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Kultur

Durch die Erde ein Riss

Leere Mägen, volle Taschen. Die Idee für Neues wird zum Sakrileg. Der Müßiggang bleibt Privileg – ein Gedicht über die Zustände der Gegenwart.

Aus den Membranen tönt es

Alle Uhren auf Null

So viel Zauber war nie

Leere Straßen, tote Gossen

Krähen haben das Kommando übernommen.


Börsenkurse stürzen lautlos von den Dächern

Die neue Währung ist der Piks

Schnee geschmolzen, bevor er fiel

Der alten Welt wird es zu viel

Improvisation ist die neue Ordnung.


Tief im Dunkeln blüht die Fantasie

Nackte schleichen durch die Szene

Als Tatsachen verkleidet

Fakten wirken schillernd und verdorben

Hirne suchen Licht und verirren sich im Schacht.


Leere Flächen überall

Zeugen von Ruin und schaffen Räume für das neue Spiel

Spitze Schreie aus Apartments

Ist es Wollust oder Angst?

Unbewegte Passanten blicken in das Grau.


Klagen hallen von den Mauern

Das Wort Hoffnung ist Tabu

Märkte schließen, Dealer sprießen

Verbote werden zu einem Signum der Vernunft

Dystopien schießen ausgelassen in die Luft.


Kalter Müll liegt auf den Straßen

Nach einem Fest, das keines war

Leere Mägen, volle Taschen

Die Idee für Neues wird zum Sakrileg

Der Müßiggang bleibt Privileg.

— Gerhard Mersmann


Schmetterling auf einem Schuh. (Foto: Nathan Dumlao; Unsplash.com)

Alles beginnt mit dem ersten mutigen Schritt!

Journalismus hat eine Zukunft, wenn er radikal neu gedacht wird: Redaktion und Leserschaft verschmelzen zu einem Block – der vierten Gewalt. Alles andere ist Propaganda.


Foto: Esperanza Doronila (Unsplash.com)

Politologe, Literaturwissenschaftler und Trainer | Webseite

Dr. Gerhard Mersmann ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen. Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse ist auf seinem Blog M7 sowie bei Neue Debatte regelmäßig nachzulesen.

Von Gerhard Mersmann

Dr. Gerhard Mersmann ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen. Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse ist auf seinem Blog M7 sowie bei Neue Debatte regelmäßig nachzulesen.

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