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Während Roboter wie Pepper oder Computerprogramme wie Watson die Dienstleistungsbranchen erobern und in der Medizin und beim Militär Telepräsenzmaschinen Einzug halten, setzt sich künstliche Intelligenz hinter das Steuer von Automobilen und Lastkraftwagen. Die flächendeckende Nutzung autonomer Fahrzeuge hat Konsequenzen, nicht nur für den Straßenverkehr und die Arbeitswelt. Es stellen sich dabei ethische und rechtliche Fragen. Antworten zu finden, sollte ein zentrales Thema in der öffentlichen Debatte sein, um die Zukunft aktiv zu gestalten, bevor künstliche Intelligenz der Gesellschaft diese Aufgabe abnimmt.
Während in den Fabriken der Automobilbranche die Automatisierung schon seit langem die Arbeiter verdrängt, ist es nun der Mensch am Steuer der Fahrzeuge, der als Nächstes durch Software ersetzt werden wird. Noch muss an der Fähigkeit eines autonomen Fahrzeuges gefeilt werden, damit es unerwartete Situationen im Straßenverkehr bewältigen kann, wo Fußgänger, Motorroller oder auf die Straße fallende Objekte wie Bälle und dergleichen spontan erscheinende Hindernisse darstellen.
Auch extreme Wetterbedingungen, bei denen beispielsweise starker Schnee oder Regen die „Sichtbarkeit“ der Fahrspur für die Sensoren des Fahrzeugs erschwert, stellen noch Schwierigkeiten dar. Auf Autobahnen hingegen ist autonomes Fahren bereits möglich. Und in der Industrie sind quasi-autonome Fahrzeuge in Werkshallen schon vielerorts Standard, wo sie zum Beispiel automatisch Karosserieteile durch die Werkshallen befördern.
Der Plan der deutschen Autoindustrie für das automatisierte Fahren in den nächsten Jahren sieht daher das sogenannte „hochautomatische Fahren“ vor, bei dem das Fahrzeug auf Autobahnen und Landstraßen autonom fährt, im Stadtverkehr jedoch das Lenken noch vom Fahrer übernommen wird. [1]
Zum Zweck der Vereinfachung wird an dieser Stelle davon ausgegangen, dass die Vorhersagen von Experten innerhalb und außerhalb der Automobilindustrie, die von der flächendeckenden Verfügbarkeit und Massenproduktion autonomer Fahrzeuge für den globalen Markt vom Zeitraum 2019 bis 2021 ausgehen, zutreffen. [2]
Der in jüngster Zeit verlaufende Fortschritt im Bereich der Effizienz von Computern und Algorithmen sorgt dafür, dass autonome Fahrzeuge in Zukunft nicht nur mit situationsbedingten Daten arbeiten werden, sondern auch lernfähig sein können. Damit stehen dem autonomen Fahren praktisch keine technischen Hürden mehr im Weg. Und die Reaktionszeit dieser Fahrzeuge ist denen von menschlichen Fahrern bereits jetzt deutlich überlegen. [3]
Was bedeutet das für die Berufswelt?
Laut Statista.com arbeiten alleine in Deutschland knapp über 800.000 Personen als Kraftfahrzeugführer, Busfahrer, Taxifahrer und Berufskraftfahrer im Güterverkehr (Stand 2011). [4]
Das Aufkommen des autonomen Automobils bedeutet nicht, dass diese Berufe und mehr als 800.000 Jobs über Nacht verschwinden werden. Aber es ist absehbar, dass der Mensch als Risikofaktor im Straßenverkehr verdrängt werden wird. Auch abseits des tatsächlichen Führens des Fahrzeuges kann der Faktor Mensch schrittweise ersetzt werden. Denn der zweite, wichtige Bereich des Fernfahrerberufs ist die Logistik beim Be- und Entladen.
Durch weltweite standardisierte Verpackungseinheiten wie beispielsweise Container mit elektronischem Tracking und Diebstahlschutz, könnte auch dieser Teil des Berufsbildes von seiner menschlichen Komponente befreit werden, ähnlich wie dies bereits in der Schifffahrt geschehen ist. [5]
Zwar halten zahlreiche Praktiker der Branche eine derartige Entwicklung heute für sehr unwahrscheinlich, allerdings argumentierten auch viele Hafenarbeiter und Schiffseigner einst gegen diese Form der Standardisierung, bevor die ökonomischen Vorteile der Umstellung auf Standardcontainer die gesamte Branche revolutionierten. Hunderttausende Arbeitsplätze in den Ladedocks rund um den Globus, die man noch kurz zuvor für unersetzlich gehalten hatte, wurden überflüssig. [6]
Wenn die ökonomischen Vorteile groß genug sind und die Technologie ausgereift genug ist, dann wird auch der Druck schnell steigen, umfangreiche Änderungen und Standardisierungen einzuführen. Gerade bei Nutzfahrzeugen, die in Europa häufig nicht älter als fünf Jahre sind, würden kontinuierliche Erneuerungen also schnell flächendeckend Fuß fassen können. [7]
Ein weiteres wichtiges Argument für die Automatisierung vor allem des Fernfahrerberufes ist der demografische Wandel. Schon jetzt mahnen Industrieverbände, dass binnen 10 bis 15 Jahren ein Arbeitskräftemangel eintreten wird. Sollten diese Prognosen zutreffen, könnte die Automatisierung nicht nur dazu dienen, das Berufsbild interessanter und angenehmer zu gestalten, sondern auch die sinkende Zahl an besetzten Arbeitsplätzen zu kompensieren. [8]
Damit könnte, nach Klärung aller juristischen Problematiken, das autonome Fahrzeug das erste Element der Automatisierung sein, das in naher Zukunft für die flächendeckende Freisetzung hunderttausender Berufstätiger sorgen könnte.
Telepräsenz und die ruhige Hand von DaVinci
Ein Element der Automatisierung beziehungsweise der Robotik, das gerne übersehen und in ihren Auswirkungen auf die Anzahl an verfügbaren Arbeitsplätzen unterschätzt wird, ist die sogenannte Telepräsenz.

Bei dieser Form der Automatisierung wird ein Roboter vom Menschen ferngesteuert, wobei ein Teil der Funktionen der Maschine durch Algorithmen übernommen wird, die die Bewegungsimpulse des Menschen auf die Maschine übertragen und so sehr präzise Handlungen ermöglichen. [9] Ein relativ bekanntes Beispiel für diese Form der Technologie ist der Chirurgieroboter „DaVinci“ vom Hersteller Intuitive Surgical. [10]
Dabei handelt es sich um einen vierarmigen Roboter, der von einem Chirurgen über eine separate Steuereinheit gelenkt wird. Der Roboter überträgt die Bewegungen, die der Chirurg ausführt, in Echtzeit mit bis zu fünffacher Untersetzung, was eine Präzision bei Handgriffen ermöglicht, die einem menschlichen Chirurgen nicht möglich wären. Schon deshalb nicht, weil der Roboter im Gegensatz zum Menschen nicht zittert. [11] Um Ärzte im Umgang mit dem Gerät zu schulen, hat der Hersteller Simulatoren entwickelt, die dem Lernenden das Bedienen der Maschine quasi spielerisch beibringen. [12]
Getestet werden im Moment auch Erweiterungen der Funktionalität, die es erlauben, zum Beispiel sensible Bereiche wie Adern oder Nervenstränge zu markieren, sodass der Roboter automatisch Bewegungen blockiert, die zu Verletzungen dieser Areale führen könnten. [13]
Schritt für Schritt sollen weitere Aufgaben vollständig an die Maschine übergeben werden, wie beispielsweise das Vernähen von Wunden. Der Star Roboter des Children‘s National Health System in Washington DC hat bereits im Mai 2016 völlig autonom eine Darmanastomose durchgeführt, bei der zwei Segmente des Darms miteinander vernäht werden, um den Darmtrakt so wiederherzustellen. [14]
Die Ärzte überwachten lediglich die Handlungen des Roboters, um im Notfall einzugreifen. Der Notfall trat aber nicht ein. Bei nachfolgenden Tests hielten die vom Roboter vorgenommenen Vernähungen sogar mehr Druck stand, als von Menschenhand vorgenommene, die ebenfalls auf Druck getestet wurden. [15]
Kampfdrohnen und Robotik
Neben Chirurgierobotern gehören zu den Telepräsenzmaschinen auch Kampfdrohnen oder Roboter zur Entschärfung von Bomben. Die zukünftige Entwicklung der Telepräsenz ist klar vorgezeichnet: Immer mehr Funktionen der Maschine werden vom Algorithmus durchgeführt. Die Aufgaben des Menschen werden immer weiter beschränkt auf das Beheben spontan auftretender Fehler und die Aufgabenstellung selbst.
Deutlich erkennbar ist dieser Trend bei militärischen Drohnen. Ihnen wird heute nur noch eine Reihe von Wegpunkten vorgegeben, die diese automatisch abfliegen. Der Pilot selbst beeinflusst nur noch die Parameter der abzufliegenden Linie. [16]
Die Technologie im Bereich der Telepräsenz und auch der Robotik schreitet voran und überlässt dem Menschen eigentlich nur noch zwei wesentliche Betätigungen: Verwaltung und Management sowie die Kontrolle von Maschinen aus der Ferne und die Reparatur und Fehlerbehebung vor Ort.
Doch auch im Bereich der Reparatur wird der Mensch immer weiter zurückgedrängt werden, sobald höher entwickelte mobile Roboter zur Verfügung stehen, mit denen sich zumindest Routinereparaturen auch ohne menschliches Zutun oder aus der Ferne durch Telepräsenz erledigen lassen. [17]
Der Kollege Baxter
An dieser Stelle kommen die neuesten Entwicklungen in der Robotik ins Spiel. Bisher sind Roboter – wie zum Beispiel die aus der Automobilindustrie – wegen des Verletzungsrisikos für die menschlichen Angestellten nicht mobil, sondern in gesonderten Arealen und unbeweglichen Förderstraßen verbaut.
Der nächste Schritt ist die Entwicklung von echten maschinellen Mitarbeitern, die direkt mit Menschen interagieren können. Statt sie aber kompliziert für Aufgaben zu programmieren, sollen diese Modelle mit lernfähiger Software ausgestattet werden: Sie lernen durch Imitation und das Verstehen von verbalen und nonverbalen Befehlen. Und diese Entwicklung des „Kollegen Roboter“ läuft rasant ab.
Ein Blick in die Zukunft dieser Technologie ist „Baxter“, ein Roboter der Firma Rethink Robotics. Im Gegensatz zu den Fertigungsrobotern aus der Automobilindustrie ist Baxter humanoid. Er verfügt über einen „Kopf“, einen Bildschirm, auf dem ein Gesicht dargestellt wird, zwei Arme, die an Schultergelenken montiert sind und ist auf einem Rollengestell montiert, sodass er sich frei bewegen kann. [18]

Die Augen, die auf Baxters Bildschirm gezeigt werden, schauen in die Richtung, in die er als nächstes greifen wird – und gelingt ihm etwas nicht, blickt sein Gesicht traurig drein. Das Spektakuläre an Baxter ist aber, wie einfach er zu programmieren ist.
Angenommen, man will Baxter programmieren, um Objekte von einem Werkband in Kisten zum Versand einzusortieren, so ruft man eine entsprechende Funktion von Baxters Bildschirm auf. Man greift sich direkt einen seiner Arme, zeigt damit der Maschine den ungefähren Bereich des Bandes, wie die einzusammelnden Objekte aussehen und wo sich die Kisten befinden. Dieser Anlernprozess dauert in der Regel nicht einmal 30 Minuten. [19] So kann Baxter in Zukunft direkt von der Arbeitskraft angelernt werden, deren Arbeitsplatz er übernimmt.
Zwar betont auch sein Hersteller, dass Baxter menschliche Arbeit ergänzen und nicht ersetzen soll, doch ebenso wie im Falle der Anwaltssoftware Ross muss dieses Narrativ mit Skepsis genossen werden. Die Implikationen, die Roboter wie Baxter für die Struktur der Arbeit haben, sind aber so oder so gewaltig. Denn technologischer Fortschritt hat schon zu früheren Zeitpunkten die Struktur unserer Gesellschaft und unsere gesamte Lebensweise grundlegend verändert.
Zeit für ein erstes Resümee
Die Beispiele zeigen, dass die Automatisierung eine ganze Reihe von menschlichen Betätigungen vernichten wird. Und dabei bilden die hier besprochenen Beispiele noch längst nicht die gesamte Menge an Berufen und Jobs ab, die der Automatisierung zum Opfer fallen werden.
In einer Studie zweier Wissenschaftler der Oxford University, die erforschen wollten, welche Berufe in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren am stärksten durch Automatisierung bedroht sind, kamen die Forscher zum Ergebnis, dass 47 % aller (!) Berufe in den USA stark gefährdet sind, in der näheren Zukunft automatisiert zu werden. [20]
Noch nicht stark gefährdete Berufe sind solche, die ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz oder Kreativität erfordern. Berufe, die sich hauptsächlich auf Routinetätigkeiten stützen, sind stark gefährdet (zum Beispiel Sekretäre, LKW-Fahrer etc.). Selbst wenn diese postulierte Entwicklung nicht zwangsläufig bedeutet, dass 47 % aller Menschen auf einen Schlag und dauerhaft ohne Beschäftigung sein werden (übertragen auf die BRD wären dies etwa 20 Millionen Menschen), so stellt diese Entwicklung die Gesellschaft dennoch vor enorme Hürden.
Es ist davon auszugehen, dass nicht 100 % all derer, die ihren Job durch Automation, also den durch Automatisierung erreichten Zustand der modernen technischen Entwicklung, der durch den Einsatz weitgehend bedienungsfreier Arbeitssysteme gekennzeichnet ist, verlieren, dauerhaft arbeitslos bleiben. Wie auch in der Vergangenheit wird die Automation sicherlich neue Berufe hervorbringen und bereits existierende Berufsfelder werden einen Teil der freigesetzten Arbeitskräfte auffangen.
Allerdings scheinen diese Ausweichmöglichkeiten begrenzt. Vor allem, weil niedrig qualifizierte Arbeitskräfte diejenigen sind, die am ehesten ersetzt werden können. Diese Personen sind es aber auch, denen es am schwersten fallen wird, neue Qualifikationen für neue Berufe zu erwerben. Neu entstehende Berufe werden aber ein höheres Maß an Qualifikation erfordern, weshalb altbekannte Ausweichmöglichkeiten bei struktureller Arbeitslosigkeit nicht mehr funktionieren. Und die strukturelle Arbeitslosigkeit infolge der Automation wird ein Ausmaß annehmen, welches die Menschheit in ihrer Geschichte noch nicht gesehen hat. [21]
Der Anstieg der Arbeitslosenzahl in massivem Ausmaß scheint unabwendbar, man kann ihn höchstens verzögern. Vielleicht wird der Staat hastig und kurzfristig versuchen, den Einsatz maschineller Arbeitskraft gesetzlich zu begrenzen, was aber keine dauerhafte Lösung sein kann.
Gegenwärtig begrenzen Staat und Industrie die Freisetzung von Arbeitskraft, indem sie eigentlich bereits freigesetzte Arbeitskraft im Niedriglohnsektor bündeln. Solche restriktiven Maßnahmen lassen sich im Kontext der globalen wirtschaftlichen Konkurrenz aber langfristig nicht aufrechterhalten. [22]
Im globalisierten Kapitalismus stehen Konzerne (und auch Nationen) global in Konkurrenz zueinander. Sobald daher ein Konzern oder eine Nation über einen ökonomischen Vorteil verfügt (den die Automatisierung ja zweifelsfrei darstellt), werden früher oder später alle anderen Konzerne und Nationen nachziehen müssen oder Gefahr laufen, abgehängt zu werden.
Um zu verstehen, wie sich technologische Entwicklungen auf unser Zusammenleben auswirken können, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit, der im 7. Teil der Serie gewagt wird.
Weitere Beiträge der Serie
Link zu Teil 1: Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – Über Cotton Gin, Spinning Jenny und Sklaverei
Link zu Teil 2: Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – Eine Bestandsaufnahme in der Landwirtschaft
Link zu Teil 3: Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – Eine Bestandsaufnahme in der Industrie
Link zu Teil 4: Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – Eine Bestandsaufnahme im Management
Link zu Teil 5: Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – Roboter und Software im Dienstleistungssektor
Link zu Teil 7: Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – Der Blick in die Vergangenheit
Link zu Teil 8: Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – Glänzende Zukunft oder Mad Max Land
Link zu Teil 9: Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – Der Weg ins Paradies
Link zu Teil 10: Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft – Die Utopie
Redaktioneller Hinweis: Das Werk, das Neue Debatte mit Zustimmung des Autors veröffentlicht, wurde journalistisch angepasst und erscheint als Beitragsserie.
Quellen und Anmerkungen
[1] Kurz, Constanze/Rieger, Frank: Arbeitsfrei. Eine Entdeckungsreise zu den Maschinen, die uns ersetzen, München 2015, S. 167ff. ↩
[2] Driverless car market watch: Forecasts, verfügbar unter:
www.driverless-future.com [11.03.2018]. ↩
[3] Kurz/Rieger: Arbeitsfrei, S. 173f. ↩
[4] Statista.com: Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Kraftfahrzeugführer in Deutschland von 1999 bis 2011, verfügbar unter: de.statista.com [11.03.2018]. ↩
[5] Kurz/Rieger: Arbeitsfrei, S. 180. ↩[6] Ebenda. ↩
[7] Ebenda, S. 181. ↩
[8] Ebenda. ↩
[9] Kurz/Rieger: Arbeitsfrei, S. 184. ↩[10] Produktbeschreibung des Herstellers: www.intuitivesurgical.com [11.03.2018]. ↩
[11] Kurz/Rieger: Arbeitsfrei, S. 184. ↩
[12] Ebd., S. 184f. ↩
[13] Ebd., S. 185. ↩
[14] Thompson, Amy: An Autonomous Robot Successfully Performed Surgery on a Pig, in: Motherboard, 4. Mai 2016, verfügbar unter: www.motherboard.vice.com [11.03.2018]. ↩
[15] Ebenda. ↩
[16] Kurz/Rieger: Arbeitsfrei, S. 186ff. ↩
[17] Ebd., 197f. ↩
[18] Ebd., S. 227. ↩
[19] Ebenda. ↩
[20] Frey, Carl Benedikt/Osborne, Michale A.: The Future of Employment. How Susceptible are Jobs to Computerisation?, Oxford 2013, S. 1. ↩
[21] Bittmann, Felix: Soziologie der Zukunft. Intelligente Maschinen und ihr Einfluss auf die Gesellschaft, Berlin 2014, S. 149f. ↩[22] Ebd., S. 151. ↩
Foto: Steve Jurvetson, Menlo Park, USA (Roboter Baxter; Caught Coding Uploaded by PDTillman), CC BY 2.0; Cmglee (eigenes Werk), CC BY-SA 3.0, Titelbild: Kai Gradert (Unsplash.com).
Thilo Rösch verfasste unter dem Titel „Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“ an der Universität Erfurt im Fachbereich Staats- und Sozialwissenschaften seine Bachelorarbeit. Gegenwärtig studiert er im Master Politikwissenschaft an der Universität Osnabrück.
Eine Antwort auf „Die Automatisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft (Teil 6)“
Schöne neue Welt, aber für wen? Wenn letztendlich das Ziel ist, alle Arbeitsplätze profitorientiert weg zu rationalisieren, wer kann sich dann all die automatisch angefertigten Produkte noch leisten? Was nützt mir ein Hightech-Robotor im OP, wenn ich mir keine Krankenversicherung mehr leisten kann?
Wofür ein autonomes Auto, um evtl. Unfälle zu minimieren, wenn aber die Abgase und Ressourcen immer noch hunderttausende Menschen, inkl. Umwelt, töten.
Ach ja töten, was soll dieser ganze Irrsinn überhaupt, wenn der Mensch letztendlich doch nur wieder vollautomatische Waffen und Drohnen produziert, um sich täglich, massenhaft zu ermorden?
Und mal ehrlich, wenn Roboter uns die Arbeit abnehmen sollen, um Dinge zu erschaffen, die sich dann eh kaum ein Mensch mehr leisten kann, sollte man Arbeit vielleicht ganz in Frage stellen und nicht nur Roboter. Jeder erhält dann ein Mindestüberlebensgeld, das dann mindestens dafür ausreicht, sich nur noch ganztätig auf dem Sofa zu räkeln, um TV und Smartphone zu konsumieren.
Und die restlichen 1%, der Bevölkerung, die durch ihre Automatisierungsprozesse noch reicher sind, als die restliche Menschheit, verprassen dann weiterhin das Volksvermögen, soweit überhaupt noch vorhanden, und erfreut sich dann am voll durchdigitalisierten Dauerurlaub.
Da bleibt dann nur noch zu hoffen, dass lernfähige Computer dem ganzen Spuk rechtzeitig ein Ende setzen, weil zumindest sie erkannt haben, dass es eigentlich nur der Mensch ist, der die grösste Gefahr für sich selbst und den Planeten Erde darstellt.
Schöne neue Welt…