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Meinung

Befrieden wir die Parlamente!

Wider die Kriegstreiber und ihre Politik.

Die geopolitische Lage ist laut Friedensforschern dieser Tage so gefährlich wie seit der Kuba-Krise nicht mehr: Die Westmächte stehen kurz davor, Russland in einen Krieg zu verstricken, der umgehend zum Flächenbrand werden könnte. Und die große Politik? Unsere „Volksvertreter“? Die verbreiten willfährig Kriegslügen und befürworten völkerrechtswidrige Aggressionen bereits „präventiv“. Es ist daher an der Zeit, die Parlamentarier daran zu erinnern, wer der Souverän im Lande ist. Nämlich wir, nicht sie! Zeit, aktiv zu werden gegen Kriegslügen, Kriegstreiberei und Kriegspolitiker. Hier ein Vorschlag von Rubikon-Herausgeber Jens Wernicke, der, wenn er die Masse ergreift, für großen Wirbel im Parlament sorgen wird. Frei nach der Devise: „Guerilla statt Resignation und Apathie!“

Liebe Leserinnen und Leser,

auch wenn die Meldungen teils uneindeutig sind, steht doch eines fest:

Aktuell besteht akute Kriegsgefahr.

Wenn auch Sie sich hierüber sorgen, werden Sie aktiv.

Und zwar hier und heute.

Jetzt.

Gehen Sie auf die Straße.

Und aber auch: Versuchen Sie es einmal auf eine ganz andere Art.

Werden Sie gemeinsam mit anderen Rubikon-Leserinnen und Lesern aktiv und starten gemeinsam eine „Guerilla“-Aktion:

Schreiben Sie — per E-Mail oder Brief — die Politiker aller Kriegsparteien in Ihrem Wahlkreis an.

Schimpfen Sie nicht.

Meckern Sie nicht.

Jammern Sie nicht.

Beleidigen Sie nicht.

Oder, wenn schon, dann nur ein wenig.

Seien Sie stattdessen selbstbewusst.

Und übertreiben vielleicht ein wenig.

Auf jeden Fall seien Sie für die Zeitspanne des Schreibens des Briefes oder der E-Mail kurz Mitglied in der Partei des adressierten Abgeordneten.

Und sprechen Sie diesen auf die einzige Art und Weise an, die ein Politiker versteht.

Also bei seinem Bedürfnis nach Bewunderung und vor allem Wiederwahl!

Schreiben Sie beispielsweise dies:


Lieber Herr Abgeordneter XY,

seit vielen Jahren wähle ich die CDU. Alle meine Freunde hier im Dorf tun dies ebenso. Nun erleben wir, wie auch Ihre Partei seit Wochen eine Kriegslüge nach der anderen verbreitet, und dabei ist, völkerrechtswidrige Angriffskriege mitzutragen. Kriegsverbrechen vorzubereiten und schönzureden!

Es tut mir wirklich sehr leid, aber unter diesen Umständen werde ich niemals wieder CDU wählen. Und auch niemand sonst in meinem großen Bekanntenkreis wird dies jemals wieder tun.

Gemeinsam mit Freunden bin ich dabei, hier vor Ort einen Massenaustritt aller mir bekannten CDU-Mitglieder aus der Partei vorzubereiten.

Bitte informieren Sie hierüber auch Ihre Fraktion.

Mit freundlichen Grüßen aus Kleinkleckersdorf:
Ihr/Ihre
Z.


Ihrer Phantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Genauso gut können Sie beispielsweise berichten, dass eine soeben gegründete Bürgerbewegung ab kommender Woche 10.000 Sticker in ganz Kleinkleckersdorf verkleben wird, auf denen zu lesen steht, dass Herr XY ein Lügner und Kriegsverbrecher ist.

Ein persönlicher Rat, den Sie gleichwohl nicht befolgen müssen: Ersparen Sie sich die Argumente. E-Mails mit Argumenten nerven Politiker nur und werden daher von deren Mitarbeitern in aller Regel ungelesen gelöscht.

Werden Sie kreativ und gemeinsam mit Rubikon subversiv.

Auf eine einfache aber überaus wirkmächtige Art und Weise.

Und lassen Sie uns für einen Moment davon träumen, dass in den nächsten Tagen 100.000 solcher E-Mails bei allen Mitgliedern des Bundestages eintreffen.

Was, denken Sie, geschähe dann?

Mit herzlichen Grüßen:
Ihr
Jens Wernicke, Herausgeber Rubikon

PS: Die E-Mail-Adressen der Abgeordneten aus Ihrem Wahlkreis finden Sie hier.

Richard H. Black, US-Senator. (Foto: Rubikon.news)

Lord Arthur Ponsonby Zehn Grundsätze der Kriegspropaganda, 1928 (Foto: Rubikon.news)


Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 InternationalRedaktionelle Anmerkung: Das Interview erschien erstmals beim Rubikon – Magazin für die kritische Masse. Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen darf es verbreitet und vervielfältigt werden.


Fotos: The Flower Thrower by Banksy von flowerchucker (flickr.com, CC BY 2.0) und Rubikon.


Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie auch der Auffassung sind, dass sich der Souverän gegen Kriegstreiberei, Kriegslügen und völkerrechtswidrige Aggressionen stellen muss, schreiben Sie uns bitte, was nach Ihrer Meinung getan werden kann, um die Parlamente zu befrieden! Was ist Ihr Vorschlag? Schreiben Sie uns!

Autor, freier Journalist und Herausgeber bei Rubikon | Magazin für die kritische Masse | Webseite

Jens Wernicke (Jahrgang 1977) ist Diplom-Kulturwissenschaftler (Medien), arbeitete lange als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Politik und als Gewerkschaftssekretär. Er verantwortete mehrere Jahre das Interviewformat der NachDenkSeiten, Deutschlands meistgelesenem politischen Blog. Heute ist er Autor, freier Journalist und Herausgeber von "Rubikon – Magazin für die kritische Masse". Zuletzt erschienen von ihm als Mitherausgeber "Netzwerk der Macht – Bertelsmann" (2010), "Fassadendemokratie und Tiefer Staat" (2017) und "Die Öko-Katastrophe" (2019), als Herausgeber "Der nächste große Krieg" (2019) sowie als Autor "Lügen die Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung" (2017).

Von Jens Wernicke

Jens Wernicke (Jahrgang 1977) ist Diplom-Kulturwissenschaftler (Medien), arbeitete lange als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Politik und als Gewerkschaftssekretär. Er verantwortete mehrere Jahre das Interviewformat der NachDenkSeiten, Deutschlands meistgelesenem politischen Blog. Heute ist er Autor, freier Journalist und Herausgeber von "Rubikon – Magazin für die kritische Masse". Zuletzt erschienen von ihm als Mitherausgeber "Netzwerk der Macht – Bertelsmann" (2010), "Fassadendemokratie und Tiefer Staat" (2017) und "Die Öko-Katastrophe" (2019), als Herausgeber "Der nächste große Krieg" (2019) sowie als Autor "Lügen die Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung" (2017).

2 Antworten auf „Befrieden wir die Parlamente!“

Neben Straßen-Aktionen, ohne die es sicherlich kein ins Gewicht fallendes öffentliches Bewusstsein gibt, die mir persönlich aber gar nicht liegen, denke ich, brauchen wir für Impulse, die zu tatsächlichen Politik-Anderungen führen, auch einiges an Argumenten.
Das ist nun durchaus meins – ich betreibe dazu ein ausgedehntes Website-Angebot und dokumentiere dort u.a.auch meine blog-kommentare und-Anschreiben.

Mein unmittelbarer Aktionsvorschlag 1: die Friedenserklärung der Deutschen Friedensgesellschaft unterzeichnen – http://www.friedenserklaerung.org/

Mein unmittelbarer Aktionsvorschlag 2 hängt sich an Ihren Vorschlag, Herr Wernicke an, klare Ankündigungsmails zu verschicken, die mögliche Wahlverweigerung stellen bei beibehaltener Aggressions-Außenpolitik: Ihren Rat, nicht zu argumentativ zu werden, kann ich nachvollziehen, aber so kann ich nicht schreiben. Gleichwohl halte ich Mails en masse an die diversen Entscheider für einen guten Zweitweg neben den Straßen-Aktionen – dokumentiert habe ich meine Mail-Aktion unter: http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/POLITISCHES/M/offBrief%20an%20politik&kirchenspitzen,%2014.4.html

Auch hab ich noch so manches Friedenspoltische zusammengetragen – unter: http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/POLITISCHES/M/wenn___die___n_e_b_e_l_k_e_r_z_e.html

weitere Anregungen willkommen!

Massenmails verschicken, unsinnige Verwaltunsgsarbeit verursachen, das System blockieren und die Kriegsverbrecher bei jeder passenden Gelegenheit auch als Kriegsverbrecher bezeichnen.

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