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Kurzfilm: Ride with us!

Im englischen Brighton erhalten die Fahrer von Deliveroo 4 Pfund pro Zustellung. Viele haben Schwierigkeit mehr als den Mindestlohn zu verdienen. Wochenarbeitszeiten von teilweise über 70 Stunden reichen nicht aus für einen “living wage” – einen Lohn, von dem man leben kann. 

Der britische Online-Lieferdienst Deliveroo, 2013 von Will Shu und Greg Orlowski in London gegründet, beliefert seine Kunden mit Gerichten aus Partner-Restaurants. Ausgeliefert wird die Ware durch ein Heer von Fahrradkurieren. So entsteht das Image eines CO2-freien Unternehmens – ökologisch hip, aber nicht sozial.

Deliveroo’s Geschäftsmodell basiert auf der Ausbeutung der Kurierfahrer. Um den Mindestlohn zu umgehen, werden diese wie Selbstständige behandelt und pro Zustellung bezahlt.

Im englischen Brighton erhalten die Fahrer 4 Pfund pro Zustellung. Viele haben Schwierigkeit mehr als den Mindestlohn zu verdienen. Wochenarbeitszeiten von teilweise über 70 Stunden reichen nicht aus für einen “living wage” – einen Lohn, von dem man leben kann.

Im März 2017 starteten die Fahrer eine Kampagne für faire Löhne. Unterstützt wurden sie von der alternativen Gewerkschaft IWGB (Independent Workers Union of Great Britain). Mit Fahrraddemos, Flash Mobs und Petitionen machten sie auf ihr Anliegen aufmerksam. Restaurantbetreiber, die mit Deliveroo zusammenarbeiten, stellten sich an die Seite der Fahrer.

Ende November 2017 kam es zu einem wilden Streik nicht gewerkschaftlich organisierter Fahrer. Keine halbe Stunde nach Beginn des Arbeitskampfes informierte Deliveroo seine Kunden darüber, dass in der Gegend keine Zustellungen mehr möglich seien.

Die Nachrichtenseite Reelnews hat die Deliveroo Fahrer bei ihren Aktionen begleitet. Sie sprechen vor der Kamera über die miesen Arbeitsbedingungen, die Verschärfung des Wettbewerbs und über ein Geschäftsmodell, dass die menschliche Arbeitskraft komplett aussaugt – psychisch, physisch und ökonomisch.


Informationen zum Kurzfilm

#RideWithUs – For a living wage! (Für einen existenzsichernden Lohn!)

England, 2017 (Original mit deut. Untertitel auf der Seite von labournet.tv)
Länge: 15 Minuten
Umsetzung: Reelnews

Der Kurzfilm ist Teil des Filmarchivs von labournet.tv, einem Projekt von Content – Verein zur Förderung alternativer Medien e.V.


Fotos: labournet.tv

Neue Debatte ist das Magazin für Menschen, Kultur und Gesellschaft. Es steht für 100% Journalismus und Wissenschaft von unten - unabhängig und nicht werbefinanziert. Journalisten, Blogger, Arbeiter, Akademiker, Soziologen, Handwerker, Philosophen, Micro-Blogger, Erwerbslose, Wortkünstler, Experten und kritische Menschen aus allen Milieus und Ländern skizzieren das Zeitgeschehen aus ihrem Blickwinkel: offen, ehrlich und ohne doppelten Boden. Unterstütze uns!

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4 Antworten auf „Kurzfilm: Ride with us!“

Dank der Politik von der SPD/Grünen und danach vor allem von der CDU/CSU//SPD ist es doch hier in Deutschland schon seit über einem Jahrzehnt auch nicht anders! Ich weiß zwar nicht, wieviel Lohn die Fahrrad- Lieferanten so bekommen, aber prekäre Jobs sind hier in Deutschland doch schon mindestens seit 10-12 Jahren die (un)normale Realität!!! Leider streiken hier nicht alle, weil sie zuviel Angst um ihre Prekär- Jobs haben! Hier in Deutschland wäre mal ein Generalstreik angesagt, der über mehrere Monate gehen müsste!!! Die Beamten müssten dann auch lernen zu arbeiten, denn die dürfen ja nicht streiken!!! Die Menschen arbeiten teilweise in 2/3/4 Jobs und brauchen trotzdem noch Grundsicherung um zu überleben, ihre Krankenkasse zu bezahlen etc. Das ist doch alles total kriminell was hier so politisch abläuft und zwar in jeder Hinsicht!!! Und ich verstehe nicht, weshalb das Verfassungsgericht als Hüter unserer Verfassung denen nicht endlich mal die Rote Karte zeigt! Dazu gibt es das Verfassungsgericht, dafür werden sie bezahlt, um uns davor zu schützen, von der Politik ausgebeutet zu werden!!!

Der Hinweis zu dem Film mit deutschem Untertitel sollte nicht erst am Ende des Textes erscheinen, sondern schon OBEN. Eventuell auch gleich den Film verlinken, anstatt das engl. Original

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