Ist der Bevölkerung der Zweck hinter dem Begriff Demokratie verloren gegangen? Dr. Christian Ferch kommentiert die Angst(-mache) vor den Linken und die Knechtung durch charismatisch anmutende Gutredner.
Die Angst vor der Partei DIE LINKE ist im Kern eine Angst vor einer kommunistischen Diktatur, da viele sie immer noch als Nachfolgepartei der PDS und der SED sehen.
Ein wirklicher Kampf gegen diese Vorurteil, im Sinne eines Aufpolierens des Images der Partei, findet nur sehr rudimentär statt, da es den Protagonisten vielmehr um soziale Missstände geht, als um effekthaschende PR-Aktionen, welche den Linken zuwider zu sein scheinen.
Hier ist eine bessere Öffentlichkeitsarbeit angebracht, denn politische Überzeugungen wollen nicht nur als richtig eingesehen, sondern eben – leider – auch an die Frau und den Mann gebracht sein.
Wenn Oskar Lafontaine in einem Interview den Verfall der Demokratie zugunsten einer Oligarchie beklagt, dann kann das zweierlei Gründe haben:
Entweder, der Bevölkerung ist der Begriff der Demokratie mitsamt ihres Zweckes, dem Wohle der Mehrheit der Bevölkerung zu dienen, verloren gegangen, oder aber, der Wähler glaubt den Beteuerungen der Großen Koalition, Deutschland gehe es gut, wählt die etablierten Parteien samt Sozialabbau, und fühlt sich dabei wohl, von den charismatisch anmutenden Gutrednern weiter geknechtet zu werden.
Foto/Video: Geralt (pixabay.com, Creative Commons CC0) und Jung und Naiv.
Dr. Christian Ferch studierte Linguistik, Philosophie und Religionswissenschaft mit den Schwerpunkten Semantik, Kommunikationstheorie und Religionskritik. Er war Chefredakteur der Studentenzeitung „Die Spitze“ und schrieb seine Dissertation unter dem Titel „Elemente einer allgemeinen Kommunikationstheorie“ an der Freien Universität Berlin. Christian Ferch veröffentlicht zahlreiche philosophische Texte auf seiner Homepage. Im Podcast Philosophie Heros reflektiert er auf gesellschaftliche Aspekte aus dem Blickwinkel der Philosophie und der Kommunikation.