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Rezension

„Stigmatisierung statt Aufklärung“: Eine naturwissenschaftliche Sicht auf 9/11

Das Buch von Ansgar Schneider ist ein wissenschaftlicher Befund über 9/11, der für Laien verständlich ist und zum Nachdenken anregt. Eine Rezension von Deborah Ryszka.

In „Stigmatisierung statt Aufklärung“ verweist Ansgar Schneider auf physikalische Ungereimtheiten von 9/11. Ein wissenschaftlicher Befund, verständlich für Laien, der neue Perspektiven bietet und zum Nachdenken anregt.

Der 11. September 2001 ist ein Tag, der sich in das kollektive Gedächtnis der Menschheit einprägte. Obwohl die Ursachen für den Einsturz der Gebäude auf dem World-Trade-Center-Komplex nicht eindeutig rekonstruiert werden konnten, wird mit medial-vehementer Sicherheit der Einschlag der Flugzeuge als ausschlaggebender Auslöser gesehen.

Aus wissenschaftlicher Perspektive wirft 9/11 Fragen auf

Dass dieses physikalischen Fakten widerspricht, zeigt der Autor Ansgar Schneider, selbst mathematischer Physiker, in seinem Buch „Stigmatisierung statt Aufklärung“ (Peace Press, 2018) auf. Sachgemäß, neutral, aufschlussreich legt er den wissenschaftlichen Finger in die faktenbasierte Wunde des 11. September 2001 und offenbart physikalische Ungereimtheiten. Hierbei bedient sich der Autor frei zugänglichen Daten des amerikanischen National Institute for Standards and Technology (NIST), dass offiziell die Einstürze begutachtete, und ergänzt diese durch wissenschaftliche Studien, Zeitungs- und Augenzeugenberichte.

En gros: Wussten Sie zum Beispiel, dass neben den Zwillingstürmen World Trade Center (WTC) 1 und 2, auch der Wolkenkratzer WTC 7 einstürzte? Es sich also um drei Gebäude handelte? En détail: Der offizielle Bericht des NIST konstatiert, dass WTC 7 aufgrund eines Feuers eingestürzt sei.

Schneider verdeutlicht, dass diese Version aus physikalischer Sichtweise nicht haltbar scheint. Das hat etwas mit Architektonik, Schmelztemperaturen der Stoffe und chemischen Reaktionen zu tun. Zudem weist er auf falsche Annahmen des NIST bei etwaigen Computersimulationen und experimentellen Nachbauten hin.

Psychologie, Soziologie und Medien tragen kaum zur Klarheit bei

Aus physikalischer Sicht sind das aber nur einige der zweifelhaften Aspekte in der Geschichte des 11. September. Der Verfasser setzt sich auch mit theoretischen Aspekten auseinander, wie etwa der gebräuchlichen Verwendung des Begriffs „Verschwörungstheorie“, die ihn zu dem Schluss gelangen lässt, dass „[die] Verwendung des Wortes ‘Verschwörungstheorie’ […] hier schlichte Arroganz oder das Unvermögen [darstellt], ein klares Gegenargument zu benennen.“ Solche Argumente sind Scheinargumente und helfen nicht bei der Aufklärung des eigentlichen Sachverhalts.

Zudem macht Ansgar Schneider auf die überwiegend auf psychologischen und soziologischen Fakten beruhende Debatte um den 11. September 2001 aufmerksam, die auch philosophische Bereiche anschneidet. „Wahrheit ist unabhängig von den argumentativen Fähigkeiten der Menschen, die sie herausfinden wollen, über sie reden oder darüber Unsinn verbreiten.“

Dieses gilt nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für den medialen Diskurs, über dessen verzerrte Berichterstattung sich der Autor selbst im Unklaren ist: „Vielleicht sind diese Einschätzungen aber auch ganz falsch: Daß in all den in diesem Buch aufgeführten medialen Diskussionsbeiträgen die Widersprüche zwischen Realität und offizieller Erklärung nicht erwähnt werden, mag daran liegen, daß sie den Verfassern unbekannt sind oder daß sie nicht in der Lage sind zu entscheiden, welche Punkte überhaupt relevant sind und welche nicht.“

Zu empfehlen für all jene, die nach der Wahrheit suchen

Feststeht jedenfalls nach der Lektüre dieses Buches: Dem Leser erschließt sich aus physikalischer Sicht ein differenziertes und erweitertes Bild über die Geschehnisse des 11. September 2001. Diese wirft neue und plausible Fragen auf, die sich auf physikalische Ungereimtheiten stützen und für den wissenschaftlichen Laien klar und leicht nachvollziehbar aufbereitet sind. Physikalisch und chemisch angestaubtes Wissen aus der Schule können hierbei helfen, wecken womöglich nostalgische Erinnerungen an gelungene oder misslungene Experimente im Schullabor.

Obschon das Buch die Frage nach der Täterschaft nicht beantworten kann, was auch nicht Ziel des Autors ist, so illustriert es, dass eine noch so „sichere“ Sache ihre Uneindeutigkeiten haben kann. Auch als „Verschwörungstheorien“ diffamierte Thesen können, bei genauerer Betrachtung, einen Funken Wahrheit enthalten. Die Kunst besteht darin, keine voreiligen Schlüsse, wie etwa auf die Täter, zu tätigen. Getreu dem Motto: Nichts ist sicher.

Daher lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Nicht nur, um „neues“ Wissen zu erlangen, sondern auch, um eine andere Sichtweise auf die Ereignisse vom 11. September 2001 zu erhalten. Ansgar Schneider zeigt, dass es sich auszahlt, zu hinterfragen. Nur so kommt man der Wahrheit näher.


Stigmatisierung statt Aufklärung ist ein Buch von Dr. Ansgar Schneider aus 2018 zu 9/11. (Buchcover: Peace Press)Informationen zum Buch

“Stigmatisierung statt Aufklärung. Das Unwesen des Wortes ‘Verschwörungstheorie’ und die unerwähnte Wissenschaft des 11. Septembers als Beispiel einer kontrafaktischen Debatte“ von Dr. Ansgar Schneider.

Verlag Peace Press (2018)
Seiten 170
ISBN-10 3-86242-001-9
ISBN-13 978-3-86242-001-8


Foto und Buchcover: João Silas (Unsplash.com) und Ansgar Schneider (Peace Press).

Deborah Ryszka (Jahrgang 1989), M. Sc. Psychologie. Nach universitär-berufspsychologischen Irrwegen in den Neurowissenschaften und Erziehungswissenschaften nun mit aktuellem Lager in der universitären Philosophie. Sie versucht sich so weit wie möglich der gesellschaftlichen Direktive einer hemmungslosen öffentlichen Selbstdarstellung bis hin zur Selbstaufgabe zu entziehen. Mit Epikur ausgedrückt: „Lebe im Verborgenen. Entziehe dich den Vergewaltigungen durch die Gesellschaft – ihrer Bewunderung, wie ihrer Verurteilung. Lass ihre Irrtümer und Dummheiten und gemeinen Lügen nicht einmal in der Form von Büchern zu dir dringen.“

Von Deborah Ryszka

Deborah Ryszka (Jahrgang 1989), M. Sc. Psychologie. Nach universitär-berufspsychologischen Irrwegen in den Neurowissenschaften und Erziehungswissenschaften nun mit aktuellem Lager in der universitären Philosophie. Sie versucht sich so weit wie möglich der gesellschaftlichen Direktive einer hemmungslosen öffentlichen Selbstdarstellung bis hin zur Selbstaufgabe zu entziehen. Mit Epikur ausgedrückt: „Lebe im Verborgenen. Entziehe dich den Vergewaltigungen durch die Gesellschaft – ihrer Bewunderung, wie ihrer Verurteilung. Lass ihre Irrtümer und Dummheiten und gemeinen Lügen nicht einmal in der Form von Büchern zu dir dringen.“

3 Antworten auf „„Stigmatisierung statt Aufklärung“: Eine naturwissenschaftliche Sicht auf 9/11“

Das habe ich auch nie verstanden, wie „gebildete Menschen“ physikalische Gesetzmässigkeiten völlig ignorieren können. Dabei wird Physikunterricht ab der 5. Klasse unterrichtet. Jede(r) HauptschülerInn hätte allein schon beim Anblick der Bilder die offiziellen Regierungslügen in schallendes Gelächter versetzen müssen, wenn das Ganze nicht so makaber wäre und daraufhin mehrere völkerrechtswidrige Kriege ausgelöst wurden und immer noch werden. Und dass bis heute keiner dieser (NATO-)Kriegsverbrecher zur Verantwortung gezogen wurde, zeigt eigentlich nur, wo die wahre Verschwörung zu finden ist.

Deshalb hat das Buch leider nicht mehr Wert als Unterhaltungslektüre, denn offiziell wird wohl kein Verantwortlicher die Karten jemals auf den Tisch legen.

Bin selbst Dipl.-Ing. Maschinenbau, habe mich intensivst in den Themenbereich “9/11” eingearbeitet und das Buch gelesen.
Dem Resümee “Zu empfehlen für all jene, die nach der Wahrheit suchen” schließe ich mich vollumfänglich an.
Wer noch kein Experte auf dem Gebiet ist, dem eröffnet das Buch bemerkenswerte Einsichten und Erkenntnisse.

Der Hauptabsatz des Vorkommentators Morgentau ist zustimmungsfähig. Die Schlussbemerkung leider nicht:
Auch wenn dieses Buch nicht dazu führen wird, dass “die Verantwortlichen die Karten auf den Tisch legen”, wie übrigens jegliche andere Aufklärungsbemühungen ebenso wenig, so ist es dennoch weit davon entfernt, nur den Wert einer Unterhaltungslektüre zu besitzen.

Vielmehr zeugt es u.a. vom desaströsen Zustand der Massenmedien (welche dem zum Trotze den Anspruch “Qualitätsmedien” für sich reklamieren) zu diesem Thema und der abgründigen geistigen Verfasstheit der Gläubigen der offiziellen Verschwörungstheorie, die zwar implizit für sich in Anspruch nehmen, sich im Besitz sakrosankter Erkenntnis zu befinden, aber schon bei nur oberflächlicher kritischer Hinterfragung erkennen lassen, dass ihr Standpunkt auf Inkompetenz, Naivität, Denkfaulheit und/oder ideologischer Verblendung beruht.
Die wissenschaftlich/analytische Herangehensweise ist in Zeiten flacher medialer Verkürzungen & Verzerrungen ein echter Gewinn.

@Logos

Für Menschen die noch nie die offizielle Verschwörung hinterfragt haben, ist das Buch sicherlich hilfreich. Eigentlich wollte ich auch mehr zum Ausdruck bringen, dass es genügend Informationen und Beweise gibt, die aber alle keine Gültigkeit besitzen.

Und genau das ist die bewusste, mediale Gehirnwäsche, die ein Hinterfragen fast unmöglich macht. Zudem sind viele Menschen entsetzt, weil sie einfach nicht glauben können, dass der Staat, “das System” in dem sie leben, sie so massiv hintergehen würde, obwohl es täglich vor ihren Augen passiert. Das eigene Weltbild müsste somit nicht nur hinterfragt werden, sondern hätte keinen Wert mehr. Die eigene Vergangenheit wäre eine Lüge.

Das ist ein Schock, dem sich (verständlicherweise) nicht viele aussetzen möchten. Sonst würden wir wahrscheinlich in einer anderen Welt leben, in dem nicht nur der Staatsterror 9/11 nicht möglich gewesen wäre…

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