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Gesellschaft

Lohn der Angst: Ein Gespräch über die Zeit nach der Krise

Nicht alles, was die Welt bewegt, ist Corona. Die Weltwirtschaft ist angeschlagen, die Auswirkungen sind noch unklar. Aber so oder so stehen die Gesellschaften vor einem Umbruch. Es ist dringend geboten, die Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Die Coronakrise hat die Menschen fest im Griff. Die Medien überbieten sich mit Berichten über Infektionsraten, Erkrankte und Tote. Die Politik hat sich zur Lösung der Krise auf einen Kurs festgelegt, dessen Pfeiler eine Vollbremsung der Wirtschaft, der Rückzug in den Nationalstaat, Einschränkungen von Grundrechten und die Beschneidung der Freiheit sind. Die langfristigen Auswirkungen dieses Weges werden kaum hinterfragt.

Aber nicht alles, was die Welt bewegen sollte, ist Corona. Schon gar nicht die aufziehende Weltwirtschaftskrise. Sie hat sich lange ankündigt und wird bis in die letzte Ecke des Planeten wirken. Der Kampf ums Dasein ist keine Abstraktion, sondern rückt bedrohlich nah. Wie diese Phase der Veränderung ausgehen wird, ist offen. In Teilen ist sie gestaltbar.



Der Blick wird auf die Zukunft gerichtet: Wo sind die Mängel, die die Coronakrise aufzeigt, was muss sich alles ändern und was wird sich verändern? Um Antworten auf Schlüsselfragen zu finden, ist der Dialog zwischen den Menschen wesentlich.

Jürgen Bonath hat dafür das Projekt “Terrazza Corona” ins Leben gerufen. Es geht um den Austausch von Ideen und Argumenten, um Pläne zu entwerfen für die Zeit danach.

Mit Gunther Sosna, der 2016 die Neue Debatte initierte und künftig den politischen Podcast ‘Reiner Wein’ moderiert, bespricht er die aktuelle Situation. Es geht um den Egoismus der Nationalstaaten, die digitale Gesellschaft nach der Krise, die sich regional organisieren und ein Aufblühen des ländlichen Raumes erleben wird, und das Ende der Konkurrenz, weil die gewaltigen Herausforderungen wie der Schutz der Umwelt oder die sozialen Folgen der Automatisierung nur noch in Kooperation zu meistern sind.

Wie ist ihre Meinung?

Diskutieren Sie mit! Das Handeln und Verändern einer kleinen Gruppe von Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Finanzwesen zu überlassen, die immer wieder gezeigt hat, dass sie Eigeninteressen folgt, ist fahrlässig. Wir alle sind gefordert, Lösungen zu entwickeln und die Zukunft zu gestalten.

Was muss sich in Gesellschaft und Politik alles verändern, um die Probleme des 21. Jahrhunderts zu lösen? Und was muss passieren, damit das Vorhaben gelingt?

Welche Vorstellung haben Sie? Utopisch, naheliegend oder visionär: jeder Impuls ist wichtig, um eine breite Diskussion zu eröffnen, wie das Zusammenleben künftig gestaltet werden soll. Schreiben Sie uns und stellen Sie im Gespräch bei Terrazza Corona ihre Ideen vor!



Lesenswerte Beiträge

Politische Verantwortungslosigkeit hat den Finanzkapitalismus entfesselt. Namenloses Unheil richtet er an. Es ist zu befürchten, dass grenzenloses Wachstum auch grenzenlose Zerstörung bedeutet. Es reicht aber nicht, das Schicksal und das verantwortungslose Wirken der Politik zu beklagen. Es müssen Wege gefunden werden zur Überwindung einer überholten Politik und des inhumanen Finanzkapitalismus.

Teil 1 – Kapitaldiktatur oder Souveränität der Menschen

Teil 2 – Die Verfassung vom Volk als politischer Befreiungsschlag

Teil 3 – Die gewaltlose Massenbewegung und die politische Machtfrage

Teil 4 – Die politische Bürgerbewegung und Regionalkonferenzen als Ausgangspunkt echter Demokratie



Illustration und Audio: Neue Debatte und Terrazza Corona

Neue Debatte ist das Magazin für Menschen, Kultur und Gesellschaft. Es steht für 100% Journalismus und Wissenschaft von unten - unabhängig und nicht werbefinanziert. Journalisten, Blogger, Arbeiter, Akademiker, Soziologen, Handwerker, Philosophen, Micro-Blogger, Erwerbslose, Wortkünstler, Experten und kritische Menschen aus allen Milieus und Ländern skizzieren das Zeitgeschehen aus ihrem Blickwinkel: offen, ehrlich und ohne doppelten Boden. Unterstütze uns!

Von Neue Debatte | Journalismus und Wissenschaft von unten

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Eine Antwort auf „Lohn der Angst: Ein Gespräch über die Zeit nach der Krise“

Wie können die Bürger*innen-Versammlung eine wahrhaftigen Demokratie gestalten?

Ganz einfach:
Lerne aus der Vergangenheit, strebe soziales Miteinander an und erarbeite Strategien und Taktiken für eine bessere Zukunft.

In welche Richtung müssen sich die demokratischen Verhältnisse entwickeln? Unser menschliches Miteinander fordert den weiteren Ausbau der Demokratie, um die schöpferischen Potenzen aller nutzen, Engagement fördern, Gefahren erkennen und Risiken minimieren zu können. Dazu gilt es für demokratisch notwendige Entscheidungsfindungen, die Kompetenz der Betroffenen und der Macher zusammenzuführen. Um möglichst viele oder besser alle Menschen zu motivieren, sich an der Gestaltung unseres Zusammenlebens zu beteiligen, ist es notwendig, auf vier Ebenen, in entsprechenden demokratischen Gremien und mit jeweils geeigneten Methoden der Meinungs- und Entscheidungsfindung, den Diskurs zu gesellschaftspolitischen Aufgaben zu führen:
– Die Ebene der Grundwerte – Hier sollten alle Inhalte von Weltanschauung und Ethik behandelt werden, beispielsweise Entscheidungen durch Volksentscheide über solche Verfassungsänderungen, wie über das Recht auf Arbeit oder ein sozial gerechtes Grundeinkommen oder zu Einsetzen der Streitkräfte.
– Die Ebene der kulturvollen Lebensweise – Hier muss die Lösung der gesellschaftlich gestellten Aufgaben von Pädagogik, Wissenschaft, Publizistik und Kunst durch aktive und verbindliche Anteilnahme bei Entscheidungsfindungen über Rundtischgespräche, Petitionen, Studien, Interessenvertretungen und vielem mehr stimuliert werden.
– Die Ebene der politischen Lenkung und Leitung – Hier gilt es Verwaltung, Exekutive, Legislative und Judikative zu organisieren und zu gestalten, zum Beispiel durch Transparenz auf den Wegen zur jeweiligen Entscheidungsfindung und beim Festlegen von Ausführungsbestimmungen oder über öffentliche und offizielle Statements der Entscheidungsfinder, die vor der Entscheidung öffentlich zur Diskussion gestellt werden.
– Die Ebene der Erwirtschaftung der materiellen Grundlagen – Hier sollen Konsum, Produktion, Handel und Geldsystem überwacht werden, beispielsweise durch Einflussnahme von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, Umweltschützern, Bürgerinitiativen und vielem mehr auf Entscheidungen über die Wirtschaftskreisläufe.

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