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Imperialistische Wirtschaft als Virenschleuder

Klaus Hecker ist durch Österreich gereist. Er begegnete zahlreichen Menschen, die verunsichert sind. Kaum einer blickt durch, was es mit den Maßnahmen gegen das Virus auf sich hat. Corona selbst scheint die logische Konsequenz der optimierten Wirtschaft zu sein. Die will sich nun auf ein neues Level heben.

Gleich in seinem ersten Podcast nimmt sich Klaus Hecker einem heiklen Thema an: Corona und die Maske. Letztere spielt nur eine Nebenrolle; eine Art Ausdruck politischer Ohnmacht.

Es geht vor allem um die Verunsicherung der Menschen, ausgelöst durch eine sich überschlagende Berichterstattung in den Medien über Fallzahlen, Infektionskurven und der schon fast apokalyptischen Beschwörung des Todes durch Corona.

Podcast: Corona-Imperialismus

Die Maßnahmen, die von den Regierungen zur Eindämmung der Pandemie verordnet werden, treffen längst nicht bei jedem auf Verständnis, auch nicht bei jenen, die eine Maske tragen. Oft genug werden die Maßnahmen als überzogen wahrgenommen. Offenbar fehlt es an einer breiten öffentlichen Debatte über das Pro und Contra. Diese Sicht beruht auf Beobachtungen und Gesprächen und stellt somit eine Momentaufnahme dar.

Klaus Hecker: Beobachtungen zum Imperialismus als Virenschleuder



Wer über das Virus in globalen Maßstäben nachdenkt und den Blick auf die optimierte Wirtschaft richtet, kann zum Schluss kommen, dass die imperialistische Wirtschaft die Virenschleuder schlechthin ist.

Die Virenschleuder

Dies zeigt sich vor allem in Ländern des globalen Südens und in der Vieh- und Landwirtschaft. Dort leiden die arbeitenden Menschen oft genug unter mieser Entlohnung, ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen und mangelhafter gesundheitlicher Versorgung; Nutztiere werden behandelt wie Dreck.

Aber auch die Natur reagiert, zumindest dann, wenn sich Wirtschaft und Mensch in unbekannte Gebiete wagen und auf fremde Arten treffen. Oder auf zum Beispiel Viren, die sehr gefährlich werden können. Dies alles ist nicht neu und den Unternehmen dennoch egal, solange Profite winken. So zumindest die im Podcast vertretene These, die mit einem starken Beispiel untermauert wird: dem Mercosur-Abkommen (1).

Durch einen Deal zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Staatenbund, an dem rund 20 Jahre gefeilt wurde, sollte die weltgrößte Freihandelszone entstehen. Das Vorhaben ist erst einmal vom Tisch.

Bedenken wegen der drohenden Umweltzerstörungen im Amazonas und dem Klimaschutz sowie fehlenden Sanktionsmöglichkeiten bei Verstößen gegen den Umweltschutz mögen die EU-Parlamentarier dazu bewogen haben, dem Mercosur-Abkommen vorerst eine Absage zu erteilen (2).

Hinfällig ist das Abkommen damit aber noch nicht, und so oder so bietet es sich an, mit dem Finger auf die größte Virenschleuder des Planeten zu zeigen: der rücksichtslosen imperialistischen Wirtschaft (3).


Quellen und Anmerkungen

(1) Medico International (15.7.2019): Rekolonisierung. Das EU-Mercosur-Abkommen aus brasilianischer Sicht. Eine kritische Analyse über die fatalen Folgen für Regenwald, Land und Menschen. Auf https://www.medico.de/rekolonisierung-17429/ (abgerufen am 09.10.2020).

(2) Tagesschau (7.10.2020): Mercosur-Abkommen vor dem Aus. Auf https://www.tagesschau.de/ausland/ende-mercosur-abkommen-101.html (abgerufen am 09.10.2020).

(3) Rob Wallace: Was COVID-19 mit der ökologischen Krise, dem Raubbau an der Natur und dem Agrobusiness zu tun hat. (Erschienen im Verlag PapyRossa im Juli 2020; 207 Seiten, ISBN 978-3-89438-738-9).


Foto: Rod Long (Unsplash.com)

Lehrer

Klaus Hecker (Jahrgang 1954) ging nach dem Abitur in Wetzlar 1973 nach Marburg und studierte Deutsch, Politik und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien. Von 1985 bis 2017 war er in der Universitätsstadt Lehrer an der Carl-Strehl-Schule, einem Gymnasium für Sehbehinderte und Blinde. Seit jeher engagiert er sich in sozialen und politischen Initiativen und tut dies noch heute. Als DSV-Lehrer "Skitour und Alpinist" ist er häufig im Alpenraum unterwegs.

Von Klaus Hecker

Klaus Hecker (Jahrgang 1954) ging nach dem Abitur in Wetzlar 1973 nach Marburg und studierte Deutsch, Politik und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien. Von 1985 bis 2017 war er in der Universitätsstadt Lehrer an der Carl-Strehl-Schule, einem Gymnasium für Sehbehinderte und Blinde. Seit jeher engagiert er sich in sozialen und politischen Initiativen und tut dies noch heute. Als DSV-Lehrer "Skitour und Alpinist" ist er häufig im Alpenraum unterwegs.

2 Antworten auf „Imperialistische Wirtschaft als Virenschleuder“

Lieber Klaus,
du triffst einige richtige und wichtige Punkte in deiner Analyse. In anderen Punkten bin ich uneins mit dir! Ich würde mich freuen, wenn du die folgenden Artikel Mal durch sehen würdest. Ich denke die Argumente werden dich sicher interessieren und vielleicht machst du dir ja sogar das ein oder andere zu eigen.

https://www.nationalismusistkeinealternative.net/wp-content/uploads/2020/05/NIKA-Info.pdf

http://emafrie.de/was-ist-regressiver-antikapitalismus/

Solidarische Grüße

Markus

Lieber Klaus,
du triffst einige richtige und wichtige Punkte. Bei anderen Punkten bin ich anderer Ansicht. Schau dir doch gerne die zwei unten verlinkten Beiträge durch. Ich finde sie sehr gut und sie haben mir eine weitere/neue Persektive auf das Thema gegeben. Sicher interessieren dich die Argumente auch und vllt machst du dir ja einige zu eigen.

Solidarische Grüße

Markus

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