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Gesellschaft

Das Leben ist da, wo wir sind!

Gehen wir in die Offensive! Die Denktabus nehmen die Luft zum Atmen. Sie verhindern genau das, worum es geht. Es geht um alles, es geht um das Leben.

Wie entsteht Produktivität? Durch Verbote par excellence? Dadurch, dass bestimmte Dinge nicht gedacht werden dürfen? Durch den Skandal in der ersten Sekunde? Oder durch eine Idee, aus der manches wird folgen können, was im ersten Augenblick nicht als möglich gehalten wird?

Angst und Schrecken

Was ist Inspiration? Die freie Assoziation der Gedanken, das Testen bestimmter Beziehungen von Ideen zueinander, das Ausschweifen in der Fantasie, die Tabuisierung des Tabus!

Und was ist das Gegenteil? Die Ideenlosigkeit, die entsteht, wenn es einen immer größeren Kanon gibt, der vorschreibt, was gedacht werden darf und was nicht. Der Kodex der reinen Lehre, nach der zwar niemand lebt, mit dem man aber die große Masse im Zaum halten kann.

Wie bei der Heiligen Inquisition, so geht es auch heute zu, im Endstadium einer mit Intoleranz durchdeklinierten Gesellschaft, in der Moralisten den Wertekanon bestimmen, der die Inspiration in Angst und Schrecken versetzt. Eine Gesellschaft, in der die das Tabu zur strahlenden Größe geworden ist und seit Jahrzehnten die Regierenden von der Alternativlosigkeit ihrer Taten reden.

Machen wir das, was uns das europäische Erbe gelehrt hat. Halten wir uns nicht an den Kanon der geistigen Starre und lassen den Gedanken freien Lauf! Es darf alles geben, nur kein “Weiter so”!

Es geht um alles

Die Bilanz ist ein Desaster. Das Vertrauen ist dahin, die Texte, mit denen wir zugemüllt werden, ergeben keinen Sinn mehr. Es ist das Geschwafel einer Ära, die nichts mehr zu sagen hat. Was soll das alles? Jede Auseinandersetzung mit der sinnentleerten Botschaft, in der keine valide Information mehr enthalten ist, ist vergeudete Zeit.

Es geht um alles, es geht um das Leben.

Wie bekommen die Menschen ein Einkommen, von dem sie existieren können? Wie bekommen sie Wohnungen, in denen sie sich wohlfühlen und die sie bezahlen können? Wie können sie sich fortbewegen, ohne Chaos und Dreck zu erzeugen? Wie können sie miteinander kommunizieren, ohne dass das Gesagte von wirtschaftlichen oder politischen Spionageagenturen abgehört und gegen sie verwendet wird? Wie kann Arbeit gestaltet werden, in denen nicht die Maschinen die Menschen, sondern die Menschen die Maschinen regieren? Und wie können Entfremdung wie Plackerei bekämpft werden, damit Körper wie Seele befreit atmen können?

Eigenartigerweise haben diese, sehr einfachen und grundsätzliche Fragen, die die Basis jeglicher politischer Betrachtung sein sollten, nichts mit dem zu tun, womit wir täglich konfrontiert werden. Darum aber geht es. Und um nichts anderes! Lasst Euch nicht täuschen!

Das Leben ist da, wo wir sind!

Und es geht weiter. Wo wird darüber verhandelt, was zu tun ist? In Berlin? In Brüssel? In Washington? Das ist nicht der Ernst, der erwartet werden kann. Die Debatte gehört genau dahin, wo wir uns bewegen. Lassen wir uns nicht abspeisen mit dem Verweis auf andere Orte.

Gehen wir in die Offensive! Das Leben ist da, wo wir sind. Also Hosen runter und Karten auf den Tisch!

Die erwähnten sechs Fragen decken zwar nicht alles ab, aber das Wesentliche. Also setzen wir sie auf die Tagesordnung. Jeden Tag, und da, wo wir sind.

Die Denktabus nehmen die Luft zum Atmen. Sie verhindern genau das, worum es geht. Lasst Euch nicht einschüchtern! Es gilt!


Foto: Danielle Barnes (Unsplash.com)

Politologe, Literaturwissenschaftler und Trainer | Webseite

Dr. Gerhard Mersmann ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen. Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse ist auf seinem Blog M7 sowie bei Neue Debatte regelmäßig nachzulesen.

Von Gerhard Mersmann

Dr. Gerhard Mersmann ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen. Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse ist auf seinem Blog M7 sowie bei Neue Debatte regelmäßig nachzulesen.

2 Antworten auf „Das Leben ist da, wo wir sind!“

Ein Beipiel Die EU-Organe nehmen sich Rechte heraus, die Ihnen nach der Verordnung über die Arbeitsweise der EU nicht zustehen. Nach dem Motto : Wir Politiker wissen, was gut ist. . Wer dagegen vorgeht, wird als “Europa-Hasser” abgestempelt. Aber ich behaupte, wer sich an das europäische Recht hält, ist der wahre Demokrat. Und nicht die “Besserwisser”., die auf den Rat falscher Freunde (Großkapital) hören.

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