Die teleologische und die deontologische Ethik sind nicht nur in der Philosophie und im Ethikunterricht anzutreffen. Dr. Christian Weilmeier erklärt den Unterschied.
Die teleologische Ethik geht als Konzept davon aus, dass sich Handlungen und jede Art von Entwicklungsprozessen an Zwecken orientieren und somit durchgängig zweckmäßig oder zielgerichtet ablaufen. Dabei stehen die Folgen des Handels im Mittelpunkt, also das Ergebnis des Handelns selbst.
Ein Beispiel ist der Utilitarismus und dessen vom englischen Philosophen Jeremy Bentham formulierten Prinzips des Nutzens. Demnach ist all das gut, was “das größte Glück der größten Zahl” – bezogen auf alle von einer Handlung betroffenen Menschen – hervorbringt.
Deontologischen Ethik
Bei der deontologischen Ethik wird das Handeln selbst betrachtet. Es geht also darum, wie eine Handlung, die einen Zweck erfüllen soll, hauptsächlich oder ausschließlich beschaffen ist. Die Handlung wird beurteilt und diese muss ethisch sein. Das Ergebnis ist zweitrangig.
So bleibt zum Beispiel eine Lüge, die verboten und unethisch ist, auch dann unethisch, selbst wenn durch die Lüge selbst eine noch größere Zahl von Lügen verhindert werden könnte.
Redaktioneller Hinweis: Noch mehr Philosophie und Erklärungen von Dr. Christian Weilmeier gibt es auf seinem YouTube-Channel.
Foto: Burghard Mohren (pixabay.com) – Creative Commons CC0.
Dr. Christian Weilmeier studierte Philosophie und Kommunikationswissenschaft in München und promovierte über die politische Philosophie im Roman „Eumeswil“ von Ernst Jünger. Im Anschluss arbeitete Christian Weilmeier für den Verein Mehr Demokratie e.V. als Pressesprecher. In diesem Rahmen war er auch an der Vorbereitung und Durchführung mehrerer landesweiter Volksentscheide in Bayern beteiligt. Danach organisierte er als Mitinhaber der Gesellschaft für Bürgergutachten über Jahre Bürgerbeteiligungsverfahren im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung. Dazu gehörte auch die wissenschaftliche Auswertung der Ergebnisse und deren Zusammenfassung in Bürgergutachten. Zur Zeit konzentriert er sich auf die Publizistik. Christian Weilmeier betreibt u.a. einen Blog, eine Homepage und einen Philosophie-Channel auf YouTube, und stellt sich auch auf seinem Kanal auf Facebook der Diskussion über Themen der Philosophie und der Politik. Immer wieder steht er als Interviewpartner für verschiedenste Medien zur Verfügung wie zum Beispiel für die WELT, B.Z. Berlin, Jolie oder die Deutsche Presse-Agentur.
2 Antworten auf „Der Unterschied: Teleologische und deontologische Ethik“
So weit ich sehen kann, schließen sich die beiden Prinzipien aus. Beide haben ihre grundsätzlichen Probleme. Auf der einen Seite (“Das Gegenteil von gut ist gut gemeint”) und auf der anderen die Unmöglichkeit der Folgenabschätzung. Aber eins scheint mir unabweisbar zu sein: Politisches Handeln muss die Folgen des Tuns in Rechnung stellen.
Es gibt selbstsüchtigen Utilitarismus