird mit dem Nachbarn nicht verhandelt? Warum sucht man nicht den friedlichen Dialog? Als sie ihr Amt antraten, schworen sie Schaden vom deutschen Volk abzuhalten.
Das alte Feindbild
Durch die scheinbar bedingungslose Treue zu den USA, die in Russland ein altes Feindbild neu entdeckt haben, kommt es nun zu Provokationen an den Grenzen.
Das Wohl der Bevölkerung wurde somit Fremdinteressen untergeordnet und der Amtseid mehr als großzügig ausgelegt.
Das ist ein Umstand, der uns allen klar sein sollte.
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Seit 1967 lebt der im spanischen Granada geborene Bernardo Jairo Gomez Garcia in Deutschland. Sein Vater stammt aus Kolumbien, seine Mutter aus Spanien. Schon vor seinen Ausbildungen zum Trockenbaumonteur und Kfz-Lackierer entdeckte Gomez seine Leidenschaft für die Kunst. Er studierte an einer privaten Kunsthochschule Airbrushdesign und wechselte aus der Fabrikhalle ans Lehrerpult. Rund 14 Jahre war Gomez als Spanischlehrer in der Erwachsenenbildung tätig. Seine Interessen gelten der Politik, Geschichte, Literatur und Malerei. Für Neue Debatte schreibt Jairo Gomez über die politischen Entwicklungen in Spanien und Lateinamerika und wirft einen kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland und Europa.