‘S gibt Menschen die schauen rundum herab
und schaffen sich damit ein umgekehrt Grab.
Das scheint ihn’n zunächst der Übersicht gleich
und dadurch natürlich erkenntnisreich.
Doch fehlt dann der streitbare Widerhall.
Sie hören nur immer den eigenen Schall.
Die Du’s sind inzwischen recht weit entfernt,
Sie haben den schützenden Abstand gelernt.
Der eigene Schall wird nach und nach still.
Das bloße Echo, das bringt nicht mehr viel.
Die Einsichten drehen sich hohl im Kreis.
Es fehlt Überraschung, wozu dann noch Fleiß!
Der Thronende schließlich zur Statue erstarrt.
Kein Mensch ist in so eine Kälte vernarrt.
Er hätt’ lieber Umsicht beim Gehen gepflegt.
Mit Runtersehn hat er sich selbst reingelegt.
Fotos: Brigitte Werner (Pixabay.com; Creative Commons CC0).
Gerhard Kugler (Jahrgang 1946) war Psychologischer Psychotherapeut im Ruhestand. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) und der Gesellschaft für kontextuelle Verhaltenswissenschaften (DGKV), deren Therapieansatz die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist.
Eine Antwort auf „Einsamer Thron“
Sehr gute Gedanken.