Überall ist von Erosion die Rede. Alle wissen alles und keiner weiß Bescheid. Und viele trauern alten Zeiten nach. Da gab es zwei Fernsehprogramme, alle schauten das Gleiche und kannten sich aus. Mit der Fülle und Diversität war die thematische Sicherheit dahin. Und die Enge auch.
Was in der gar nicht allzu fernen Vergangenheit an Möglichkeiten bestand, sich zu informieren oder sich kulturell inspirieren zu lassen war – höflich gesprochen – sehr reduziert. Denn auch das, was manche heute so gerne glorifizieren, war herzlich wenig und offen ideologisch getränkt.
Es ist, wie es ist!
Nur zwei Dinge existierten, die heute kaum noch anzutreffen sind: Es gab Journalisten, die exzellent ihr Handwerk beherrschten und das auch ab und zu öffentlich zeigen durften und es gab eine tatsächliche Opposition in den Medien gegen die amtierende Regierung. Dieser Unterschied ist lebenswichtig. Weder in den öffentlich-rechtlichen Anstalten noch in den großen, exklusiv von fünf Familien beherrschten Printmedien findet beides statt. Aber, wie pflegt ein kluger Freund bei einem solchen Befund anzumerken: Es ist, wie es ist!
Die Klage führt nicht in die Zukunft. Sie kann allenfalls der Beginn eines neuen Prozesses sein, der in die Zukunft weist. Die Entwicklung der Aufbereitung, Verbreitung und des Konsums von Information hat neue Dimensionen eröffnet. Bei den Konsumenten ist eine Überforderung zu beobachten, die sich wiederum auf zwei Ebenen erstreckt.
Zum einen fällt es den meisten Menschen, die sich im Orkan der globalen Informationsstürme bewegen, schwer, die Fülle, mit der sie konfrontiert sind, zu sortieren. Zum anderen sind sie zunehmend verunsichert, weil die Fälschung von Fakten noch nie so leicht war und folglich noch nie so häufig praktiziert wurde.
Unter dem Strich sind es zwei einfache Fragen, die weiterbringen:
1. Was ist wichtig? und 2. Was stimmt?
Wo ist die Stätte, an der dem Prozess der mentalen, spirituellen und gesellschaftlichen Erosion begegnet werden kann?
Die Frage kann nicht schnell politisch beantwortet werden und die Initiativen, um sich dem gefährlichen Prozess entgegenzustellen, erfordern einen langen Atem. Ich rede von den bestehenden und noch zu gründenden Bildungsinstitutionen, in denen das gelernt wird, was erforderlich ist.
Es bedarf einer Revolution
Manche der zu erwerbenden Kompetenzen waren historisch bereits vorhanden und sind in einem langen, aber stetigen Prozess der Entmündigung verloren gegangen, andere müssen neu entwickelt und herausgebildet werden.
Es geht darum, das jeweilige Interesse des Individuums oder der Gruppe zum Ausgangspunkt der Arbeit zu machen. Wer weiß, was ihn oder sie interessiert, ersäuft nicht in einer Flut von Belanglosigkeiten. Und wer weiß, wie er oder sie überprüfen kann, woher Informationen kommen, wer sie in den Fingern hatte, welche Interessen er verfolgte und wie sie dann verbreitet wurden, beherrscht das Handwerk der Ideologiekritik und kommt sicherer zu einer gefestigten Meinung.
Und es geht um das, was vor allem von dem neudeutschen Euro-Imperialismus so beschädigt worden ist. Es geht um Werte.
Allerdings um Werte, die nicht vor geraumer Zeit in irgendwelchen Dokumenten verewigt wurden, sondern um Werte, die zu einer Gesellschaft passen, die den schmerzhaften und anstrengenden Weg eines Konsenses über eine gemeinsame Zukunft eingeschlagen hat.
Es bedarf einer Revolution. Sie findet nicht auf der Straße, sondern in den Köpfen statt. Und es bedarf der Institutionen, in denen sie stattfinden kann.
Foto: Tim Mossholder (Unsplash.com)
Dr. Gerhard Mersmann ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen. Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse ist auf seinem Blog M7 sowie bei Neue Debatte regelmäßig nachzulesen.
5 Antworten auf „Die Revolution im Kopf“
Wenn Revolutionäre im klassisch-umstürzlerischen Sinn zaghaft bis mutlos sind und bleiben, kann ich das nur begrüßen: es ist bereits übergenug Gewalt in der Welt !
Not-wendige langfristige Umwälzungen hingegen sogar möglichst kräftig wachsen zu lassen durch verändertes individuelles Alltags-Tun, fällt selbstredend unterschiedlich schwer. Ich denke, da geht es um den oft mühsamen Abschied von lieb gewordenen Gewohnheiten, begrenzte Kräfte also. Und es geht um unsere Neigung, Dräuendem durch Beharrung möglichst lange ausweichen zu wollen, obgleich wir wissen, wie wenig erfolgreich das sein wird.
Ich denke jedoch auch, die erforderlichen Abschiede von Genüssen, die sich grausamen Vorteilsnahmen verdanken, und deren Umorientierung (!) fallen dann leichter, wenn Alternativen vorstellbarer werden dadurch, dass Menschen sich mehr und mehr zusätzlich zu ihren persönlichen Verhaltens-Entscheidungen als Konsumenten, Produzenten und Wähler /-innen aufmachen, bürgerschaftlich-selbstorganisatorisch den Aufbau von Unternehmens-Kooperativen zu betreiben, um Bürgerwerke im Slow-Down-Modus zu entwickeln und vorzuführen… !
Diesbezüglich passiert ja auch bereits manches im Agrarischen, im Industriellen aber noch viel zu wenig!
Bei Interesse gibt´s dazu unter https://diskursblickwechsel.wordpress.com u.a. eine etwas größer angelegte Modell-Idee…
und unter die in ersten Ansätzen deren etwas ausführlichere Ausleuchtung:
http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/LBK/mat/strukturwandels-vorschlaege/UMSTIEGS-IMPULS%20STRUKTURWANDEL%20LAUSITZ.html
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Ich plädiere für folgende Unterscheidungen:
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a) ein ´Umsturz der Machtverhältnisse`, der ohne militärische Selbst-Ermächtigung – also revolutionären Gewalteinsatz – bis dahin weitgehend Unberücksichtigter nicht denkbar ist – es sei denn die bisherigen Machthaber geben auf: wie 1989/90 in der DDR.
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b) ein Aufbegehren bisher Unberücksichtigter wie derzeit bei den Gelbwesten: sofern solches aus z.T. erheblichen Unterdrückungs-Erfahrungen erwächst, werden dabei immer auch begrenzte Gewalt-Explosionen mit im Spiel sein, auch wenn die übergroße Mehrheit der Aufbegehrenden eine friedlich bleibende Auseinandersetzung betrieben sehen möchte.
Hier hängt viel vom Verhalten der kritisierten Staatsgewalt ab – in Frankreich derzeit leider reichlich respektlos…
(Mich beeindruckt die Entschiedenheit der Gelbwesten in F, keine Ruhe zu geben, bevor die Schalthebel-Inhaber sich nicht bewegen und neue Gedeihlichkeits-Strukturen auszuhandeln bereit sind…)
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c) ein Aufbegehren, das über Einzelforderungen hinaus irgendwann regelrechte Verfassungsänderungen will – eine so oder so neue Republik. // Dahin scheinen sich die Auseinandersetzungen im gegenwärtigen Frankreich ein Stück weit zu entwickeln… – dergleichen kann sogar im wesentlichen friedlich geschehen, wenn die bisherigen Verfassungsorgane solche Verfassungs-Änderungsbeschlüsse zu fassen bereit werden …
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und
d) einen langfristig verlaufenden gesellschaftlich vielschichtigen Umwälzungsprozess, der alle Produktions- und Lebensweisen Stück für Stück grundlegend verändert – wie jenen der Industriellen ´Revolution´ mit ihren in unterschiedlichem Grade umwälzenden Phasen.
Solche Umwälzungsprozesse geschehen ebenfalls unter nicht wenigen Schmerzen (neue Formen von Fremdbestimmung, Einkommensverluste, Entwurzelungen, Ausbeutung…) und zeitigen jeweils sich mehr oder minder gewaltsam ausmittelnde politische Systeme mit mehr der minder großer Eignung für eine relativ reibungslose Organisation der jeweils benötigten Systeme.
Sie hängen nur begrenzt von ausgesprochenen Umwälzungsakten ab, schon gar nicht von solchen auf politischer Ebene …
Ihr Charakter bildet sich am Charakter all derjenigen heraus, die tagtäglich und ganz im Kleinen ihr Verhalten und damit die herrschenden Bedingungsgefüge verändern… !
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Es gibt kein System jenseits einer Erzwingungsgewalt, die systematisiertes Zusammenwirken ermöglicht.
Wo dieses systematisierte Zusammenwirken seine gewisse Gedeihlichkeit verliert, wird daraus strukturelle Unterdrückungsgewalt. Solche zerstört und wird dann irgendwann auch zerstörerisch beantwortet.
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Wer keine strukturell zu sehr aufgewachsenen wie auseinandersetzungs-bedingten Gewalt-Exzesse will – also ´Krieg´, (Bürgerkrieg, gewaltsamen Umsturz), sollte auf Seiten bisheriger Machtapparate auf die Suche nach Unangemessenheiten in den bis dahin von diesen verfolgten Rezepten gehen.
Wo das versäumt wird, kann es nahezu selbstläuferisch – so oder so gewollt – hart werden …
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Auf Seiten der Aufbegehrenden, gar der Umorganisations-Vordenker geht es nicht ohne Alternativ-Entwürfe darüber, wie gemeinwesens-gestützte Existenzsicherung gedeihlicher aussehen könnte. Es geht da um Vorstellbarkeiten rechtzeitige ´Aussaat´ von auf neue Weise Tragfähigem…
Wo das fehlt, lässt sich subkutan einiges bewegen :
„Die Revolution wäre ganz einfach. Kein Auto fahren und nicht so viel konsumieren. Streiken usw..“ – also Fall d) …
Aber niemand sollte übersehen: auch die durch dergleichen individuelle Verhaltens-Änderungen bewirkten Veränderungen führen zu erheblich weitergreifenderen Schmerzen, als jenen des Verzichts.
Individuelle Verhaltensänderungen sind Sand im unser Leben bis dahin sichernden Wirtschafts-Getriebe …
… – also solange richtige Bedrängnis letztlich für alle, solange nicht täglich mehr von uns über alternative Bürgerwerke nachdenken und entsprechende Unternehmens-Kooperativen auf den Weg bringen und weiterentwickeln … !
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Wem es folglich um Bedrängnis-Erleichterung – hierzulande wie überall – geht, der darf´s in meinen Augen nicht beim ´Einfach-Nicht-Mehr´ belassen (auch wenn das bereits unverzichtbar viel ist !!) … ! ?
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… möglicher Einstieg: “ Sich/Uns Entziehen“ !
Es beginnt – so denke ich es – in unseren Köpfen und Herzen mit dem ERSPÜREN von UNSINNS-AUFFASSUNGEN – als da z.B. wären:
– Verurteilungen seien unverzichtbar – Menschen müssten ´wehrhaft´ sein und insbesondere ´den Anfängen wehren´
– Selbst Denken könnten die Wenigsten – Ordnungen zu erdenken und umzusetzen, gehöre deshalb in die Hand Weniger
– Forderungen zu stellen, ggf. gar direktdemokratisch abzustimmen – sei deshalb das einfachen Bürger/innen angemessene Politikfeld neben dem Wählen – dergleichen sei bereits ´bürgerliche Mitsprache´
– gewählte Repräsentanten seien bereits Ausweis von ´Volks-Herrschaft´ – es gäbe eine solche überhaupt, statt ggf. höchstmöglicher Berücksichtigung des (ganz unterschiedlich ermittelbaren) ´Bürger/innen-Willens´
– Menschen und Gesellschaften bräuchten – ideologisches, wirtschaftliches, militärisches – ´Gewicht in der Welt` . – Andernfalls würden sie zum Spielball der Interessen anderer und könnten guten Einfluss nicht ausüben
– stetig wachsender Wohlstand sei die Bedingung für Wohlergehen
– erfolgreich Wirtschaften könne alternativlos nur, wer im globalen Wettbewerb zu wachsen wisse
– Aufwandserleichterungen zu erschwinglichen Preisen für die Verbraucher seien das Non-plus-Ultra – Zustandekommens-Aufwand jeweils unerheblich
– es gälte fraglos, jeden Ressourcenhunger zu stillen – nur auf das Wie komme es an, denn im ´Schneller-Weiter-Höher´ lägen doch unsere herrlichsten Potentiale
– Schadstoff- & Grenzwert-Auseinandersetzungen (mit all ihren wechselseitigen Alibi-Willkürlichkeiten) seien der vorrangigste Weg zur Eindämmung umweltschädlicher Produktions- und Lebensweisen
– komplizierte Gesetzeswerke entsprächen den Regelungsbedarfen der Welt von heute
– Staaten hätten ´Verantwortung´ für die Entwicklungen anderer Staaten in der Weise, dass sie in der Pflicht stünden, zur Minderung von Leid einzugreifen – das sei ´Friedenspolitik´
– je moderner (technologisch & kapital-akkumulations-potenter) die Welt organisiert sei, desto weltumspannender müsste das weltweite Regelwerk werden – mit immensen Lebensstandardssteigerungen für die gesamte Menschheit
…
“ Sich/Uns Entziehen“ bedeutete dann praktisch ggf.:
– Trigger ausfindig machen und alibihaft hingehaltene Stöckchen einfach umgehen: evtlle. Kontraproduktivität diversester ´5-vor-12-Aktionen´ bedenken … (nicht weniges ist da ablenkungs-gepusht, wie mir scheint…)
– stattdessen PLATTFORM-ANGEBOTE durchforsten und Verständigungen betreiben über die veränderungs-förderlichsten (mein Plattform-Vorschlag in Arbeit: http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/LBK/virtueller-debatten-raum-d/INDEX.html) : Umbau-Denken bündeln : http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de//POLITISCHES/M/STATT%20MENETEKEL.html
– Unter Peds Ansichten: Kommentar zu „Die Sache mit dem Herz im Smartphone“ habe ich u.a. kommentiert:
Schnäppchen ´braucht´ nur, wer hin zu den Verlierern von Einkommensordnungen geschoben zu werden droht oder dort bereits gelandet ist !
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Machen wir uns also Gedanken um unsere Einkommensordnungen:
Basieren wir sie etwa auf ein Drittel-BIP-BGE
und betreiben, insbesondere auch wo immer wir im Außenhandel tätig sind, endlich : FAIRPLAY … !
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Wo wir in unseren Anstellungs-Verhältnissen dafür kein Gehör zu erwirken vermögen:
Suchen wir die Verständigung mit Kolleg/innen, denen wie uns die Kostenlügen der ´Märkte´ auf der Seele brennen, und entwickeln alternative bürgerschaftlich-selbstorganisatorische Unternehmens-Kooperativen auf der Basis neuen FAIRPLAYS … !
Und lassen wir, wo immer wir es können, das Schnäppchen-Jagen ! Es macht die Mehrheit ärmer und eine schwindende Minderheit sinnlos reicher…
Gewinnen wir uns unsere Selbstachtung zurück als Menschen, die täglich besser begreifen, wie sehr jede Selbstachtung zuerst wie zuletzt von der Achtung anderer lebt, von der Achtung dessen, was sie für sich und andere zu tun und zu lassen wissen, von der Achtung dessen, was sie nicht selten unter erheblichen Mühen erarbeiten, von der Achtung dessen, was sie da und dort vermutlich besser begriffen haben als wir beispielweise …
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Jede/r von uns besitzt und erwirbt sich anderes als andere – nur wo wir es einander FAIR anbieten und von einander erwerben, nicht selten gar uns schenken (lassen), werden wir es konfliktfrei tun, ganz gleich zu wievielen wir es miteinander zu tun haben !
Und:
26. 1 2019 mein Kommentar auf NeueDebatte: Das Weltwirtschaftsforum ruft zu internationaler Kooperation auf.
https://neue-debatte.com/2019/01/18/schlafwandelnd-in-die-katastrophe/
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Jedes Starren auf zu erwartende Untergänge fesselt doch immens… !
Einfluss auf welche Form von Endlichkeit immer – so meine Begleit-Resonnanz zum immer häufiger gremienweise Formulierten – gehört für meine Begriffe nicht einmal entfernt zum Wirkmächtigsten selbst der kraftvollsten Existenzformen des Universums – ganz sicher auch nicht zu der, über die Menschen, in welchen Verbünden immer, verfügten …
Seiner jeweiligen Endlichkeit entgeht doch rein gar nichts Existentes…
Wo wir uns Endlichkeits-Einfluss erhoffen und uns ´Rettungs´-Notwendigkeiten zurufen, verlieren wir uns und einander noch jedesmal in heillosen Selbstüberschätzungen…
UNSERE ANTENNEN für respektlos Zerstörerisches in, wie um uns, können und sollten uns leiten auf unserer Suche nach GEDEIHLICHKEIT in wie um, zwischen wie über uns hinaus…
… – dabei möglichst weit offen für sinnvollerweise Unterscheidungsbedürftiges !
Springen wir doch bitte nicht länger über Alibi-Stöckchen angeblich allgemein zu verordnender ´Vorrang´-Probleme und Blind-´Lösungen´… !
In meinen Augen ist der ´Klimaschutz´ ein solches ´Stöckchen´ … :
Da liegt doch so oder so nicht wirklich etwas in unseren Händen, auch wenn wir selbstredend nicht gerade positiver Teil des diesbezüglichen, erkanntermaßen grundlegend chaotischen Wirkgefüges sind … !
Wer da dennoch eines seiner extensiven mal hier, mal da hochgejubelten Grenzwerte- & ´Maßnahmen´-Spiele zu treiben sich unterfängt, tut das in meinen Augen ganz offenkundig in den allermeisten Fällen aus interessen-besetzten und gleichzeitig konjunktur-triggernden Gründen…
Der ganze Klima-Konferenz-´Zirkus´ (wie ähnliche andere auch – ich formuliere ganz bewusst so – Sie müssen das nicht teilen) fungiert, wie ich meine (vgl den Dämmwahn mit ökologiefeindlichsten Materialien !), als willkommener finanzkapitalistischer Trigger zur Prolongierung der wachstums- und konkurrenzwirtschaftlichen Mantren, zur Zementierung der neoliberalistischen Glaubenswelten, aus denen noch immer die wenigsten gedanklich wirklich herausfinden…
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Wir wissen doch ganz genau, wie irrtums-anfällig unsere Spezies ist … – wie redundant folglich unsere rein auf kritsche Anlysen setzenden Wahrheits-Streitereien … die wir uns wie Mühlsteine um den Hals hängen, von deren Gewicht uns unsere Empörungsrituale dann wieder befreien sollen …
Warum lassen wir uns nicht durch Gedeihlichkeits-Ideen und die riesige Palette möglicher Realisierungen, deren jeweilige Qualität es dann unterscheiden und präferieren zu lernen gälte, umtreiben, statt durch Menetekel an unseren Wänden?
Usancen sind etwas Hartnäckiges, wo sie unsere Bequemlichkeit, unser Ansehen gar, nähren, uns ungezählter Mühen zu entheben scheinen – …
… ungeachtet unseres Wissens, dass nichts und niemand die Mühen menschlicher Existenz etwa je aufzuheben vermöchte, wir Mühen also nur verlagern, wo wir uns bequemere Kraftentfaltung zu verschaffen wissen…
Angemessenheiten zu finden in der Mühen- und Bequemlichkeiten-Verteilung zwischen uns und anderen und der kaum vorstellbar lebensvollen, aber nicht minder zerstörungsanfälligen Natur, verlangt uns Ehrlichkeit ab und den Willen, unser Vorteilsnahme-Streben im Zaum zu halten.
Wo uns dergleichen ein Stück weit gelingt, wäre d a s das Wichtigste, was wir untereinander zu kommunizieren und zu befördern hätten !
Immer fallen uns weit mehr Unangemessenheiten ein als Angemessenheiten im täglichen Tun und Lassen aller …
… – bei uns selbst wie den in derzeit allzu festen Sätteln sitzenden sogenannten ´Playern´ auf der Klaviatur unserer Existenz-Gestaltungs-Systeme –
Blickten wir allerdings – in einer Art ganz bewusst propagierten ´Volkssports´ – tagtäglich wachstens darauf, welcher AUFWAND hinter welchem Produkt oder welcher Leistung oder welcher wahnehmbaren Möglichkeit steckt …
… und wie wenig wir davon beim Erwerb unmittelbar bezahlen , so drängte es sich geradezu auf, wie wir damit beginnen könnten, eine neue Form der Kapital-Akkumulation zu betreiben :
Wer sich nämlich dazu entschlösse, weil und in welchem Umfang er es kann und will, X % seiner Einkäufe Mal für Mal gleichsam obendraufzulegen und diese X % in eine gut entworfene & kontrollierte Fonds-Einlage zu verwandeln – Ort für Ort, Stadtteil für Stadtteil:
der schaftte sich mit allen ähnlich Gesinnten zusammen ein Aktions-Potential, mit dessen Hilfe immer mehr Menschen an einer WACHSTUMS-GEMÄSSIGTEN WIRTSCHAFTSWEISE stricken könnten…
So entstünden dann Bürgerfonds für selbstorganisatorische Bürgerwerks-Unternehmen bzw. Unternehmens-& Verbraucher-Kooperativen mit gezielt im Ansatz zumindest gänzlich anderer Preis-Politik in fortschreitend fair auszutarierenden Austausch-Kontexten regional wie weltweit…
– UND DAS BEWUSST NICHT LÄNGER ANGEKOPPELT AN DIE – so in ihrer bisherigen Dominanz allmählich effektiv unterlaufbare (!)- DUMPING-WIRTSCHAFT mir ihren immer irrwitziger respektlosen Angebots-Turbos…
Also, Juristen, Wirtschaftler, Kommunikatoren: kommt aus Euren Löchern und baut eine diesbezügliche Info-, Kommunikations- & Kooperations-Plattform !!!
Außenhandels-Erfahrene mit Kontakten zu Menschen in bisher unfair behandelten Ländern: bastelt im Kopf wie im Austausch an Alternativ-Handelsbeziehungen zu fairen Konditionen und Kooperationen !
(vgl: http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/POLITISCHES/9/FRAMESITE%20ZU%209.htm )
(Hier überdies ein solches von mir kürzlich einfach einmal kühn in die Welt geschleudertes Bürgerwerks-Modell: http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de/LBK/mat/strukturwandels-vorschlaege/UMSTIEGS-IMPULS%20STRUKTURWANDEL%20LAUSITZ.html )
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vgl auch: … d i e Entdeckung: Rudolf Diesels SOLIDARISMUS-Konzept !!!
und: 15.1.2019 gw / Impussektor Hanfwirtschaft – STRUKTURWANDELS-ANREGUNGEN: Lausitzer Umstiege
und: 22.1.2019 gw/ Off. Brief: DEBATTENBEITRAG PFLEGE
und: 24.1.2019 gw/ STATT MENETEKEL – gezielt Gedeihliches ins Auge fassen !
und: 18.1.2019 gw / GELBWESTEN-MANIFEST + SPIEGELUNGS-ANMERKUNGEN + 24.1.2019 / Auszug aus: Diana Johnstone / Französische Revolution 2.0
und: 29.1.2019 gw/Verweis auf: Der Aufruf der ersten Generalversammlung der gelben Westen, 27.1.19
Erneuter Versuch – diesmal nur als link: : R // E – VOLUTION ZWISCHEN PASSIV & AKTIV … ? !
https://diskursblickwechsel.wordpress.com/2019/01/29/r-e-volution-zwischen-passiv-aktiv/
… ´danke´ für´s wortlose Nicht-Veröffentlichen meines Kommentars !! – .. ´überzeugender´geht´s ja wohl kaum…
HINWEIS ADMIN: Jeder Kommentar wird gelesen und auch die Inhalte, zu denen ein Link führt. Bei Abhandlungen dauert dies entsprechend länger, wie Sie sich denken können.
Pardon fürmeine Ungeduld und die ungerechtfertigte Unterstellung! Merci und nichts für ungut !