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Parents Circle: Wir kämpfen für das Leben, nicht für den Tod

Parents Circle entstand aus einer gemeinsamen Idee der Eltern von Opfern des israelisch-palästinensischen Konfliktes, die dank der Suche im eigenen Herzen die immer wieder verbreitete Nachricht von Tod und Rache ablehnen und sich dem Leben zuwenden.

Israel und Palästina, zwei Gebiete, die seit Jahren durch Hass, Groll und Verbitterung getrennt sind. Die Medien wollen uns glauben machen, es gäbe keine Lösung zu diesem Konflikt. Und doch ist eine andere Realität möglich. Ein Beitrag von Antonietta Chiodo.

Parents Circle entstand aus einer gemeinsamen Idee der Eltern von Opfern des israelisch-palästinensischen Konfliktes, die dank der Suche im eigenen Herzen die immer wieder verbreitete Nachricht von Tod und Rache ablehnen und sich dem Leben zuwenden.

Seit zehn Jahren existiert eine echte und wahrhaftige Zusammenarbeit im sozialen Bereich, die von Männern und Frauen aus Palästina und Israel geleistet wird, und die spezifische Projekte zur Kommunikation geschaffen hat, bei denen ausnahmslos immer beide Seiten vertreten sind: Projekte aus dem Bereich der Kunst und des Handwerks, Workshops auf verschiedenen Ebenen, die sich mit den Themen Erziehung und Bewusstsein für Frieden anstatt Groll befassen, Seminare, die sich im Laufe der Zeit in verschiedenen Teilen der Erde entwickelt haben.

The Bird of Peace

Um ein Beispiel zu nennen: eine Vereinigung von Frauen, die Teil des Parents Circles sind, schufen in diesen Monaten ein Projekt mit dem Titel “Schritt halten”, bei dem der Gedanke, gemeinsam den Weg zum Frieden hin zu gehen, interpretiert wird.

Geschickte Hände nähen mit Nadel und Faden das Logo “The Bird of Peace” auf Turnschuhe; ein Logo in jugendlichem, modernen Stil, das den “Vogel des Friedens” als Zeichen der Verbundenheit darstellt.

The 2015 Women In The World Summit, Lincoln Center, New York City; 4/22/2015
The 2015 Women In The World Summit, Lincoln Center, New York City; 4/22/2015

Das Projekt wurde sehr positiv aufgenommen, sowohl auf lokalen Niveau als auch international, und hat berühmte Persönlichkeiten wie Helen Mirren, Meryl Streep, Barbara Streisand und Cate Blanchett dazu bewegt, einige Modelle der Turnschuhe zu kaufen und somit den poetischen Sinn dahinter zu verbreiten sowie die Aufmerksamkeit wieder auf die Versöhnung als authentische Form einer möglichen Zukunft zu lenken. Zu den Unterstützern des Projektes gehört auch Robi Damlin, eine jüdische Frau, die 2002 ihren Sohn durch einen palästinensischen Scharfschützen verlor.

Krieg ist kein Zufall

Die Eltern des Parents Circle begannen diesen gemeinsamen Weg vor gut 11 Jahren und erinnern jedes Jahr am 10. Mai mit den Feierlichkeiten des Memorial Day daran, dass Krieg kein Zufall ist, sondern ein bewusster, von Menschen zu verantwortender Akt.

In Tel Aviv fand dieses Jahr am 10. Mai eine Veranstaltung im Namen des Friedens statt, bei der rund 30.000 Menschen teilnahmen, darunter auch Vertreter der Knesset als stille Beobachter dieses außergewöhnlichen Zusammenkommens von Männern und Frauen zweier Völker, deren Konflikt wohl der am meisten diskutierte auf der ganzen Welt ist.

Gewichtige Worte sprach Arab Aramin, dessen Bruder Abir Aramin durch den Konflikt ums Leben kam:

Unser Interesse wird niemals die Rache sein. Wir kämpfen für das Leben, nicht für den Tod.

Übersetzung aus dem Italienischen von Evelyn Rottengatter


Redaktioneller Hinweis: Der Beitrag von Antonietta Chiodo erschien erstmals bei unserem Kooperationspartner Pressenza.com.

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Fotos: Parents Circle.

Journalistin, Aktivistin und Humanistin bei Pressenza | Webseite

Die Journalistin Antonietta Chiodo wurde in Rom geboren und wuchs in Mailand auf. 1995 beendete sie ihre Ausbildung zur Diplom-Typographin. Sie arbeitete beim Corriere della Sera und begeisterte sich für den Lokaljournalismus. In dieser Zeit beschäftigte sich Antonietta intensiv mit Palästina, Fragen der Menschenrechte und vertiefte ihre Kenntnisse der islamischen Kultur. Als Grafikerin war sie mehrere Jahre für die Zeitschrift Narcomafie tätig, die sich für die Bekämpfung der Mafia engagiert. Antonietta Chiodo schrieb mehrere Bücher und war als Korrespondentin in Burkina Faso und Marokko. Außerdem berichtete sie aus Randzonen verschiedener Kriegsgebiete. Sie gehört zum Autorenteam der humanistiachen Nachrichtenagentur Pressenza und schreibt über die Diversität der Kulturen in den Beziehungen des täglichen Lebens.

Von Antonietta Chiodo

Die Journalistin Antonietta Chiodo wurde in Rom geboren und wuchs in Mailand auf. 1995 beendete sie ihre Ausbildung zur Diplom-Typographin. Sie arbeitete beim Corriere della Sera und begeisterte sich für den Lokaljournalismus. In dieser Zeit beschäftigte sich Antonietta intensiv mit Palästina, Fragen der Menschenrechte und vertiefte ihre Kenntnisse der islamischen Kultur. Als Grafikerin war sie mehrere Jahre für die Zeitschrift Narcomafie tätig, die sich für die Bekämpfung der Mafia engagiert. Antonietta Chiodo schrieb mehrere Bücher und war als Korrespondentin in Burkina Faso und Marokko. Außerdem berichtete sie aus Randzonen verschiedener Kriegsgebiete. Sie gehört zum Autorenteam der humanistiachen Nachrichtenagentur Pressenza und schreibt über die Diversität der Kulturen in den Beziehungen des täglichen Lebens.

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