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Krieg & Frieden

Die apokalyptischen Reiter

Für den Profit gehen die globalen Eliten über Leichen und besiegeln notfalls auch das Ende der Menschheit.

Sie würden die Brandstifter nicht mit Löscharbeiten betrauen. Genau das geschieht jedoch angesichts der Öko-Katastrophe: Die Verursacher des Problems dienen sich der Gesellschaft als Problemlöser an. Das könnte vielleicht klappen, wenn sich die Mentalität der Täter seither drastisch geändert hätte, wenn wenigstens ein bisschen Einsicht erkennbar wäre.

Die Eliten jedoch stellen das Wachstumsdogma sowie die Kriegs- und Profitlogik nicht einmal in jenem historischen Moment infrage, in dem ihr eigenes Leben und das ihrer Kinder massiv bedroht sind.

Stattdessen mahnen Politiker wie Merkel Dialog und Versöhnung zwischen verschiedenen umweltpolitischen Narrativen an: eine Art Kompromiss zwischen dem Überleben unseres gesamten Öko-Systems und dem kurzfristigen Profit der wenigen, ohnehin schon Superreichen. Solche Eliten sind mit dem herrschenden Geld-Macht-Komplex auf das Engste verwoben. Unsere einzige Chance ist daher: sie loszuwerden.

Entweder schließt die Menschheit Frieden mit dem Planeten und der Natur und ordnet ihre Wirtschaftsmodelle den begrenzten Ressourcen absolut unter oder sie wird gnadenlos untergehen.

Daher brauchen wir einen kompletten Wechsel des politischen und Wirtschaftssystems.

Da den Marktradikalen angesichts intensiver Proteste „der Kittel brennt“, müssen sie ihren Kritikern zumindest verbal entgegen kommen.

Folgerichtig äußerte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Wirtschaftsforum in Davos laut Deutschlandradio vom 23. Januar 2020:

„Bundeskanzlerin Merkel hat eine globale Zusammenarbeit zum Schutz des Klimas angemahnt. Sie sagte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, mit dem aktuellen Tempo werde das 1,5-Grad-Ziel nicht erreicht. Die Welt müsse nun gemeinsam handeln. Merkel ergänzte, die notwendigen Änderungen seien tiefgreifend. Die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens müsste verändert werden. Die Bundeskanzlerin betonte, die Änderungen führten in Deutschland zu gesellschaftlichen Problemen, zum Beispiel zwischen den Generationen. Die Älteren müssten die Ungeduld der Jugend positiv und konstruktiv aufnehmen. Zudem beobachte sie eine Sprachlosigkeit zwischen Menschen, die verschiedene Ansichten zum Klimawandel hätten. Es brauche mehr Dialog, bei dem Fakten und Emotionen miteinander versöhnt werden müssten.“

Das ist Propaganda im neoliberalen Tollhaus. Nach allem, was die Herrschaftseliten über Jahrzehnte angerichtet haben, können sie niemals Teil der Lösung sein.

Diese Eliten sind mit dem Geld-Macht-Komplex systemisch verwoben und wenn der Planet und seine Bewohner noch eine Chance haben sollen, müssen sie abtreten.


In einem ausführlichen Interview hat sich Ullrich Mies, Mitautor des Rubikon-Buches „Die Ökokatastrophe“, zur Notwendigkeit eines radikalen Systemwandels sowie Elitensturzes geäußert.

Wer sind die apokalyptischen Reiter unserer Zeit? – Politologe Ullrich Mies im Gespräch (Quelle: YouTube/Der fehlende Part)

Die Ökokatastrophe Rubikon Buch 2019

Bei den Buchkomplizen ist das Buch erhältlich: als Taschenbuch oder E-Book.


Redaktionelle Anmerkung: Der Beitrag von Ullrich Mies erschien bei Rubikon – Magazin für die kritische Masse und wurde von Neue Debatte übernommen. Er ist unter einer Creative Commons Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie das Werk verbreiten und vervielfältigen.


Unabhängige Medien zur Verbreitung von Fakten. (Illustration: Neue Debatte)


Illustration, Buchcover und Video: Neue Debatte, Rubikon und Der Fehlende Part

Politischer Aktivist und Autor bei Rubikon | Webseite

Ullrich Mies ist Sozial- und Politikwissenschaftler. Er studierte in Duisburg und Kingston/Jamaica. Seine Interessenschwerpunkte sind internationale politische Konflikte, organisierte Friedlosigkeit, Staatsterrorismus, Neoliberalismus, Demokratieerosion, Kapitalismus- und Militarismuskritik sowie die Erhaltung der Biodiversität. Er ist seit 1994 selbständig und lebt seit 30 Jahren in den Niederlanden. Er schreibt für "Rubikon - Magazin für die kritische Masse", die "Neue Rheinische Zeitung", "Neue Debatte", "scharf-links" und ist für "sputnik" aktiv. 2017 erschien von ihm und Jens Wernicke als Herausgeber das Buch "Fassadendemokratie und Tiefer Staat: Auf dem Weg in ein autoritäres Zeitalter".

Von Ullrich Mies

Ullrich Mies ist Sozial- und Politikwissenschaftler. Er studierte in Duisburg und Kingston/Jamaica. Seine Interessenschwerpunkte sind internationale politische Konflikte, organisierte Friedlosigkeit, Staatsterrorismus, Neoliberalismus, Demokratieerosion, Kapitalismus- und Militarismuskritik sowie die Erhaltung der Biodiversität. Er ist seit 1994 selbständig und lebt seit 30 Jahren in den Niederlanden. Er schreibt für "Rubikon - Magazin für die kritische Masse", die "Neue Rheinische Zeitung", "Neue Debatte", "scharf-links" und ist für "sputnik" aktiv. 2017 erschien von ihm und Jens Wernicke als Herausgeber das Buch "Fassadendemokratie und Tiefer Staat: Auf dem Weg in ein autoritäres Zeitalter".

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