Die Neue Debatte ist eine Plattform für kritische Diskussion und Meinungsbildung. Sie macht auch vor den alten Bildungskonzepten nicht halt. Die Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften ist so ein angestaubter Ladenhüter.
In einem kurzen Artikel will Christian Ferch uns den Unterschied zwischen “Erklären” und “Verstehen”, zwischen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft “erklären” oder “verstehen lassen”.
Allerdings macht er eigentlich nichts von beidem, sondern belässt es bei der Erwähnung eines alten Ladenhüters bürgerlich-idealistischen Bildungsbürgertums, mit dem noch heute die Studenten in den entsprechenden Fächern (zumindest in meinem, der Geschichte) und offenbar auch in Christian Ferchs (der Philosophie) von traditionalistischen Professoren verwirrt werden.
Es soll sich nun niemand Sorgen machen, dass hier zwei Akademiker abgehobene Universitätsdispute anzetteln. Das haben Christian Ferch und ich sicher beide nicht vor.
Die angesprochenen Probleme sind aktuell, weil sie zum einen unsere Weltanschauung, unsere Einstellung zu Leben und Gesellschaft und unseren Glauben an was auch immer bestimmen.
Zum anderen sollten wir uns auch in grundlegenden ideologischen Fragen einen eigenen Kopf machen, weil man sonst zu leicht gekonnter Rhetorik von politischen Verführern auf den Leim geht und, ohne es zu merken, für Sachen eingespannt wird, die man eigentlich gar nicht haben möchte.
Christian Ferch führt aus, dass
“… der Naturwissenschaftler „erklärt“, der Geisteswissenschaftler „versteht“, versucht es, oder ist zumindest auf dem Weg dahin.”
Das Konzept, Naturwissenschaft hier und Geisteswissenschaft dort, teilt die Welt, das Sein, oder wie auch immer man das Ganze nennt, in zwei Teile: in die Dichotomie von Menschheit einerseits und den gesamten Rest des Existierenden, inklusive der belebten und unbelebten Natur andererseits.
Dahinter stand das Konzept von den Menschen als der Krone der Schöpfung, das Jahrtausende lang eine anmaßende Selbstüberschätzung der jeweiligen Bildungs- und Kultureliten – auch menschliche Hybris genannt – prägte.
Henne oder Ei

Das, was die Menschen angeblich allem anderen voraus hatten, waren Geist und Bewusstsein ihrer selbst. Und da sie Krone der Schöpfung waren, musste es auch einen Schöpfer geben, der ihnen diesen krönenden Geist eingehaucht hatte.
Das bedeutet, dass zum Menschsein eine Religion mit Schöpfergott gehörte. Der Geist kam aus der Sphäre des Überirdischen und hatte nichts mit der uns umgebenden physischen Welt zu tun.
“Am Anfang war das Wort”, sagt die Bibel. Gemäß diesem Konzept existierte zuerst die göttliche Idee, dann formte sich die Welt gemäß dieser geistigen, ideellen Grundlage.
Wir haben es hier mit einem alten “Henne und Ei” Grundproblem der Philosophie zu tun: Was war zuerst? War es der Geist, der alles, die Welt, die Menschen und die Gesellschaft nach göttlicher Idee formte (Idealismus)?
Oder waren es die physisch, gesellschaftlich existierenden Menschen, die sich im Laufe der gelebten Geschichte ihr Bewusstsein, ihre Weltanschauung, ihre Ideen und ihren Geist selber schufen (Materialismus)?
Die etwas andere Menschheit
Solange Religionen die Welt erklärten (besser: verklärten) und die Theologie die Leitwissenschaft war (Mittelalter), wurde jeder Materialismus automatisch zu Gottesleugnung und Ketzerei.
Im Verlauf der Geschichte gab es heftige Einbrüche in die Phalanx des religiösen Idealismus, und die Menschheit musste heftige Kröten schlucken.
“Menschheit” ist nicht ganz richtig, um das klarzustellen. Es handelte sich immer nur um dünne, die Kultur beherrschende Eliteschichten in den Gesellschaften, die sich selbst meinten, wenn sie von “Menschheit” sprachen.
Ein Sklave zählte für sie zum belebten Arbeitswerkzeug wie das Vieh. Die leibeigenen Bauern oder die Massen der in der Großindustrie schuftenden Lohnarbeiter zählten nicht zur zivilisierten Menschheit, genauso wenig wie heute die abgeschriebenen, verhungernden Menschen in Afrika und die verelendenden, arbeitslosen Massen weltweit in der sogenannten Dritten Welt und selbst immer größerer Bevölkerungsteile in den Metropolländern selbst.
Erkenntnis bis zum Scheiterhaufen
Der erste Einbruch in die “Krone der Schöpfung” kam mit der Renaissance (Kopernikanische Wende im 16. Jahrhundert). Die Astronomie eines Nikolaus Kopernikus, Johannes Keppler, Tycho Brahe und Galileo Galilei zertrümmerten das alte geozentrische Weltbild, bei dem sich alles nach und um die Erde und die sie beherbergende “Krone der Schöpfung” drehte, die nun aber zu einem Planeten unter anderen und die Sonne das Zentralgestirn wurde.

Am konsequentesten dachte der Dominikaner, Philosoph und Wissenschaftler Giordano Bruno1 die neuen Erkenntnisse zu Ende. Ohne die alten zwiebelförmigen Himmelssphären erkannte er die Unendlichkeit des Weltraums ohne zeitlichen Anfang, wodurch sich für ihn eine göttliche Schöpfung und ein Jenseits erledigten. 1600 ermordete die Kirche diesen großen, für sie so gefährlichen Mann auf dem Scheiterhaufen.
In diese Zeit fallen auch die Anfänge naturwissenschaftlicher Forschung. Im 17. Jahrhundert entstanden wissenschaftliche Gesellschaften. Aufklärung, Vernunft, Rationalismus, wissenschaftlich-mathematische Methoden der Forschung und ein neues – das kartesisch-mechanistische Weltbild2 – waren mit den Namen René Descartes und Isaak Newton verbunden.
Neben der Theologie und Philosophie gab es nun als welthistorische Errungenschaft Naturwissenschaften, die bis in die heutige Zeit hinein einen ungeheuren Siegeszug bei der Entwicklung des menschlichen Denkens und der Erklärung und Gestaltung der Welt ohne verklärende und metaphysische Ideologien ermöglichten.
Die profane Lebensform als Schock
Die alte, alles beherrschende Ideologie von Religion, Gott und Geist musste sich aus weiten Bereichen des menschlichen Denkens und der Erkenntnis zurückziehen, und nun als “Geisteswissenschaften” in menschlichen Bereichen agieren, in denen das frühe naturwissenschaftliche, methodische Vorgehen zu keinen Erkenntnissen führen konnte. Es handelte sich um die Kunst, das zwischenmenschlich Emotionale und allgemein das Seelenleben der Menschen.

Mit den Naturwissenschaften war ein wichtiger Zacken war aus der Krone der Schöpfung herausgebrochen. Mitte des 19. Jahrhunderts bracht schmerzhaft ein nächster großer Zacken heraus.
Es war der große englische Naturforscher Charles Darwin, der Mitte des 19. Jahrhunderts die Abstammungslinien in der belebten Natur und die Entwicklungslinien der Menschen mit seiner Evolutionslehre nachwies.
Es stellte sich heraus, dass die Menschheit die am weitesten entwickelte Primatenart ist und quasi vom Affen abstammt. Aus der “Krone der Schöpfung” wurde eine ganz profane, evolutionär erklärbare Lebensform auf der Erde.
Für Philosophie, Religion und Geschichte als Kerndisziplinen der Geisteswissenschaften war das ein Schock. Der vergeistigten, gottähnlichen Selbstüberhöhung und dem Gottesgnadentum der herrschenden Klassen wurde ihr Fundament entzogen.
Bauch statt Ratio
An der Krone der Schöpfung blieb nur noch ein großer Zacken übrig, der allerdings Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts abbrach und von der Krone nur einen einfachen Stirnreif ohne König übrig ließ.
Nicht nur, dass die Welt sich mit naturwissenschaftlicher Forschung erklären lässt. Nicht nur, dass sich die edlen, gottähnlichen, vergeistigten Geschöpfe als Primaten entpuppten.
Nun entdeckten der österreichische Arzt Sigmund Freud und die Psychoanalytiker zu allem Unglück auch noch, dass es mit der Ratio, der Vernunft und der Logik der Menschen nicht weit her ist. Menschen entscheiden aus dem Bauch heraus.
Ein steuerndes Unterbewusstsein und verschiedene “Ichs” bestimmen die Handlungen der Menschen. Die große, geistige Freiheit des Menschen reduzierte sich als nachträglich vorgeschoben und in die wirklichen Abläufe hineinrationalisiert.
Geisteswissenschaften ohne Geist
Von dem höheren Geistwesen, das den Menschen – meist zu Pfingsten in Form von Tauben – den göttlichen Funken und Geist herabschickt, blieb nichts zum “Verstehen” übrig.
Das “Verstehen” der Geisteswissenschaft ist im Kern nichts weiter als das Festklammern an überholte Hybris.
Das Verstehen, das Einfühlen, das Nachempfinden von menschlichen und gesellschaftlichen Regungen in den Geisteswissenschaften war immer nur ein Versuch, sich die Welt nach den eigenen, gehobenen Ansprüchen zurechtzulegen und passend zu machen.
Jede Zeit und jede Elite verstand ihre Existenz so, dass sie gut abschnitt, während die Naturwissenschaften die Welt immer umfassender und tiefer “erklärten” und die Geisteswissenschaften ohne “Geist” zurückließen.
Natürlich gibt es Bereiche und Lebensäußerungen, die man – zumindest im Rahmen der heutigen Grenzen naturwissenschaftlicher Parameter – nicht erklären kann. Das wird angesichts der sich uns heute etwas mehr offenbarenden Welt des Subatomaren (Quantenmechanik) und des Größten, der Galaxis (Relativitätstheorie), auch so bleiben – auch für die noch oft mit bildungsbürgerlichem Dünkel durchsetzte “Geisteswissenschaft”.
Eine notwendige Symbiose
Naturwissenschaftliches “Erklären” und geisteswissenschaftliches “Verstehen” gehören untrennbar zusammen.
Erklärende Naturwissenschaftler müssen immer verstehen, was sie eigentlich treiben und welche Implikationen und gesellschaftlichen Auswirkungen ihre Arbeit hat. Sie müssen ihre Verantwortung begreifen, sonst verkommen sie zu Fachidioten in fremden Diensten.

Man denke nur an den Fall der Atombombe (Fall des Robert Oppenheimer, theoretischer Physiker, Leiter des Manhattan-Projekts und “Vater der Atombombe”).
Die Geisteswissenschaftler müssen aus ihrem Olymp des Geistes herabsteigen und sich erklären lassen, was die Naturwissenschaft treibt und zusammen mit ihr einen verantwortlichen Fortschritt für die gesamte Menschheit gestalten.
Übrigens, die heutige “Geisteswissenschaft” versteht langsam, dass das mit dem Geist eine veraltete Sache ist. Deshalb benennt man sich in “Kulturwissenschaft” um. Das ist sicherlich ein Fortschritt, aber noch keine notwendige Symbiose zwischen Natur- und Geisteswissenschaft zu einer allgemeinen, umfassenden Wissenschaft, in der alle heute atomisierten Wissenschaftsbereiche an einem Strang ziehen und jeder mit seinem Bereich zu einer ganzheitlichen, integrierten Weltsicht beiträgt.
Liebe Leser, man glaubt gar nicht, was in so einem kurzen, eigentlich harmlosen Artikel von Christian Ferch so alles drinsteckt, nicht wahr?
Quellen und Anmerkungen
[1] Giordano Bruno (1548 – 1600) war ein italienischer Priester, Dichter, Philosoph und Astronom. Er wurde durch die Inquisition der Ketzerei und Magie für schuldig befunden, zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und am 17. Februar 1600 in Rom verbrannt. Vierhundert Jahre später, am 12. März 2000, erklärte Papst Johannes Paul II. die Hinrichtung Giordano Brunos sei nunmehr auch aus kirchlicher Sicht als Unrecht zu betrachten. ↩
[2] Kartesisch nach René Descartes (“cogito ergo sum” – “ich denke, folglich bin ich”). Es entwickelte sich ein mechanistisches Weltbild, wonach die Welt von Naturgesetzen regiert wird. Man erklärte sich die Welt wie eine Maschine, wie ein Uhrwerk, das – einmal von einem göttlichen Wesen aufgezogen und in Gang gesetzt – nach Gesetzen der Mechanik (Isaak Newton) exakt funktioniert. Wenn man sämtliche Naturgesetze kennt, dazu die genaue Ausgangslage, kann man die Zukunft vorhersagen (Determinismus, Laplacesche Dämon). ↩
Fotos: GDJ (pixabay.com) – Creative Commons CC0 sowie Bilder von Giordano Bruno, Charles Darwin (Albuminpapierabzug einer 1868 von Julia Margaret Cameron angefertigten Fotografie), “Die Erschaffung des Lichts” von Gustave Doré und Robert Oppenheimer (alle Gemeinfrei).
Reinhard Paulsen studierte in den Jahren 1967-1974 Geschichte an der Universität in Kiel und schloss das Studium mit dem Grad eines Magister Artium ab. Danach verließ er das akademische Intellektuellenmilieu und absolvierte eine Schlosserlehre.
Reinhard Paulsen arbeitete als Betriebsschlosser in einer Aluminiumhütte und wechselte 1977 zu einem weltweit tätigen Konzern der Chemischen Industrie, in dem er 35 Jahre bis zu seinem Ruhestand 2012 angestellt war. Seine Arbeit umfasste Schlosser-, Techniker- und Ingenieursarbeit und Tätigkeiten in der Qualitätssicherung und im Reklamationswesen. In all diesen Jahren war Paulsen basisgewerkschaftlich engagiert: sei es als Vertrauensmann, als Betriebsrat oder in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung, wobei er persönlich kritische Distanz zum Gewerkschaftsmanagement hielt.
2002 kehrte er nach 28 Jahren und parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit an die Universität zurück. Er arbeitete ab 2006 an der Universität Hamburg (Fakultät für Geisteswissenschaften) an einem Promotionsprojekt zu hamburgischer und europäischer Schifffahrt im Mittelalter sowie deutscher Forschungsvergangenheit, das er 2014 mit dem Grad eines Dr. phil. in mittelalterlicher Geschichte abschloss. 2013 und 2014 nahm er Lehraufträge in mittelalterlicher Geschichte an der Universität Hamburg wahr.
5 Antworten auf „Atomisierte Wissenschaft: Erklären und Verstehen gehören zusammen“
Lieber Reinhard,
danke, dass Du DIch so intensiv mit meinem Artikel auseinandergesetzt hast. Da konnte ich wohl etwas anstoßen / triggern… –
Besonders gefallen hat mir die Erwähnung Sigmund Freuds, der zu (er-)klären versuchte, dass der Mensch eben doch nicht rational, also mit dem Kopf entscheidet. Womit aber dann? – Mit der Emotion, dem Bauch, der Intuition, oder gar mit seiner Vernunft, seinem Geist? –
Hierzu empfehle ich meinen Artikel »Widerspruch oder nicht« vom 24.01.17, in dem es – unter anderem – um die Unterscheiduing von Verstand und Vernunft geht.
Danke nochmals für Deinen historischen Abriss und Deine Stellungnahme!
Lieber Christian,
Du meinst: „dass der Mensch eben doch nicht rational, also mit dem Kopf entscheidet. Womit aber dann? – Mit der Emotion, dem Bauch, der Intuition, oder gar mit seiner Vernunft, seinem Geist?“
Ich bin da etwas altmodischer und halte es mit Karl Marx:
„Das gesellschaftliche Sein bestimmt da Bewusstsein.“
Was ist das für ein Bewusstsein, das durch die Existenz und Stellung des Einzelnen in der Gesellschaft, durch seine Lebenslage bestimmt wird? Man nennt es Klassenbewusstsein, das die Interessen, Wünsche, Ansichten und Reaktionsweisen von Menschengruppen in prinzipiell gleiche oder ähnlicher Stellung in der Gesellschaft vorbestimmt. Es steuert und bestimmt die Emotionen, Bauch und Intuition mit, das, was ein Individuum für „vernünftig“ hält und was nicht. So, wie es ein Klassenbewusstsein gibt, gibt es auch eine Klassenvernunft.
Es gibt jedoch nicht d i e Vernunft d e s Menschen. Es ist bürgerliche Menschenverklärung, wenn immer über „den Menschen an sich“, über „uns Menschen“ philosophiert wird. Leider sprichst auch du in deinem Kommentar von „dem Menschen“, „seiner Vernunft“ und „seinem Geist“. Erzähle mal den Leuten in den Favelas, den Hartz IV-Arbeitslosen, den Menschen in Syrien oder den mexikanischen Arbeitern etwas von „dem Menschen“ D. Trump und seiner Milliardärsgarde.
Gruß, Reinhard
Lieber Christian,
> “… dass der Mensch eben doch nicht rational, also mit dem Kopf entscheidet. Womit aber dann? – Mit der Emotion, dem Bauch, der Intuition, oder gar mit seiner Vernunft, seinem Geist?”
Nur eine ganze kleine Bemerkung dazu. Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber ich halte es mit Karl Marx: “Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein!”. Die gesellschaftliche Klassenherkunft, die Lebenslage, die Lebensumstände, seine Abhängigkeiten bestimmen die Sorgen, Nöte, Interessen und Wünsche von Menschen – also ihr Bewusstsein, ihre bewusste Wahrnehmung und Einschätzung ihrer Umwelt. Jedes Individuum hat natürlich seine ganz individuellen Sichtweisen, sein spezielles Bewusstsein
.Es ist in meinen Augen eine ideologische Mystifizierung verallgemeinernder bürgerlicher Wissenschaft, von “dem Menschen an sich” von “wir Menschen” zu reden. Diesen “Menschen als solchen” hat es in der Geschichte noch nie gegeben. Leider schreibst du auch von “dem Menschen”, “seiner Vernunft“, und “Seinem Geist”.
Die Gesellschaft ist nicht die Aufsummierung von Millionen der unterschiedlichsten Individuen. Sie besteht vielmehr aus Menschengruppierungen, die sich jeweils in prinzipiell gleicher oder ähnlicher gesellschaftlichen Lage befinden, – festzumachen als ökonomisch-gesellschaftliche Klassen. – Man entwickelt “aus dem Bauch heraus” gleiche Interessen, Ansichten und Reaktionsformen, d.h. in allen Gesellschaftsmitgliedern steuert ein mehr oder weniger ausgeprägtes Klassenbewusstsein mit. D a s aber hatte Sigmund Freund noch nicht drauf, das war denn später eher Wilhelm Reich.
Gruß, Reinhard
Lieber Reinhard,
1. Hast Du recht.
2. Hat mein Professor gesagt, ich hätte es Dir leicht gemacht… –
Mit meiner Affinität zu einem »Verstehen« bin ich etwas zu sehr an Dilthey gehangen. Dieser konzentriert sich auf emphatisches Verstehen.
Festzuhalten bleibt, dass die Begriffe »Erklären« und »Verstehen« in den Natur- und Geisteswissenschaften eine andere Bedeutung haben, unterschiedlich gebraucht und angewendet werden.
Gruß,
Christian
Hallo Christian,
Schöne Grüße an Deinen Professor und herzlichen Glückwunsch zur Lektüre von Dilthey, dessen hochgestochene, abgehobene und dadurch einschüchternde Intellektuellenschreibe eigentlich kein normaler Mensch verstehen kann.
Beste Grüße
Reinhard