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Dokumentation

Kritischer Film: “Dawai, Dawai! Klassenkampf in Moskau”

Nach dem Zerfall der Sowjetunion eroberte der Kapitalismus Russland. Breite Bevölkerungsschichten hatten nichts davon. Entlassungen, Umstrukturierungen und steigende Preise führten zu Massenarbeitslosigkeit und Armut.

Anfang der 1990er Jahre befindet sich Russland im Umbruch. Die Sowjetunion, 1922 durch die Bolschewiki errichtet, ist zerfallen und durch die Alma-Ata-Deklaration bereits aufgelöst. Der Kapitalismus hält Einzug.

Der kritische Film Dawai, Dawai – Klassenkampf in Moskau (Quelle: labournet.tv) von Wildcat TV entstand 1994. In Interviews mit einem Gelegenheitsarbeiter, einer Bürokraft, einem Automobilarbeiter und einer pensionierten Ingenieurin, die von ihrer Rente nicht leben kann, wird aufgezeigt, unter welchen Bedingungen die Arbeiter und Arbeiterinnen in Russland lebten, wie sie in der neuen Situation zurechtkamen und wie sie ihre Perspektiven nach der Auflösung der Sowjetunion und durch Perestrojka (Umbau) und Glasnost (Offenheit) einschätzten.

Die frühere sowjetische Elite, vor allem Vertreter aus dem Militär- und Sicherheitsapparat und aus wissenschaftlichen Institutionen und Organisationen des Außenhandels, nutzte die Übergangszeit vom kommunistischen System zum neu entstehenden kapitalistischen System, um sich lukrative Teile der russischen Wirtschaft anzueignen. Frühere Staatsbetriebe fielen ihnen teilweise zu Spottpreisen in die Hände.

Eine neue Klasse von Oligarchen wurde geboren, einige stiegen binnen weniger Jahre in den Olymp der Superreichen der Welt auf. Breite Bevölkerungsschichten hatte nichts davon. Entlassungen, Umstrukturierungen, steigende Preise und die Entwertung der Währung führten zu Massenarbeitslosigkeit und Armut.

 


Informationen zum Film

DAWAI, DAWAI – KLASSENKAMPF IN MOSKAU

Deutschland/Russland: 1994
Länge: 30 Minuten
Realisierung: Wildcat TV

Der Film ist im Themenbereich Klassenkämpfe Teil des Filmarchivs von labournet.tv, einem Projekt von Content – Verein zur Förderung alternativer Medien e.V.


Foto: Nik Shuliahin (Unsplash.com).

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