Beim Stöbern durch die literarischen Entwürfe dieser Tage fällt auf, dass sich die Konzepte der Dystopien dramatisch vermehren, während die Utopien nahezu vom Markt der Ideen verschwunden sind.
Bis zur Jahrtausendwende war der Begriff der Dystopie, der eine dunkle Prognose auf die Zukunft beschreibt, um nicht den unscharfen Ausdruck der negativen Utopie benutzen zu müssen, nur einem kleinen Kreis von Spezialisten bekannt. Mit dem Genre selbst wächst auch seine Bekanntheit, was an sich bereits ein Indiz ist für eine Trendwende ist.
Historisch betrachtet entstehen neue Epochen jedoch mit utopischen Entwürfen. Die Menschen in Zeiten des Aufbruchs freuen sich, Zeugen einer neuen Zeit zu sein und sie betrachten die Errungenschaften, die sich in Technik und allgemeiner Lebenswelt zeigen, als eine Chance, sich und ihre Träume zu verwirklichen.
Neue Epochen sind immer auch die hohe Zeit der Utopie, was nicht besser zum Ausdruck gebracht werden könnte wie durch den intelligenten Slogan von Toyota: Nichts ist unmöglich.
Haben sich die Verhältnisse erst einmal etabliert und stellt sich heraus, dass in Gesellschaften – wie immer – manche einflussreiche Gruppen bei den rosigen Plänen nicht mitspielen, tauchen auch die ersten Dystopien auf. Plötzlich werden aus den Möglichkeiten Gefahren und die fiktionalen Entwürfe werden dramatisch. Sie ranken sich um die instrumentellen Möglichkeiten der kleinen Herrschergruppen oder die Restauration der Idee der Epoche an sich.
Um das zu illustrieren, fallen Orwells “1984” wie “Die Farm der Tiere” ein, oder Aldous Huxleys “Schöne neue Welt” und H.G. Wells “Zeitmaschine”. In der Zeit der zunehmenden Dystopien fällt übrigens auf, dass diejenigen, die sich mit dem Thema befassen, unsere aktuellen Zustände als schlimmer bezeichnen, wie in den genannten Werken beschrieben.
Nun, wo die Möglichkeiten der Kommunikation und der damit verbundenen Leichtigkeit, mit der Zeit und Raum verfügbar geworden zu sein scheinen, wo es möglich ist, ohne Geld zu wechseln und lange an Grenzen zu verweilen die Welt zu bereisen, wo die Sprachen aufgrund der Omnipräsenz des Englischen kaum noch zum dauerhaften Schweigen verurteilen, gerade jetzt bricht die Zeit der dauerhaften, täglich reproduzierten Dystopien an. Wie das?
Zwar existieren jene Entwicklungen, die Anlass zur Sorge geben, die geboren sind aus dem inneren Kreise derer, die immer auch verantwortlich sind für den Umschlag von der Utopie zur Dystopie. Aber reicht das aus, um die positiven Potenziale dieser Zeit komplett auszublenden und sich in Untergangsszenarien zu baden?
Was ist passiert mit dem Menschen der Moderne, der sich noch vor knapp drei Jahrzehnten als an der Schwelle zur historischen Unendlichkeit definierte? Wie konnte es kommen, dass er, man verzeihe den Kollektivsingular, dass dieser Mensch zu einem fürchtenden und damit furchtbaren Wesen mutiert ist?
Wenn Ängste das Dasein dominieren, kann keine Utopie entstehen. Ob Ängste, wie in einer anderen Epoche von einem konservativen Anthropologen namens Arnold Gehlen formuliert, dem Wesen des Menschen deshalb entsprechen, weil er schutzlos in diese Welt geschleudert wird und durch eine schrecklich lange Sozialisation erst lebensfähig wird, sei dahingestellt. Sicher spielt das eine Rolle, die Dichte der täglich produzierten Dystopien erklärt es nicht.
Eine andere Erklärung könnte das sein, was zu glauben viele noch nicht bereit sind. Es könnte das Ergebnis eines langen, schleichenden Entmündigungsprozesses sein, der die Angst vor Neuem nahezu systematisch hervorbringt.
Da hilft kein gutes Zureden, da hilft nur der eigene Versuch, um aus der düsteren Spekulation wieder herauszukommen. Einfach mal machen! Und einfach mal lachen! So fing das mit der Aufklärung auch an.
Foto: Luis Alfonso Orellana (Unsplash.com)
Dr. Gerhard Mersmann ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen. Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse ist auf seinem Blog M7 sowie bei Neue Debatte regelmäßig nachzulesen.
12 Antworten auf „Von der Utopie zur Dystopie?“
“Was ist passiert mit dem Menschen der Moderne”?
… – “Es könnte das Ergebnis eines langen, schleichenden Entmündigungsprozesses sein, der die Angst vor Neuem nahezu systematisch hervorbringt.”
– Wohl leider wahr… – Besinnung könnte helfen gegen die Ohnmachts-Mantren in der Konsequenz globaliierter Machbarkeits-Besessenheiten :
E l i t e n nämlich agieren auf der Basis angemaßter, überlassener und erzwungener Macht.
Wo immer jedoch Menschen einen Anspruch auf selbstbestimmtes Tun und Lassen ins Spiel bringen, reduziert sich das Überlassen von Macht, hört gar irgendwann weitgehend auf. Die Anmaßung verliert an Sogkraft.
Wo immer demgegenüber Menschen so wirtschaften w o l l e n , dass alles, was in welchen Radien immer um sie herum existiert, möglichst einschränkungslosen, zumindest existentiell noch verträglichen Respekt erhält, werden sie zweifelsohne Unternehmens- & Lebensformen zu entwickeln vermögen, die Macht-Anmaßungen wieder und wieder zu kanalisieren imstande sind…
Dergleichen geschieht aber nur, wenn, wann und wo immer Menschen sich dazu e n t s c h l i e ß e n , Alternativkonstruktionen von Leben, Entwickeln, Produzieren und Austauschen zu entwerfen, zu kommunizieren und zu realisieren – selbstbewusst und ohne die Illusion, Seitenhiebe auf den sich je länger je mehr türmenden Irrwitz respektlosester Machtanmaßungen eines immer zerstörerischeren Finanzkapitalismus … würden irgendwann zu hinreichendem Aufbegehren führen…
Machtkämpfe leisten nicht wirklich Entscheidendes…
Ordnungs-, Neu-Ordnungs-Leistung erwächst aus Herzen, Händen und Köpfen, die den Irrwitz ewiger Kämpfereien abzustreifen vermögen zugunsten neuer Wertungen, neuer Produktivitäts-Aktivitäten und neuer Kooperation…
Es ist in meinen Augen hoch an der Zeit, unser Uns-Abarbeiten am beklagenswert Falschen beiseite zu lassen und die Dinge anders zu denken, zu diskutieren und entschlossen dort einfach auf neue Weise zu m a c h e n , wo uns Spielräume gleichsam in den Schoß fallen – etwa dadurch, dass aus welchen Gründen immer punktuelle Arbeitsplatz-Verluste drohen bzw. bereits im Gange sind…, oder dass verschüttetes Wissen ausgegraben und in neu gedeihliche Produktivität verwandelt werden kann… und so fort…
Wo sich Menschen dort einander zuwenden, sich auf ihre Potentiale besinnen und längst im Ansatz bereitliegende Wissensquellen endlich anzapfen, werden sie auch im Wege neuer Unternehmensformen und Organisations-Plattformen auf die Beine zu stellen vermögen, worum es ihnen anders als bisher gehen k ö n n t e : um respekt-getragenes, sprich: ´ E s s e n t i e l l e s W i r t s c h a f t e n ´ nämlich !
E s s e n t i e l l e s W i r t s c h a f t e n wird sich am naheliegendsten und offensten Schritt für Schritt überall dort ins Werk setzen lassen, wo in Gang gekommene Strukturwandelsprozesse immer auch Machtumschichtungen bedeuten.
Denn solche ´laden´ zwar wohl zu weiteren Anmaßungen ´ein´, sind aber nicht minder von jenen aussichtsreich beanspruchbar, denen gedeihlichere Spielräume als diejenigen ungesunder Anmaßung vorschweben:
Entdecken und füllen wir – ganz gleich, ob wir noch oder schon nicht mehr mithalten können – Spielräume eines auf neue Weise kraftvollen und sinnvolle Entwicklungen realisierenden, aber entschieden schaden-vermeidenden Wachstums… – täglich mehr, als es längst viele bereits begonnen haben … !
Warum sollte es nicht möglich sein, austauschfähige Auskömmlichkeiten auf allen Seiten an den Tag zu bringen ?
Warum sollte es nicht möglich sein, die Lasten bei den Verursachern zu lassen und Güter wie Dienstleistungen bewusst bedarfsgerecht anzu – bieten, statt einen im Grunde irrwitzigen Kult ständigen, gar weltweiten Unter- & Über-Bietens zu betreiben… – in immer neuen Veitstänzen um einen Komsumgut-Hype nach dem nächsten… ?
Warum schreiben sich namentlich die ´Alternativ-Medien´ nicht endlich vorrangig die Kommunikation gesellschaftlichen Organisationsform-Ideen und Bau-Ansätze wie der eben umrissenen auf ihre Fahnen?
Kritisches Wissen bewirkt fernab ausgefahrener und zunehmend verstopfter Straßen erst dann die Erkundung neuen Miteinanders, wo A, B… über ein solches lesen, hören, sehen, nachdenken, reden und sich anschicken, davon etwas auf die Beine zu stellen… – und auch darüber wieder lesen, hören, sehen, nachdenken, reden und sich anschicken … und so fort …
W e l c h e B e d a r f e sollten wir als Gesellschaft zu decken und zu entwickeln trachten und welche weniger, welche gar nicht?
– D i e s e D i s k u s s i o n l e b e n d i g elektrisierend f ü h r b a r z u m a c h e n , sollte zentrale Aufgabe g e s e l l s c h a f t l i c h r e l e v a n t e r M e d i e n sein !
– D a s wäre I n f o r m a t i o n, nicht fast ausschließlich das Zusammenrechen und Ausstreuen von Verlautbarungen und Ruchbar-Gewordenem !!
Und so vollzöge sich dann auch wieder von umfassend produktivem Verständigungswillen getragener Erfahrungsaustausch …
Wo fällt im Kontext dieser Bedarfe welche Art von Arbeit an – was davon erwerbsarbeitlich und im Rahmen welcher rundum angemessenen Arbeitsrganisation? Was davon grundeinkommens-finanziert (- statt von oben herab und erzieherisch als ´soziale´ Auffang-Leistung !!) ? (vgl.: http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/LBK/mat/denkbares%20BGE_MANIFEST.html)
Wie insbesondere lässt sich Kapital-Eigentum auf neuen Wegen so akkumuliert anziehen und einsetzen, dass große Investitionen da gestemmt werden können, wo Bedarf dazu entsteht, die Verwendung aber zu vielleicht 2/3 Sache der Mitarbeiterschaft des Unternehmens zu sein hätte ? (vgl.: http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/LBK/mat/strukturwandels-vorschlaege/UMSTIEGS-IMPULS%20STRUKTURWANDEL%20LAUSITZ.html )
Wie lassen sich kooperative Netzwerke entwickeln zwischen allen, denen es um Bedarfs-Bedienung, nicht um Überproduktion geht, die nur scheinbar Wohlstand erzeugt, aber zu den irrwitzigsten Verschuldungs-Prozessen führt ?
Wie etwa lässt sich mit Hilfe solcher Beziehungs-Geflechte – unübersehbar medien-begleitet (!!) – die Dumping-Konkurrenz des Finanz-Kapitalismus unterlaufen, sobald man ein essentiell wirtschaftendes Unternehmen betreibt ?
Wie lässt sich – wiederum unübersehbar medien-begleitet (!!) – FAIRNESS in unser lokales, regionales bis weltweites Marktteilnahme-Verhalten bringen – und dessen Möglichkeiten zum Haupt-Erörterungs-Gegenstand unserer Medien machen, statt diesen oder jenen Gezeters um Symptombehandlung X ?!
Welche Unternehmensformen eignen sich, um allein nach bedarfsgerechtem Profit zu trachten ? (vgl u.a.: http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/POLITISCHES/M/ESSENTIELL%20WIRTSCHAFTEN.html)
Welche wie vernünftig digitalisierten Unternehmens-Organisations-Modelle erlauben rundum flexible, also lebendigkeits-befördernde Erwerbs- wie erwerbsfreie Arbeits-Strukturen ?
Welche Unternehmensformen erlauben keine Aufkäufe ?
Und so fort …!
Medien sind doch sogenannt ´kampagnen-erfahren´…
Warum inszenieren sie nicht ebenso gezielt und bewusst im Vordergrund eine tagtägliche Beleuchtung immer neuer Facetten des auf essentiell gedeihliche Weise Möglichen ? !!!
Ach so: jetzt soll es also an den alternativen Medien liegen, dass keine heilsam erscheinenden Utopien mehr entstehen und keine oder zu wenig Gemeinschaftlichkeit?
Hallo Jele!
Hätte ich dergleichen gesagt?
Ich habe einfach eine mir wünschenswert und erforderlich erscheinende Medienleistung in den Horizont rücken wollen.
Ok, wenn sie Dir nicht fehlt – mir fehlt sie. Auch ok?
“Es könnte das Ergebnis eines langen, schleichenden Entmündigungsprozesses sein, der die Angst vor Neuem nahezu systematisch hervorbringt.”
Diese Erklärung erscheint auch mir am plausibelsten. Kant sagte “Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.” Entmündigung ist also Gegenaufklärung. Und da befinden wir uns gerade mittendrin. Statt Logik und Vernunft sind Glaube und Ideologie wieder zur wichtigsten Entscheidungsbasis geworden. Der Brexit und die USA unter Trump illustrieren dies wohl am besten. Kant konnte immerhin noch hoffen: “leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter? … Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung.” Was ist unsere Hoffnung?
“Was ist unsere Hoffnung?” Ich kann nur sagen, was meine persönliche Hoffnung ist, aber die sieht höchst wahrscheinlich für viele gar nicht so attraktiv aus. Nach allem, was ich über diese Welt nun mit meinen bald 72 Jahren Erfahrung weiß, kann ich jetzt zunächst nur hoffen, dass sich die Erkenntnis der Wirklichkeit entgegen aller Lügen und Meinungsunterdrückung endlich umkehrt von dem Zustand der unwissenden, wirklichkeitsverdrängenden Mehrheit und der kleinen, erkennenden Minderheit ins gegenteilige Verhältnis verkehrt. Was ich tatsächlich auch als ein Manko bei den Alternativen Medien sehe, ist die Tatsache, dass auch hier es immer noch gewisse Tabu-Themen gibt, die so erstaunlich sorgfältig umschifft werden. Eines davon ist z.B. das Geo-Engineering bzw. die Chemtrails. Das andere ist die Frage, was eigentlich von Natur aus wirklich unsere artgerechte Ernährung ist. Dass unsere gesamte Anatomie und auch unsere Biochemie, unsere Enzyme da eine eindeutige Sprache zugunsten Pflanzenkost sprechen, ist auch erstaunlicherweise nirgendwo ein Thema. Für die Sache mit den Chemtrails könnte es die Erklärung geben, dass auch für ein Alternatives Medium es womöglich existenzgefährdend ist, hierzu zu Diskussionen aufzurufen, denn nichts ist lebensgefährlicher, als Zuwiderhandlung gegen die global operierenden militärischen Interessen. Satanismus ist auch so ein Tabu-Thema. Summa summarum: Ich hoffe auf den “Mut der Verzweiflung” zur Aufklärung auch dieser 3 aus meiner Sicht wichtigsten Themen. So lange diese Schweigegebote eingehalten werden, sehe ich überhaupt keine Möglichkeit zur dringend notwendigen Erneuerung des gesamten Menschenbewusstseins. Erst muss sich diese devote Blindheit auflösen. Blinder Aktionismus bringt da nichts mehr. Die geistige Erneuerung muss ganz gewaltig sein(nicht zu verwechseln mit gewalttätig). Dies ist wahrscheinlich, wenn überhaupt noch, nur möglich, wenn der Katastrophenballon, der trotz seiner sichtbaren Brüchigkeit immer noch weiter aufgepumpt wird(vor allem mit dem “Geo-Engineering”), tatsächlich platzt.
Hallo jele,
was nur fasziniert so am `”Katastrophen-Ballon” ?
Wenn etwas als verhängnisvoll erkannt ist, braucht doch niemand vor der Macht der Verhängnis-Setzer zu erstarren…
Dann gilt es einen Diskurs darüber zu führen, um welchen Preis wir uns z.B.wieviel Mobilitäts-Bedarfs-Deckung zubilligen w o l l e n !
Wenn uns der Preis als entscheiden zu hoch umtreibt, gilt es einen Umbau unseres demokraitschen Systems auf den Weg zu bringen, der – gewichtiger als derzeit möglich – die politischen Entscheidungsträger mit klaren Bürgervorgaben konfrontiert. (vgl: https://diskursblickwechsel.wordpress.com/2018/10/29/diskurs-blickwechsel/ )
Ohne die Bereitschaft, für etwas, das man durchsetzen möchte, Gegenmaßnahmen betroffener Interessenvertreter in Kauf zu nehmen und diese dann mit der Suche nach intelligenten Unterlaufens-Methoden eindämmen zu wollen, ist gewiss nichts zu erreichen.
Aber: Willen und Versuch dazu als ´blinden Aktionismus´einzustufen, weil erst alle alles begriffen haben müssten, bevor lebensförderliche Alternativ-Regeln und Herstellungsweisen von X ins Auge gefasst werden könnten….
Ist das nicht eine fatale Alibi-Vorstellung ?
Zugegeben, das mit dem “blinden Aktionismus” war von mir überspitzt gesagt. Ich wollte damit nur ausdrücken, wo das Ignorieren von tatsächlich welterschütternden Begebenheiten hinführen kann. Ich wollte damit nicht sagen, dass jemand, der noch keine Kenntnis davon hat, dann ieber gar nichts tun soll. Schließlich können wir alle nur tuend(wobei ich auch das Nachdenken mit einbeziehe) lernen und jeder hat seinen persönlichen individuellen Lernprozess, der ihm natürlich auch zugestanden werden sollte.
Noch etwas zum brüchigen “Katastrophen-Ballon”, der trotz allem immer noch mehr aufgepumpt wird und droht, zu platzen: Es fasziniert mich nichts daran, es ist nur ein von mir so entworfenes Bild, das ich von dieser Wirklichkeit heute genau so sehe, leider!
Die allergrößten Gefahren, denen das gesamte Leben und sogar der Planet selber ausgesetzt sind, werden überall verschwiegen.
Und das meine ich, sollte sich ändern. Darüber müsste öffentlich diskutiert werden. Wenn dann irgendwann in der vergifteten Atmosphäre gar nichts mehr wächst, ist es sowieso zu spät. Wie ich schon schrieb: die meisten Insekten halten den Giften schon nicht mehr stand. Als nächstes sind die Vögel dran usw.
Die eingeübte Ignoranz gegenüber dem, was wirklich mit dem Leben geschieht und was wirklich unsere Beachtung dringend nötig hätte, wird am Beispiel Insektensterben überdeutlich. Obwohl das nun wirklich niemand mehr leugnen kann und auch von den Lügenmachern nicht mehr uminterpretierbar ist, ist das nirgends in sog.”linken” Foren ein Thema. Ist ja schön, dass diese Linken alles, vor allem das Geld, immerzu gerecht verteilen wollen. Aber was haben wir letztendlich davon, wenn wir alle jeden Tag aus der Luft, mit dem Regenwasser und mit der Nahrung, die darin bis jetzt noch halbwegs gedeiht, vergiftet werden? Das ist der einzige Bereich, wo einigermaßen gerecht verteilt werden kann innerhalb dieses tödlichen globalen, pyramidalen Gewaltsystems! Kaum jemand möchte wirklich hinter die Kulissen leuchten! Gerade erst habe ich erfahren, dass das Militär für seine Zwecke noch viel mehr eigene Atomreaktoren besitzt als diejenigen, die wir für die “friedliche Atomnutzung” gebrauchen. (www.pbme-online.org)
Diese ganzen Problemdiskussionen gehen doch an der wirklichen akuten Gefahr für das ganze Leben auf der Erde und sogar für den Planeten selbst, total vorbei! Dieses wunderbare kosmische Lebewesen, unsere Erde, wird ständig durch die hybriden, verstiegenen und ich möchte sagen “satanischen” Technologien, die dem Kriege-Führen dienen, angegriffen und vergiftet! Das zu realisieren, geht leider den meisten Menschen über ihren beschränkten zivilisatorisch verseuchten Verstand. Sorry, aber das musste mal gesagt werden.
Hallo jele,
hilft nicht das Sagen gerade mal als Anschub?
Geht es nicht vor allem anderen um den entschlossen an sich bietenden Gestaltungs-Arealen Schritt für Schritt ganz grundlegend ansetzenden B e g l e i t b a u von A l t e r n a t i v e m , das Stück für Stück heutige Irrwitz-Praktiken zu ersetzen in der Lage wäre, nicht zuletzt, weil immer mehr Menschen sich um entsprechende Zugkraft bemühen ?
hier ist der ein kluger text von drei optimistischen franzosen:
https://www.republik.ch/2019/01/12/die-herrschenden-haben-angst-und-das-ist-wundervoll?
(Hinweis Admin: Link bearbeitet. Bitte achten Sie darauf, dass ein genutzter Link keine Erweiterung vorweist!)
noch ein banaler, aber passender spruch “nichts ist schwerer zu ertragen, als die dauer von feiertagen” …
aber auch die geschichte von hans im glück sollte nicht als pure dummheit abgetan werden … er hatte sich seines ballast entledigt und seine freie lebendigkeit genossen
ein gutes übungsstück: JEDEN tag etwas tun, was man noch NIE getan hat … neue erfahrungen machen … spielerisch und nicht auf sieg setzen :-)))
Wir über uns
Man könnte ja einmal versuchen, das Pferd vom Schwanz her aufzuzäumen. Das, woran man von Geburt an, konfrontiert wird, ist die eigene Familie. Und wenn diese Familie einigermaßen intakt ist, so lernt man als Erstes, dass ein Wohlwollen und ein Interesse gegenüber jedem Mitglied der Familie besteht. Die Nachkommen können sich dann voll auf die Eltern verlassen und werden sicher versuchen, von Anfang an ein zuverlässiges Mitglied zu werden. Heute wird man gleich daran gewöhnt, als kleiner Erdenbürger frühzeitig in den Kindergarten zu kommen. Die heutigen Eltern haben sich angewöhnt oder besser sie werden gezwungen, sich um einen Arbeitsplatz zu bemühen. Die allgemeine Denkweise ist so programmiert, dass man glauben soll, ohne Arbeit eines Jeden ein Überleben nicht möglich ist. Hier setzt frühzeitig eine Beeinflussung ein, die das soziale Miteinander falsch prägt. Den Kleinen wird aber so klar gemacht, wie wichtig im Leben der Menschen die Arbeit ist. So wird damit ein Streben nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit geprägt, jeder ist sich selbst der Nächste und muss sehen, wie er sich durchsetzt.
Nehmen wir einmal an, dass ein Elternteil immer eine Auszeit zur Betreuung der Kleinen erhält, so wird gleich das so wichtige Verhältnis zur Familie geprägt. Finanziell möchte der Aufwand zur Entlohnung der Kindergärtnerinnen und die Raumausstattung sich die Waage halten gegenüber dem Arbeitsausfall des Erziehers. Der psychische Unterschied wirkt sich dagegen auf das ganze Leben aus, es wird gleich ein soziales Wesen heran gezogen. Psychologen weisen schon länger darauf hin, dass gerade die ersten drei Jahre so prägend für das ganze Leben sind. Kinder sollten nicht zu kleinen Erwachsenen erzogen werden.
Wenn jetzt noch darauf geachtet würde, dass die Arbeitsstätten aller Berufstätigen immer in der Nähe der Wohnung liegen würde, wäre allein der Energieverbrauch für den Transport sowie eine Ersparnis an Energie und Zeit gerade im Hinblick auf die Klimakrise erreicht.
Wenn jetzt noch mit den Großeltern zusammen in einem Gemeinschaftshaus gelebt würde, ist die Betreuung der Kinder mehrfach gesichert. Gerade das so wichtige Miteinander wird geprägt. Welch ein Wohlbefinden würde sich einstellen, wenn die Älteren nicht nutzlos in Altersheimen verbringen, die Ersparnis für Unterbringung und Betreuung und die erforderlichen Kräfte und Räume ständen für andere Aufgaben zur Verfügung. Es ist sicher psychisch für alle Seiten wertvoll, wenn die Alten auch noch Aufgaben zu erfüllen haben. Hier sollte auch die Kenntnis von den Vorfahren gepflegt werden, dafür ist heute ja keine Zeit vorhanden. So bleibt wieder Zeit zur Beschäftigung miteinander. Ein besseres Wohlbefinden aller kann man sich dann wohl kaum vorstellen.
Sicher hängen die Auswüchse Jugendlicher auch mit dem schon in der Kindheit erlernten Machtkampf zusammen.
Bei diesen Überlegungen ist nicht einmal die Frage nach Geld gestellt. Im familiärem Miteinander wird die gegenseitige Unterstützung nicht gegeneinander aufgerechnet. Welch ein Fortschritt bei der Einstellung zum Geld. Das sollte sich dann für das ganze Leben vorteilhaft auswirken, nur in Kooperation wird sich ein Überleben aller schaffen lassen.
Das Vorteilhafte an dieser Veränderung ist, dass solche Veränderungen sich lösen lassen, ohne dass Geldmangel vorrangig alles bremst. Nur die Einrichtung der Wohnungen werden etwas länger dauern, das braucht etwas mehr Zeit. Jedoch könnte bei der Bautätigkeit vieles eingespart werden, wenn die Nachfolge nicht immer mit Umbauten und Neu-Einrichtungen verbunden wäre. Wir müssen doch sparsam mit dem Verbrauch von Ressourcen umgehen.
Schwierig wird es, diese Art Kinder-Elternbeziehung wieder in solide Bahnen zu zwingen, weil sich das heutige Verhalten schon über eine Generation so geprägt wurde, die heutigen Eltern haben es ja auch schon nicht anders gelernt und daher fällt es so schwer, sich in diese andere Art hinein zu denken und zu handeln. Aber welch ein Gewinn an menschlichem Miteinander ergibt sich daraus.