Die Bürgerinnen und Bürger Spaniens wählen am Sonntag zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate ein Parlament. Das linke Bündnis Podemos Unidos könnte einen großen Erfolg einfahren.
Die Regierungsbildung war nach den Wahlen im Dezember gescheitert. Neuwahlen sollen nun für klare politische Verhältnisse sorgen. Ob es gelingt, ist aber offen.
Es wäre allerdings keine Überraschung, sollte das linke Bündnis Podemos Unidos an der sozialistischen Arbeiterpartei PSOE vorbeiziehen. Ob es dann zur Bildung einer handlungsfähigen Regierung kommen wird, ist trotzdem nicht sicher.
Keine Mehrheit für eine Einparteienregierung
Eine Mehrheit für eine Einparteienregierung ist nicht in Sicht. Eine große Koalition scheint im Land keine Option mehr zu sein. Eventuell könnte es zu einem Bündnis zwischen Podemos Unidos und PSOE kommen. Diese Konstellation war nach dem ersten Wahlgang aber an zähen Koalitionsverhandlungen gescheitert.
Der unangenehme Partner im Süden Europas
Wie auch immer die Wähler sich entscheiden werden, eines ist unausweichlich: Mit der bisherigen Mischung aus Vetternwirtschaft, Korruption und Misswirtschaft kann es auf der Iberischen Halbinsel nicht weitergehen.
Foto: Thierry Ehrmann – CC BY 2.0 – Flickr.com.
Gunther Sosna studierte Psychologie, Soziologie und Sportwissenschaften in Kiel und Hamburg, und arbeitete im Bereich Kommunikation, Werbung und als Journalist für Tageszeitungen und Magazine. Er lebte über zehn Jahre im europäischen Ausland und war international in der Pressearbeit und Werbung tätig. Er ist Initiator von Neue Debatte. Regelmäßig schreibt er über soziologische Themen, Militarisierung und gesellschaftlichen Wandel. Außerdem führt er Interviews mit Aktivisten, Politikern, Querdenkern und kreativen Köpfen aus allen Milieus und sozialen Schichten zu aktuellen Fragestellungen.