Man muss und kann heute in ganz anderen Dimensionen denken als in der Vergangenheit. In der gesamten Epoche der Klassengesellschaft erneuerten sich die herrschenden Klassen ständig, lösten alte, überholten Klassengesellschaften ab und führten Gesellschaft und Wirtschaft zu vorübergehenden neuen Höhen.
Immer wuchsen im Schosse der alten, sich verbrauchenden Gesellschaften neue Klassen auf neuer ökonomischen Wirtschafts- und Gesellschaftsgrundlage heran, bis sie ihre eigene Machtbasis soweit entwickelt hatten, dass sie zum offenen Kampf um die Macht antreten konnten.
Die Klassenstaaten fanden immer neue terrae incognitae (lat. „unbekanntes Land“) auf der Weltkugel, wohin sie sich ausdehnen konnten. Es fanden sich immer Auswege aus Krisen, imperialen Sackgassen und Systemzuspitzungen bis hin zu den entsetzlichen Weltkriegen des letzten Jahrhunderts um die Neuaufteilung der Welt.
Die unteren Klassen mussten zwar regelmäßig die Zeche mit schrecklicher Not und Blutzoll bezahlen, aber es ging immer irgendwie mit neuen Machtverhältnissen, neuen Supermächten und weiterentwickelten Produktionsverhältnissen weiter.

Der heutige sogenannte Spätkapitalismus ist ein sich in mehr als 100 Jahren herausgebildeter monopolistischer und Finanzkapitalismus, der sich in einem ständig gesteigerten Tempo in einer Weise intensiviert und ausgeweitet hat, dass ihm nun in einer planetaren Endphase alle Probleme über den Kopf wachsen.
Zum ersten Mal in der Geschichte überhaupt sind die herrschenden Wirtschaftseliten und ihre Adepten dabei, ausweglos und ersatzlos unterzugehen!
Sie werden dabei nicht von einer neuen, aufstrebenden Produktionsweise und diese repräsentierende Klassen aus dem Wege geschlagen, sondern zerstören sich – sozusagen „ohne Fremdverschulden“ – in einer völlig enthemmten, neoliberalen Endphase von innen heraus selbst.
Aushebelung des kapitalistischen Verwertungskreislaufs
Der hochgezüchtete, monopolistische Kapitalismus vernichtet sich unumkehrbar selbst, indem er den, für seine Weiterexistenz absolut notwendigen Kapitalgesamtkreislauf zerstört. Der Verwertungsprozess von Kapital besteht aus zwei Schritten:
- aus der kapitalistischen Produktion von Waren in verschiedenen wertschöpfenden Schritten durch arbeitende Menschen
- und der anschließenden gesellschaftlichen Verteilung der Waren, das heißt den Verkauf der Produkte auf Märkten an konsumierende Menschen.
Der Kapitalismus funktioniert nur in der Doppelrolle der Menschen als Produzenten und Konsumenten. Der heutige Stand der Produktivkräfte ermöglicht weitgehende technisch-elektronische Rationalisierung und Roboterisierung der Produktionsabläufe. Die Maschine wird zum Taktgeber und ersetzt schließlich den arbeitenden Menschen bis auf wenige, hoch spezialisierte Experten.
Diese Entwicklung durchdringt heute auch schon die Dienstleistungssektoren der Gesellschaft. Arbeitsplätze fallen ersatzlos fort und können heute nicht mehr durch Strukturreformen ausgeglichen werden, da dieser Prozess überall läuft und neue Branchen nicht mehr entstehen.
Immer mehr Menschen werden ökonomisch überflüssig und verarmen im Heer der Arbeitslosen mit der Folge, dass die maschinenproduzierten Waren nicht mehr gekauft werden können. Die Märkte schrumpfen; die Unternehmen bleiben auf ihren Waren sitzen. Produktive Investitionen lohnen sich nicht mehr.
Das Kapital findet in dieser Realwirtschaft immer weniger lukrative Anlagemöglichkeiten und vagabundiert durch die Finanzplätze. Der Kapitalismus hebelt sich selbst seine ökonomischen Grundlagen aus und ist nicht einmal mehr in der Lage, der vorhandenen ausbeutbaren Arbeitsbevölkerung ein Auskommen zu garantieren.
Roboterisierung der Produktion und das Ende von Ausbeutung
Die inneren Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus zwingen zu Wachstum. In dieser im Ganzen chaotischen Wirtschaftsweise wissen die isoliert gegeneinander wirtschaftenden Player nicht, was die Konkurrenz treibt. Monopolabsprachen verschieben die Probleme lediglich auf eine Metaebene.
Produktions- und Absatzplanungen beruhen auf orakelten Marktvorausaussagen. Dieses System führt zwangsläufig zu Überproduktionen und Dumpingpreiskämpfen, die das Geschäft im Sinne der Kapitalverwertung unproduktiv machen.
Zugleich erzwingt es massive Rationalisierungen, die sich bei erhöhtem Investitionsbedarf nur durch Produktionsausweitung, das heißt billigerer und ausgeweiteter Produktion amortisiert, was wiederum zu erhöhten Absatzproblemen führt. Die in dieser Zwangslage vorangetriebene Computerisierung und Roboterisierung baut den Produktionsfaktor Mensch und damit die Lohnarbeit ab.
Mit weniger gekaufter Arbeitskraft von Menschen reduziert sich aber auch die kapitalistische Ausbeutung und damit die Quelle des Profits und der Kapitalvermehrung.
Ein in einem computerisierten Produktionsablauf eingebundener Roboter wird abgeschrieben und überträgt seinen Investitionswert sukzessive auf die von ihm produzierten Waren.
Mehrwert als Quelle des kapitalistischen Unternehmergewinns können nur Menschen, keine toten Maschinen generieren. Ein Roboter und ein Computersystem erhalten keinen Lohn, mit dem sie einkaufen gehen und die Konjunktur ankurbeln. Die technologische Rationalisierung hat ein Ausmaß erreicht, bei dem sich die kapitalistische Wirtschaftsweise selbst abschafft:
Ohne Lohnarbeit keine Ausbeutung; ohne Ausbeutung kein Profit; ohne Profit keine weiteren Kapitalinvestitionen; ohne diese keine Kapitalverwertung – das bedeutet Zusammenbruch des Kapitalismus.
Zusammenbruch von Staaten durch sinnentleerten Finanzkapitalismus
Die letzte Zuflucht für den implodierenden Weltkapitalismus ist die Cyberwelt eines sinnentleerten Finanzkapitalismus, in der sogenannte „Finanzprodukte“ verzockt werden, in denen Fiatgeld jeglichen Bezug zur wirklichen Welt und wirklichem Arbeitswert verloren hat.

Es hat sich eine ungeheure Schere zwischen unproduktivem, gehortetem und verzocktem Reichtum und einer fürchterlichen Armut auf diesem Planeten aufgetan. Immer größere Teil der Welt brechen zusammen; ihre Arbeitsgesellschaften kollabieren; ihre korruptionszerfressenen Staaten werden Beute von Rauschgiftbanden, religiösem und offen primitivstem Bandenterror. Die Menschen werden zu Subsistenzwirtschaft gezwungen, mit der sie sich kaum am Leben halten können.
Diese „outgesourcten“ Gebiete auf der Welt und deren Bewohner werden von den Metropolen als überflüssiges, nicht einmal mehr ausbeutbares Menschenmaterial abgeschrieben. Sie werden sich selbst und einer „biologischen Lösung“ durch Hungerkatstrophen, Epidemien und Lagerelend in riesigen Slumgebieten überlassen.
Wer sein Heil in der Flucht in die Metropolregionen sucht, wird auf der Flucht in riesigen Lagern und auf KZ-artigen Lagerinseln im Mittelmeer des Menschseins beraubt oder durch Ertrinken lassen im Meer oder durch Zurückschicken in ihre explosiven und lebensgefährlichen Schurkenländer „entsorgt“.
Die Welt des noch halbwegs funktionierenden Kapitalismus – in der Phase seines Niederganges – wird immer kleiner und eingekreister.
Die planetaren Grenzen des Wachstums
Der immer enger werdende weltweite Spielraum des globalen Monopol- und Finanzkapitalismus zwingt seine verschiedenen Interessengruppen immer rigoroser und heuchlerischer sämtliche Rücksichten auf Natur, Ressourcen, Klima und Lebensraum der Menschheit außer Acht zu lassen und in ihren ökonomischen Zwangslagen immer rücksichtloser alles zu zerstören, was ihren benötigten Profitraten im Wege steht.
Tatsache ist, dass eine winzige, allmächtige, besitzende und waffenstarrende Minderheit auf diesem Planeten dabei ist, die dünne Lebenssphäre auf seiner Oberfläche kaputt zu wirtschaften und die Menschheit in den ökonomischen, gesellschaftlichen und zivilisatorischen Abgrund zu reißen.
Der Olymp der Weltherrscher und das Ende von Nationalstaaten
Rainer Mausfeld hat in seinem Beitrag „Die Wahrheit über die Demokratie“ überzeugend dargestellt, dass die Welt nur noch vordergründig von Präsidenten, Regierungen und Politikern regiert wird. Die wahren Mächtigen und „Weltenlenker“, die die Zukunft des Globus verspielen, sitzen heute oberhalb und unerreichbar von einzelnen Staaten, Institutionen und deren Jurisdiktion in einem monopol- und finanzkapitalistischen Olymp.

Dieser Olymp ist von den Spitzenbankern der vernetzten Großbanken dieser Welt, von den Vorständen und Aufsichtsratsvorsitzenden multinationaler Monopolgesellschaften, von Medientycoonen, Ölscheichs und Oligarchen jeder Couleur bis hin zu Drogenpaten bevölkert.
Die Göttermütter und -väter in diesem Olymp, sind die über allem thronenden, privaten Besitzerclans und Dynastien dieses Finanzhimmels. Für sie alle bedeutet ihr unübersehbarer, privater, anteilig gestreuter und weltweit vernetzter Kapitalbesitz vor allem eines: Macht!
Einzelmacht als Hauptgott und olympische Kollektivmacht über Menschen, Länder und Staaten.
Die Monopolgesellschaften, Großbanken und IT-Riesen dieser Herrschaften stehen oberhalb der heutigen politisch-gesellschaftlichen Ebene der die Welt parzellierenden Nationalstaaten.
Sie brauchen und nutzen ökonomisch gesehen die Staaten nicht mehr und agieren in einer weltumspannenden Wirtschafts- und Finanzwelt, von der aus sie die Strippen ziehen, an denen Staaten, Wirtschaftszonen und die dazugehörigen Institutionen inklusive deren zuarbeitendem politischem Personal hängen.
Unter diesen Gesichtspunkten ist die westliche, repräsentative, parlamentarische Wahldemokratie zu einem Treppenwitz der Weltgeschichte geworden.
Die Nationen waren im 19. und 20. Jahrhundert als »imagined communities«[1] den Völkern geographisch übergestülpt worden. Eigentlich umschlossen sie damals nur staatlich und markttechnisch zu sichernde Einflussgebiete traditionell zusammenhängender Kapitalgruppierungen.
Dieser historische Sinn von Nationen und Nationalstaaten ist längst globaler Schnee von gestern. Die Staaten dienen heute nur noch zur Disziplinierung und Spaltung der Weltbevölkerung sowie zum Ausspielen von Arbeitskräftepools gegeneinander für einen globalen Arbeitsmarkt, und zu steuer- und finanztechnischer zusätzlicher Ausplünderung ganzer Völker.
Die Menschheit am Abgrund
Es klingt zwar wie eine alttestamentarische Prophezeiung und ist so ungeheuerlich, dass man kaum wagt, weiterzudenken. Aber ich komme nicht um die bittere Erkenntnis herum, dass die circa 5000 Jahre alte Menschheitsepoche ausbeuterischer Klassengesellschaften vor ihrem Zusammenbruch und Untergang steht.
Der „Final Countdown“ hat bereits begonnen.
Das herrschende monopol- und finanzkapitalistische System ist allseits an seine Grenzen gestoßen. Ökonomisch vernichtet es durch seine gewaltigen technologisch-elektronischen Entwicklungen der Produktionsmittel die Grundlage seines Wirtschaftssystems, die Lohnarbeit, und damit den mehrwertbasierten Profit.
Es befindet sich in dem Teufelskreis, mit dem Zwang zur Kapitalverwertung eben diese Kapitalverwertung zu verhindern.
Mit der technologisch hochgezüchteten Produktivität und der gewaltig gesteigerten Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft hat man eine Linie überschritten, bei der die Automatisierung und Roboterisierung zur Abschaffung menschlicher Arbeit führt und Profitmaximierungsstreben in Profitverhinderung umschlägt. Damit wird jedem kapitalistischen Wirtschaften Existenzsinn und Investitionsanreiz entzogen.
Globale Krise und Katastrohen als Vorboten des Zusammenbruchs
Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist nicht mehr in der Lage, die drängendsten Probleme der Welt und der Menschheit heute auch nur im Ansatz zu lösen. Im Gegenteil!
Dieser mächtigste Typ herrschender Klassen in der Geschichte hat die Macht und die Mittel, den Lebensraum Planet Erde für die Menschen unbewohnbar zu machen, ja die Menschheit ganz auszulöschen.
Wider jegliche wissenschaftliche und humanistische Vernunft werden diese Wirtschafts- und Politikeliten vom Geiste und der Art eines Donald Trump unter dem Motto „Our capital, our profit first!“ uneinsichtig und ungebremst in einen apokalyptischen Untergang steuern.
Das mag sich in einem Land wie Deutschland momentan noch total übertrieben anhören, global gesehen ist es das keineswegs.
- Die Klimakatastrophe wird kaum mehr zu verhindern sein und es kann schon heute nur noch um eine immer unwahrscheinlicher werdende Begrenzung gehen. Die Polkappen schmelzen schneller ab als erwartet und der Meeresspiegel steigt unaufhaltsam.
- Die Wetterkatastrophen scheinen quantitativ und qualitativ zuzunehmen und sind dabei, ganze Erdregionen in einer Weise heimzusuchen, dass man mit dem Wiederaufbau nicht mehr nachkommt.
- In ärmeren Regionen der Welt brechen zunehmend Arbeitsgesellschaften zusammen und Staaten versinken in Banden- und Bürgerkriegschaos, wodurch gruselige „Mad Max Gebiete“ entstehen.
- Der schwarzafrikanische Kontinent ist weltwirtschaftlich abgeschrieben und aufgegeben. Für die Finanzverwalter in den Institutionen des Weltwirtschaftsystems sind die dortigen Bevölkerungen nichts weiter als Probleme bereitendes, ökonomisch überflüssiges Menschenmaterial, mit dem nichts mehr anzufangen ist.
- Das gleiche gilt für die Millionen von Flüchtlingen, wobei das Flüchtlingselend in der Zukunft durch Umweltzerstörungen und steigende Meeresspiegel noch ungeahnte Dimensionen annehmen wird.
- Das Weltfinanzsystem zeigt mit Minuszinsen, Investitionsverweigerung in der Realwirtschaft und dem Ausweichen der zurückgehaltenen Milliarden in einen völlig sinnentleerten Cyberspace der Börsenzockereien mit sogenannten „Finanzprodukten“, das es am Ende ist.

Das sind Krisensymptome einer den heutigen Anforderungen der Menschheit nicht mehr gewachsenen Produktionsweise.
Gefährlich anschwellende Finanzblasen des Weltfinanzsystems sind Vorboten von bevorstehenden, weltwirtschaftlichen Crashs, deren Ausmaße die US-Immobilien-
und Finanzkrise von ab 2007 und die folgende Eurokrise ab 2009[2] in den Schatten stellen werden.
Es wird zu vollkommen unbeherrschbaren Zusammenbrüchen des globalen Börsen-, Banken- und Finanzsystems kommen. Produktions- und Handelsnetzwerke werden reißen, die internationale Arbeitsteilung wird einbrechen und in gefährlichste Verteilungskämpfe um die abnehmenden Ressourcen auf schrumpfenden Märkten einmünden.
Kurz, die Welt nähert sich einem final breakdown der historischen Epoche der Individualausbeutungswirtschaft, die nicht langsam ausklingt, wie die Bezeichnung „Spätkapitalismus“ suggeriert, sondern dabei ist, die Welt spiralförmig in einen existentiellen Abgrund zu reißen.
Heute schon drohen Donald Trump und Nordkoreas Kim Jong-un ihren Völkern gegenseitige atomare Vernichtung an. Das brüchige Gleichgewicht des Schreckens auf der Welt mit seinem unvorstellbarem Militär- und Rüstungspotenzial ist äußerst labil. Jederzeit kann einer der Vabanquemächte die Büchse der Pandora öffnen.
Die Menschheit braucht den Monopol- und Finanzkapitalismus nicht
Was hat die Weltbevölkerung von siebeneinhalb Milliarden Menschen dieser Zukunftsperspektive des Zusammenbruchs aller Zivilisation und Ende der Menschheitsgeschichte, wie wir sie kennen, entgegenzusetzen?
Zunächst muss am Ende der jahrtausendealten Epoche der ausbeuterischen Klassenstaaten eines vor allem herausgehoben werden:
Das ewige Spiel und der nicht endende Kampf durch die Zeiten zwischen kleinen ausbeutenden Herrenklassen und den ausgebeuteten Massen der arbeitenden unteren Klassen hat eines immer wieder gezeigt: Die herrschenden Eliten waren vollkommen von den Völkern abhängig und ohne sie nicht lebensfähig.
Ihre ganze Kunst des Herrschens bestand immer darin, genau diesen Umstand in sein Gegenteil zu verdrehen und dem einfachen Volk mit allen jeweils gegebenen Manipulationstechniken, mit seelischem Druck und religiöser Indoktrination weiß zu machen, dass sein Überleben von diesen schmarotzenden Herrenschichten abhing.
Bertolt Brecht hat es in dem Gedicht „Fragen eines lesenden Arbeiters“ wunderbar auf den Punkt gebracht:
„Selbst in dem sagenhaften Atlantis brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang
Die Ersaufenden nach ihren Sklaven.“
Die siebeneinhalb Milliarden Menschen auf der Welt brauchen den Olymp des Monopol- und Finanzkapitals nicht, der sie lediglich daran hindert, das Leben selbst zu gestalten. Die Menschen in allen Ländern wissen, wie man alles, was man zum Zusammenleben braucht, herstellen kann, und sie tun es jetzt ja auch.
Sie wissen, wie man das gesellschaftliche Leben organisieren kann. Sie tun es heute meist ehrenamtlich und demokratisch – wenn man sie lässt.
Alle weiteren Teile der Serie auf Neue Debatte:
Realität und Perspektive (Intro) – Staat, Demokratie und Zukunft der Menschheit
Realität und Perspektive (Teil 1) – Die Epoche der Klassengesellschaften
Realität und Perspektive (Teil 2) – Was ist der moderne Staat?
Realität und Perspektive (Teil 4) – Es ginge auch anders
Quellen und Anmerkungen
[1] Benedict Anderson, Imagined Communities. Reflections on the Origin and Spread of Nationalism, London / New York, 1983. ↩
[2] Die Finanzkrise ab 2007 war eine globale Banken- und Finanzkrise als Teil der Weltwirtschaftskrise ab 2007, die im Sommer 2007 in der US-Immobilienkrise als Subprime-Markt-Krise begann. Die Krise war unter anderem Folge eines spekulativ aufgeblähten Immobilienmarkts in den USA. Im April 2009 schätzte der Internationale Währungsfonds (IWF) die weltweiten Wertpapierverluste infolge der Krise auf vier Billionen US-Dollar. Weiter, zu ausführlichen Informationen. ↩
Foto: Yeshi Kangrang; Unsplash.com, Bundesarchiv (Bild 102-00104 / Pahl, Georg / CC BY-SA 3.0 de) sowie Wikipedia (Foto von Abubakar Shekaun; Fair use) und David Shankbone (Aufnahme Zuccotti Park, 28. September 2011; CC BY 3.0).
Reinhard Paulsen studierte in den Jahren 1967-1974 Geschichte an der Universität in Kiel und schloss das Studium mit dem Grad eines Magister Artium ab. Danach verließ er das akademische Intellektuellenmilieu und absolvierte eine Schlosserlehre.
Reinhard Paulsen arbeitete als Betriebsschlosser in einer Aluminiumhütte und wechselte 1977 zu einem weltweit tätigen Konzern der Chemischen Industrie, in dem er 35 Jahre bis zu seinem Ruhestand 2012 angestellt war. Seine Arbeit umfasste Schlosser-, Techniker- und Ingenieursarbeit und Tätigkeiten in der Qualitätssicherung und im Reklamationswesen. In all diesen Jahren war Paulsen basisgewerkschaftlich engagiert: sei es als Vertrauensmann, als Betriebsrat oder in der gewerkschaftlichen Erwachsenenbildung, wobei er persönlich kritische Distanz zum Gewerkschaftsmanagement hielt.
2002 kehrte er nach 28 Jahren und parallel zu seiner beruflichen Tätigkeit an die Universität zurück. Er arbeitete ab 2006 an der Universität Hamburg (Fakultät für Geisteswissenschaften) an einem Promotionsprojekt zu hamburgischer und europäischer Schifffahrt im Mittelalter sowie deutscher Forschungsvergangenheit, das er 2014 mit dem Grad eines Dr. phil. in mittelalterlicher Geschichte abschloss. 2013 und 2014 nahm er Lehraufträge in mittelalterlicher Geschichte an der Universität Hamburg wahr.