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Transformation

Übergänge in eine zukunftsfähige Gesellschaft

Es bedarf keiner Revolution im klassischen Sinn, sondern einer Evolution in den Subsystemen für den Übergang in eine zukunftsfähige Gesellschaft.

Der Kapitalismus, diese Megamaschine [1], erzeugt selbst sein Ende. Er führt die Menschheit in die größte Sackgasse, die wir kennen oder uns ausmalen können. Es ist höchste Zeit, neue gesellschaftliche und wirtschaftliche Modelle zu denken und zu leben, damit der Übergang in die postkapitalistische Epoche gestaltbar ist.

Zuerst möchte ich meine Annahmen und Einschätzungen vorstellen, auf denen das dann Folgende aufbaut:

  1. Der globalisierte Kapitalismus führt ökologisch in die Katastrophe.
  2. Der globalisierte Kapitalismus schränkt das politische Handeln von Staaten auf geringe Korrekturen ein. Wenn sie nicht sogar im Gegenteil seine Vasallen sind oder werden, ihre Machtmittel zur Durchsetzung der kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten auch gegen die Bevölkerung einsetzen.
  3. Politische Beteiligung (Mitbestimmung) bei staatlichen Organen war wohl schon immer eine suggerierte Illusion und wird es durch Punkt 2 noch mehr.
  4. Menschen handeln verantwortlicher, wenn sie in überschaubaren Zusammenhängen stehen. Abstrakte Informationen sind zweitrangig. Menschen brauchen direkte Konfrontationen mit den Konsequenzen ihres Handelns.
  5. Der Mensch im gegenwärtigen System hat sich zum Individuum reduzieren lassen, das seine gemeinschaftliche Seite abgebaut hat.
  6. In Deutschland profitieren noch viele Verbraucher von der Vielfältigkeit der Welthandelsprodukte und lassen sich dafür auf oft unbefriedigende oder sinnlose Arbeitstätigkeiten ein.
  7. Die traditionellen Massenmedien verkaufen unser System immer noch als Fortschritt, obwohl sie gerade auch bei jungen Menschen auf Skepsis stoßen. Alternative Medien zeigen die Unstimmigkeiten und den drohenden Kollaps auf. Sie züchten aber eher bloße Empörung oder Resignation, weil sich der einzelne „Konsument“ allein sieht.

Entscheidende Veränderungen stehen an.

Meine Vision ist eine Menschheit, die die Erde schützt und mit den Pflanzen und Tieren lebt, statt sie zu verbrauchen. Meine Vision ist ein Zusammenleben ohne Herrschaft, ohne Gewalt. Meine Vision ist eine Gesellschaft, in der die Menschen aufleben, statt zu verkümmern, und zwar alle.

Wer daran mitwirken will, sollte aber beachten: Wir brauchen in unserem Eingreifen, unserem Mitwirken daran Übergänge, die alle genannten Punkte berücksichtigen. Übergänge, die uns aus der jetzigen Lage zu einer gewünschten bringen. Übergänge, in denen wir Gewünschtes erproben können. Trotz der Verfestigung des Systems. Trotz der verbreiteten Vereinzelung der Menschen. Übergänge, die uns ermutigen, aber nicht rasch wieder zufrieden machen.

Grundbaustein des Eingreifens, das ich vertrete, und der Übergänge, von denen unten die Rede ist, ist das Konzept der 7er-Gruppen [2].

Also gehen wir erst einmal in Worten los. Die Taten muss ich den Lesern überlassen.

Ein anderes Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell

Wie soll ein anderes Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell als der Kapitalismus aussehen? Es sind manche entworfen worden, etwa der Commonismus [3], nicht vergleichbar mit Kommunismus, aber ein umfassender Gegensatz zum Kapitalismus. Ihn wollen etwa Simon Sutterlütti und Stefan Meretz herbeiführen. Er zeichnet sich durch Freiwilligkeit und kollektive Verfügung aus.

Sutterlütti und Meretz schlagen eine Transformation, eine „Aufhebung“, eine Konstitution inkludierender Bedürfnisbefriedigung (die Bedürfnisse anderer berücksichtigende) vor. Sie wollen Vorformen einer anderen Gesellschaft, die sich in die traditionelle Gesellschaft hineinentwickeln [4], fordern allerdings schon im Untertitel des Buches dazu auf, über „Utopie und Transformation neu nachzudenken(Hervorhebung vom Autor).

Denken ist natürlich menschliche Vorbedingung sinnvollen Handelns. Doch Denken sollte rasch ergänzt werden durch veränderndes Handeln. Erst dann bleibt es auf dem Boden der Verwirklichbarkeit. Handeln verändert dann das Denken, sodass ein fruchtbarer Kreislauf entstehen kann.

Räumlichen Übergang scheinen Sutterlütti und Meretz gar nicht ins Auge zu fassen. Räumlicher Übergang hat mit der Überschaubarkeit der Beziehungen zu tun. Menschen, die weiter entfernt von mir leben, kenne ich immer weniger. Wie soll ich eine inkludierende Bedürfnisbefriedigung leben, wenn ich die anderen, die betroffen sind, nicht persönlich kenne? Deren Bedürfnisse werden mir durch Worte vermittelt. Meine Eingriffsversuche kommen in der Ferne oft nicht an.

Räumliche Übergänge

Es könnte ein räumlicher Übergang, eine Gleichzeitigkeit mit gegenseitiger Durchsetzung, also Vermischung mit dem derzeitigen versucht werden, wenn sich Menschen vor Ort immer mehr entglobalisieren, regionalisieren, (vom Welthandel nicht oder wenig abhängig) versorgen würden. Versorgung und Austausch von Waren und Leistungen vor Ort und in der Region. Auch wenn es nicht 100 prozentig gelingen wird, wird eine Teilautonomie die Grundversorgung ermöglichen. Hinzu kämen Vernetzungen, die dezentral funktionieren können.

Beginnen wir „unten“. Wenn Menschen nicht allein leben, gehören sie einer Familie an. In einer solchen Gruppe wird füreinander geleistet, was naheliegt, wo Bedarf oder Bedürftigkeit herrscht beziehungsweise Einsatzmöglichkeit oder auch Freude daran besteht. Ohne aufzuwiegen. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Da man sich gegenseitig genug kennt. Echt commonistisch. Geldfrei. In eine solche Geld-Freiheit könnten auch 7er-Gruppen wachsen. Im Übergang. Bis das Vertrauen so weit gewachsen ist, dass man sich gegenseitig nicht nur in Kleinigkeiten hilft, ohne sofort Geld oder Gegenleistung zu erwarten.

In der Region kennt man sich eher indirekt. Die Struktur der 7er-Gruppen würde dazu beitragen. Person A vertraut Person B, die derselben Gruppe angehört. Person B kennt Person C, die einer anderen Gruppe angehört. B kann also zwischen A und C Vertrauen vermitteln. Bei größerer menschlicher Entfernung müsste aber wohl dann als Hilfsmittel des Tausches Regionalgeld eingerichtet werden.

Wie wir darüber hinaus Handel treiben könnten, müsste sich noch entwickeln. Ein Element wären wohl Vernetzungen zwischen zusammenfassenden 7er-Gruppen oder Regionen auch über weite Entfernungen hinweg, in denen Sachwerte und Leistungen gegeneinander aufgewogen werden.

Die Teilautonomisierung von Regionen würde jedenfalls schon einmal Transport und Entsorgung verringern. Ein wichtiges Element der Suffizienz. Dringend notwendig, um wieder ressourcenschonend und emissionsärmer zu wirtschaften.

Ein weiteres Element wäre ein Bestellsystem für Dinge, die nicht plötzlich benötigt werden. Es wird dann in solchen Bereichen nur hergestellt, was auch gebraucht wird. Es müssen nicht Waren angedreht und am Ende gar verschleudert werden.

Entscheidend ist der Übergang vom Kleinen zum Großen. Im überblickbaren sozialen Feld wird geschenkt, versprochen. Versprechen werden im weniger überblickbaren sozialen Kontext in irgendeiner Art „Geld“ materialisiert. Möglichst ohne eine Verselbstständigung, wie sie derzeit vorherrscht. Über größere Kredite entscheidet die zuständige Gemeinschaft. Sie trägt das Risiko, behält sich aber auch Einfluss vor.

Zeitliche Übergänge

Auch zeitliche Übergänge sind möglich, müssen möglich sein. Ein Wechsel findet nicht plötzlich statt. Er kann sich an einem Ort gleich, an einem anderen Ort später entwickeln. Ihre Dimensionen kann ich nicht vorwegnehmen. In der 7er-Bewegung bedarf es keiner Revolution (revolutionäre Methoden im klassischen Sinn), eher einer Evolution in Subsystemen. Sie ist mehr oder weniger ansteckend.

Man braucht nicht auf den plötzlichen Umbruch zu warten in die gewünschte oder gar in eine befürchtete Richtung. Jeder Mensch kann von heute auf morgen damit beginnen, in die gewünschte Richtung zu gehen. Individuelle Einstellungs- und Verhaltensänderungen versanden allerdings, wenn sie nicht durch beständiges Mitmachen in Gruppen gefestigt werden. Viele Veränderungen sind ja auch erst im sozialen Zusammenhang machbar, da sie aus einer anderen Kooperation als der derzeitigen bestehen.

Zeitliche Übergänge legen Kompromisse nahe. Sie sollten aber nicht dazu verleiten, stehen zu bleiben. Schon im Wort „Übergang“ steckt das Weitergehen. Nicht mit einem Kompromiss zufrieden sein, der nicht weiter führt. Die Spannung zwischen dem kleinen Wirken und dem großen Ziel, in meiner Vision einer Art von Commonismus und dem Leben mit Tieren und Pflanzen, ist auszuhalten. Derzeit muss die Spannung ausgehalten werden, dass die kleinen Schritte die drohende Katastrophe nicht zu verhindern versprechen können. Sie können nur die Aussicht verbessern. Aushalten kann man das vor allem durch die gegenseitige Unterstützung.

Global-zeitlicher Übergang

Ein gewünschter Übergang in der „globalisierten“ Welt, einer Welt, in der von und in allen Teilen informiert und ausgetauscht wird, sollte durch weltweite Vernetzungen vorankommen. Vernetzungen von Gruppen mit kompatiblen Visionen. Das Internet bietet Möglichkeiten, die es früher so nicht gegeben hat. Vor allem Software wird etwa durch Freie Software schon heute – oft kostenlos – getauscht beziehungsweise verbreitet. Es gibt Ansätze zur Verbreitung von Software, um „Hardware“ außerhalb von IT vor Ort herstellen zu können. Jegliches Copyright sollte abgeschafft werden [5].

Mit dem Tausch und der Verbreitung von Immateriellem können sich auch Konzepte des sozialen Zusammenschlusses und der zusammenfassenden Vertretungen und Erfahrungen damit verbreiten. Wenn wir erfahren, wie sich Kurden in Nordost-Syrien oder die Zapatistas [6] in Mexiko organisieren, ermutigt uns das, es auch mit einem Rätesystem zu versuchen. Oder wir ermutigen mit einem Aufbau von unten Menschen in Afrika oder Asien, so klein anzufangen, dass es die dortigen Herrscher erst recht spät bemerken, welches Potenzial in einer solchen Bewegung steckt.

Trotz der Ansteckung des vorgeschlagenen Modells über Regionen oder auch Erdteile hinaus wird keine Gleichzeitigkeit des Fortschritts zu erwarten sein. Außerdem könnten die prognostizierten ökologischen Veränderungen (Klimawandel) Unterschiede in den Lebensbedingungen verschärfen. Beides wird Verteilungskonflikte schüren, die militärisch ausgefochten werden. Vielleicht noch zerstörerischer als schon bisher. Das drängt zu einem rechtzeitigen Ausbau zusammenfassender Einheiten, wie ich sie im 7er-Modell vorschlage.

Am schwersten ist ein sanfter Übergang beim Besitz, bei der Verfügung von Grund und Boden vorstellbar. Dieser vererbbare (Großgrund-)Besitz oder wertvolle Besitz in Ballungsgebieten hat bereits viele Jahrhunderte den Reichtum der Reichen verfestigt. Trotz der Möglichkeit der Enteignung (hier in der BRD laut Grundgesetz) ist sie außerhalb des Horizonts der derzeitigen Öffentlichkeit.

Denkbar wären immer stärkere Auflagen, die in Richtung Gemeinwohl-Verfügung gingen.

Das Thema ist aber auch erweiterbar auf Gebiete mit Rohstoffen in bisher ausgebeuteten Ländern. Konflikte zwischen indigenem Gemeingut und Ökologie auf der einen Seite und Verwertung für weltweiten Verbrauch auf der anderen Seite sind kaum lösbar. Wenigstens vor dem Hintergrund einer rücksichtslosen Gesellschaft, wie sie heute dominiert. Der Schlüssel ist eine solidarische Lebensweise [7] vor Ort, die die Gruppen an der Basis zur Rücksicht auf alle Menschen anregt, die in noch verbleibenden und nötigen Handelsketten mitwirken.

Die Vernetzung der Menschen und Gruppen überall auf der Erde könnte noch weiter wachsen, sodass die Basis groß genug ist, sich gegen die laufenden oder noch kommenden offenen und strukturellen Aggressionen der Megamaschine irgendwo auf der Erde zu wenden. Die Aggressionen beträfen ja auch Bekannte oder gar Freude irgendwo.

Intensitäts-Übergänge und Sog des Vertrauens

Menschen, die aus dem jetzigen System heraus langsam aufwachen, brauchen oft Zeit, ihre Schwerpunkte zu verändern, sich von Herrschaft zu distanzieren, ihren Glauben an Geld als das alles Lenkende abzubauen. Vertrauen in Menschen und neue Organisationsformen zu gewinnen. Sie sollen nicht gedrängt werden, mitzumachen oder es halt bleiben zu lassen. Sie können zuerst zum „Dunstkreis“ einer Gruppe gehören, im Verteiler mitlaufen, ab und zu an Treffen teilnehmen. Sie können manchmal gebeten werden, ihre Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen und so den praktischen, nicht nur den Rede-Zusammenhalt zu erfahren und zu erproben.

Wenn sie vertrauenswürdige Menschen antreffen, wenn sie das gegenseitige Vertrauen ihnen entsprechend lange genug erproben können, werden sie spüren, dass gemeinschaftsbezogenes Leben reicher ist, dass kein Rückschritt in alte Zeiten droht, in denen das Individuum und seine Besonderheit nur geachtet werden, wenn es oben in der Hierarchie steht. Wenn es die Gruppe verdient, gibt es einen Sog des Vertrauens. Den Sog der Gegenseitigkeit. Die Achtung vor der Besonderheit des Einzelnen. Auch respektierte Rückzüge.

So kann die Veränderung wachsen und erprobt werden. Ein großer Aufstand lässt den meisten Menschen nicht genug Zeit, sich auf plötzlich neue Möglichkeiten und Belastungen einzustellen und die exponierten Personen des Aufstands, die Notwendigkeit seiner Methoden einzuschätzen. Er bricht zusammen oder wird durch vorbereitete Mächte wieder kaltgestellt.

Ein anderer Mensch, eine zukunftsfähige Gesellschaft

Die Intensitäts-Übergänge zeigen es im Grunde bereits an: Wir brauchen letztlich einen anderen Menschen als den heutigen in den westlichen „entwickelten“ Ländern. Aber auch keinen aus vorkolonialer Zeit. Sutterlütti und Meretz sind einem solchen Menschen schon auf der Spur. Sie zeigen aber keine Übergänge auf.

Er entsteht nicht aus Willenskraft, nicht durch Seminare oder Einsichten. Er wird allenfalls einmal durch ein anderes Bildungssystem gefördert, wie ich es hier [8] vorgeschlagen habe. Doch wer setzt ein solches Bildungssystem um? Gewiss nicht die, die dort bisher das Sagen haben. Bei diesen stoßen solche Ideen auf Granit.

Also muss der andere Mensch woanders beginnen. In einem weiteren Übergang, der mit dem Intensitäts-Übergang bereits angedeutet wurde. Der andere Mensch entsteht oft zuerst durch „Schnuppern“ in einem Kreis von Menschen, die bereits auf dem Weg sind. Durch Mitmachen, Einmischen, Erfahrungen, dass Mitmachen Freude macht. Vor allem muss er wieder oder ganz neu streiten lernen. Sich der Kritik aussetzen, auch mal schwach dastehen, Wirkungen riskieren, die man nicht absehen kann. Erfahrungen sammeln, dass man nicht unten durch ist, wenn man nicht „gut“ war. Er muss seine Zurückgezogenheit hinter sich lassen, weil sie auf Dauer Einsamkeit [9] ist. Der gespürte Hintergrund einer unterstützenden Gruppe hilft beim Aushalten von Auseinandersetzungen.

Wo beginnen also die sozialen Veränderungen? Schon bei Einzelnen, die einen ersten Schritt machen. Aber nicht, indem sie die Welt ändern oder sich erst mal selbst perfekt machen, sondern durch die Gruppen, deren Entstehen sie anstoßen. Gruppen, die die Anstoßenden bald selbst wieder verändern, mutiger machen. Ein Kreisprozess mit positiver Rückkoppelung.

Gruppen, die das Hin und Her zwischen Außen-Engagement und Festigung innen praktizieren, können für Menschen in ihrem Umgangsstil in den Gruppen und außerhalb der Gruppen ansteckend sein. Einander und andere aus der Reserve locken. So löst sich auch der Gegensatz zwischen engagierten und reservierten Menschen auf. Er wird zu einem Übergang.

Vergleich mit sonstigen Ansätzen einer radikalen Veränderung

Der Ansatz versucht, Fehler zu vermeiden, die von aufwachenden oder aufgewachten Menschen oft gemacht werden, also Menschen, die die Notwenigkeit radikaler Veränderungen sehen oder spüren.

  • Sie missachten die Schwerfälligkeit des Systems, wollen rasche Änderungen.
  • Sie überschätzen die Möglichkeiten, die die traditionelle Politik den Politikern heute noch lässt.
  • Angesichts der globalen Zusammenhänge meinen sie, dass sich alles ändern müsste, und warten dabei auf einen Zeitpunkt, an dem alles zu spät ist.
  • Sie überfordern Menschen, die noch nicht so weit sind, resignieren, weil das auf die meisten zutrifft.
  • Manche meinen, schon jetzt das Richtige gefunden zu haben. Andere aber sehen etwas anderes als „das Richtige“. Und so verabschieden sich zukunftsbewusste Menschen wieder voneinander und sind geschwächt statt gestärkt.

Der Weg, der Übergang sollte ein Teil des Ziels sein. Er sollte in eine Richtung führen, die man ersehnt. Er sollte aber auch schon jetzt etwas davon zeigen. Man sollte auf ihm besser leben als in der Passivität.


Quellen und Anmerkungen

[1] Fabian Scheidler: Das Ende der Megamaschine. Promedia-Verlag. Wien 2015.

[2] Unter einer 7er-Gruppe wird ein basisdemokratisch organisierter Kreis von Menschen verstanden, der mindestens 7, höchstens aber 13 Mitglieder umfasst. Wenn es weniger sind, kann die Gruppe noch keinen Vertreter in den nächsten zusammenfassenden Kreis schicken. Zwischen 7 und 13 wird ein Vertreter geschickt. Er kann jederzeit – mit Zeitpuffer – wieder zurückgerufen, also ersetzt werden, ist aber seinem Gewissen verantwortlich, wenn in der zusammenfassenden Gruppe abgestimmt wird. 7 zusammenfassende Gruppen schicken wieder einen Vertreter in die nächste Zusammenfassung usw., sodass mit wenigen Kreisen letztlich die Menschheit zu Beschlüssen kommen kann. Hier werden sie absichtlich Kreise genannt, um ein hierarchisches Bild zu vermeiden. Beschlüsse fallen möglichst im Konsens. Ausführliche Informationen in dem Beitrag Graswurzelräte: Machen wir Politik doch selbst! auf Neue Debatte.

[3] Commons sind „Ressourcen(Code, Wissen, Nahrung, Energiequellen, Wasser, Land, Zeit u. a.), die aus selbstorganisierten Prozessen des gemeinsamen bedürfnisorientierten Produzierens, Verwaltens, Pflegens und/oder Nutzens (Commoning) hervorgehen“. Mehr Informationen auf https://de.wikipedia.org/wiki/Ressource und https://de.wikipedia.org/wiki/Bedürfnis (abgerufen am 08.02.2019).

[4] Simon Sutterlütti und Stefan Meretz: Kapitalismus aufheben. VSA-Verlag Hamburg (2018).

[5] The Lutsu manifesto. Auf http://lutsu.saffre-rumma.net/manifesto.html (abgerufen am 08.02.2019).

[6] Als Zapatistas bzw. Zapatisten werden überwiegend indigene revolutionäre Gruppierungen im Süden Mexikos, vor allem in Chiapas, bezeichnet.

[7] Ulrich Brand und Markus Wissen: Imperiale Lebensweise. Oekom-Verlag München (2017). Die solidarische Lebensweise ist Teil des Programms der 7er-Gruppen, vor allem dargelegt in der Präsentation “Politik und Leben verbinden” auf Neue Debatte.

[8] Gerhard Kugler: Schluss mit Pauken und Noten! – Teil 1: Der gegenwärtige Zustand des Bildungssystems.

[9] Gerhard Kugler: Einsamkeit.


Foto: rawpixel (Unsplash.com)

Psychologischer Psychotherapeut

Gerhard Kugler (Jahrgang 1946) war Psychologischer Psychotherapeut im Ruhestand. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) und der Gesellschaft für kontextuelle Verhaltenswissenschaften (DGKV), deren Therapieansatz die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist.

Von Gerhard Kugler

Gerhard Kugler (Jahrgang 1946) war Psychologischer Psychotherapeut im Ruhestand. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) und der Gesellschaft für kontextuelle Verhaltenswissenschaften (DGKV), deren Therapieansatz die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist.

4 Antworten auf „Übergänge in eine zukunftsfähige Gesellschaft“

Phantasien
Es wird uns doch nicht schwer fallen, einmal ein wenig mehr Phantasie zu entwickeln, um sich vorstellen zu können, wie wir in näherer Zukunft uns verhalten und miteinander umgehen werden. Wer sich das nicht zutraut, solche Vorstellung zu verkraften, kann hier das Weiterlesen beenden.Was würde wohl ein Außerirdischer denken, wenn er einen Blick auf die Vorgänge auf der Erde werfen könnte. Dem zeigt sich Wesen, die eigentlich eingebunden in die Natur, wohl immer mehr zu Maschinen-Menschen wurden, die viel Wert auf bezahlte Arbeit legen. Dieses Wesen hat sich angewöhnt, die Natur nur noch zum eigenen Vorteil zu nutzen. Jegliche Hochachtung oder Demut vor ihr ist verloren gegangen. Es entsteht der Eindruck, als ob diese sich als Herrscher der Erde und vielleicht sogar noch des Weltalls fühlen. Vielleicht lohnt sich hier eine Gegenüberstellung von dem, was ist, zu dem, wie es sein könnte. Man sollte erwarten können, dass Menschen noch so viel Verstand aufbringen können, um das eigene Verhalten mit ein wenig Abstand zu betrachten. Man muss wahrscheinlich auch lernen, nicht nur einfach dagegen zu sein, sondern auch dem „dafür“ eine Lücke zu lassen.

Demut:
Auf den letzten Drücker sollte einem Großteil der Menschen klar geworden sein, dass ein „Weiter so“ alles, was sich aus der Art zu leben und zu verhalten, nicht mehr von der Natur und noch weniger vom Klima nicht mitgetragen wird. Es sollte ein anderer Weg eingeschlagen und somit dem Miteinander viel mehr Beachtung geschenkt werden. Wenn wieder die Demut der Menschen vor der Natur und Erde vorherrscht, werden diese sich hilfsbereit zeigen. Diese Beachtung und Demut sollten wie eine Religion festgeschrieben werden. Die Kenntnis, dass nur gemeinsam mit Natur und Erde ein Überleben gesichert ist, muss auch als Grundgedanke aller nachfolgenden Veränderungen anzusehen sein:

Demokratie:
Voraussetzung für die Durchführung solcher Veränderungen ist natürlich die Mitbestimmung aller Bürger durch die Einführung der direkten Demokratie. Parteien sind abgeschafft, alle Abgeordneten sind aufgefordert, nach ihrem Gewissen ihre Entscheidung zu treffen, da Professoren herausgefunden hatten, dass die Mehrheit immer die besten Lösungen liefern, auch wenn eine spezielle Kenntnis nicht immer vorhanden war. So bestimmt der Wille des Volkes das Verhalten aller und damit war der Gier Einzelner ein Riegel vorgeschoben. So sind alle Bürger gefordert, sich um Natur, Erde, Welt und das Miteinander zu kümmern. Bei ganz wichtigen Entscheidungen sind auch Volksbefragungen möglich. Egoismus, die Gier und die Introvertiertheit sind einem Denken im Miteinander gewichen. Jedem ist bewusst, dass auch er eine Verantwortung für das Ganze mitzutragen hat. Falls die Menschheit hier versagt, so ist ihr eben nicht zu helfen.

Das Geldsystem:
Das heutige Geldsystem ist als den größten Übeltäter im heutigen Umgang miteinander anzusehen. Es hat unser ganzes Denken vergiftet, weil alle Vorgänge zunächst immer unter dem Aspekt „Ist hierfür Geld da“ gesehen wird. Dabei liegt es nicht an der Menge des vorhandenen Geldes, es befindet sich systembedingt in den Händen weniger, die kein Interesse am Wohlstand der Allgemeinheit haben. Da es sich bei diesem Geld um Kreditgeld handelt, fordern diese Wohlhabenden stetig Zinsen dafür, daher eine stetige Zunahme der Armut bei den Minderbemittelten. Hier ist dringendst eine Änderung erforderlich, wenn nicht alle Völker einen grausamen Einbruch erleben wollen.
Geld muss wieder unter die Kontrolle aller Bürger durch die Einführung von Vollgeld kommen. Was für eine sonderbare Art, die Erzeugung von Geld profitorientierten Banken zu überlassen. Wie bei allen natürlichen Gegenständen, nimmt Geld an Wert ab, wenn es sich nicht im Geldkreislauf befindet. Gespartes Geld wird mit einem Negativzins belegt.

Vom Umgang mit Geld:
Um der Menschheit in Zukunft ein sinnvolles überleben zu garantieren, ist der Verzicht auf den vielen Luxus vorrangig. Es ist dringend erforderlich, unseren Energieverbrauch stark zurückzuführen, damit die Schäden durch Klimakatastrophen wieder begrenzt werden. Das muss bei allen Überlegungen im Vordergrund stehen. Außerdem darf die Erde und die Natur nicht mehr so stark ausgebeutet werden, um unseren Nachkommen noch ein auskömmliches Leben zu garantieren.
Heute drängeln sich in jeder Stadt morgens zu gleicher Zeit sehr viele Autos auf zu engen Straßen in die Stadtmitte. Alle wollen oder müssen arbeiten. Sie machen das, weil sie ja Geld verdienen müssen. Und wird auf der Arbeit das hergestellt, was gerade benötigt wird. Nein, diejenigen wissen oft gar nicht mehr, was sie herstellen. Wichtig ist nur, viel zu arbeiten, das bringt Geld in die Kasse. Und immer reicht es noch nicht, Wirtschaftswachstum ist weiterhin angesagt. Dieses Verhalten hat sich so eingebürgert, sollte man da nicht doch auf die Idee kommen, über die Sinnhaftigkeit dieser Art zu leben, ein wenig mehr nachzudenken.

Familie und Wohnen
Gegenüberstellen könnte man ja einmal die Arbeitsteilung in einer normalen Familie. Hier werden die auszuführenden Arbeiten erledigt, wenn sie anfallen. Es wird nicht darauf geachtet, ob jemand mehr oder weniger arbeitet. Die Mahlzeiten werden meistens gemeinsam eingenommen, wobei der Zeitpunkt sogar variieren kann. Den Bedürftigen, ob alt oder jung, wird jede Hilfe zuteil, ohne Rücksicht auf Entschädigung.
Noch sinnvoller könnte das wohl noch in einem Mehrgenerationen-Haus zugehen, besonders in Bezug auf die Gemeinschafts-Arbeiten, die Kosten stehen hier nie im Vordergrund. Viele der heute mit finanziellen Mitteln zu leistenden Pflege- und Hilfsarbeiten werden dann innerhalb der Familien unentgeltlich geleistet. Kinderbetreuung ist dann kostenlos und ohne Nutzung von Transportmitteln möglich und auch von den Großeltern zu erledigen. Die Pflege von Kranken und Behinderten spielt sich meistens innerhalb des Hauses ab. Wenn dann auch noch Nachbarschafts-Hilfe angesagt wäre, spielt für solches Miteinander hier Geld keine ausschlaggebende Rolle. Besonders erfolgreich könnte es noch sein, wenn der Beruf oder die Arbeitsmöglichkeit so gewählt wird, dass diese sich in der Nähe der Wohnung befindet. Die Einsparungen von Energie und Zeit sind nicht zu ermessen. Da wird zunächst sicher ein großer Protest zu erwarten sein, aber die Freiheit des Einzelnen könnte dann auch dann bedeuten, aus Gründen des Gemeinwohls sich dem mehr zu widmen und auch unterzuordnen, damit die Vermeidung von Ressourcen Vorrang erhält. Unter Berücksichtigung, dass wir 7 Milliarden geworden sind, kann es nichts Wichtigeres geben als den Zustand der Erde so wenig wie möglich zu schädigen. Solcher Umdenkungsprozess wird sicher sehr viel Mühe machen. Der heutige Egoismus und auch die Gedankenlosigkeit gehören zumindest reduziert.

Geld und Finanzen
Gerade beim Geld lohnt es sich, darüber intensiver nachzudenken. Da wird immer festgestellt, dass die Anzahl der Minderbemittelten zugenommen hat. Aber gleichzeitig steigt der DAX und das BIP in größere Höhen, ein Zeichen, dass wieder mehr Gewinn erzielt wurde. Wohin also bewegt sich das Geld, das doch schon durch Zinsen stetig mehr wird. Und diese Zinsen landen bei den Reichen, denn diese habe das meiste Geld. Das also ist der große Schaden, den dieses Geld den Minderbemittelten zufügt und auch der Grund, warum öffentlich wichtige Arbeiten nicht ausgeführt werden. Diese riesigen Unterschiede entstehen nur durch die so starke automatische Umverteilung aller Gelder. Dies zeigt, wie wichtig hier eine Änderung nottut.
Voraussetzung dafür ist, dass das heutige Geldsystem abgeschafft und durch das Vollgeldsystem ersetzt wurde. Wie kann man profitorientierten Institutionen die Funktion zugestehen, Geld aus dem Nichts zu erzeugen und dafür auch noch Zinsen zu verlangen. Außerdem sollte jedes Land seine eigene Währung haben, denn nur dann kan der Souverän bestimmen, wie groß die gesamte Geldmenge sein soll. Möglich wäre auch, Banken zu Filialen der Zentralbank zu machen und deren Beschäftigte zu Angestellten des Bundes zu machen. Die Verwaltung von Geld gehört nicht in private Hände. So wären Entartungen nicht mehr möglich. Nie wird es erlaubt, dass Behörden Schulden machen dürfen. Wenn Arbeitskräfte und erforderliche Arbeit für die Gemeinschaft anfallen, dann müssen sie auch geleistet werden, es darf nicht am Geld scheitern. Es ist nicht gestattet, Probleme einfach den Nachkommen überlassen.

Das bedingungslose Grundeinkommen
Gleichzeitig muss auch das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) eingeführt worden sein. Folgende Vorteile resultieren daraus: Es entfällt die Arbeitslosen- und Renten-Versicherung und deren Verwaltung. Die heute so große Abhängigkeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist nicht mehr möglich. Es können diese riesigen Unterschiede nicht mehr entstehen. Nur mit einem Vollgeldsystem in Verbindung mit dem BGE kann eine Konstanz zwischen der Finanzwirtschaft und dem Einkommen entstehen. Das heutige System bedingt immer eine Anreicherung fast allen Geldes bei wenigen Reichen. Jeder Einfluss ist damit hauptsächlich diesen Wenigen überlassen. Es ist also gefährlich, wenn viel Geld in einer Hand ist und Entscheidungen allein dem Inhaber überlassen bleibt. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Jeder Arbeitsuchende könnte in Zukunft auch jede Arbeit ohne einen Arbeitsvertrag ausführen, es fallen dafür keine Steuern an, die Arbeiten unterliegen normalerweise auch keiner Genehmigung. Wieviel Ideen Einzelner könnten dann verwirklicht werden. Wichtig wäre in Zukunft, dass die Geldmenge eines Einzelnen nie Größenordnung erreicht, dass es daraus immer zu einer Herrschaft über Andere kommt. Diese Abhängigkeit kann nur dadurch unterbunden werden, wenn eine andere Art der Geldumverteilung stattfindet und damit auch immer einer Mitbestimmung Vieler unterliegt, das könnte nur möglich sein, wenn alle Aktien durch Genossenschafts-Anteile ersetzt werden. Die gesamte Geldmenge unterliegt danach der Monetative, einer Institution, die aus gewählten von der Regierung unabhängigen Vertretern besteht. Eine Gemeinschaftswährung mit anderen Ländern ist nicht zulässig, da dann bei Mängeln jeder auf den anderen zeigt. Die Monetative bestimmt die gesamte Geldmenge und regelt durch Geld die Aufrechterhaltung aller öffentlichen Einrichtungen, sodass dort Mängel nicht den Nachkommen übertragen werden. Gleichzeitig muss der Geldkreislauf so geregelt sein, dass nirgends eine große Ansammlung von Geld entsteht. Auch das Verhalten der gesamten Gemeinschaft kann so geregelt werden, damit erst keine Mangelerscheinung wegen Geld aufkommt.

Arbeit und Beschäftigung
Der Nachteil des heutigen Lebens ist, dass es fast immer außerhalb der Familie stattfindet. Pünktlich auch noch fast zur gleichen Zeit treffen sich die Mitmenschen zur Arbeit und das meistens im Zentrum der Stadt. Es herrscht täglich ein riesiges Gedränge von Autos, Staus sind dabei fast immer vorprogrammiert. An seinem Arbeitsplatz leistet jeder seine Arbeit, ob sie ihm Spaß macht, danach wird in den wenigsten Fällen gefragt. Wir sind inzwischen 7 Milliarden Erdbewohner geworden, da ist es wichtig, dass grundsätzlich eine riesige Energie-Einsparung stattfindet. Wie viel Energie und Zeit könnte für den Einzelnen eingespart werden, wenn Geschäfte wieder zentral in den Ortschaften oder Ortsteilen vorhanden wären. Benötigen wir wirklich diese Auswahl in den Handels-Ketten, benötigen wir gleichzeitig das Konkurrenzdenken. Müssen wir immer darauf achten, wo etwas günstiger ist. Das bedeutet doch nur, dass Arbeitnehmer wieder unter Druck gesetzt werden, um Güter preiswerter herzustellen. Dieses andere Denken immer unter dem Gesichtspunkt vom sorgfältigen Umgang mit der Natur. Die Arbeitsstätten sollten schon in der Nähe angeordnet sein, um Transport-Energien und -Zeiten einzusparen. Eine Anpassung an die Verhältnisse vor Ort das scheint möglich, weil dann in jeder Firma Mitbestimmung ein Standard ist. Im Zeitalter der Digitalisierung gibt es sicher eine Anzahl Arbeiten, die sogar von zuhause erledigt werden können. Eine Anzahl Ökonomen sollten sich nur damit befassen, dass alle Mitglieder der Gesellschaft so wenig wie möglich einer bezahlten Arbeit nachgehen müssen. Um Engpässe zu vermeiden, sollte die Ausbildung frühzeitig genug gestartet werden können. Wir sind doch wohl nicht auf der Welt, um zu arbeiten. Die heutige Meinung, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen eine wichtige Aufgabe sei, ist doch ein Zeichen, dass das Geldsystem fehlerhaft organisiert ist. Arbeitslos zu sein, ist dann nicht mehr als Mangel anzusehen.

Firmen und Anteile
Unter der Annahme, dass Vollgeld und bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt und Konzerne durch Genossenschaften ersetzt wurden und dabei alle Beschäftigten auch Anteilseigner wären und so die Anteile der Einlagen gering zum Ganzen wäre, könnte eine ganz andere Art von Firmen entstehen. Eine Anstellung in einer Firma bedeutet eine Absprache auf Augenhöhe. Sicher wäre dann zusätzlich eine Kooperation zwischen Firmen zu erwarten und zu hoffen, schon um größere Projekte zu handhaben. Bei einem Schwund im Absatz, sollte niemand Bedenken wegen einer Entlassung haben, man könnte sich ja auf eine Verringerung des Arbeitslohns einigen, das BGE schützt außerdem immer gegen echte Armut. Über Entlassungen und Einstellungen wird gemeinschaftlich beraten. Das Einkommen sollte sich nach der Ausbildung und der Position in der Firma richten, aber höchstens im Verhältnis 1 zu 5 variieren. Die Leitung der Firma wird in gemeinschaftlicher Abstimmung ermittelt. Falls eine erhöhte Auftragserteilung vorliegt, könnte auch eine Kooperation das Problem lösen. Immer alles unter dem Gesichtspunkt, die Schädigung von Erde und Natur klein zu halten. Ganz wichtig ist die Abkehr vom Konkurrenzdenken, stattdessen sollte alles in Koexistenz gelöst werden.

Berufe und deren Ausbildung
Heute ist die Regierung daran interessiert, dass solche Arbeitsplätze entstehen, die durch Steuern viel Geld in Kasse kommt. So ist immer wieder zu beobachten, dass gerade bei vielen wichtigen Berufen, wie Pfleger oder auch Lehrer, großer Mangel herrscht. Das resultiert natürlich daraus, dass gerade diese wichtigen Berufe unterbezahlt sind. Nur wenn die Denkweise sich vom heutigen Geldsystem lösen würde, wäre es möglich, dass Fachleute frühzeitig genug feststellen würden, dass hier ein Mangel zu erwarten ist, könnte danach die Ausbildung diesen Mangel beheben. Das gilt nicht nur für diese Berufe, sondern für das gesamte Miteinander sollte diese Art zu handeln, Allgemeingültigkeit haben. Immer wieder ist das Geldsystem, das jegliches Miteinander unterdrückt.

Gemeinwohl
Alle Mitglieder einer Gemeinschaft, ob Ortsteil, Ort, Kreis und Land sind gefordert, sich um Gemeinschaftsaufgaben zu kümmern, das gilt natürlich auch für den Arbeitsplatz. Gerade hier muss Einiges sich ändern, weil von der jetzigen Regierung wenig zu erwarten ist, denn das Kapital allein bestimmt, wie viel Geld unter welchen Bedingungen für den Staat zur Verfügung steht. Die großen Schulden geben heute den Banken diese große Macht. Eine große Anzahl Ökonomen sind beauftragt, ein Optimum im Miteinander zu finden, um die Natur und die Erde so wenig wie möglich zu schädigen.
Durch das eingeführte Vollgeldsystem ist der Erhalt und die Errichtung der öffentlichen Einrichtungen lösbar und wird nicht den Nachkommen aufgebürdet.
Gemeinschaftlich wird entschieden, wenn größere Projekte in Angriff genommen werden sollen. Alle gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen sind immer auch gemeinschaftlich erstellt und gewartet. Da wieder Demut vor der Natur eingekehrt ist, werden alle großen Aktionen nach der Schwere der Schädigung der Natur entschieden. Niemals sollte die Beschaffung von Geldern ein Grund für eine Nichtausführung einer wichtigen Gemeinschaftsarbeit sein.

Demokratie und Entscheidungen
In der heutigen parlamentarischen Demokratie bestimmt nicht das Volk. Es ist das Kapital, dem sich alle Entscheidungen unterzuordnen haben. Nur die direkte Demokratie, bei der alle Mitglieder des Parlaments direkt gewählt wurden und keiner Partei angehören, kann man erwarten, dass die Entscheidungen denen des Volkes entsprechen. Alle Mitglieder sind aufgefordert, an jeder Abstimmung teilzunehmen. Damit die Entscheidungsfindung für den Einzelnen vereinfacht wird, sollte es parallel ein Forum von Wissenschaftlern geben, die ihre Meinung jeweils zu ihrem Fachgebiet frei und öffentlich aussprechen müssen. So unterstützt es die Entscheidung eines jeden Mitglieds des Parlaments und ist vom Volk besser nachvollziehbar.

Klima und Folgen
Dieses Thema sollte nicht am Ende der Überlegungen stehen, denn es ist erschreckend, die Äußerungen von Klima-Experten zu hören. Wie oft hören wir heute schon von Überschwemmungen oder Dürre-Perioden. Wenn diese Verhältnisse so bleiben, dann ist die Versorgung mit Lebensmitteln nicht mehr gesichert oder es beginnen Machtkämpfe. So sind die vorher beschriebenen Änderungen und Einschränkungen wichtiger denn je.

Gründe für das heutige Verhalten
Es fehlen oft die Informationen der Medien und auch in der Schule werden diese Themen vernachlässigt.Der allgemein so ausgedehnte Egoismus verhindert ein Gemeinwohl-Denken. Auch liegen die Ursachen des Konkurrenz- und Wettbewerbs-denkens schon im heutigen Geldsystems begründet und unterdrückt auch das Gemeinwohldenken. Die Anschauung jedes Einzelnen an seine völlige Freiheit bei seinen Entscheidungen verhindert leider wieder ein Denken an Gemeinwohl, das aber zum Erhalt des menschlichen Lebens schon in Bezug auf die Klimaveränderung, auf die Ausbeutung der Erde und der Natur dringend erforderlich ist.

Ausblick
Wann wird bei den Menschen so viel Vernunft einkehren, dass sie erkennen, wie schädlich ihr Verhalten gegenüber der Erde, der Natur, den Menschen und Tieren heute ist. Wie viel Arten von Tieren sind schon von der Erde verschwunden. Jede Art sinnvoller Einschränkung muss als Fortschritt angesehen werden. Jeder Tag, der in der heutigen Art verbracht wird, ist ein Tag zu viel.

(Diese Überlegungen lassen sich stetig vielseitig nach allen Richtungen erweitern.)

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Der Kommentar enthält den typischen Satz: “Falls die Menschheit hier versagt, so ist ihr eben nicht zu helfen”. Ich habe das am Ende des Artikels als eine Haltung umschrieben: “Manche meinen, schon jetzt das Richtige gefunden zu haben. Andere aber sehen etwas anderes als „das Richtige“. Und so verabschieden sich zukunftsbewusste Menschen wieder voneinander und sind geschwächt statt gestärkt.” Na ja, vielleicht sind sie gar nicht immer gestärkt oder spüren es nicht. Sie haben ja Recht. Meinen sie. Aber es ändert sich gar nichts. Recht haben (oder es zu meinen) ist keine zukunftsträchtige Herangehensweise.
G.K.

In meinem Kommentar habe ich mich verschrieben. Ich meinte gegen Ende natürlich: “Na ja, vielleicht sind sie gar nicht immer geschwächt oder spüren es nicht.”
G.K.

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