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Meinung

Krieg dem Kriege! Guerre à la Guerre! War against War! Oorlog aan den Oorlog!

Das Wimmern der Lämmer rührt sie nicht – das Schlachthaus bleibt geöffnet; die Maschinen für den Fleischwolf werden pünktlich geliefert.

Die syrische Armee soll den Ort Chan Scheichun mit Giftgas angegriffen haben. Viele Zivilisten wurden getötet. Ohne die Legitimation des UN-Sicherheitsrats bombardierten US-Einheiten als Vergeltung einen syrischen Stützpunkt. Deutsche Politiker halten diesen Angriff für “nachvollziehbar”. Ein Kommentar.

Das Buch “Krieg dem Kriege” des Antimilitaristen Ernst Friedrich erschien erstmals 1924 und protokollierte in eindringlichen Fotografien schonungslos die Folgen des Ersten Weltkriegs für die Menschen und das wahre Gesicht des Krieges: zerrissene Leiber, abgerissene Arme und Beine, zerschossene Gesichter, Verwundete, Verstümmelte, Hinrichtungen, das Leiden und das ganze Elend und das jämmerliche Sterben im Dreck.

Otto Dorbritz (27), verwundet im Oktober 1918. Durch Minenwurf Oberlippe und Nase weggerissen.
Otto Dorbritz, verwundet Oktober 1918.

Heute, jetzt, in dieser Sekunde krepieren irgendwo auf dem Globus Menschen im und durch Krieg.

Und dann stellen sich politische Soldaten, gehüllt in die feinen Uniformen des Kapitals vor das einfache Volk und reden frei von jeder Empathie davon Verständnis für kriegerische Handlungen aufzubringen?!

Selbstverständlich wird niemand diese Handlanger der Kriegsindustrie und ihresgleichen jemals in einem Schützengraben verenden sehen.

Nie wird jemand sehen, wie sie um Hilfe betteln, während sie ihre aus dem Körper tretenden Eingeweide mit beiden Händen festhalten und erbärmlich an den Folgen von Bombensplittern, Tretminen oder Gewehrkugeln verrecken.

Nie wird jemand sehen, wie sich ihre verbrannte und verkohlte Haut vom Fleisch ablöst, sich das Napalm bis zu ihren Knochen durchfrisst oder sie nach dem Einatmen von Giftgas ihre Lungen auskotzen.

Das
Das “Ebenbild Gottes”.

Nein! Sie schicken andere in den schmutzigen Tod und sie bewerten den schmutzigen Tod anderer mit der Gleichgültigkeit eines Buchhalters, der die Bilanz für einen Schlachthof erstellt, in der Erwartung, dass schon morgen wieder geschlachtet wird.

Das Wimmern der Lämmer rührt sie nicht – das Schlachthaus bleibt geöffnet; die Maschinen für den Fleischwolf werden pünktlich geliefert.

Symbolisch sei diesen abgrundtief schlechten Charakteren mit Friedrichs Werk das schäbige Maul gestopft.


Fotos: Das “Ebenbild Gottes” mit Gasmaske und die Aufnahme des Kriegsopfers Otto Dorbritz. Fotografen unbekannt – Ernst Friedrich, Krieg dem Kriege, PD-alt-100 und Titelbild von John Warwick Brooke – This is photograph Q 3995 from the collections of the Imperial War Museums (Gemeinfrei).

Gunther Sosna studierte Psychologie, Soziologie und Sportwissenschaften in Kiel und Hamburg. Er war als Handballtrainer tätig, arbeitete dann als Journalist für Tageszeitungen und Magazine und später im Bereich Kommunikation und Werbung. Er lebte hauptsächlich im europäischen Ausland und war international in der Pressearbeit und im Marketing tätig. Sosna ist Initiator von Neue Debatte und weiterer Projekte aus den Bereichen Medien, Bildung, Diplomatie und Zukunftsfragen. Regelmäßig schreibt er über soziologische Themen, Militarisierung und gesellschaftlichen Wandel. Außerdem führt er Interviews mit Aktivisten, Politikern, Querdenkern und kreativen Köpfen aus allen Milieus und sozialen Schichten zu aktuellen Fragestellungen. Gunther Sosna ist Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens und tritt für die freie Potenzialentfaltung ein, die die Talente, Fähigkeiten und die Persönlichkeit des Menschen in den Mittelpunkt stellt, ohne sie den Zwängen der Verwertungsgesellschaft unterzuordnen. Im Umbau der Unternehmen zu gemeinnützigen und ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichteten sowie genossenschaftlich und basisdemokratisch organisierten Betrieben sieht er einen Ausweg aus dem gesellschaftlichen Niedergang, der vorangetrieben wird durch eine auf privaten Profit ausgerichtete Wirtschaft, Überproduktion, Kapitalanhäufung und Bullshit Jobs, die keinerlei Sinn mehr haben.

Von Gunther Sosna

Gunther Sosna studierte Psychologie, Soziologie und Sportwissenschaften in Kiel und Hamburg. Er war als Handballtrainer tätig, arbeitete dann als Journalist für Tageszeitungen und Magazine und später im Bereich Kommunikation und Werbung. Er lebte hauptsächlich im europäischen Ausland und war international in der Pressearbeit und im Marketing tätig. Sosna ist Initiator von Neue Debatte und weiterer Projekte aus den Bereichen Medien, Bildung, Diplomatie und Zukunftsfragen. Regelmäßig schreibt er über soziologische Themen, Militarisierung und gesellschaftlichen Wandel. Außerdem führt er Interviews mit Aktivisten, Politikern, Querdenkern und kreativen Köpfen aus allen Milieus und sozialen Schichten zu aktuellen Fragestellungen. Gunther Sosna ist Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens und tritt für die freie Potenzialentfaltung ein, die die Talente, Fähigkeiten und die Persönlichkeit des Menschen in den Mittelpunkt stellt, ohne sie den Zwängen der Verwertungsgesellschaft unterzuordnen. Im Umbau der Unternehmen zu gemeinnützigen und ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichteten sowie genossenschaftlich und basisdemokratisch organisierten Betrieben sieht er einen Ausweg aus dem gesellschaftlichen Niedergang, der vorangetrieben wird durch eine auf privaten Profit ausgerichtete Wirtschaft, Überproduktion, Kapitalanhäufung und Bullshit Jobs, die keinerlei Sinn mehr haben.

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