Dieser Beitrag schließt operativ und im praktischen Bezug an zuerst Anfang der 1990er-Jahre veröffentlichte theoretisch systematisierte und Mitte der Nullerjahre konzeptionell verdichtete kultur- und sozialwissenschaftliche Überlegungen an (1).
Nach einer knappen zusammenfassenden Diskussion method(olog)ischer Hinweise des soziologischen “Klassikers” Theodor Geiger (1891-1952) geht es um ein scheinbar nur “unscheinbares” Oberflächenphänomen und seine Bedeutsamkeit im gegenwärtigen Alltagsleben ‘der da unten’: um die zunehmend gesellschaftlich verallgemeinerte Praxis der Vorkasse (2).

“Der Ort, den eine Epoche im Geschichtsprozeß einnimmt, ist aus der Analyse ihrer unscheinbaren Oberflächenäußerungen schlagender zu bestimmen als aus den Urteilen der Epoche über sich selbst.”
— Siegfried Kracauer (3)
Diese wird in der ganzdeutschen Gegenwartsgesellschaft sowohl erwerbstätigen Geringverdienenden als auch auf wohlfahrtsstaatliche Transferzahlungen als “Sozialleistungen” zum Überleben angewiesenen abhängigen Menschen(gruppen) sowie Rentner(inne)n abverlangt und zugemutet. Der Ausblick erinnert ans Toyota-Prinzip als grundsätzlich offene Perspektive aller unabhängigen sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschungsarbeit.
Methodisches oder der soziologische Doppelaspekt
Der Schlussabschnitt von Geigers ausgreifendem, 1955 posthum veröffentlichten Beitrag zur “gesellschaftlichen Fluktuation” (4) stand unter der Überschrift “Der soziologische Doppelaspekt” und präsentierte vor allem das bipolare Begriffspaar der Antonyme oder Gegenbegriffe Anaskopie und Kataskopie. Damit gemeint sind, für sich gesehen, antagonistische soziologische Sichten (5) auf und Erfahrungen von Gesellschaft: die anaskopische “Froschperspektive” von unten nach oben einerseits und die kataskopische “Vogelspektive” von oben nach unten andererseits.
Um soziale(n) Wirklichkeit(en) angemessen zu erfassen, so Geiger, sollten sich “beide Sichtweisen der Kastaskopie und Anaskopie einander pari passu ergänzen, sofern ein einigermaßen wirklichkeit-adäquates Bild beabsichtigt ist” (6). Und Geiger betonte ausblickend, dass diese Sichtweisen – wie bei ihm selbst zum soziologischen Fluktuationsbegriff die kataskopische – schon zur Begriffsbildung entscheidend sind.
Geigers methodologischer Hinweis mag aktuell an einem politiksoziologischen Beispiel veranschaulicht werde. Ohne oben-unten-Perspektive wäre es nicht möglich, Schlichthypothesen wie etwa diese zu formulieren:
die wirkungsvollste und nachhaltigste Vollstreckung des Graf-Lambsdorff-Papiers (7) (September 1982) mit seinen neo-“liberalen” Optionen (8) für fundamentale “markbezogene” Wirtschaftspolitik, schlanken Staat durch Haushalts-“konsolidierung”, staatliche Aufgabenrücknahme und öffentliche Mittelkürzungen, Privatisierung öffentlichen Eigentums, Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland durch Verbilligung des Kosten-“Faktors Arbeit” als angebotsorientierte Austeritätspolitik, Arbeitsmarktderegulierung mit der Folge zunehmender gesellschaftlicher Ungleichheiten erfolgte nicht durch die CSU-CDU-F.D.P. bestimmte, von 1982/83 bis 1998 regierende “schwarz-gelbe” deutsche Bundesregierung (1982/83-1998), sondern durch die von 1998/99″2005 regierende “rot-grüne” deutsche Bundesregierung im Allgemeinen und durch das zweite “rot-grüne” Bundeskabinett Schröder-Fischer der Jahre 2002-2005 im Besonderen.
Das zeitgeschichtliche Beispiel mag verdeutlichen: Geigers Ansatz taugt auch zur Überwindung des Denkverbote-Status der Morgenstern-Logik, derzufolge in Pamströms “Unmöglicher Tatsache” von Christian Morgenstern (1871-1914) nicht sein kann, was nicht sein darf …
Geigers Unterscheidung beider skizzierter “Sichtweisen” ist in der Tat noch keineswegs irgendeine dialektische Sicht auf gesellschaftliche Lagen, soziale Differenzierungen, Strukturen, Prozesse und Entwicklungen … jedoch eine analytische Grundvoraussetzung zur Entwicklung dieser. Seit Aristoteles erfolgt jede gedankliche Aneignung von Welt und Gesellschaft bipolar und in gedanklichen Gegensätzen: Arm und Reich, Herr und Knecht, Ausgebeutete und Ausbeutende wurden gedanklich zusammengebracht. Dieses kontradiktorische Verständnis war und ist – wie am Beispiel von Pauper(ismus) marxistisch ausgeführt (9) – sicherlich keine dialektische Sicht, aber eine ihrer Entwicklungsvoraussetzungen und vom Verständnis her unabdingbar zur dialektischen Aufhebung der Gegensätze wie etwa auch des gesellschaftlichen Arm-Reich-Verhältnisses.
Dieses an Hegel geschulte dialektische Verständnis der Einheit von Gegensätzen drückt ein poetischer Kurztext zu Arm und Reich aus. Im Vierzeiler von Bertolt Brecht (1898-1956) heißt es (10):

Bertolt Brecht
Reicher Mann und armer Mann
Standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.
Geigers Antonym Kataskopie-Anaskopie ist ideologiekritisch und hilfreich, um auch im Hegel’schen Sinn abstraktes Denken überwinden zu können: G.W.F. Hegel (1770-1831), dem es auch um “Kritik der herrschenden Denkweise” ging, kritisierte abstraktes Denken (11) als ihren ideologischen Ausdruck: “Abstrakt denken heißt nach Hegel, eine reich vermittelte Erscheinungsvielfalt unter einem einzigen Relevanzgesichtspunkt zu betrachten, d. h. unter wenige, in ihrer Isoliertheit einseitige Grundbestimmungen zu subsumieren und diese abstrakten Grundbestimmungen gleichzeitig für das Allgemeine zu halten. Konkret denken heißt dagegen, eine Erscheinung allseitig, in ihren Beziehungen und Vermittlungen zu betrachten […].” (12)
Überwog in der traditionellen kontinentaleuropäischen Arbeiterbewegung, die deutsche eingeschlossen (13), historisch eine moderate anaskopische Sicht von unten nach oben, so gilt diese im gegenwärtigen Ganzdeutschland als so überwunden wie verpönt: In einer Fernseh(talk)show brachte ein als politisch “links” geltender Verlegersohn seine kataskopische Sichtweise ein und behauptete auf dieser Basis, dass Spitzenpolitiker in nationalen oder Bundesfunktionen heuer zu geringe Gehälter bezögen (14).
Und ein für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung (2010) gefertigter Bericht zur Kritik des Arbeitsmarkt-“Reformwerks” der Peter-Hartz-Vier-Kommission benützte über weite Strecken eine kataskopische Sichtweise; diese bestimmt/e auch – erinnert sei an Bestsellerautoren von Karl A. Schenzinger über Kurt Pritzkoleit und Günter Ogger bis Gabor Steingart – über (lange) Jahrzehnte lang die Wirtschaftspublizistik und wurde nur gelegentlich, wie vor vierzig Jahren von Hans-Günter Wallraff und Bernt Engelmann (15), überwunden in Form wechselseitiger Ergänzung(en) von anaskopischer und kataskopischer “Sichtweisen” zur Herstellung eines “einigermaßen wirklichkeit-adäquaten Bildes” von wirtschaftlicher Macht und politischer Herrschaft in der (damaligen bundes-) deutschen Gesellschaft.
Empirisches oder Einzelheiten des Alltagslebens
“Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie”, betonte der deutsch-US-amerikanische Sozialpsychologe Kurt Lewin (1890-1947) (16). Und wenn es denn so sein sollte, dann könnte auch dieser ‘theoretische’ Hinweis Geigers, “Die Soziologie kann sich nicht mit dem bloßen Registrieren menschlicher Handlungsweisen begnügen, sondern muß auch versuchen, die ihnen zugrundeliegenden subjektiven Prozesse aufzudecken und zu beschreiben” (17) ebenso wichtig sein wie sein konzeptionelles Grundverständnis von empirischer Sozialforschung.
Von dieser forderte Geiger schon Anfang der Dreißigerjahre im ersten “soziographischen Versuch auf statistischer Grundlage”: “Die Kleinarbeit müßte bei den Symptomen beginnen, die das äußere Leben der Menschen darbietet. Sie hätte mit […] positivistischen Methoden anzufangen, ehe sie an die verstehende Deutung gehen kann. Lebenshaltung, Gewohnheiten des Konsums und der sonstigen Lebensgestaltung, Freizeitverwendung, Lesegeschmack, Formen des Familienlebens und der Gesellschaft – tausend Einzelheiten des Alltagslebens” (18), die sozialwissenschaftliche Forschung empirisch zu interessieren hätte.
Während bei Alltagsgeschäften, die meist auf dem so informellen wie universellen bürgerlichen Tauschgrundsatz, abstrakt als Generalklausel verrechtlicht im Treu-und-Glauben-Satz des ‘ehrbaren Kaufmanns’ im Bürgerlichen Gesetzbuch (19), beruhen, der sittlich begründete (vor zwei Jahrhunderten in der bewegenden Novelle Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist [1777-1811] literarisierte) Handlungs(grund)satz (20) von Redlichkeit und Verlässlichkeit unterstellt wird und auch bei Kaufakten im Handeln von Käufer und Verkäufer als reziproke Austauschbeziehung das Zug-um-Zug-Geschäft gilt, wird der Erst-Ware-dann-Geld-Grundsatz bei jeder Vorkasse unterlaufen und ins Gegenteil verkehrt: ob es sich um den Kauf der einfachsten Schwarz-weiß-Druckpatrone HP 301, die im Netz günstig zum Preis von 9,52 Euro inseriert wird, um die bundesbahnbeworbene einjährige 2. Klasse-Bahncard 50 zum Preis von 240 Euro pro Jahr oder um neue, nach stationär vorgenommener Augenoperation erforderliche Brillengläser zum Preis von 134,90 Euro handelt/e – in jedem Fall geht es für den, der kaufen will, um kaufen zu können, um Vorkasse, Vorauskasse oder Vorauszahlung.

Vorkasse bedeutet: Bevor Ware vom Verkäufer überhaupt geliefert wird, ist vom Käufer, damit geliefert wird, der (meist volle) Kaufpreis vorab zu zahlen, andernfalls wird nicht geliefert. Diese Form der Vorauszahlung bedeutet – leicht erkennbar – sowohl die gesamte Risikoverlagerung auf den Käufer als Vertragspartner als auch einen vom Käufer faktisch eingeforderten und von ihm “gewährten” Kredit und erhöht nolens volens auch die Betrugschancen seitens des Verkäufers.
Das Krankenkassenbeispiel aus dem gegenwärtigen bürgerlichen Deutschland ist nur im zweiten Teil der gedanklichen Zuspitzung konstruiert und im Ausgangspunkt real: dieser Fall von Vorkasse ist handlungssoziologisch besonders facettenreich, handelt es sich doch um eine Zwangsversicherung in einer, hier betrieblichen, Krankenkasse, die automatisch ihre monatlichen Versichertenbeiträge entsprechend der gesetzlichen prozentanteiligen Sätze einbehält.
Damit wird dem Versicherten jede Chance genommen, bei Rückzahlungsverweigerung der Kasse – trotz form- und fristgemäßer Beantragung – den vorgestreckten Betrag durch Beitragsabzug nach erneuter Zahlungsaufforderung zurückzuerhalten. Er oder sie kann seine Auslagen nur dann und insofern auf legale Weise zu erhalten versuchen, indem sie oder er – gegebenenfalls nach erneuter kurzfristiger Mahnung mit Fristsetzung – einen (früher Zahlungsbefehl oder ZB genannten) gebührenpflichtigen amtsgerichtlichen Mahnbescheid (MB) erwirkt (oder rechtsadvokatisch erwirken lässt), was bei erster Mahnvariante doppelte Vorkasse (und bei der zweiten dreifache Vorkasse) bedeutete.
Die Konsequenz ist weder nur absurdes Theater noch nur die klassische Handlungsfalle des bekannten double-bind (Gregory Bateson). Der in der privaten Krankenversicherung immer schon, etwa bei Staatsbeamten praktizierte und nun auf alle Zwangsversicherten generalisierte oder verallgemeinerte Vorkassegrundsatz auf alle Zwangsversicherten produziert die soziale Institution multiple Vorkasse als gesellschaftliche Grundsituation.
Der Vorkassegrundsatz entspricht dem bekannten Matthäus-Prinzip: “Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat.” (21) Dies wurde inzwischen auch in Deutschland durch Modellrechnungen am Beispiel von geringen Einkommen, etwa 900 Euro monatlich, die “1.450-Euro-brutto-Jobs entsprechen” (22), belegt: “Einen Pkw kann man sich mit 900 Euro monatlich nicht leisten – aber woher die 240 Euro für die Bahncard 50 abzwacken, wenn der Dispo ausgeschöpft ist? […] Jede Vorauszahlung, jede Anzahlung ist bei diesem Einkommen nicht möglich. Man kann nur von 900 Euro leben, wenn man in einer WG, mit Freunden oder Familie lebt. Oder eine Wohnung oder ein Haus geerbt hat.” (23)
Wer darüber hinaus einem Grundhinweis von Pierre Bourdieu (1930-2002) entsprechend seines Ende 1997 gehaltenen, viel beachteten Vortrags »… contre la précarité« mit dem auch praxisrelevanten Leitkonzept Prekarität (24) folgt und dabei auch jenes “Minimum von Gestaltungsmacht über die Gegenwart” als Voraussetzung für “jede rationale Vorwegnahme der Zukunft und vor allem [für] jenes Mindestmaß an Hoffnung und Glauben an die Zukunft, das für eine vor allem kollektive Auflehnung gegen eine noch so unerträgliche Gegenwart notwendig ist, um ein revolutionäres Projekt entwerfen zu können, denn Letzteres ist immer ein durchdachtes Bestreben, die Gegenwart unter Bezugnahme auf ein Zukunftsprojekt zu verändern”, bedenkt – könnte auch die seit der 1933 veröffentlichten sozialwissenschaftlichen Studie “Die Arbeitslosen von Mariental. Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langdauernder Arbeitslosigkeit” (25) von Marie Jahoda (1907-2001) und Mitautoren bekannten Handlungsblockaden als Ursachenbündel des gegenwärtigen machtpolitischen Status quo in Ganzdeutschland und andernorts erkennen.
Ausblick
Das – angeblich oder wirklich – (werbe)wirksame Toyota-Prinzip lautet/e: Nichts ist unmöglich. Es beansprucht Allgemeingültigkeit und sollte nicht mit dem post(modernistisch)en Beliebigkeitsgrundsatz “Anything Goes” verwechselt werden.
Und Franz Kafka (1883-1924), der in seiner literarischen Parabel “Vor dem Gesetz” (1915) das Türhüter-“Es ist möglich” durch den lakonischen Zusatz “jetzt aber nicht” präzisierte, soll zu dem, was auch möglich ist und in der Zentrale der halbstaatlichen ›Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen in Prag‹ vor hundert Jahren empirisch möglich war, über “die verletzten Arbeiter, die in die Prager Anstalt kamen”, im gefälligen Prager Kanzleideutsch so erstaunt wie verwundert gesagt haben (26):
“Wie bescheiden diese Menschen sind. Sie kommen zu uns bitten. Statt die Anstalt zu stürmen und alles kurz und klein zu schlagen, kommen sie bitten.”
Quellen und Anmerkungen
(1) Richard Albrecht, The Utopian Paradigm, in: Communications, 16 (1991) 3: 283-318; ders., PPF – Past, Present, Future [2005]: http://content.grin.com/document/v39890.pdf
(2) http://agso.uni-graz.at/lexikon/klassiker/geiger/17bio.htm – Ergänzend sei verwiesen auf zwei Bändchen von und über Geiger: Theodor Geiger, Ideologie und Wahrheit. Eine soziologische Kritik des Denkens [1953]. Neuwied; Berlin: Luchterhand, ²1968 [= Soziologische Essays], 180 p.; Wolfram Burisch, Das Elend des Exils. Theodor Geiger und die Soziologie. Hamburg: EVA, 1995, 175 p.
(3) Siegfried Kracauer, Das Ornament der Masse; in: Frankfurter Zeitung: 9. [und] 10. 6. 1927; hier nach ders., Das Ornament der Masse. Essays. Nachwort Karsten Witte. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1977 [= st 371]: 502.
(4) Theodor Geiger, Typologie und Mechanik der gesellschaftlichen Fluktuation; in: ders., Arbeiten zur Soziologie. Methode – Moderne Großgesellschaft – Rechtssoziologie – Ideologiekritik. Ausgewählt und eingeleitet von Paul Trappe. Neuwied am Rhein; Berlin Spandau: Luchterhand, 1962 [= Soziologische Texte 7]: 114-150, hier 147-150.
(5) Richard Albrecht, Gesellschaft. Kurze Einführung in soziologische Sichten; in: Hintergrund (2012) 3: 14-24, hier 15-17.
(6) Geiger, Typologie und Mechanik …, aaO: 149f.
(7) Dr. Otto Graf Lamsdorff [F.D.P.], Bundesminister für Wirtschaft, Konzept für eine Politik zur Überwindung der Wachstumsschwäche und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit [9. 9. 1982]: https://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/lambsdorff_papier_1982.pdf
(8) Kritisch auch Christoph Butterwegge (2007): http://www.nachdenkseiten.de/?p=2625
(9) Richard Albrecht, Pauper(ismus): Geschichte und Aktualität von ‘Neuer Armut’ und ‘Arbeitenden Armen’; in: JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, II/2007: 19-32.
(10) Bertolt Brecht, Gedichte [1933-1938]; in: Gesammelte Werke 9. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1968: 513.
(11) G. F. W. Hegel, Wer denkt abstrakt [1807]; in: ders., Theorie-Werkausgabe 2. Hg. Eva Moldenhauer; Karl Markus Michel, Frankfurt/Main: Suhrkamp [= stw 602], 1986, Anhang: 575-581; http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr91.htm [Netzversion].
(12) Michael Franz, Auf der Suche nach Vermittlung. Anhang zu: Georg Lukács, Über die Besonderheit als Kategorie der Ästhetik [1957]. Berlin-Weimar: Aufbau, 1985: 268-325, hier 295f.
(13) Heinrich Popitz et.al., Das Gesellschaftsbild des Arbeiters. Soziologische Untersuchungen in der Hüttenindustrie. Tübingen: Mohr (Siebek), 1957, X/288 p. [= Soziale Forschung und Praxis 17]; ebenda 1977.
(14) ARD 21.10.2012, ab 21:45 Uhr [Jakob Augstein].
(15) Bernt Engelmann; Günter Wallraff, Ihr da oben – Wir da unten [1973]. Reinbek: Rowohlt, 1976 [= rororo sachbuch 6990], 309 p.
(16) Kurt Lewin, Problems of Research in Social Psychology, in: Field Theory in Social Science. Selected Theoretical Papers. Ed. Dorwin Cartwright. New York: Harper & Row, 1951: 169.
(17) Theodor Geiger, Über Soziometrik und ihre Grenzen [1948/49]; wieder in: ders., Arbeiten zur Soziologie: 85-96.
(18) Theodor Geiger, Die soziale Schichtung des deutschen Volkes. Soziographischer Versuch auf statistischer Grundlage [1932]. Stuttgart: Enke, 1967: 80; dort auch die an Carlo Mierendorffs groß(artig)e politiksoziologische Untersuchung zur Dynamik der nationalsozialistischen Massenbewegung (1930) anschließende schichtungssoziologische Analyse Geigers zur mittelständischen Clientel der Nationalsozialisten (1932): Carlo Mierendorff, Gesicht und Charakter der nationalsozialistischen Bewegung; in: Die Gesellschaft, 1 (1930): 489-504; Geiger, Die soziale Schichtung: 109-122; wieder in: ders, Arbeiten zur Soziologie: 335-353.
(19) “Der Schuldner ist verpflichtet, die Leistung so zu bewirken, wie Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte es erfordern” (BGB § 242: Leistung nach Treu und Glauben)
(20) “Die Ausübung eines Rechts ist unzulässig, wenn sie nur den Zweck haben kann, einem anderen Schaden zuzufügen.” (BGB § 226: Schikaneverbot)
(21) Evangelium des Matthäus: 13/12; vgl. Richard Albrecht, Der Matthäus-Effekt; in: soziologie heute, 4 (2011) 17: 28-31.
(22) Zur realempirischen Dimensionierung im ganzdeutschen Herbst 2012 aus dem Bereich tariflich entlohnter Teilzeitbeschäftigungen: ALDI-Süd, Kreis Euskirchen, sucht 21 Stunden/Woche Beschäftigte, Monatsbrutto 1.2470 € [brutto 13.81 €/h]; Institut für Zeitgeschichte, Berlin, sucht wissenschaftliche Hilfskraft, M.A.-Abschluß, 19 Stunden/Woche Beschäftigung, Monatsbrutto 1.231 € [brutto 15.07 €/h].
(23) Alexander Dill, 25 Prozent Armutssteuer? Eine Beispielrechnung; in: Telepolis, 22 10. 2012; http://www.heise.de/tp/artikel/37/37829/1.html
(24) Pierre Bourdieu, Prekarität ist überall; in: ders., Gegenfeuer. Wortmeldungen im Dienste des Widerstands gegen die neoliberale Invasion. Konstanz: Universitätsverlag, 1998: 96-102; Netzversion http://labournet.eu/diskussion/arbeit/realpolitik/prekaer/bourdieu.pdf
(25) Richard Albrecht, Zukunftsperspektiven (II): Arbeitslosigkeit – Subjekt- und Realanalyse; in: Forum Wissenschaft, 24 (2007) 1: 61-63; Netzversion http://www.bdwi.de/forum/archiv/archiv/527598.html
(26) Klaus Wagenbach, Kafkas Fabriken; in: Marbacher Magazin, 100/2002: 3-41, hier 39.
Journalismus geht uns alle an!
In der vernetzten Gesellschaft wird jeder Mensch zum Journalisten, weil ihn die Technik zum Journalisten macht. Und auch Du bist ein Teil der Medienwelt …
Fotos und Zeichnungen: Erik Mclean (Unsplash.com), Aufnahme von Siegfried Kracauer vor 1925 (entnommen von Wikipedia; gemeinfreI), Bertolt Brecht; Gesicht auf Leinwand. (Zeichnung: Neue Debatte) und Richard Albrecht.
Richard Albrecht ist habilitierter Gesellschaftswissenschaftler – Dozent – Publizist. Forschungsansatz The Utopian Paradigm (1991). 2010-2022 Autor des Fachmagazins soziologie heute, 2011-2021 des Netzmagazins trend.infopartisan und 2019-2022 des Netzjournals Neue Debatte.