Im Interview mit Matthew Hoh, einem Mitarbeiter des Center for International Policy [1] und ehemaligen Beamten des US-Außenministeriums (State Department), analysiert acTVism Munich den bisher längsten Krieg Amerikas – den Afghanistan-Krieg.
Intervention in Afghanistan
Matthew Hoh hat zwölf Jahre Erfahrung mit Amerikas Kriegen in Übersee. Er war als Soldat und Befehlshaber einer Einheit des Marine Corps an der Front stationiert, und arbeitete an operativen und diplomatischen Angelegenheiten des Verteidigungsministeriums und des Außenministeriums der Vereinigten Staaten.
Hoh nennt die Gründe, die ihn dazu bewegten, 2009 aus Protest von seinem Posten im State Department zurückzutreten.
acTVism Munich stellt das Gespräch in einen geschichtlichen Kontext und hinterfragt die Rolle der Vereinigten Staaten in Afghanistan seit den späten 1970er Jahren. Damals wurde beschlossen, durch Unterstützung der Mudschahed (auch Mudschahidin) in Afghanistan zu intervenieren.
Afghanistan Papers
Weitere Themen sind die letzten Friedensgespräche mit den Taliban, die keine Fortschritte brachten und die im Dezember 2019 von der Washington Post veröffentlicht “Afghanistan papers”, über die unter anderem die britische Tageszeitung The Guardian berichtete [2].
Die Aufzeichnungen von vertraulichen Gesprächen der Schlüsselfiguren, die an der Fortsetzung des 18-jährigen US-Krieges in Afghanistan beteiligt waren, hätten deutlich gemacht, dass die US-amerikanische Öffentlichkeit immer wieder über einen nicht zu gewinnenden Konflikt getäuscht wurde.
Leseempfehlung
Die heutige Situation im Nahen Osten
Eine Beitragsserie des französischen Historikers Olivier Flumian
Teil 1: Von einem Weltkrieg in den nächsten
Teil 2: Von 1945 bis 1990 – Spielball im Kalten Krieg
Teil 3: Vom Ende des Kalten Krieges zum Arabischen Frühling
Quellen und Anmerkungen
[1] Das “Center for International Policy” (http://ciponline.org) ist ein gemeinnütziger linksgerichteter Think Tank für Politikforschung und anwaltschaftliche Tätigkeit mit Büros in Washington, D.C. und New York City. Es wurde 1975 als Antwort auf den Vietnamkrieg beziehungsweise den US-amerikanischen Krieg gegründet. ↩
[2] The Guardian (09.12.2019): Afghanistan papers reveal US public were misled about unwinnable war. Auf https://www.theguardian.com/world/2019/dec/09/afghan-papers-reveal-us-public-were-misled-about-unwinnable-war (abgerufen am 17.01.2019).Illustration und Video: Neue Debatte und acTVism Munich
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