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Rezension

Honoré de Balzac: Verlorene Illusionen

Alles ist Ware und alles wird zur Ware: auch der Journalismus. Er ist dem Dreiklang aus Lohn, Preis und Profit unterworfen.

Die Annahme, kommerzieller Journalismus sei identisch mit der Vierten Gewalt, die im geamtgesellschaftlichen Interesse die Zentren der Macht beobachtet und durch Berichterstattung sowie öffentliche Debatte das politische Geschehen beeinflusst, ist eine Illusionen. Denn es geht ums Geschäft. Das erkannte schon Honoré de Balzac.

“Honoré de Balzac: Verlorene Illusionen (Quelle: YouTube/Gerhard Mersmann)

Alles ist Ware und alles wird zur Ware: auch der Journalismus. Er ist, wie jede Dienstleistung und jedes andere Erzeugnis, das zum Verkauf feil geboten wird, dem Dreiklang aus Lohn, Preis und Profit unterworfen.

Die Beliebigkeit

Im Roman Illusions perdues (Verlorene Illusionen) beschreibt Honoré de Balzac (1799 – 1850) am Beispiel seiner Hauptfigur exemplarisch einen beruflichen und gesellschaftliche Aufstieg im bürgerlichen Frankreich um 1820. Angetrieben durch die Notwendigkeit, Geld verdienen zu müssen und besselt von der Annahme, er könne sich trotz der (ökonomischen) Zwänge und Abhängigkeiten treu bleiben, entscheidet sich ein junger Mann aus der Provinz, der die Nähe zur “besseren” Gesellschaft sucht, für eine Karriere im Journalismus. Ein Irrtum … Seine Seilschaften reißen, am Ende ist er beliebig und scheitert.


Informationen zum Buch

Verlorene Illusionen

Autor: Honoré de Balzac
Genre: Roman
Sprache: Deutsch
Seiten: 959
Veröffentlichung: 2014
Verlag: Carl Hanser Verlag
ISBN: 978-3-446-24614-0



Illustration und Video: Neue Debatte und Gerhard Mersmann

Politologe, Literaturwissenschaftler und Trainer | Webseite

Dr. Gerhard Mersmann ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen. Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse ist auf seinem Blog M7 sowie bei Neue Debatte regelmäßig nachzulesen.

Von Gerhard Mersmann

Dr. Gerhard Mersmann ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen. Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse ist auf seinem Blog M7 sowie bei Neue Debatte regelmäßig nachzulesen.

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