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Ökonomie

SPAC: Der große Anlegerbluff

Das Leben ist nicht mehr denkbar ohne tägliche Informationen über die Börsenentwicklung. Die Null-Zinspolitik hat die Sparer zur Geldanlage in Fonds getrieben.

Die vier unschuldigen Buchstaben SPAC stehen für ‘Special Purpose Acquisition Companies’. Kurz: spezielle Gewinnerwerbsunternehmen. Es sind zunächst halb tote Firmenhüllen, Holdings, schreibt die Berliner Zeitung am 8. April 2021, die von Investoren aus dem Umfeld der Hedge-Familien für das Börsengeschäft zum Leben erweckt wurden (1).

Im Jahr 2020 waren sie der Renner an beiden New Yorker Börsen mit einem Umsatz von 83 Milliarden US-Dollar. Aktiviert wurden 267 Firmenhüllen.

Die Hedge-Leute hatten ohne einen größeren Investitionsaufwand die am unteren Level notierten Firmen übernommen. Das komplizierte Prozedere zur Börsenzulassung brauchte ebenfalls nicht vollzogen werden.

Die Übernahmezahl der SPAC-Holdings hätte sich seit 2016 mehr als verzehnfach, berichtet das Blatt weiter. Die Hedgefonds haben mit Leerverkäufen den Übernahmeprozess aktiv und kostengünstig betrieben. Das Manager Magazin vom 26. Juni 2020 schreibt zum gleichen Vorgang, dass Hedgefonds aus den USA und Großbritannien mit Leerverkäufen in kurzer Frist eine Milliarde Euro eingenommen hätten.

Nutznießer des Bluffs sind liquide Großinvestoren aus dem Hedge-Umfeld. Sie halten nunmehr Mehrheitsanteile und sind in der finanziellen Lage, den Kursverlauf spekulativ zu steuern. Nach oben und kurzzeitig in Kleinschritten auch nach unten. Der Mechanismus der Kurssteigerung wird durch manipulierte Gewinnaussichten befördert. Kurze Verkäufe zur Gewinnmitnahme – in der Börsensprache als technische Bereinigung benannt – füllen ihre Kassen auf.

Das gegenwärtige Leben ist nicht mehr denkbar ohne tägliche Informationen über die Börsenentwicklung. Die Null-Zinspolitik hat die Sparer zur Geldanlage in Fonds getrieben.

Alle großen TV-Stationen beglücken die Bevölkerung täglich bei den Nachrichtensendungen mit Börsenkommentaren im Stile: “Ihr Kleinanleger habt keine Sorge, alles ist gut. Kleine Kursrutsche werden sofort wieder ausgeglichen. Last Eure Anlagen im Depot der Banken. Habt Vertrauen zum Börsenhandel”. So oder so ähnlich vorgetragen von attraktiven Damen oder vertrauenerweckenden Herren.

Fragezeichen ruft dagegen hervor, weshalb in der Corona-Krise der DAX Rekordhöhen erreicht, obwohl die Indizes der Volkswirtschaft negative Tendenzen anzeigen. Dieses Phänomen war auch vor Ausbruch der Strukturkrise 2008 zu beobachten.

Viel Glück ist den Kleinanlegern aus Mittelstand und Unterschicht zu wünschen, die Papiere in der Hoffnung kauften, ihre spätere Rente aufbessern zu können. Sie sind nicht generell vor Verlusten durch Börsenabstürze geschützt. Der Rechtsstaat garantiert die Gleichheit vor Gericht, nicht aber die Gleichheit der Gesetze. Die Großen überleben: Too Big to Fail.

Wirtschaftswissenschaftlich bedenklich ist erstens der Umstand, dass Wertpapiere der SPACs zur Gruppe der Derivate mit hohen Risikopotenzial gehören. Ihr Scheinwert hat keine materiellen Grundlagen, wie etwa Firmenaktien, die auf Produktionsanlagen, Verwaltungsbauten und materiellen Produkten der Firma beruhen. Das ist auch den Anlageberatern bewusst. Sie geben daher immer die Empfehlung, Geldanlagen auf mehreren Wertpapierarten zu streuen.

Zweitens werden SPACs nicht von staatlichen Aufsichtsbehörden kontrolliert. Drittens ist das gesetzliche Regelwerk gegenüber der Großwirtschaft und Fonds generell lückenhaft. Das zeigt sich unter anderem daran, dass Amazon, Google und andere keine Steuern zahlen und gewerkschaftlichen Schutz verweigern können. Im Übrigen hat das deutsche Wirtschaftsrecht (2) nur 15 gültige Paragrafen im Gegensatz zum allgemeinen Strafgesetzbuch mit 319 geltenden Vorschriften (3).

Etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts hat die Gewinnlogik der Marktwirtschaft in ihrer neoliberalen Phase neue Geschäftsmodelle entwickelt und sich teilweise von den Prinzipien des Rechtsstaates verabschiedet. Wie fein Betrugskonstruktionen verästelt sein können, belegen nicht nur die Fälle Wirecard oder Volkswagen mit ihren Betrugsformen (4, 5).

Die jahrelangen Verhandlungsfristen sind weitere Indizien. Mit Spannung kann das Urteil zum CumEx-Skandal in Wiesbaden noch 2021 erwartet werden. Rechtsanwälte hatten 2015 eine scheinbare Gesetzeslücke gefunden, um eine Rückerstattung nicht gezahlter Steuern zu fordern, was auch geschah. Die fragliche Geldsumme betrug 113 Millionen Euro laut Berliner Zeitung vom 25. März 2021. Zur Zeit des Vorganges war Finanzminister Olaf Scholz regierender Bürgermeister in Hamburg (6).

Die amtierende Politik hat nach der Krise 2008 weder ein Verbot des Investmentbanking noch der Leerverkäufe durchgesetzt. Die Besteuerung der Börsengewinne wird immer noch diskutiert. Der Schutz der Gemeinschaft vor betrügerischer Werbung in ihrer ganzen Breite steht nicht auf der Tagesordnung des Parlaments. Die Abgeordneten der ‘Großen Koalition’ beruhigen ihr Gewissen mit der Einführung der Emissionszertifikate, Aufstellung von einigen CO2-Messstationen und der zugesagten E-Autos und entziehen sich der vollen Verantwortung für den Fortbestand der Welt sorgen zu müssen.

Das eigentliche Anliegen, Geld zu sammeln, um größere Investitionen in der Wirtschaft zu realisieren oder Vorhaben der Gemeinschaft in Bildung, Gesundheit, Kultur, Verkehrswege, Wohnungen zu finanzieren, ist in den Hintergrund getreten. Der Kapitalmarkt strebt mit hoher Geschwindigkeit egoistische Ziele an. Das Unwesen der Lobby macht es möglich.

Der Kapitalmarkt eilt so an den humanen Erfordernissen der Gesellschaft vorbei, ohne Rücksicht auf die Natur oder die soziale Lage zu nehmen.


Quellen und Anmerkungen

(1) Berliner Zeitung (Online-Ausgabe vom 8.4.2021): SPAC: Droht eine neue Blase an den Börsen? Auf https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/spac-droht-eine-neue-blase-an-den-boersen-li.150961 (abgerufen am 20.4.2021).

(2) Das Wirtschaftsrecht ist die Gesamtheit aller privatrechtlichen, strafrechtlichen und öffentlich-rechtlichen Rechtsnormen und Maßnahmen, mit denen der Staat auf die Rechtsbeziehungen der am Wirtschaftsleben Beteiligten untereinander und im Verhältnis zum Staat einwirkt, und ist der Oberbegriff für das Recht des Wirtschaftsverkehrs sowie die rechtliche Grundlage der Wirtschaftspolitik.

(3) Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz: Strafgesetzbuch (StGB). Auf https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/BJNR001270871.html (abgerufen am 20.4.2021).

(4) Tagesschau (9.1.2021): Eine halbe Milliarde Euro veruntreut? Auf https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-197.html (abgerufen am 20.4.2021).

(5) Stern (19.1.2017): VW vor Gericht: Vom Schummel- zum Betrugskonzern. Auf https://www.stern.de/auto/news/vw–vom-schummel–zum-betrugskonzern—vw-kassiert-betrugsurteil-7288534.html (abgerufen am 20.4.2021).

(6) Berliner Zeitung (25.3.2021): Cum-Ex-Skandal: Es drohen hohe Haftstrafen. Auf https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/cum-ex-skandal-es-drohen-hohe-haftstrafen-li.148374 (abgerufen am 20.4.2021).


Redaktioneller Hinweis: Der Beitrag von Günter Buhlke erschien unter der Überschrift “SPAC – der große Anlegerbluff” erstmals bei unserem Kooperationspartner Pressenza. Er wurde von Neue Debatte übernommen. Einzelne Absätze wurden zur besseren Lesbarkeit im Netz hervorgehoben und Links zu weiterführenden Quellen ergänzt.


Foto: Apolo Photographer (Unsplash.com)

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Günter Buhlke ist Jahrgang 1934 und Dipl. Volkswirtschaftler. Er studierte an der Humboldt Universität und der Hochschule für Ökonomie Berlin. In den 1960er und 70er-Jahren war Buhlke international als Handelsrat in Mexiko und Venezuela tätig und Koordinator für die Wirtschaftsbeziehungen der DDR zu Lateinamerika. Später Vorstand einer Wohnungsgenossenschaft, Referent im Haushaltsausschuss der Volkskammer und des Bundestages und von 1990 bis 1999 Leiter der Berliner Niederlassung des Schweizerischen Instituts für Betriebsökonomie. Günter Buhlke ist verheiratet, lebt in Berlin und engagiert sich ehrenamtlich.

Von Günter Buhlke

Günter Buhlke ist Jahrgang 1934 und Dipl. Volkswirtschaftler. Er studierte an der Humboldt Universität und der Hochschule für Ökonomie Berlin. In den 1960er und 70er-Jahren war Buhlke international als Handelsrat in Mexiko und Venezuela tätig und Koordinator für die Wirtschaftsbeziehungen der DDR zu Lateinamerika. Später Vorstand einer Wohnungsgenossenschaft, Referent im Haushaltsausschuss der Volkskammer und des Bundestages und von 1990 bis 1999 Leiter der Berliner Niederlassung des Schweizerischen Instituts für Betriebsökonomie. Günter Buhlke ist verheiratet, lebt in Berlin und engagiert sich ehrenamtlich.

Eine Antwort auf „SPAC: Der große Anlegerbluff“

Die kapitalistische Wirtschaftsweise ist die tiefgründige Ursache für den eskalierenden Verfall des Ökosystems Erde und unseres menschliches Dasein.

Die kapitalistischen Zentren sind von einem langfristigen Trend zur Wachstumsschwäche gekennzeichnet, der schon Jahrzehnte anhält. Immer mehr Kapital hat Schwierigkeiten sich zu verwerten, und erweist sich damit als überflüssiges Kapital.
Weitere Krisenursache sind die großen Unterschiede bei der Leistungsfähigkeit der nationalen Ökonomien. Der globale Charakter kapitalistischer Standortkonkurrenz sowie die heute tendenziell unbegrenzte Kapital- und Standortmobilität führen zu Einschnitten in den Nationalökonomien sowie zu Veränderungen bisheriger Wirtschaftsstrukturen und Steuerungsmechanismen. Unsicherheiten der Wirtschafts- und Sozialentwicklung spitzen sich zu und die Zerstörung des Ökosystems Erde wird in Kauf genommen. Möglichkeiten der Produktivkraft-Entwicklung werden einseitig für radikale Kostensenkungen und Einsparungen von Arbeitsplätzen eingesetzt, um die Kapitalverwertung zu verbessern und die internationalen Konkurrenzpositionen des Kapitals zu stärken.

Überall in der kapitalistischen Welt erfolgt die relative Loslösung der monetären Sphäre von der Realökonomie. Die hohen Renditen der Geldanlagen, die Labilität und die Erschütterungen der internationalen Finanzmärkte sowie anhaltende Währungsturbulenzen beeinträchtigen die realwirtschaftliche Entwicklung. Gemeinsame Lösungen von Problemen wie der Abrüstung und der Friedenssicherung, der Erhaltung der natürlichen Umwelt und der Sicherung sozialer Mindeststandards durch die internationale Gemeinschaft werden durch das Streben der Wirtschaftsblöcke zum Erhalt und der Gewinnung von geostrategischen Einflusszonen, Rohstoffen, billigen Arbeitskräften und Absatzmärkten verhindert.

Auf die größeren Herausforderungen und Probleme reagieren die Regierungen und die Unternehmerverbände im Innern mit dem Angriff auf den Sozialstaat und nach außen mit verstärkten Bemühungen, die politische und militärische Präsenz der führenden kapitalistisch wirtschaftenden Staaten in der Weltpolitik und deren ökonomische Vormachtstellung zu erhöhen, ohne dass wirksame Beiträge zur Lösung der realen Konflikte geleistet oder auch nur Konzepte hierfür erarbeitet werden.

Die immer wiederholt werdenden Kreisläufe der Marktwirtschaft verlaufen von Produktion (herstellen) über Distribution (verteilen), Zirkulation (verkaufen und kaufen), Konsumtion (verbrauchen) und Regeneration (zurückgewinnen) hin zur Reproduktion (der erweiterten Fortsetzung des Herstellen). Dabei werden Waren und Leistungen hergestellt beziehungsweise erbracht, die für die jeweiligen Nutzer einerseits einen Gebrauchswert haben. Und andererseits haben die Waren und Leistungen auch, je nach Angebot und Nachfrage, einen Tauschwert mittels dessen sie gehandelt und verteilt werden können. Schließlich müssen die verkauften und gekauften Leistungen und Waren erneut erzeugt beziehungsweise erbracht werden, um das Wirtschaften weiterhin fortsetzen zu können.

Das bedeutet, dass die Wirtschaft die Grundlage für das zwischenmenschliche Miteinander ist. Doch in der kapitalistischen Wirtschaftsweise werden Gebrauchswerte hauptsächlich als Mittel zum Zweck hergestellt, um durch deren Verkauf möglichst hohe Profitraten generieren zu können. Der so erwirtschaftete Profit wird aber nur zu einem geringen nicht ausreichenden Teil in die Reproduktion des Produktionsprozesses investiert, weil der andere Teil zu privaten Zwecken abgeschöpft wird.
Darum müssen die Betriebswirtschaften zur ständigen Fortsetzung der Produktion Kredite für Investitionen aufnehmen die mit Zinsen zurück- beziehungsweise als Dividenden ausgezahlt werden müssen. Wenn also von Betriebswirtschaften nicht genügend Gewinn generiert wird und sie insolvent werden, werden die Geldgeber die Besitzer des jeweiligen Geldwerten Kapitals. Oder anders gesagt, wenn sie nicht genügend Profit erwirtschaften sind sie irgendwann zahlungsunfähig, müssen ihr Eigentum verkaufen und sind enteignet.

So gibt es weltweit immer weniger Eigentümer von Produktionsmitteln. Fast alles Eigentum befindet sich in machtpolitisch gestütztem, juristisch garantiertem Besitz mehr oder weniger anonymer Finanzgesellschaften. Auch die Volkswirtschaften sind davon betroffen. Produktion, Dienstleistung, staatlich gestützte Konsumtion und Investition und immer mehr auch die Aufwendungen zur notwendigen privaten Bedürfnisbefriedigung werden durch Kreditinstitute vorfinanziert und machen so alles Zwischenmenschliche abhängig von Ware-Geld-Beziehungen, alles wird feilgeboten und alles ist käuflich. Die Arbeitsleistung wird von immer mehr Menschen nur als notwendige Last und nicht auch als Freude am Schaffen empfunden, da der größte Teil des im Arbeitsprozess Geschaffenem nicht zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen, sondern zum füttern des immer gefräßiger werdenden Geldmolochs vergeudet wird.

Spezifisch für das kapitalistische Wirtschaften ist es also, dass alle gesamtgesellschaftlich erbrachten Arbeitsleistungen in privatem Interesse verwendet werden können. Dadurch werden Waren, besonders die Ware Arbeitskraft, nicht richtig bewertet, die Wirtschaftskreisläufe werden gestört oder gar unterbrochen und es kommt zu Wirtschaftskrisen, sozialen Ungerechtigkeiten und ökologischen Katastrophen.

Verschärft wird das ganze weil erstens der Konkurrenzkampf zu immer kostengünstigerem, rationellerem Produzieren zwingt. Zweitens hängt die Realisierung immer höherer Profitraten von der Eroberung immer neuer Märkte und Einflusssphären ab, das Profitstreben treibt das Kapital zur Globalisierung. Und drittens schließlich ist der Trieb zur schrankenlosen Ausdehnung der Produktion untrennbar mit dem Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate verbunden. Dieser Fall ergibt sich infolge der Produktivkraft-Entwicklung, insbesondere durch den wissenschaftlich-technischen Fortschritt.

Dadurch wird immer mehr in Anlagen, Maschinen, Technik und so weiter investiert, hauptsächlich, um den Lohn für Arbeitskräfte einzusparen. Geldwerter Gewinn kann aber nur erzielt werden, wenn Produkte und Dienstleistungen gekauft werden. Wenn jedoch prozentual immer weniger Menschen immer reicher und immer mehr Menschen immer ärmer werden, kann zwar immer mehr produziert aber nur immer weniger konsumiert werden. Oder anders gesagt, es wird Gebrauchswert produziert, der nicht gekauft wird, weil durch Lohndumping beziehungsweise steigende Arbeitslosigkeit die Kaufkraft tendenziell sinkt.

Betriebswirtschaften müssen die Nützlichkeit ihres Unternehmens auf Grundlage fast nur vorfinanziert möglichen Tätig-seins und anschließender Verpflichtung zur Kredit- und Zinstilgung dem Streben nach Profit unterordnen und werden im gnadenlosen Konkurrenzkampf verschlissen.

Volkswirtschaften lösen sich im Rahmen der auf Druck der internationalen Finanzmärkte sich durchsetzenden Globalisierung auf, wodurch zunehmend Überschussproduktion von immer weniger an der Produktion Beteiligten, nicht proportionaler Austausch, ungerechte Verteilung sowie teils verschwenderisch und weitaus größeren teils unzureichend möglicher Konsum das Leben aller Menschen bestimmen.

Staatsapparate, eigentlich verantwortlich, möglichst hoher Nützlichkeit verpflichtete, volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Aktivitäten zu stimulieren, sind kaum noch in der Lage zu agieren und reagieren immer hilfloser. Der ausgebeutete, unterdrückte, diskriminierte, verhungernde, geplagte, verelendende, dahinvegetierende Großteil der heute lebenden Menschen muss schlimmer Weise mittels Machtinstrumenten immer offener mit psychischer und physischer Gewalt ruhig gestellt werden, da dem gesellschaftlichen Getriebe immer mehr das soziale Miteinander ausgeht und da das Ökosystem Erde immer mehr zum Kollaps hin gefährdet wird.

Das alles beweist, dass nicht der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Ansprüchen die Triebkraft und die Zielstellung des kapitalistischen Wirtschaftsgeschehens ist, sondern einzig und allein die Gier nach geldwertem Vorteil. Darum kann es in der kapitalistischen Marktwirtschaft nicht um Ethik gehen.

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