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Interview

„Die Errungenschaften verteidigen!“

Der Kulturwissenschaftler und Journalist Anselm Lenz geißelt die „moralische Panik“ der Mächtigen und die Duldungsstarre, mit der die meisten Bürger ihre totale Entrechtung über sich ergehen lassen.

Im Gespräch mit Jens Lehrich fordert Anselm Lenz das sofortige Ende der massiven und unverhältnismäßigen Grundrechtseinschränkungen im Land, die allesamt verfassungswidrig sind.


RUBIKON: Im Gespräch: „Corona ist nicht das Problem!“ (Anselm Lenz und Jens Lehrich. (Quelle: YouTube/Rubikon)

Der Kulturwissenschaftler und Theaterdramaturg Anselm Lenz machte sich unter anderem als Herausgeber von „Das Kapitalismus-Tribunal“ einen Namen. Er appelliert angesichts eines beispiellosen Angriffs auf unsere Grundrechte vor allem an die Intelligenzija, jetzt nicht zu versagen und ihre ureigenste Aufgabe wahrzunehmen: die Vorgänge selbständig zu durchdenken und den Menschen damit geistige Orientierung zu geben. Lenz geißelt die „moralische Panik“ der Mächtigen und die Duldungsstarre, mit der die meisten Bürger ihre totale Entrechtung über sich ergehen lassen.

Nicht Corona selbst sei das Problem – vermutlich handelt es sich dabei um eine ziemlich normale grippale Infektion –, sondern das, was die inszenierte Hysterie mit unserer Freiheit, mit unserer psychischen und materiellen Unversehrtheit anstellt. Vor allem müsse jetzt die Gefahr einer Zensur abgewendet werden, damit nach der Bewegungs- nicht auch noch die Meinungsfreiheit im Kugelhagel gefaketer Nachrichten stirbt.


Redaktioneller Hinweis: Der Beitrag von Roland Rottenfußer erschien auf Rubikon – Magazin für die kritische Masse unter der Überschrift “Corona ist nicht das Problem!” und wurde von Neue Debatte übernommen. Das Werk ist unter einer Creative Commons Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen darf es verbreitet und vervielfältigt werden. Absätze wurden zur besseren Lesbarkeit im Netz hervorgehoben.


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Illustration: Neue Debatte

Buchlektor, Journalist, Redakteur bei Rubikon | Webseite

Roland Rottenfußer (Jahrgang 1963) war nach dem Germanistikstudium als Buchlektor und Journalist für verschiedene Verlage tätig. Von 2001 bis 2005 Redakteur beim spirituellen Magazin connection, später für den "Zeitpunkt“. Aktuell arbeitet er als Lektor, Buch-Werbetexter und Autorenscout für den Goldmann Verlag. Seit 2006 ist er Chefredakteur von "Hinter den Schlagzeilen" (www.hinter-den-schlagzeilen.de).

Von Roland Rottenfußer

Roland Rottenfußer (Jahrgang 1963) war nach dem Germanistikstudium als Buchlektor und Journalist für verschiedene Verlage tätig. Von 2001 bis 2005 Redakteur beim spirituellen Magazin connection, später für den "Zeitpunkt“. Aktuell arbeitet er als Lektor, Buch-Werbetexter und Autorenscout für den Goldmann Verlag. Seit 2006 ist er Chefredakteur von "Hinter den Schlagzeilen" (www.hinter-den-schlagzeilen.de).

2 Antworten auf „„Die Errungenschaften verteidigen!““

Die Sorge um die Gesundheit und die Sorge um unsere FDGO – beide kommen seit Wochen mit dem ans jeweilige Gegenüber gerichteten Vorwurf der Angstmache daher . . .

Klar sollte sein, dass den eigenen Hauptanliegen ihr Gewicht schmälert, wer seine Anliegen als Gegenwehr vorträgt . . .

KLar sollte auch sein, dass wenig zu vermitteln ist, wenn man etwa den aktuellen Grundrechtsbeschneidungskurs für unangemessen hält, oft aber nicht einmal andeutet, welchen Umgang mit den verschiedenen Problemsichten man denn stattdessen ganz konkret gerne hätte . . .
Anselm Lenz macht deutlich, dass er gefragt werden möchte – ok, das teileich.
Das Wie bleibt er schuldig. Schade!

Klar sollte erst recht sein, dass die Dilemmata, in die wir gerade täglich tiefer hineinrutschen, ein dreifach komplexes Wirkgefüge bilden, auf das es hohe Zeit wird, denkbar hilfreiche Antworten zu entwerfen, einander zuzumuten und diese offen überall da, wo sich ein Quäntchen Raum dafür ausmachen lässt, in Rede und Gegenrede bzw. Schreibe und Gegenschreibe sorgfältig und hochengagiert zu durchleuchten !

Lassen wir das Jaumern über Kritikwürdiges.
Debattieren wir, wie wir´s haben und machen wollen !

z.B. so > https://diskursblickwechsel.wordpress.com/2020/03/28/crash-hoch-3-ein-buerger-innen-fang-boden-muss-her/

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