Die Kunst ist es nicht genial zu werden. Das sind wir schon von Anfang an. Mit unserer Geburt kommen wir aus der Genialität der Natur und sind ihre Kinder.
Nein, die Kunst ist es, die Genialität nicht töten zu lassen:
- Entweder durch das Doktrinäre der Anderen und du ertrinkst mit der Genialität, weil du dich dem Widerstand verbunden fühlst.
- Oder du wirst selbst zum Doktrinär und ersäufst deine Genialität im Austausch gegen Grau-Denkerei, Bevormundung und Sklaverei selbst.
Also besteht die Aufgabe darin, die geburtsgegebene Genialität vor dem faschistischen Doktrinär des Pessimismus zu schützen. Gegen das faschistoide System der Biedermeierei; einfach nur zu überdauern, um die Kraft für die einmaligen Chancen pro Leben später, wenn sie uns begegnen, nutzen zu können, diesem System den Kampf anzusagen und zu siegen.
Allein mit dem tagtäglichen Überleben unserer Art, sind wir der stechende Schmerz des universellen Splitters in den Eingeweiden der machthungrigen, unsättigen Gier, der zu deren selbstüberschätzenden Entzündung geführt hat und dürfen das Aufbrechen der Geschwulst nicht behindern, sondern befeuern. Sodass der Unrat durch den Eiter herausgespült wird, dass der Wirt wieder frei sein kann, losgelöst von Gicht und Gift.
Foto: John Rocha; Pexels; Lizenz Creative Commons CC0.
Alex Ross emigrierte aus den schwäbisch-bayrischen Bergen in die Lüneburger Heide. Nach dem Abitur zog sie nach Hamburg, um ein Handwerk zu erlernen. Alex gibt sich als Autorin dem Schreiben hin und als Künstlerin der kreativen Malerei. Ihre Essays unterzieht sie dem Urteil der eifrigen Leserkultur. Sie schreibt über die kleinen Schönheiten und die großen Gemeinheiten des Alltags. Alex lebt im Norden Deutschlands.
2 Antworten auf „Genialität“
Leider vergisst sich die Genialität durch das Doktrinäre der Anderen, weil die anderen ja auch seit Geburt indoktriniert werden. Wie soll sich auch die unschuldige Genialität erwehren, da sie kein Böses kennt und alles aufsaugt wie ein Schwamm? Doch wird das Wahre nie zerstört und kann nach den Mühen der Erkenntnis wieder in der einzigartigen Genialität ruhen.
Schöner erweitender Gedanke, danke!