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Weltanschauungen und der Kampf ums Dasein

Was der einzelne Mensch denkt und glaubt, ist eine Sache. In Geschichte und Gesellschaft spielen jedoch gemeinsame Überzeugungen von Gemeinschaften und Klassen die entscheidende Rolle: Es geht um Weltanschauung und den Kampf ums Dasein.

Wir haben es zentral und primär mit den Ideologien der Menschen zu tun und damit, wie sie grundsätzlich “die Welt anschauen”, wie sie entsprechend ihre laufenden Gegenwartsprobleme sehen und bereit sind zu handeln.

Auch wenn jeder Mensch seine individuelle Weltanschauung im Kopf hat, heißt das nicht, dass es siebeneinhalb Milliarden verschiedene Ideologien gibt.

Menschen sind gesellschaftliche Wesen, die nur in Gemeinschaften existieren und ihr Leben gestalten können. Jeder Mensch weiß, dass er ohne seine Mitmenschen nicht auskommt, dass er wie auch immer für die Gemeinschaft da sein muss, damit diese für ihn da ist, dass er geben muss, um nehmen zu können.

Kollektive Weltanschauung als Rechtfertigung für Gemeinschaft

Jeder Mensch bringt von Natur aus unterschiedliche Fähigkeiten und Möglichkeiten mit, deren Zusammenspiel neue soziale Qualitäten hervorbringen. Jeder soll und muss so gut er irgend kann zum Ganzen beitragen: Männer wie Frauen, Junge wie Alte, Starke wie Schlaue, Schnelle wie Geduldige.

Die Gemeinschaft ist am Ende so viel mehr als die Summe der Einzelmenschen, ist so viel reicher, lebensfähiger, widerstandsfähiger als es seine einzelnen Mitglieder je sein können.

Der Zusammenhalt aller historischen Lebensgemeinschaften wurde und wird durch gemeinsame Überzeugungen hergestellt. Menschen in gleichen sozialen Lebensverhältnissen entwickeln auch passende kollektive Weltanschauungen, die ihre Gemeinschaften rechtfertigen und ihre sozialen Verhältnisse stabilisieren. Damit reduzieren sich die in der Geschichte zu registrierenden Ideologien auf ein für den Kulturforscher überschaubares Maß.

Über die grundlegende Moral

Mit solcher individuellen und gesellschaftlichen Disposition der Menschen ist eine grundlegende, allgemein menschliche Moral verbunden, die immer und überall in der Entwicklung der Menschheit Gültigkeit hatte und die nicht verhandelbar ist. Sie liegt allen Menschen sozusagen im Blut, in den Genen, in den Instinkten.

Zu den Grundsätzen dieser Moral zählen: Du musst Deinen Beitrag für die Gemeinschaft leisten; wenn du nicht arbeitest, sollst du auch nicht essen, außer du bist krank. Du sollst nicht töten. Du sollst Vater und Mutter ehren. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Frau, Mann, Eigentum. Du sollst nicht lügen und betrügen, etc.

Diese Moral beruht auf einer so unausrottbaren, fundamental-menschlichen Welterfahrung und Existenzsicht, dass sie in allen angewandten und speziellen Weltanschauungen und Religionen enthalten ist, wie auch immer die jeweilige historische Verpackung gewesen sein mag oder noch ist.

Es ist diese von der Natur eingepflanzte, nicht auslöschbare Moral, die Menschen selbst in den finstersten Momenten der Geschichte, im KZ, vor Stalingrad oder im Flüchtlingsboot im Mittelmeer Hoffnung gibt und die Herrenmenschen, Ausbeuter und Kriegsverbrecher irgendwann einholt und zur Rechenschaft zieht. Mir selbst hilft sie, angesichts dessen, was sich auf der Welt abspielt und wohin sie treibt, nicht den Glauben an die Menschheit zu verlieren.

Gewalt, Kampf ums Dasein und das Recht des Stärkeren

Lebens- beziehungsweise Überlebensgemeinschaften – etwa urgesellschaftliche Jäger- und Sammlergruppen, Sippen-und Stammesgemeinschaften und Staaten in ihren vielfältigen historischen Manifestationen – waren nie allein auf der Welt und standen immer in Konkurrenz und Kampf untereinander.

Die humane Moral und mitmenschliches Verhalten wurden immer borniert auf die eigene mehr oder weniger weit eingegrenzte, beschränkte Lebensgemeinschaft bezogen. Man konnte sich noch nicht eine gesamte Menschheit vorstellen, weil man den gemeinsamen Lebensraum Planet Erde noch gar nicht überblicken konnte.

Die Menschen bekamen von der Natur leider nicht nur Solidarität und kollektive Lebensgestaltung in die Wiege gelegt. Nach außen galten andere Maßstäbe, mit denen ein ganz anderes, brutales, egoistisches Handeln gerechtfertigt wurde.

Jede soziale Gemeinschaft war sich zunächst selbst die nächste. Es herrschte das Wolfsgesetz eines Rechts des physisch Stärkeren, die Logik tierischer Nahrungsketten und – wie es der Naturforscher Charles Darwin ausdrückte – ein gnadenloser “Kampf ums Dasein”, des absoluten Vorrangs der eigenen Existenzsicherung.

Mangelsituationen und Verteilungskämpfe

Dieser Kampf sozialer Gemeinschaften gegeneinander ergab sich aus naturgegebenen und auch selbst verschuldeten Mangelsituationen, die Begehrlichkeiten und Verteilungskämpfe nach sich zogen.

Gegenüber bessergestellten oder schwächeren Konkurrenten blieb die oben skizzierte Moral nur zu oft auf der Strecke. Das basismäßige, artgebundene Grundgewissen wurde außer Kraft gesetzt und es herrschte die nackte, nicht weiter infrage gestellte Gewalt des Stärkeren und Siegers.

Hatte man die Chance oder wurde man von Not getrieben, holte man sich von anderen, was man brauchte: Vorräte, Frauen, Äcker, Jagdgebiete, Arbeitssklaven.

Arbeitsteilung, Produktivitätssteigerung und Sesshaftwerdung ermöglichten schließlich Überschussproduktion und Vorratswirtschaft. Mit diesen Optionen ergab sich für die schon Jahrhunderttausende alte, und sich in winzigen Entwicklungsschritten und evolutionären Verzweigungen über die Kontinente verbreitende Urmenschheit zunächst punktuell und regional in der jüngeren Steinzeit und anschließenden Bronzezeit vor 6000 bis 8000 Jahren der gewaltige revolutionäre Sprung in das Zeitalter der schriftkundigen, Staaten bildenden Zivilisation.

Bezieht man die gesamte Zeit der Menschen auf eine Stunde, so reden wir nun lediglich von der letzten halben Minute …

Wir haben die widerstreitenden Grundprinzipien innerhalb von Gemeinschaften und im Kampf zwischen ihnen festgestellt. Im dritten Teil der Serie wird der Frage nachgegangen, wie das Wolfgesetz des Rechts des Stärkeren die Gesellschaft im Inneren verändert hat.


Weitere Teile der Serie

Hier geht es zum ersten Teil: Das Staubkorn der Galaxis und seine überflüssigen Götter.

Hier geht es zum dritten Teil: Staatenbildung, Zivilisation und das Recht des Stärkeren

Hier geht es zum vierten Teil: Der Epochenumbruch in der Menschheitsgeschichte


Redaktioneller Hinweis: Der Beitrag “Weltanschauungen und der Kampf ums Dasein” wurde am 7.4.2021 aktualisiert. Nicht mehr erreichbare Links wurden ersetzt beziehungsweise entfernt und das Layout umgestellt.


Fotos: Jonny Lindner (pixabay.com) – Creative Commons CC0

Historiker

Reinhard Paulsen studierte in den Jahren 1967-1974 Geschichte an der Universität in Kiel und schloss das Studium mit dem Grad eines Magister Artium ab. Danach verließ er das akademische Intellektuellenmilieu und absolvierte eine Schlosserlehre.

Reinhard Paulsen arbeitete als Betriebsschlosser in einer Aluminiumhütte und wechselte 1977 zu einem weltweit tätigen Konzern der Chemischen Industrie, in dem er 35 Jahre bis zu seinem Ruhestand 2012 angestellt war. Seine Arbeit umfasste Schlosser-, Techniker- und Ingenieursarbeit und Tätigkeiten in der Qualitätssicherung und im Reklamationswesen. In all diesen Jahren war Paulsen basisgewerkschaftlich engagiert: sei es als Vertrauensmann, als Betriebsrat oder in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung, wobei er persönlich kritische Distanz zum Gewerkschaftsmanagement hielt.

2002 kehrte er nach 28 Jahren und parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit an die Universität zurück. Er arbeitete ab 2006 an der Universität Hamburg (Fakultät für Geisteswissenschaften) an einem Promotionsprojekt zu hamburgischer und europäischer Schifffahrt im Mittelalter sowie deutscher Forschungsvergangenheit, das er 2014 mit dem Grad eines Dr. phil. in mittelalterlicher Geschichte abschloss. 2013 und 2014 nahm er Lehraufträge in mittelalterlicher Geschichte an der Universität Hamburg wahr.

Von Reinhard Paulsen

Reinhard Paulsen studierte in den Jahren 1967-1974 Geschichte an der Universität in Kiel und schloss das Studium mit dem Grad eines Magister Artium ab. Danach verließ er das akademische Intellektuellenmilieu und absolvierte eine Schlosserlehre.

Reinhard Paulsen arbeitete als Betriebsschlosser in einer Aluminiumhütte und wechselte 1977 zu einem weltweit tätigen Konzern der Chemischen Industrie, in dem er 35 Jahre bis zu seinem Ruhestand 2012 angestellt war. Seine Arbeit umfasste Schlosser-, Techniker- und Ingenieursarbeit und Tätigkeiten in der Qualitätssicherung und im Reklamationswesen. In all diesen Jahren war Paulsen basisgewerkschaftlich engagiert: sei es als Vertrauensmann, als Betriebsrat oder in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung, wobei er persönlich kritische Distanz zum Gewerkschaftsmanagement hielt.

2002 kehrte er nach 28 Jahren und parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit an die Universität zurück. Er arbeitete ab 2006 an der Universität Hamburg (Fakultät für Geisteswissenschaften) an einem Promotionsprojekt zu hamburgischer und europäischer Schifffahrt im Mittelalter sowie deutscher Forschungsvergangenheit, das er 2014 mit dem Grad eines Dr. phil. in mittelalterlicher Geschichte abschloss. 2013 und 2014 nahm er Lehraufträge in mittelalterlicher Geschichte an der Universität Hamburg wahr.

2 Antworten auf „Weltanschauungen und der Kampf ums Dasein“

Wie Prometheus das Mensch-Sein kreierte und was daraus geworden ist

Was ist nur los in unserer Welt?

Wirklich sein kann der Mensch nur, wenn er die Vielzahl der von ihm lebensnotwendiger Weise zu erbringenden Leistungen, unter Verwendung seines Bewusstsein in menschlicher Gemeinschaft erarbeitet, austauscht, verteilt und nutzt. Und erst das zu Bewusstsein befähigte und zu Kreativität begabte Wesen Mensch kann die Spontaneität natürlicher Entwicklungslinien in der Kultur seines Willens aufheben und sich mit harmonisch verlaufenden Wirtschaftskreisläufen in das Ökosystem Erde bewusst und zielorientiert eingliedern.

am Scheideweg

dies ist der Weg zu den leichten Genüssen
nimm dir was du willst und was du liebst
nimm was dir Gewinn erbringen kann
auszuschlagen brauchst du nichts
Gelüste kannst du immer haben
Angenehmes brauchst du nie zu scheuen
trinken sollst du nur den feinsten Wein
und nur erlesene Speisen sollen dich laben

was hat denn jener Weg an Gutem zu bieten
dort wo man isst noch eh man den Hunger verspürt
dort wo man trinkt ohne Durst und wo man nur liebt
was man sich leichthin einfach nehmen kann

dort wo die scheinbaren Freunde die Nächte verprassen
und den besten Teil des Tages verschlafen
in der Jugend hüpfen sie sorglos herum ohne Sinn
und im Alter schleppen sie sich in stumpfer Einsamkeit dahin

von hoffnungsvollem Glauben gibt’s dort keine Spur
und das Schöne verliert sich im Drüben

der verführerische Weg erschien dem Homo faber
gar zu elysisch faul – und gar zu hart der Weg der Strenge
so entschied er sich zur Strebsamkeit auf beiden Wegen
denn wer sein Leben liebt kann auch dem Elend andrer
nicht den Rücken kehren

doch dem Homo ludens ist’s eigentlich egal

Prometheus:
Da sind wir wieder am Anfang, an jenem Anfang an dem das Wort stehen muss, das Wort des bewussten Seins. Eines Buch der Bücher liegt aufgeschlagen vor mir auf dem Tisch. Es ist verständlich und doch anspruchsvoll, informativ und doch nachdenklich. Der Verfasser, der auf dem hübschen Frontispiz abgebildet ist, lächelt verbindlich. Sein Gesicht könnte einem Mann oder einer Frau gehören. In diesem Buch wird über die Geschichte der berühmten und besonders auch der meist vergessenen Mitglieder der uralten Menschen-Familie erzählt. Es wird von ihren Siegen und Niederlagen gesprochen und von ihren beinahe verborgen gebliebenen Entdeckungen. Und es wird aufgezeigt, wie sich die Bräuche der Menschen immer wieder neu verwandeln, denn alles ist in Bewegung und nichts bleibt wie es ist.

Gaea erscheint:
Prometheus, Schöpfer des Homo sapiens, bist du zufrieden?

Prometheus:
Noch nicht Mutter Erde, denn auch schon lange bevor die Römer Menschen an Holzkreuze nagelten, war ihnen, wie auch den Griechen und anderen Völkern, der Anfang so ziemlich egal. Und wie es derzeit aussieht, ist es noch immer so. Leben und leben lassen wollte und will man, mal demokratisch oder auch despotisch. Zu all dem Spaß hat man Gefangene als „sprechende Werkzeuge“ benutzt. Und so ist es auch heute noch.

Gaea:
Warum ist das so?

Prometheus:
Außer, dass sie offensichtlich auf Opfer angewiesen sind, leben auch heute noch die vermeintlichen Herren der Welt ganz lustig. Den Untertänigen versprachen sie das ewige Dasein im Elysium. Und die Aufbegehrenden verängstigt man mit den Qualen im Hades. Heute heißt das Himmel und Hölle.

Gaea:
Warum weinst du Melpomene, Muse der Tragödie?

Melpomene:
Am 18. Februar 1943, an dem Tag, an dem der Reichspropagandaminister zum “totalen Krieg” aufruft, werden in der Münchner Universität die Geschwister Hans und Sophie Scholl, 24 und 21 Jahre alt, verhaftet, als sie Flugblätter der “Weißen Rose” verteilen. Diese Tätigkeit haben sie mit Freunden aus moralischer Empörung über die Gewaltpolitik des nationalsozialistischen Regimes bereits im Vorjahr begonnen. „Die Weiße Rose” hat in den selbstentworfenen Flugblättern unter anderem erklärt:
„Mit mathematischer Sicherheit führt Hitler das deutsche Volk in den Abgrund. Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern! Seine und seiner Helfer Schuld hat jedes Maß überschritten.“
Die Angeklagten werden zum Tode verurteilt und am gleichen Tage hingerichtet. In einem Nachfolgeprozess im April werden drei weitere Todesurteile gefällt. Aber die “Weiße Rose” existiert weiter, denn noch immer regiert das Böse gegen dich, Gaea, die Mutter Erde

Gaea:
Und Sisyphos, du der Homo ludens, handelst du immer noch so wie es dir gerade gefällt?

Sisyphos:
Ich war immer kreativ und fleißig. Und dennoch ist es meine Strafe auf einen Berg einen rauen Stein zu wälzen, der immer wieder abwärts rollt, sodass mein Geist und Körper keinen Augenblick zur Ruhe kommt. Die mühselige Arbeit des Lebens ist es, die ich für mich erwählte und die mich nun als Schattenbild im Tode noch verfolgt. Meine Maxime war und ist immer noch: Gewinnen im Spiel, na klar! Und wenn schon verlieren, dann aber erst zum Schluss!

Gaea zu Prometheus:
Sind also Menschen, wie du, die Krone der Schöpfung oder eine Versammlung unvollkommen ausgestatteter Kreaturen, die sich im Unendlichen ihrer Wirklichkeit verlieren?

Prometheus:
So wirkte auch Daidalos im sagenhaften Altertum. Er war der kunstreichste Mann seiner Zeit, Baumeister, Bildhauer und Arbeiter in Stein. In den verschiedensten Gegenden der Welt wurden Werke seiner Kunst bewundert, und von seinen Bildsäulen sagte man, sie leben, gehen und sehen, und seien für kein Bild, sondern für ein beseeltes Geschöpf zu halten. So großartiges was Daidalos auch schuf, hatte er doch die Untugend, eitel und eifersüchtig auf seine Kunst zu sein. Ja er beging eben deshalb einen Mord und musste, um der Strafe zu entgehen ins Exil. Später wollte er gemeinsam mit seinem Sohn von dort fliehen, und er erfand zu diesem Zweck künstliche, einen Menschen tragende Flügel. Verwegener Übermut wurde Ikaros, Daidalos‘ Sohn, auf der Flucht zum tödlichen Verhängnis. Des Vaters Flügel eröffneten seiner Beweglichkeit zwar neue Möglichkeiten, doch nicht die unbedingte Befreiung von den Naturgesetzen.

Gaea:
Und was bedrückt Thalia denn, die Muse der Komödie?

Thalia:
Oh nein, Mutter Erde, ich bin nicht bedrückt. Ich denke nur an eine traurige und doch schöne Geschichte. Garp, ein Soldat, litt an schweren Verbrennungen. Sein ganzer Körper wurde täglich neu Verbunden, auch seine Hände, so dass er selbst nichts mehr machen konnte. Nur manchmal regte sich an ihm jenes Organ, mit dem der Mann seinen Teil der Frau überbringen muss, um ein Kind zu zeugen. Garp konnte sich aber in solchen Fällen nicht einmal selbst die Spannung nehmen und hätte wohl, anstatt ein wenig Lust erfahren zu können, hilflose Einsamkeit empfinden müssen. Jenny, eine Krankenschwester, war barmherzig und half. Bald hörte Garp auf zu strampeln und er bekam Luft durch ein Sauerstoffgerät. Eines Tages, als die Krankenschwester frei hatte, starb Technical Sergeant Garp. Aber das Beste von ihm war in ihr. Es war für beide das Beste, die einzige Möglichkeit, wie er weiterleben konnte, die einzige Art, wie sie ein Kind bekommen wollte.

Prometheus:
Schon seit jeher versucht der Mensch sein Dasein zu verlängern und die auf seinem Heimatplaneten gegebenen Möglichkeiten auszuschöpfen. So entwickelt sich jede Frau und jeder Mann zur Persönlichkeit und nimmt menschliche Gestalt an.

Gaea:
Na und du, Herakles du Kraftmensch, hast du alles erreicht was du brauchst?

Herakles:
Ich, der Homo faber, habe mehr als nur die Taten im Dienste des Erysthes vollbracht. Von allen Angstbedrohten grenze ich mich ab, als der Veränderer der Welt. Ehe aus baumkletternden Affen die menschliche Gesellschaft erwuchs vergingen tausende von Jahren. Doch schließlich war sie da und was finden wir als Unterschied zwischen Affenrudel und menschlichem Beisammensein? Die Arbeit am Wohnsitz des menschlichen Daseins. Die kraftvoll kreative Arbeit erst macht das wahre Menschsein aus. Von Geschlecht zu Geschlecht hat sich die Arbeit verändert. Zur Jagd und Viehzucht trat der Ackerbau, zu diesem Spinnen und Weben, neben Handel und Gewerbe trat Kunst und Wissenschaft.

Prometheus:
Doch die Hässlichkeit so mancher menschlichen Tat macht durchaus vergessen, dass doch jeder Mensch geliebt werden und Liebe geben will. Doch das friedliche, menschliche Miteinander wird durch die Gier nach Geld wertem Vorteil zu aggressivem Gegeneinander, soziale Beziehungen werden zerstört und moralisches Bewerten ihres Wirkens wird unterlassen. Diese Welt befand und befindet sich in ständiger Veränderung. Heute müssen die Menschen ihren Heimatplaneten und das menschliche Dasein vor dem Verfall bewahren.

Gaia:
Einem Haus der Menschlichkeit, in dem der Mensch des Menschen Wert sein kann, ist unsre Erde ein gutes Fundament. Erkenntnisse zu suchen und schönes zu erstreben macht das Menschsein wirklich wahr.
Doch so weit ist das menschliche Dasein noch nicht gekommen. Weder die Arroganz verantwortlicher Politiker oder Global-Player noch eigene Interessen einzelner Staaten oder Wirtschaftsgemeinschaften sind die tiefgründigen Ursachen für den eskalierenden Verfall des Ökosystems Erde und der unser Mensch-Sein ausmachenden Werte.
Im Kapitalismus wird alles Zwischenmenschliche auf Ware-Geld-Beziehungen reduziert. Deshalb ist hier nicht das Wohl der Menschen das Maß für die politischen Entscheidungen.

Das ändert aber nichts daran, dass es das im Allgemeinen sein sollte und man dafür kämpfen muss. Sagen wir es treffender so: Das Maß für politische Entscheidungen muss das Wohl aller Menschen und darf keinesfalls der Geld werte Vorteil der Finanzoligarchie sein!

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