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Pierre Clastres – Archäologie der Gewalt (Teil 6)

Die primitive Gesellschaft funktioniert in solch einer Art und Weise, dass in ihr Ungleichheit, Ausbeutung und Teilung nicht möglich sind. Denn sie ist zugleich Totalität und Einheit.

Wenn man die primitive Gesellschaft in ihrer wirklichen Existenzgrundlage erfasst – die örtlich gebundene Gruppe – dann weist sie zwei wesentliche soziologische Eigentümlichkeiten auf, die ihr eigenes Sein betreffen, dieses gesellschaftliche Sein, welches den Grund und das Prinzip des Krieges bestimmt und verständlich macht.

Die primitive Gesellschaft ist zugleich Totalität und Einheit. Totalität, weil sie eine vollendete, autonome vollständige Gesamtheit ist, die unaufhörlich darauf bedacht ist, ihre Autonomie zu wahren. Gesellschaftlich im eigentlichen Sinn des Wortes. Einheit, weil ihr homogenes Sein danach trachtet, gesellschaftliche Teilung abzulehnen, Ungleichheit auszuschließen und Entfremdung zu verbannen.

Die primitive Gesellschaft ist ungeteilte Totalität, weil ihr das Prinzip ihrer Einheit nichts Äußerliches ist: sie lässt es nicht zu, dass irgendjemand dieses Eine verkörpert und sich dadurch von der gesellschaftlichen Gesamtheit lostrennt, um sie zu repräsentieren, um sie als Einheit zu verkörpern. Deswegen ist das Kriterium der Unteilbarkeit so grundsätzlich politisch: wenn der Häuptling der Wilden ohne Macht ist, dann liegt das daran, dass die Gesellschaft es nicht zulässt, dass sich die Macht von ihrem Sein trennt, dass eine Teilung zwischen dem, der befiehlt, und denen, die gehorchen, entsteht.

Deswegen spricht der Häuptling in der primitiven Gesellschaft im Namen der Gesellschaft: der Häuptling drückt in seiner Rede niemals seine eigenen Wunschvorstellungen aus oder gibt sie als sein privates Gesetz heraus, sondern er äußert nur den soziologischen Wunsch der ungeteilt gebliebenen Gesellschaft und spricht den Text eines Gesetzes, das niemand aufgeschrieben und festgelegt hat, weil es nicht aus menschlichem Beschluss kommt.

Der Gesetzgeber ist gleichzeitig auch Gründer der Gesellschaft: es sind die mythischen Ahnen, die Helden der Kultur, die Götter.

Der Häuptling ist nur das Sprachrohr dieses Gesetzes: der Hauptinhalt seiner Reden besteht immer aus der Referenz vor dem Gesetz der Ahnen, welches niemand übertreten kann, weil es das Sein der Gesellschaft ist: dieses Gesetz zu übertreten hieße, den gesellschaftlichen Körper zu verändern, Neuerungen und Veränderungen einzuführen, was dieser aber ganz und gar von sich weisen würde.

Die primitive Gemeinschaft ist diejenige Gemeinschaft, die sich unter dem Zeichen des Gesetzes, welches ihre Unteilbarkeit garantiert, die Herrschaft über ihr Territorium sichert. Dieser territoriale Aspekt beinhaltet schon, insofern er Ausschließung des Anderen ist, politische Bande. Das Andere – die benachbarten Gruppen – ist eben wie ein Spiegel, in dem die Gemeinschaft ihr eigenes Bild sieht, ein Spiegel, der ihr das Bild ihrer eigenen Einheit und Totalität entgegen wirft.

Angesichts der benachbarten Gemeinschaften oder Horden kann sich die eine bestimmte Gemeinschaft als das absolut Unterschiedene setzen und denken, als die unreduzierte Freiheit, als der Wille, ihr Sein als ungeteilte Totalität zu behaupten. Hier erscheint also die primitive Gesellschaft konkret: sie Besteht aus einer Vielfältigkeit getrennter Gemeinschaften, die alle für die Unversehrtheit (intégrité) ihres Territoriums sorgen, eine Anzahl Neo-Nomaden, die alle im Gesicht der anderen ihre Unterschiedenheit bestätigen.

Jede Gemeinschaft kann sich, insofern sie ungeteilt ist, als ein WIR denken. Dieses WIR, betrachtet sich nun seinerseits als eine Totalität in Bezug auf entsprechende andere WIRs mit denen es gleichberechtigte Beziehungen unterhält. Das sind die anderen Dörfer, Stämme oder Horden. Die primitive Gemeinschaft kann sich als Totalität setzen, weil sie sich als Einheit konstruiert: sie ist ein vollendetes Ganze, weil sie ein ungeteiltes WIR ist.

Wir stellen fest: auf dieser Stufe der Analyse kann als das Hauptmerkmal der primitiven Organisation die bloße Statik, die vollkommene Trägheit, das Fehlen jeglicher Bewegung angesehen werden. So könnte in der Tat das Gesamtsystem nur unter dem Gesichtspunkt bloßer Wiederholung funktionieren, da das Auftauchen von Gegensätzen oder Konflikten unmöglich gemacht ist. Aber die ethnographische Wirklichkeit lehrt uns das Gegenteil: weit davon entfernt bewegungslos zu sein, ist das System der primitiven Gesellschaft in ständiger Bewegung, es ist nicht statisch, sondern dynamisch und die primitive Monade weit davon entfernt, sich in sich selbst einzuschließen, öffnet sich im Gegenteil den anderen gegenüber in der äußersten Intensität: der kriegerischen Gewalt.

Wie kann also jetzt das System und der Krieg zugleich gedacht werden? Ist der Krieg das durch gelegentliche Unfälle ins Schleudern gekommene System oder könnte das System ohne Krieg gar nicht funktionieren? Ist der Krieg nicht vielleicht eine Existenzbedingung des primitiv-gesellschaftlichen Seins? Ist er nicht vielleicht eine Bedingung für das Leben der primitiven Gesellschaft und keine Todesdrohung?

Eines ist klar: die Möglichkeit zum Krieg ist im Sein der primitiven Gesellschaft verankert. Es braucht in der Tat nicht viel dazu, dass er ausbricht. Der Wille jeder Gemeinschaft ihre Unterschiedenheit zu behaupten, bietet genug Spannung. Der geringste Zwischenfall kann schnell die gewollte Unterschiedenheit in einen wirklichen Streit verwandeln. Verletzung des Territoriums, vermutete Aggression benachbarter Schamanen: es braucht nicht viel, damit der Krieg ausbricht.

Es existiert also ein labiles Gleichgewicht: Krieg und bewaffnete Auseinandersetzungen sind hier unmittelbar präsent. Könnte man sich also vorstellen, dass diese Möglichkeit niemals wirklich wird und dass anstelle des Krieges jeder gegen jeden, wie Hobbes ihn sich denkt, der Tausch jeder mit jedem stattfindet, so wie ihn sich Lévi-Strauss vorstellt?

Stellen wir also erst einmal die Hypothese allgemeiner Freundschaft auf. Sehr schnell muss man erkennen, dass diese aus den verschiedensten Gründen nicht möglich ist. Da ist zuerst die große räumliche Zerstreuung der einzelnen Gemeinschaften. Unter ihnen besteht – im wörtlichen und übertragenen Sinn – eine bestimmte Distanz.

Zwischen jeder Horde und jedem Dorf dehnt sich das dazugehörige Gebiet aus, welches jeder Gruppe erlaubt auf ihrem eigenen Territorium zu bleiben. In so großer Entfernung gedeiht Freundschaft schlecht. Sie wird leicht mit den unmittelbaren Nachbarn unterhalten, die man zu Festen einladen kann, von denen man Einladungen annehmen kann, die man besuchen kann. Mit entfernter gelegenen Gruppen können diese Art Beziehungen nicht entstehen.

Der primitiven Gemeinschaft widerstrebt es sich weit und für lange Zeit von ihrem bekannten Territorium zu entfernen: sobald sie nicht “bei sich” sind empfinden die Wilden meistens zu Recht sehr starke und lebendige Gefühle von Misstrauen und Furcht. Freundschaftliche Tauschbeziehungen entwickeln sich also nur zwischen nahe beieinander gelegenen Gruppen. Entfernter gelegene Gruppen sind davon ausgeschlossen: im besten Fall sind sie die Fremden.

Die Hypothese allgemeiner Freundschaft steht des Weiteren im Widerspruch zu dem tiefliegenden, jeder Gemeinschaft wesentlichen Bedürfnis, sein Sein als ungeteilte Totalität aufrechtzuerhalten und zu entfalten, das ist seine unreduzierbare, nicht einschränkbare Unterschiedenheit allen anderen Gruppen gegenüber. Das bezieht sich sowohl auf die nachbarlichen Freunde als auch auf die Verbündeten. Die Logik der primitiven Gesellschaft steht im Gegensatz zur Logik des allgemeinen Tauschs, die eine Logik der Übereinstimmung und der Identifikation ist.

Aber das lehnt die primitive Gesellschaft vor allem anderen ab: sie lehnt es ab, sich mit anderen zu identifizieren, das zu verlieren, was sie als solche konstituiert – nämlich ihr eigenes Sein und seine Unterschiedenheit, die Fähigkeit (capacité), sich als autonomes WIR zu denken.

Durch die Identifikation aller mit allen, die der allgemeine Tausch und die Freundschaft aller mit allen nach sich ziehen würde, würde jede Gemeinschaft ihre Eigenart (individualité) verlieren. Der Tausch aller mit allen würde die Zerstörung der primitiven Gesellschaft bedeuten: die Identifikation ist ein Schritt zum Tod, das primitiv-gesellschaftliche Sein ist eine Bejahung des Lebens.

Die Logik der Übereinstimmung würde einer Art Gleichmacherei Platz machen, deren Oberbegriff die Freundschaft aller mit allen wäre: “Wir sind alle gleich!”

Die Vereinheitlichung der Vielfältigkeit der einzelnen WIRs unter ein META-WIR, die Unterdrückung der Unterschiedenheit jeder autonomen Gemeinschaft, die Abschaffung der Unterscheidung zwischen WIR und dem anderen: das würde das Verschwinden der primitiven Gesellschaft als solcher bedeuten.

Hierbei dreht es sich nicht um eine Psychologie der Primitiven, sondern um eine soziologische Logik: in der primitiven Gesellschaft existiert eine zentrifugale Logik der Zerbröselung, der Zerstreuung, der Spaltung. Die braucht jede Gemeinschaft, um sich als solche denken zu können (als ungeteilte Totalität). Sie braucht eine entgegengesetzte Gestalt des Fremden oder des Feindes. So ist also die Möglichkeit von Gewalt schon von Anfang an im primitiv-gesellschaftlichen Sein verankert: der Krieg ist eine Struktur der primitiven Gesellschaft und kein Ergebnis eines zufällig gescheiterten Tauschs. Diesem strukturellen Status der Gewalt entspricht die Universalität des Krieges in der Welt der Wilden.

Die primitive Gesellschaft funktioniert gemäß dieser Struktur und deswegen sind in ihr auch allgemeine Freundschaft und allgemeiner Tausch unmöglich. Muss also Hobbes Recht gegeben werden? Muss man von der Unmöglichkeit der Freundschaft aller mit allen auf den Krieg jeder gegen jeden schließen?

Stellen wir nun die Hypothese jeder gegen jeden, stellen wir die Hypothese der allgemeinen Feindschaft auf. Jede Gemeinschaft steht also allen anderen feindlich gegenüber, die Kriegsmaschine funktioniert auf vollen Touren, die Gesamtgesellschaft setzt sich nur noch aus Feinden zusammen, die sich gegenseitig zerstören wollen. Wie man weiß, hinterlässt jeder Krieg einen Sieger und einen Besiegten. Was wäre jetzt das Endergebnis des Krieges aller gegen alle?

Er würde die Art politischer Verhältnisse mit sich bringen, die die Primitive Gesellschaft gerade verhindern will. Der Krieg aller gegen alle würde dazu führen, dass Herrschaftsverhältnisse entstehen und sich festsetzen, dass der Sieger Macht über die Besiegten ausüben könnte. Dann würde eine neue soziale Gestalt sichtbar werden: das Verhältnis Befehlsgewalt/Gehorsam, das die politische Teilung der Gesellschaft in Herren und Knechte beinhalten würde. Das wäre mit anderen Worten der Tod der primitiven Gesellschaft, da diese ja ungeteilter Körper ist und sein will.

Der allgemeine Krieg würde infolgedessen zu genau dem gleichen Ergebnis führen, wie die allgemeine Freundschaft: der Negation des primitiv-gesellschaftlichen Seins.

Im Falle der Freundschaft aller mit allen würde die Gemeinschaft durch die Auflösung ihrer Unterschiedenheit, ihre Eigentümlichkeit als autonome Totalität verlieren. Im Fall des Krieges aller mit allen würde sie, durch den Einbruch gesellschaftlicher Teilung, ihren Charakter als homogene Einheit verlieren: die Primitive Gesellschaft ist in ihrem Sein ungeteilte Totalität. Sie kann nicht im universellen Frieden existieren, der sie ihrer Freiheit entfremdet, aber auch nicht im allgemeinen Krieg, der ihre Gleichheit in sich und untereinander aufhebt. Bei den Wilden ist es weder möglich, Freund von allen, noch Feind von allen zu sein.

Weil der Krieg genauso wie der Tausch dem Wesen der primitiven Gesellschaft angehört, ist er eine ihrer Strukturen. Heißt das, dass das Primitiv-gesellschaftliche Sein eine Art Zusammensetzung aus zwei heterogenen Elementen ist – ein bisschen Krieg, ein bisschen Tausch – und dass das Ideal der primitiven Gesellschaft darin besteht, das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Bestandteilen aufrechtzuerhalten? Eine Art Mittelweg zwischen diesen entgegengesetzten, wenn nicht widersprüchlichen Faktoren zu suchen?

Darauf würden die Vorstellungen von Lévi-Strauss hinauslaufen. Dass nämlich der Krieg und der Tausch sich auf der gleichen Ebene entwickeln und dass das eine immer die Grenze und die Infragestellung des anderen bedeutet. Von dieser Perspektive aus würde der allgemeine Tausch den Krieg und gleichzeitig die Primitive Gesellschaft eliminieren, wohingegen der allgemeine Krieg den Tausch mit dem gleichen Endeffekt unterdrücken würde.

Das primitiv-gesellschaftliche Sein braucht also gleichzeitig den Krieg und den Tausch, um zugleich den zentralen Punkt der Autonomie und der Unteilbarkeit miteinander verbinden zu können Auf diese doppelte Erfordernis beziehen sich die Funktionen von Tausch und Krieg, die sich auf unterschiedlicher Ebene entfalten.

Da der Krieg aller gegen alle unmöglich ist, klassifiziert eine bestimmte Gemeinschaft die sie umgebenden Völker: die anderen werden sofort in Freunde und Feinde eingeteilt. Mit den ersten wird man versuchen Bündnisse zu schließen, mit den zweiten wird man das Risiko eines Krieges eingehen – oder es sogar suchen. Man würde sich täuschen, wenn man nichts anderes im Gedächtnis behält als die Beschreibung einer ganz und gar allgemeinen und banalen Situation der primitiven Gesellschaft. Denn jetzt muss unbedingt nach dem Bündnis gefragt werden: warum braucht eine primitive Gemeinschaft Verbündete? Die Antwort liegt auf der Hand: weil sie Feinde hat.

Um auf militärische Unterstützung von Verbündeten, ja, nur auf ihre Neutralität verzichten zu können, müsste sie sich ihrer Kraft und eines wiederholbaren Sieges sehr sicher sein. Aber das ist niemals der Fall: eine Gemeinschaft stürzt sich nie in ein kriegerisches Abenteuer, ohne vorher ihre Verbündeten mit Festen und Einladungen zu umwerben.

Das geschieht in dem Bewusstsein, dass das Bündnis zwar als haltbar vorausgesetzt werden kann, dass es aber beständig wieder erneuert werden muss, da Verrat immer möglich ist und auch des öfteren passiert. Daher kommen die Unbeständigkeit und die tückischen Neigungen der Wilden, die von den Reisenden oder Ethnologen beschrieben werden. Aber noch einmal sei betont: hier geht es nicht um eine Psychologie des Primitiven: die Unbeständigkeit bedeutet hier einfach nur, dass das Bündnis eben kein Vertrag ist, dass sein Bruch für die Wilden nicht einem Skandal gleichkommt und dass letztendlich eine gegebene Gesellschaft weder immer dieselben Verbündeten noch dieselben Feinde hat.

Die mit dem Bündnis und dem Krieg verbundenen Ziele können sich ändern und die Gruppe B, die mit der Gruppe A gegen die Gruppe C verbündet ist, kann sich infolge zufälliger Ereignisse auf die Seite von C gegen A wenden. Die Erfahrungen auf dem “Schlachtfeld” zeigen unaufhörlich das Schauspiel solcher Überläufe, die immer begründet werden können.

Was man festhalten muss, das ist die Anordnung des Ganzen – Teilung der Anderen in Verbündete und Feinde – und nicht den jeweils einzelnen Platz, den die einbezogenen Gemeinschaften einnehmen. Der nämlich unterliegt jeweiligen Schwankungen und Veränderungen.

Dieses begründete gegenseitige Misstrauen zeigt noch ein weiteres. Dass die Gemeinschaften nämlich nur mit Widerwillen in ein Bündnis eintreten, dass dieses kein Zweck sondern nur ein Mittel ist: ein Mittel um mit dem geringsten Risiko und den geringsten Unwegbarkeiten einen Zweck zu erreichen; das kriegerische Unternehmen.

Ebenso gut könnte man sagen, dass man sich in ein Bündnis fügt, weil es zu gefährlich wäre, alleine militärische Operationen zu beginnen. Hieraus ergibt sich eine wesentliche Eigentümlichkeit in den Beziehungen zwischen den primitiven Gemeinschaften: der Krieg ist ihnen wichtiger als das Bündnis.

Der Krieg als Institution bestimmt das Bündnis als taktisches. Denn für alle Gemeinschaften ist die Strategie unerbittlich die gleiche: auf ihr autonomes Sein zu beharren, sich als das zu erhalten, was sie sind: ungeteilte WIRs. […]

Weitere Teile

Pierre Clastres – Archäologie der Gewalt (Teil 1)

Pierre Clastres – Archäologie der Gewalt (Teil 2)

Pierre Clastres – Archäologie der Gewalt (Teil 3)

Pierre Clastres – Archäologie der Gewalt (Teil 4)

Pierre Clastres – Archäologie der Gewalt (Teil 5)

Pierre Clastres – Archäologie der Gewalt (Teil 7)

Pierre Clastres – Archäologie der Gewalt (Teil 8)

Über den Autor: Pierre Clastres (1934 – 1977) war ein französischer Ethnologe der durch seine Arbeiten zur politischen Anthropologie, sein anarchistisches Engagement und für seine Monographie über die Guayaki (auch Aché genannt), eine indigene Gruppe, die heute im Osten Paraguays lebt und die aufgrund ihrer Lebensweise zu den Jägern und Sammlern gezählt werden, bekannt wurde.

Redaktioneller Hinweis: Das Essay von Pierre Clastres erschien im französischen Original 1977 unter dem Titel Archéologie de la violence. La guerre dans les sociétés primitives in der Zeitschrift Libre. Es wurde als Übersetzung mit dem Titel Archäologie der Gewalt, Die Rolle des Krieges in primitiven Gesellschaften in Autonomie (Nr. 8, August 1977, S. 25–42) veröffentlicht. Der Beitrag wurde von der Anarchistischen Bibliothek archiviert und von Neue Debatte übernommen, um eine kritische Diskussion über die Bedeutung und Hintergründe von Gewalt und Krieg in den Zivilisationen und Massengesellschaften der Gegenwart zu ermöglichen. Der Text wurde redaktionell überarbeitet. Einzelne Absätze wurden eingefügt und Abschnitte zur besseren Lesbarkeit im Netz hervorgehoben.

Illustration: Neue Debatte

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