Man möchte nicht in ihrer Haut stecken. Der Gründer des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, veröffentlichte im Juli 2020 gemeinsam mit dem Autor Thierry Malleret ein Buch mit dem Titel “Covid-19: Der Grosse Umbruch”. Darin schreiben sie:
“(…) Es geht darum, die Welt weniger gespalten, weniger verschmutzend, weniger zerstörerisch, integrativer, gerechter und fairer zu machen, als wir sie in der Zeit vor der Pandemie hinter uns gelassen haben.”
Handelt es sich um eine saftige Gesellschaftskritik, zu der allerdings bürgerliche Anhänger des Finanzkapitals kaum nennenswerte Aussagen treffen könnten? Oder kam den Autoren die Pandemie wie gerufen, um ihre weltverändernden Ideen zugunsten der Kapitalherrschaft in die Welt zu posaunen? Kürzer gesagt: Wurde die Pandemie für ihre eigene Programmatik vereinnahmt? Besser: Hilft dies, die Zukunft besser zu meistern?
Eine klare Aussage lässt sich nur treffen, wenn man sich der Mühe unterzieht, dieses 332-seitige Sachbuch gründlich zu lesen. Es enthält drei Hauptkapitel: Erstens, wie sich die Pandemie auf die Wirtschaft, die Gesellschaft, die Geopolitik und auf die Umwelt und Technologie auswirkt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf bestimmte Branchen und Unternehmen. Danach geht es um die Auswirkungen auf individueller Ebene.
Und nun? Seit der Drucklegung 2020 ist einiges passiert. Der Waffengang in der Ukraine ermöglicht es den kriegerischen Übersee-Machthabern und ihren Vasallen in Europa, den Volksmassen einen angriffslustigen Putin zu präsentieren. Unter diesen Umständen gewinnt die Idee einer grundlegenden Wende in den internationalen Beziehungen, Umbruch genannt, eine äußerst zugespitzte Kraft.
Was ist passiert, dass plötzlich nicht die althergebrachten imperialistischen Aggressoren am Pranger stehen, sondern jene, die sich den Angriffsgelüsten der Westmächte zu widersetzen gezwungen sind?
Vorneweg sei festgehalten: Auch Klaus Schwab ist in die Falle gegangen. Er, der in seinem Buch den Stakeholder-Kapitalismus, mit dem eine neue Art des Kapitalismus mit sozialem Gefüge vorgegaukelt werden soll, dermaßen hochgejubelt hat und dabei die Pandemie als Verursacher des größten bisherigen Unglücks in der Weltgeschichte darzustellen versuchte. Real geht es aber um die Errichtung einer von wenigen Milliardären ausgeübten totalitären und technokratischen Weltherrschaft, die eine noch höhere Arbeitslosigkeit, eine unfassbare Deindustrialisierung und ein wirtschaftliches Tief zur Folge hätte.
Das Endgame ist nicht Pandemie gegen Weltbevölkerung, sondern westliche Kapitalelite mit ihrer seit Jahrzehnten provozierten Schlacht um Gewinne und Landraub contra Großmächten wie Russland und China. Und auf dem Spiel steht die gesamte Menschheit auf diesem einzigartigen Planeten. Sicher, so dumm sind die Völker auch nicht. Manche “kluge” Kommentatoren bezeichneten den Autor als Schwätzer und Verleumder. Dem ist entgegenzuhalten: Nein, so einfach geht das nicht …
Der Analyst
Für Klaus Schwab und andere “Experten” ist es ein Glück, dass ihnen die Pandemie den Vorstoß in eine angeblich neue Welt ermöglicht hat. Und so wird er in seinem Buch nicht müde, die “guten” Folgen und die “Unglücksfälle” aufzuzählen. Alles mit dem Ziel, die Menschen zu verunsichern, ihre Ängste zu schüren und ihre Bereitschaft, alles für den großen “Umbruch” zu tun.
Die folgenden Stichworte mögen den Blick dafür schärfen. So betitelt er die Pandemie als “Krieg”, der die gesamte Menschheit bedroht. Damit ist bereits klar, dass die gesellschaftlichen Bedingungen, die bisherigen Kriege, die der Imperialismus zu verantworten hat, keine Rolle mehr spielen. Alles sei subjektiv lösbar, wenn man nur wolle. Und unter diesem Aspekt wird wohl jeder Leser dem Autor zustimmen, wenn er mithilfe von Covid-19 sozusagen den Teufel an die Wand malt:
Ob Krisen, soziale Unruhen, technologische Entwicklungen, geopolitische Umbrüche oder das Auftreten von Infektionskrankheiten – “(…) alles passiert jetzt im Schnelldurchlauf”. Es herrsche die “Diktatur der Eile.” (S. 29/30) Kriege vernichten Kapital, Pandemien tun dies nicht, denn sie würden “niedrigere Realzinsen verursachen, wodurch die Wirtschaftstätigkeit einbricht”. (S. 42)
“Der Arbeitsmarkt wird sich zunehmend polarisieren zwischen gut bezahlter Arbeit und vielen Jobs, die von der Bildfläche verschwinden oder schlecht bezahlt und nicht sehr attraktiv sind”. (S. 63) Schwab schreibt von der Verschärfung gesellschaftlicher Probleme in ärmeren Ländern: Armut, Ungleichheit, Korruption. (S. 87) Und er warnt vor einem “Gegenschlag” durch Ungerechtigkeiten. (S. 95/96)
Welchen Schluss zieht der Autor? “Existenzielle Krisen wie die Pandemie konfrontieren uns mit unseren eigenen Ängsten und Befürchtungen und bieten große Möglichkeiten zur Introspektion und Selbstreflexion. Sie zwingen uns, die Fragen zu stellen, auf die es wirklich ankommt”. (S. 277) Die Pandemie würde “einen Systemwandel beschleunigen”. Rückzug aus der Globalisierung, zunehmende Entkopplung zwischen USA und China, Beschleunigung der Automatisierung, verstärkte Überwachung, zunehmender Nationalismus, wachsende Macht der Technologie, eine stärkere Online-Präsenz von Unternehmen. (S. 19)
Über Ursachen und Visionen
“Die wesentlichen Gründe für den Glaubensverlust in unsere Gesellschaftsverträge sind Fragen sozialer Ungleichheit, die Unwirksamkeit der meisten Umverteilungsmaßnahmen, die Wahrnehmung von Ausgeschlossenheit und Ausgrenzung und ein allgemeines Gefühl der Ungerechtigkeit. Deshalb der Ruf nach einem fairen Gesellschaftsvertrag”. (S. 111/112)
Es sollten institutionelle Veränderungen in die Wege geleitet und politische Entscheidungen in Richtung einer gerechteren und “grüneren” Zukunft getroffen werden. Schwab vergleicht dies mit dem radikalen Umdenken nach dem Zweiten Weltkrieg, in dessen Folge internationale Ordnungen wie das Bretton-Woods-System und Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Europäische Gemeinschaft gegründet wurden.
“(…) außer Kontrolle geratene Wirtschaftsmächte ohne Aufsicht (könnten) den Sozialstaat zerstören …” Es sei sicherzustellen, “dass bei Partnerschaften mit Unternehmen unter Beteiligung öffentlicher Mittel nicht die Gewinnorientierung, sondern die öffentlichen Interessen im Vordergrund stehen”. (S. 105) Notwendig sei ein stärkeres staatliches Eingreifen (S. 108) und: “Ohne einen globalen, strategischen ordnungspolitischen Rahmen kann es keine anhaltende Erholung geben”. (S. 131) Und weiter: “Je stärker die Weltpolitik von Nationalismus und Isolationismus durchdrungen wird, desto höher stehen die Chancen, das globale Ordnungspolitik ihre Bedeutung verliert und unwirksam wird.” (S. 132)
Philosophische Frage, wie das Gemeinwohl maximiert werden kann: Können Konflikte zwischen konkurrierenden Moraltheorien wirklich gelöst werden? BIP-Wachstum um jeden Preis oder sich kümmern um schwächste Mitglieder “unserer Gemeinschaft”? Um welche Kompromisse geht es? (S. 259) Und ein Allgemeinplatz: “Letztendlich ist es eine moralische Entscheidung, ob den Werten des Individualismus oder denen, die das Schicksal der Gemeinschaft begünstigen, Vorrang eingeräumt wird.” (S. 262)
Es drängt sich spätestens an diesem Punkt die Frage auf, welchen Stellenwert Klaus Schwab dem Kapitalismus und ganz konkret dem Finanzkapital einräumt?
Vorgegaukeltes “neues” Wirtschaften
Die Pandemie ist laut Schwab eine Gelegenheit, um Wirtschaft neu zu denken. Er und Malleret betonen in ihrem Buch, dass der “Stakeholder-Kapitalismus” in Zukunft immer wichtiger werde. Das heißt, dass Unternehmen nicht mehr nur daran interessiert sein sollten, ihre Profite zu maximieren, sondern auch anderen Themen und Gruppen (den “Stakeholdern”) eine zentralere Rolle einzuräumen, etwa Nachhaltigkeit und Umweltschutz – aber auch den Beschäftigten. (S. 217)
Ein (Wirtschafts-)Aufschwung nach der Pandemie ergibt sich durch die Schlussfolgerung, “dass Staaten im Interesse unserer Gesundheit und unseres kollektiven Wohlstands alles tun müssen, koste es, was es wolle, damit sich die Wirtschaft nachhaltig erholt”. (S. 49)
“Die größte Grundursache von sozialen Unruhen ist Ungleichheit. Es gibt politische Instrumente zur Bekämpfung inakzeptabler Ungleichheit und sie liegen häufig in den Händen der Regierungen”, schreibt Schwab und erinnert an akute Krisen in den letzten fünfhundert Jahren, die stets zur Stärkung der Staatsmacht beigetragen hätten, was auch bei der Pandemie so zu sehen sei. Und er schreibt zudem:
“Historiker verweisen darauf, dass die steigenden Finanzressourcen der kapitalistischen Länder seit dem 18. Jahrhundert immer eng mit der notwendigen Austragung von Kriegen verbunden waren …” (S.102)
Hier liegt der Hase im Pfeffer: Auf die Problematik Imperialismus und Kriegsgefahr der Machterweiterung wegen geht der Autor leider nicht näher ein. Er kann nicht, sonst müsste er sein Buch anders anlegen.
Klaus Schwab besteht auf eine verstärkte und “beinahe sofortige Regierungskontrolle über die Wirtschaft”, die übrigens bereits vorhanden sei. “Nur die Regierungen hatten die Macht, die Fähigkeit und die Reichweite, solche Entscheidungen zu treffen, ohne die eine wirtschaftliche Katastrophe und der vollständige gesellschaftliche Zusammenbruch eingetreten wären.” (S.106)
Sehr hoch bewertet Klaus Schwab die ESG: Environmental Social Governance (1). Denn das weist auf die Unschuld des Kapitalismus hin. “Die grundlegenden Veränderungen, die sich unter den Makrokategorien vollzogen haben, haben in den letzten ca. zehn Jahren das Unternehmensumfeld tiefgreifend verändert. Sie haben dafür gesorgt, dass Stakeholder-Kapitalismus sowie Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)-Kriterien für die nachhaltige Wertschöpfung immer relevanter werden. (ESG kann als Maßstab für den Stakeholder-Kapitalismus angesehen werden).” Es gehe nicht mehr nur um “zügelloses Streben nach Gewinnmaximierung”. Alle sollen “ihren Stakeholdern dienen, nicht nur ihren Aktionären”. (S.219)
Alles in allem: Schwab geht nicht auf den Grundwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit ein. Alles löst sich in Wohlgefallen auf, im Gegenteil, er schreibt nur von Schwächen und Fehlern – den “dialektischen Widerspruch” kennt er nicht, denn das klingt nach Marxismus. Wie er generell diese Thematik auch nicht auf den Geschichtsverlauf anwendet. Es ist, wie es ist: Es geht um eine neue totalitäre Weltherrschaftsform.
Ins Blickfeld nimmt Schwab kurz die USA. Doch statt die aggressiven Aktivitäten des militärisch-industriellen Komplexes der Vereinigten Staaten seit 1945 (vor allem gegen die UdSSR und später Russland gerichtet) zu kritisieren und das Denken und Tun der westlichen Wertegemeinschaft gegenüber Russland zu hinterfragen, greift er auf Nebenplätze zurück. Das Vertrauen in den US-Dollar zum Beispiel. Es gehe um eine vernünftige Wirtschaftspolitik, die unhaltbare Verschuldung, die schwindende Sicherheit und die Abkopplung der USA “von der globalen Geopolitik zugunsten einer autarken Binnenpolitik”. (S. 82/83)
Und es geht um Instabilität, für die er einen Grund anführt: “…die progressive Schwerpunktverlagerung vom Westen in den Osten – ein Wandel, der Belastungen und in der Folge weltweite Unordnung erzeugt.” (S. 120) Die Rivalität und Konkurrenz zwischen den USA und China wäre durch die Pandemie verschärft worden. (S. 138/139) Die Sichtweise der USA wurzelt in der “konkurrenzlosen Dominanz” über den “Rest der Welt”. (S. 140) Und absehbar gebe es keine Alternative dazu. (S. 144)
Versprechungen und Illusionen
Geworben wird für einen Weg “in eine gerechtere, grüne Zukunft” mit Verweis auf den Ausbau des Wohlfahrtsstaates der BRD und der EU (S. 65), und für “ein grundlegendes Überdenken der Märkte und deren Rolle in unserer Wirtschaft und Gesellschaft …” (S. 71) Es sei denkbar, schreibt Schwab, dass “Regierungen in Zukunft versuchen werden, ihren Einfluss auf die Zentralbanken geltend zu machen”, um öffentliche Großprojekte zu finanzieren. (S. 76)
Wie auch immer: In der Ära nach der Pandemie komme es “zu einer massiven Umverteilung” des Reichtums, von den Reichen zu den Armen und “vom Kapital zur Arbeit”. Es würde der Tod des Neoliberalismus eingeläutet (S. 89), auch durch mehr staatliches Eingreifen als bisher. (S. 215)
Nicht nur diese blumige Fantasie von Schwab wird (fälschlicherweise) als Beleg dafür angesehen, die Akteure des “Great Reset” würden Sozialismus bzw. Kommunismus einführen wollen.
“Da wir jetzt alle im selben Boot sitzen, muss sich die Menschheit um dieses eine Boot als Ganzes kümmern.” Aha: Es gibt also kein ‘Oben’ und kein ‘Unten’ mehr, sondern nur ein ‘Wir’ alle! (S. 25) Und schließlich bleibe das Risiko ja nicht mehr auf den “wirtschaftlichen Bereich beschränkt”. Mit anderen Worten: Dieser bisher wohl ausschlaggebende Sektor für Unterdrückung und Kriege trägt bei dieser großen Vernetzung in der Welt nicht mehr die Verantwortung.
Für Schwab erscheint alles leicht: Wenn die Leute weniger Fleisch wollen, weniger Flüge und überhaupt weniger Konsum, dann soll das eben so sein, schon dem Klima zuliebe. (S. 72) Und wie schon geschrieben, kann nach der Pandemie “die Gelegenheit genutzt werden, um institutionelle Veränderungen in die Wege zu leiten und politische Entscheidungen zu treffen, die die Volkswirtschaften auf einen neuen Weg in eine gerechtere, grüne Zukunft führen.” (S. 65)
Ein Resümee
Das hört sich alles richtig rosarot an. Wer der Geschichte von Schwab und Malleret Glauben schenkt, wird sich vielleicht sogar fragen, wozu man noch demonstrieren soll. Nachhaltigkeit und Umwelt? Wachstum und Globalisierung? Oder gegen viel zu geringe Löhne für jene, “die die Gesellschaft am meisten braucht.” (S. 93) Alles scheint sich doch zum Guten zu wenden.
Verdächtig nur, dass sich auf Schwabs Weg praktisch kein Wort zur Demokratie entdecken lässt, dafür aber reichlich Schlagwörter: Beraten, abwägen, streiten, Kompromisse finden. Aber akzeptieren, dass mein Gegenüber das bessere Argument hat? Streit um Wahrheit und dialektische Widersprüche? Warum? Nicht nötig im Zeitalter der “großen” Regierungen, “aufgeklärter Führung” und einer “globalen Ordnungspolitik”, die neben UNO und WHO gleich das gesamte “zerbrochene Gefüge” zum Verschwinden bringt, das nach 1945 entstanden ist.
Rechtschreibung, Silbentrennung oder überhaupt die Sprache: All das ist in der ganz neuartigen Welt völlig unwichtig. Schließlich ist eine große Transformation, der Great Reset, als geplante Zerstörung der bestehenden mangelhafte Ordnung im Gange, um eine viel, viel bessere Ordnung zu errichten, in der der Mensch zu einem Zwischending aus Lebewesen und Maschine herabgewürdigt wird, in Schach gehalten und dirigiert von so genannter künstlicher Intelligenz.
Damit das reibungslos über die Bühne geht, benötigt das asoziale kapitalistische Modell offenbar lediglich eine Marketing-Kur. Die wird mit “Covid-19: Der Grosse Umbruch” gleich mitgeliefert.
Nach der Lektüre – und mit Reflexion auf die vergangenen zwei Jahre – scheint eines klar: Die Schrift ist jene eines Titanic-Propheten des Kapitals, dem es darum geht, durch die Kaperung praktisch aller Themenstellungen um jeden Preis eine (soziale) Revolution zu vermeiden und sich selbst (also die Konzerne) an die Spitze jeder möglicherweise gefährlichen Bewegung und jeder “Reformdiskussion” zu setzen. So entsteht quasi die Beschreibung eines demokratisch vorgegaukelten Diktats des in die Enge getriebenen Imperialismus; der nach wie vor unerbittliche Drang nach Gewinnmaximierung wird dabei maskiert mit einem Schleier aus den Resten menschlichen Gebarens.
Da kommt einem der Schriftsteller Sven Böttcher in den Sinn, der als eine Art Advocatus Diaboli vorrechnete, dass die Eliten nach dem Great Reset nur noch höchstens 40 Prozent der Menschheit gebrauchen können. Doch wo sollte die Existenzberechtigung jedes einzelnen Menschen zu finden sein, wenn nicht in dem zweifelhaften Vergnügen, von den Eliten gebraucht zu werden, um ihren Laden am Laufen zu halten?
Böttcher kombinierte seine Überlegung gar mit der bewiesenen Tatsache, dass Menschen notorische CO2-Ausstoßer sind und somit im besten Verständnis gefährlich fürs Klima. Damit ist vieles gesagt, aber bei Leibe nicht alles. Die neue Diktatur kann mit ihren bürgerlichen “Qualitätsmedien” – wie seit eh und je – eine Panik wegen einer Pandemie genauso aus dem Ärmel schütteln wie eine Kriegshysterie. Ja, und zwar so lange, wie man seine Aufmerksamkeit auf Propheten richtet und dadurch der Kapitalelite das Steuer überlässt …
Informationen zum Buch
Covid-19: Der Grosse Umbruch
Autoren: Klaus Schwab und Thierry Malleret
Genre: Sachbuch
Sprache: Deutsch
Seiten : 332
Erscheinung: September 2020
Verlag: Forum Publishing
ISBN: 978-2-94063-119-3
Quellen und Anmerkungen
(1) Environmental Social Governance (ESG) beschreibt einen Ansatz zur Bewertung des Ausmaßes, in dem ein Unternehmen für soziale Ziele arbeitet, die über die eigentliche Rolle eines Unternehmens, Gewinne im Namen und im Interesse der Aktionäre des Unternehmens zu maximieren, hinausgeht. Im Zusammenhang mit dem ESG wird auch von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung gesprochen.

Alles beginnt mit dem ersten mutigen Schritt!
Journalismus hat eine Zukunft, wenn er radikal neu gedacht wird: Redaktion und Leserschaft verschmelzen zu einem Block – der vierten Gewalt. Alles andere ist Propaganda.
Foto: Eduardo Casajús Gorostiaga (Unsplash.com)
Harry "Henry" Popow (Jahrgang 1936) stammt aus Berlin. Ab 1953 war er Berglehrling im Zwickauer Steinkohlenrevier. In Schwerin arbeitete er ab September 1954 als Kollektor in der Außenstelle der Staatlichen Geologischen Kommission der DDR. Unter dem Versprechen, Militärgeologie studieren zu können, warb man ihn für eine Offizierslaufbahn in der KVP/NVA. Er war zunächst Ausbilder, anschließend Reporter und Redakteur der Wochenzeitung „Volksarmee“. Den Titel Diplomjournalist erwarb er im Fernstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach Beendigung einer fast 32-jährigen Dienstzeit arbeitete Popow bis Ende 1991 als Journalist und Berater für das DDR-Fernsehen. Ab 1996 lebte er mit seiner Frau in Schweden. Gemeinsam kehrten sie 2005 nach Deutschland zurück. Sie sind seit 1961 verheiratet und haben drei Kinder, zwei Enkel und zwei Enkelinnen. Popow schreibt Rezensionen und veröffentlichte als Autor u.a. das autobiografische Buch "Ausbruch aus der Stille".
Eine Antwort auf „Reflexion auf die Schrift des Titanic-Propheten“
Es ist nicht Klaus Schwab und es ist auch nicht die Kapitalelite. Jeder Fahrradkurier ist es, der den Auftrag braucht, um seine Miete bezahlen zu können. Unser Problem ist der Wettbewerb um den Auftrag. Wenn man den Auftrag hat, wächst man oder man ist raus.
Bezos, Musk und die Kapitalelite hatten nur ein glückliches Händchen.
Es ist der Wettbewerb, der auf Ungleichheit beruht. Wir sehen es, wir lesen alle paar Wochen, dass die Ungleichheit wieder größer geworden ist. Aber weil man uns im Kindergarten bereits eintrichtert, dass man der Beste sein muss, nehmen wir diesen Widerspruch nicht wahr. Und wir glauben daran, dass die Ungleichheit verschwindet, wenn wir lange genug warten.
Der Preis für den Gewinner ist Geld. Wenn wir dafür sorgen, dass es keinen Preis gibt, dann haben wir die Zukunft gewonnen. Nur dann.
Hier kann man etwas darüber lesen: letusbe.one/book.