Was für eine Größe strahlt mich da an. Mit der Kraft einer Sonne, die im ganzen Universum scheint und nicht nur für eine einzelne Galaxie.
Drückend ist es für das dunkle Herz, wenn plötzlich die Kruste bricht, aus Natürlichkeit des Lichts, und in die Tropfsteinhöhle seit Langem wieder etwas scheint.
Jedes Wesen dort ist blind; die Augen waren nicht mehr von Nöten. Jetzt schmerzen sie der nadelnden Helligkeit wegen und dieser verdeckt die Wärme, die die Sonne auch mit sich bringt. Und alles wachsen lässt.
Ein Labyrinth, der dunklen Gänge wegen gewählt. Sie waren Trost. Sie waren wahr. Nicht verlogen falsch.
Blindheit kennt keine Augen. Muss das Starren nicht sehen. Muss die Blicke auf dem Körper nicht spüren. Die Zungen, die aus den Augen schießen – und mich lecken.
Ich kann nicht atmen. Kann das Licht nicht mit diesen Augen sehen. Kann aber auch nicht ins Dunkle zurück. Die Kruste gebrochen. Schwebe nun. Bin Zwitter. Zwei Leben. Zwei Welten. Ziehen und Zerren, aber kein Zerreißen. Kann es noch nicht als Qualität für mich ermessen. Jetzt ist es nur ein Stocken.
Hart ist der Weg, den ihr mich sehen lasst. Ich könnte gehen. Freie Wahlen. Aber in eurer Doppelzüngigkeit habt ihr in mich gepflanzt. Saaten gesät, die aufgehen mit eurer Sonne und die zwingen mich, die nehmen mir die Wahl. Und ihr könnt reden: Wir sind’s doch nicht. Du kannst frei wählen. Entscheidungen trifft jeder selbst!
– Ja klar, wer’s glaubt –
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Alex Ross emigrierte aus den schwäbisch-bayrischen Bergen in die Lüneburger Heide. Nach dem Abitur zog sie nach Hamburg, um ein Handwerk zu erlernen. Alex gibt sich als Autorin dem Schreiben hin und als Künstlerin der kreativen Malerei. Ihre Essays unterzieht sie dem Urteil der eifrigen Leserkultur. Sie schreibt über die kleinen Schönheiten und die großen Gemeinheiten des Alltags. Alex lebt im Norden Deutschlands.
2 Antworten auf „Der innere Raum“
Der Text ist genial, die Art wie es vorgelesen wird furchtbar.
Okay, wie wärs besser?