Deontologische Ethik: Erklärung und Kritik
Folter ist unethisch, darin herrscht weitestgehende Übereinstimmung. Doch darf Folter angewandt werden, um ein schlimmes Verbrechen zu verhindern? Hier stoßen die theoretischen Konzepte der deontologischen Ethik offenbar an ihre Grenzen – oder doch nicht? Christian Weilmeier erklärt in seinem Video, was deontologische Ethiken wollen und welche Kritik sich daraus ergibt.
Im letzten Video habe ich den Unterschied zwischen der teleologischen und der deontologischen Ethik erklärt.
Bei den deontologischen Ethiken werden Handlungen, die einen bestimmten Zweck erfüllen sollen, danach beurteilt, wie sie hauptsächlich oder ausschließlich beschaffen sind – in sich selbst – und ob diese Beschaffenheiten ethisch sind. Das Resultat der Handlung spielt keine Rolle. Diese Handlungen, unabhängig von ihren Konsequenzen, werden als gut oder schlecht beurteilt.
Es geht also darum, ob das, was ich tue, unmittelbar richtig ist oder eben nicht. Das Gegenteil sind Ethiken, die die Konsequenzen einer Handlung berücksichtigen. Platt gesagt: Es zählt, was am Ende herauskommt. Dabei gibt es natürlich Abstufungen.
Die deontologischen Ethiken liefern offensichtliche Kritikpunkte. Wenn zum Beispiel jemand mit einer Bombe einen Anschlag plant, durch den viele Menschen ihr Leben verlieren würde, ist es dann erlaubt durch Folter, die aus sich selbst heraus moralisch verwerflich ist, die Information zu bekommen, wo die Bombe sich befindet, um dadurch Menschenleben zu retten?
Was darf man wann? Darf es eine Güterabwägung geben? Wo ist die Relation zwischen Handlung und Ergebnis? Im Video gehe ich diesen Fragen nach und verdeutliche die Kritik durch weitere Beispiele.
Redaktioneller Hinweis: Noch mehr Philosophie und Erklärungen von Dr. Christian Weilmeier gibt es auf seinem YouTube-Channel.
Foto: Geralt (pixabay.com) – Creative Commons CC0.