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Mensch & Natur

Raubbau bis zum Exzess: Was ist die Steigerung von tot?

“Wir machen euch Angst, weil wir nicht in eure Schemata passen, weil das, was uns antreibt, nicht Macht oder Geld sind, sondern die Liebe zum Leben selbst, der wilde Drang nach Freiheit und die Wut auf jene, die uns das alles nehmen wollen. ” – Winter (Umweltaktivistin)

Wer von euch kennt die Steigerung von tot? Niemand? Ich sag’s euch: Ausgestorben! Ausgestorben im Anthropozän. Im vom Menschen gemachten Zeitalter, für das es in den letzten Millionen Jahren keine Entsprechung gibt. In dem das Artensterben zum Alltag gehört. In dem sogar das Licht verschmutzt ist. In dem die Verdrängung der Natur das oberste Ziel der Menschheit zu sein scheint.

Bisher reden wir ausschließlich von Beständen, wenn wir von der Natur sprechen. Wir machen in allem unsere Rechnung auf. Dieses Denken ist nicht dem Leben verpflichtet, sondern einer Haushaltsphilosophie.

Unser Planet ist auf dem besten Wege, zu einem globalen Dorf zu schrumpfen, in dem die Menschen jeder Mitverantwortung enthoben auf ein reines Konsumentendasein reduziert sein werden. Ein manipuliertes und total überwachtes Milliardenheer wird sein Leben im Scheinpluralismus weniger Konzerne fristen.

Mangel an spirituellem Bewusstsein

Mir wird ja immer wieder unterstellt, dass ich zu depressiv sei und den Leuten jegliche Hoffnung nehme. Welche Hoffnung ist gemeint? Die Hoffnung, dass es immer so weiter gehen möge wie bisher? Keine Angst, das wird es wohl. Denn es mangelt uns an spirituellem Bewusstsein, das dringend erforderlich wäre, um dem Wahnsinn, der direkt in den Ökozid führt, noch Einhalt zu gebieten.

Wir werden von Wahnsinnigen regiert, meinte einst John Lennon (1) und er fügte hinzu:

“Das Verrückte ist nur, dass derjenige, der dies offen ausspricht, Gefahr läuft, im Irrenhaus zu landen.”

Wahnsinnig sind in meinen Augen aber auch diejenigen unter uns, die noch immer an die Selbstheilungskräfte eines Systems glauben, das den Raubbau an der Natur bis zum Exzess betreiben wird.

Zurzeit wächst die Fraktion derer, die den Klimawandel leugnen, ja sprunghaft an, als wollte man sich selbst Absolution erteilen. Solange wir die Tatsachen leugnen, solange wir nach dem Motto verfahren “Mein Kind schielt nicht, das soll so gucken!”, können wir bei künftigen Generationen kaum auf Verständnis hoffen. Sie werden uns als Verbrecher outen und das völlig zu Recht.

Feindlich oder freundlich

Ich möchte noch aus einem Brief zitieren, der in den sozialen Medien über eine Million Mal aufgerufen wurde:

“Wir machen euch Angst, weil wir nicht in eure Schemata passen, weil das, was uns antreibt, nicht Macht oder Geld sind, sondern die Liebe zum Leben selbst, der wilde Drang nach Freiheit und die Wut auf jene, die uns das alles nehmen wollen.”

Diese Worte stammen von einer Aktivistin, die sich Winter (2) nennt und die im Hambacher Forst gegen die Abholzung des Waldes gekämpft hat. Winter hat recht. Es geht heute nicht mehr so sehr um links oder rechts, um oben und unten, es geht in erster Linie um zukunftsfeindlich und zukunftsfreundlich.


Quellen und Anmerkungen

(1) John Lennon (1940 bis 1980) war Musiker, Komponist und Friedensaktivist. Als Mitgründer, Sänger und Gitarrist der britischen Rockband “The Beatles”, für die er nach Paul McCartney die meisten Stücke schrieb, erlangt er Weltruhm. In der Auflösungsphase der Band veranstaltete Lennon gemeinsam Yoko Ono, seiner zweiten Ehefrau, ab Ende der 1960er-Jahre viel beachtete Happenings für den Weltfrieden. Sein vielleicht bekanntester Song “Imagine” wurde im September 1971 auf dem gleichnamigen Album veröffentlicht. Als Single erschien “Imagine” einen Monat später. Im Dezember 1980 wurde John Lennon in New York bei einem Attentat getötet.

(2) Umweltgewerkschaft: 3-Minuten-Statement der Hambach-Aktivistin mit dem Pseudonym “Winter”. Auf https://umweltgewerkschaft.org/de/themen/sonstige-themen/protest-gegen-die-raeumung-und-rodung-im-hambacher-forst/1151-3-minuten-statement-der-hambach-aktivistin-mit-dem-pseudonym-winter.html (abgerufen am 30.6.2022).


Ein ruhender Mensch auf einem weißen Bett. (Foto: Ahmet Ali Agir, Unsplash.com)

Alles beginnt mit dem ersten mutigen Schritt!

Journalismus hat eine Zukunft, wenn er radikal neu gedacht wird: Redaktion und Leserschaft verschmelzen zu einem Block – der vierten Gewalt. Alles andere ist Propaganda.


Foto: Clyde Thomas (Unsplash.com)

Dirk C. Fleck (Jahrgang 1943) ist freier Journalist und Autor aus Hamburg. Er machte eine Lehre als Buchhändler, besuchte danach in München die Deutsche Journalistenschule und absolvierte Mitte der 1960er ein Volontariat beim „Spandauer Volksblatt Berlin“. 1976 siedelte er wieder nach Norddeutschland über und arbeitete bei der „Hamburger Morgenpost“, wo er Lokalchef wurde. Später war er Chefredakteur des „Hanse-Journal“, Reporter bei „Tempo“ und Redakteur bei „Merian“. Er arbeitete im Auslandsressort der Wochenzeitung „Die Woche“ und schrieb ab Mitte der 90er Jahre als freier Autor und Kolumnist für Tageszeitungen (u.a. Die Welt) und Magazine wie zum Beispiel Stern, GEO und Spiegel. Seit den 1980ern setzt er sich journalistisch mit den ökologischen Folgen der zügellosen kapitalistischen Wirtschaftsweise auseinander und verarbeitet seine Erfahrungen, Überlegungen und Recherchen in Romanen. Das Buch „Palmers Krieg“ erschien 1992 und beschäftigt sich mit der Geschichte eines Ökoterroristen. „GO! Die Ökodiktatur“ (1993) ist eine Auseinandersetzung mit den Folgen des Ökozid. Außerdem erschienen von Dirk C. Fleck die Bücher „Das Tahiti-Projekt“ (2008), „MAEVA!“ (2011), „Die vierte Macht – Spitzenjournalisten zu ihrer Verantwortung in Krisenzeiten“ (2012) und „Feuer am Fuss“ (2015).

Von Dirk C. Fleck

Dirk C. Fleck (Jahrgang 1943) ist freier Journalist und Autor aus Hamburg. Er machte eine Lehre als Buchhändler, besuchte danach in München die Deutsche Journalistenschule und absolvierte Mitte der 1960er ein Volontariat beim „Spandauer Volksblatt Berlin“. 1976 siedelte er wieder nach Norddeutschland über und arbeitete bei der „Hamburger Morgenpost“, wo er Lokalchef wurde. Später war er Chefredakteur des „Hanse-Journal“, Reporter bei „Tempo“ und Redakteur bei „Merian“. Er arbeitete im Auslandsressort der Wochenzeitung „Die Woche“ und schrieb ab Mitte der 90er Jahre als freier Autor und Kolumnist für Tageszeitungen (u.a. Die Welt) und Magazine wie zum Beispiel Stern, GEO und Spiegel. Seit den 1980ern setzt er sich journalistisch mit den ökologischen Folgen der zügellosen kapitalistischen Wirtschaftsweise auseinander und verarbeitet seine Erfahrungen, Überlegungen und Recherchen in Romanen. Das Buch „Palmers Krieg“ erschien 1992 und beschäftigt sich mit der Geschichte eines Ökoterroristen. „GO! Die Ökodiktatur“ (1993) ist eine Auseinandersetzung mit den Folgen des Ökozid. Außerdem erschienen von Dirk C. Fleck die Bücher „Das Tahiti-Projekt“ (2008), „MAEVA!“ (2011), „Die vierte Macht – Spitzenjournalisten zu ihrer Verantwortung in Krisenzeiten“ (2012) und „Feuer am Fuss“ (2015).

Eine Antwort auf „Raubbau bis zum Exzess: Was ist die Steigerung von tot?“

In seinem Beitrag mit dem Titel “Was ist die Steigerung von tot?” beschreibt Dirk C. Fleck den Stand unserer Welt.

Ich möchte mit meinem Text “Epilog im Kaukasus” aufzeigen, wie ich die Zukunft sehe:

Gaia, Prometheus, Herakles, Sisyphos, Melpomene, Thalia, Anne, Alex

Prometheus, Thalia, Melpomene, Herakles und Sysiphos sitzen im Tal. Gaea kommt dazu

Prometheus:
Da sind wir wieder am Anfang, an jenem Anfang an dem das Wort stehen muss, das Wort des bewussten Seins. Das Buch der Bücher liegt aufgeschlagen vor mir auf dem Tisch. Es ist verständlich und doch anspruchsvoll, informativ und doch nachdenklich. Der Verfasser, der auf dem hübschen Frontispiz abgebildet ist, lächelt verbindlich. Sein Gesicht könnte einem Mann oder einer Frau gehören. In diesem Buch wird über die Geschichte der berühmten und besonders auch der meist vergessenen Mitglieder der uralten Menschen-Familie erzählt. Es wird von ihren Siegen und Niederlagen gesprochen und von ihren beinahe verborgen gebliebenen Entdeckungen. Und es wird aufgezeigt, wie sich die Bräuche der Menschen immer wieder neu verwandeln, denn alles ist in Bewegung und nichts bleibt wie es ist.

Gaea erscheint:
Prometheus, Schöpfer des Homo sapiens, bist du zufrieden?

Prometheus:
Noch nicht Mutter Erde, denn auch schon lange bevor die Römer Menschen an Holzkreuze nagelten, war ihnen, wie auch den Griechen und anderen Völkern, der Anfang so ziemlich egal. Und wie es derzeit aussieht, ist es noch immer so. Leben und leben lassen wollte und will man, mal demokratisch oder auch despotisch. Zu all dem Spaß hat man Gefangene als „sprechende Werkzeuge“ benutzt. Und so ist es auch heute noch.

Gaea:
Warum ist das so?

Prometheus:
Außer, dass sie offensichtlich auf Opfer angewiesen sind, leben auch heute noch die vermeintlichen Herren der Welt ganz lustig. Den Untertänigen versprachen sie das ewige Dasein im Elysium. Und die Aufbegehrenden verängstigt man mit den Qualen im Hades. Heute heißt das Himmel und Hölle.

Gaea:
Warum weinst du Melpomene, Muse der Tragödie?

Melpomene:
Am 18. Februar 1943, an dem Tag, an dem der Reichspropagandaminister zum “totalen Krieg” aufruft, werden in der Münchner Universität die Geschwister Hans und Sophie Scholl, 24 und 21 Jahre alt, verhaftet, als sie Flugblätter der “Weißen Rose” verteilen. Diese Tätigkeit haben sie mit Freunden aus moralischer Empörung über die Gewaltpolitik des nationalsozialistischen Regimes bereits im Vorjahr begonnen. „Die Weiße Rose” hat in den selbstentworfenen Flugblättern unter anderem erklärt:
„Mit mathematischer Sicherheit führt Hitler das deutsche Volk in den Abgrund. Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern! Seine und seiner Helfer Schuld hat jedes Maß überschritten.“
Die Angeklagten werden zum Tode verurteilt und am gleichen Tage hingerichtet. In einem Nachfolgeprozess im April werden drei weitere Todesurteile gefällt. Aber die “Weiße Rose” existiert weiter.

Gaea:
Und Sisyphos, du der Homo ludens, handelst du immer noch so wie es dir gerade gefällt?

Sisyphos:
Ich war immer kreativ und fleißig. Und dennoch ist es meine Strafe auf einen Berg einen rauen Stein zu wälzen, der immer wieder abwärts rollt, sodass mein Geist und Körper keinen Augenblick zur Ruhe kommt. Die mühselige Arbeit des Lebens ist es, die ich für mich erwählte und die mich nun als Schattenbild im Tode noch verfolgt. Meine Maxime war und ist immer noch: Gewinnen im Spiel, na klar! Und wenn schon verlieren, dann aber erst zum Schluss!

Gaea:
Sind also Menschen, wie du, die Krone der Schöpfung oder eine Versammlung unvollkommen ausgestatteter Kreaturen, die sich im Unendlichen ihrer Wirklichkeit verlieren?

Prometheus:
So wirkte auch Daidalos im sagenhaften Altertum. Er war der kunstreichste Mann seiner Zeit, Baumeister, Bildhauer und Arbeiter in Stein. In den verschiedensten Gegenden der Welt wurden Werke seiner Kunst bewundert, und von seinen Bildsäulen sagte man, sie leben, gehen und sehen, und seien für kein Bild, sondern für ein beseeltes Geschöpf zu halten. So großartiges was Daidalos auch schuf, hatte er doch die Untugend, eitel und eifersüchtig auf seine Kunst zu sein. Ja er beging eben deshalb einen Mord und musste, um der Strafe zu entgehen ins Exil. Später wollte er gemeinsam mit seinem Sohn von dort fliehen, und er erfand zu diesem Zweck künstliche, einen Menschen tragende Flügel. Verwegener Übermut wurde Ikaros, Daidalos‘ Sohn, auf der Flucht zum tödlichen Verhängnis. Des Vaters Flügel eröffneten seiner Beweglichkeit zwar neue Möglichkeiten, doch nicht die unbedingte Befreiung von den Naturgesetzen.

Gaea:
Und was bedrückt Thalia denn, die Muse der Komödie?

Thalia:
Oh nein, Mutter Erde, ich bin nicht bedrückt. Ich denke nur an eine traurige und doch schöne Geschichte. Garp, ein Soldat, litt an schweren Verbrennungen. Sein ganzer Körper wurde täglich neu Verbunden, auch seine Hände, so dass er selbst nichts mehr machen konnte. Nur manchmal regte sich an ihm jenes Organ, mit dem der Mann seinen Teil der Frau überbringen muss, um ein Kind zu zeugen. Garp konnte sich aber in solchen Fällen nicht einmal selbst die Spannung nehmen und hätte wohl, anstatt ein wenig Lust erfahren zu können, hilflose Einsamkeit empfinden müssen. Jenny, eine Krankenschwester, war barmherzig und half. Bald hörte Garp auf zu strampeln und er bekam Luft durch ein Sauerstoffgerät. Eines Tages, als die Krankenschwester frei hatte, starb Technical Sergeant Garp. Aber das Beste von ihm war in ihr. Es war für beide das Beste, die einzige Möglichkeit, wie er weiterleben konnte, die einzige Art, wie sie ein Kind bekommen wollte.

Prometheus:
Schon seit jeher versucht der Mensch sein Dasein zu verlängern und die auf seinem Heimatplaneten gegebenen Möglichkeiten auszuschöpfen. So entwickelt sich jede Frau und jeder Mann zur Persönlichkeit und nimmt menschliche Gestalt an.

Gaea:
Na und du, Herakles du Kraftmensch, hast du alles erreicht was du brauchst?

Herakles:
Ich, der Homo faber, habe mehr als nur die Taten im Dienste des Erysthes vollbracht. Von allen Angstbedrohten grenze ich mich ab, als der Veränderer der Welt. Ehe aus baumkletternden Affen die menschliche Gesellschaft erwuchs vergingen tausende von Jahren. Doch schließlich war sie da und was finden wir als Unterschied zwischen Affenrudel und menschlichem Beisammensein? Die Arbeit am Wohnsitz des menschlichen Daseins. Die kraftvoll kreative Arbeit erst macht das wahre Menschsein aus. Von Geschlecht zu Geschlecht hat sich die Arbeit verändert. Zur Jagd und Viehzucht trat der Ackerbau, zu diesem Spinnen und Weben, neben Handel und Gewerbe trat Kunst und Wissenschaft.

Prometheus:
Doch die Hässlichkeit so mancher menschlichen Tat macht durchaus vergessen, dass doch jeder Mensch geliebt werden und Liebe geben will. Doch das friedliche, menschliche Miteinander wird durch die Gier nach geldwertem Vorteil zu aggressivem Gegeneinander, soziale Beziehungen werden zerstört und moralisches Bewerten ihres Wirkens wird unterlassen. Diese Welt befand und befindet sich in ständiger Veränderung. Heute müssen die Menschen ihren Heimatplaneten und das menschliche Dasein vor dem Verfall bewahren.

Gaia:
Einem Haus der Menschlichkeit, in dem der Mensch des Menschen Wert sein kann, ist unsre Erde ein gutes Fundament. Erkenntnisse zu suchen und schönes zu erstreben macht das Menschsein wirklich wahr.

Anne und Alex entdecken Gaea, Prometheus, Thalia und Melpomene.

Anne:
Das nenne ich Glück, schon zum dritten Mal sind wir hier auf dem Weg zum Tal der Leidenschaft.

Alex:
Beim ersten Mal hast du einen Absturz überstanden. Und beim zweiten Mal wussten wir, dass wir zu dritt hier sind.

Anne:
Nun sind wir nicht mehr die Jüngsten und tun doch noch immer, was wir für gut und richtig halten.

Melpomene:
Da seht doch, die zwei Suchenden besuchen uns zum dritten Mal. Kommt näher und setzt euch zu uns.

Thalia:
Kommt her zu uns und sagt uns was ihr tut und tuen wollt. Und tretet ein in unsern Reigen.

Anne:
Es sind die Fragen des Alltags, die uns Menschen auf der Suche nach Lösungswegen zum Handeln motivieren, die uns zu konkreten Taten schreiten lassen.

Alex:
Uns Menschen ist vieles möglich. Wir besitzen Hände zum Arbeiten und zum Streicheln. Wir können Erkanntes durchdenken und verstehen. Wir können Gedanken austauschen und gemeinsam etwas unternehmen. Wir können verändernd wirken.

Anne:
Gleichgültig, ob als Mädchen oder Junge zur Welt gekommen und ebenfalls gleichgültig, ob sich die Menschenkinder zu Wesen mit gleichen oder unterschiedlichen Merkmalen entwickeln, sie können in jedem Fall mittels ihrer Sinnesorgane Kontakte aufnehmen.

Alex:
Wir Menschen können uns entscheiden, ob wir bewahrend oder beendend wirken und sinnvoll oder sinnlos unser Dasein gestalten wollen.

Anne:
Lasst uns darum in wohlwollendem Füreinander und respektvollem Miteinander zusammenleben.

Alle Versammelten rücken zusammen.

Prometheus beginnt den Reigen:
Feuer brannte tiefe Wunden
Urgewalt auf nackter Haut
angstverzerrt und schmerzgeschunden
hab ich doch den Herd gebaut
hab ich doch den Herd gebaut
und am Herd muss keiner frieren
und der Braten schmeckt so gut
einer muss das Feuer schüren
alle suchen solche Glut
alle geben viel der Glut

Anne:
der Alltag wird stets neu erkannt
von Blättern tropft ganz leicht der Tau
und frisch ist der Natur Gewand

Herakles:
Wasser gibt der Herde Labung
grünem Land die Fruchtbarkeit
einzigartige Begabung
macht sich viele dienstbereit
macht sich viele dienstbereit
und verteilt die Göttergaben
und das Schwert hält Schwache fern
Tempel muss er dafür haben
alles lenkt der grelle Stern
alle opfern ihrem Herrn

Alex:
Was uns in der Gegenwart angenehm ist lieben wir.

Sisyphos:
tiefe Furchen ziehen Pflüge
Herr beschütze unser Land
und wir gießen Silberkrüge
Schiffe liegen stolz am Strand
Schiffe liegen stolz am Strand
Drohend schützen dicke Mauern
und es kostet harte Fron
herrlich lässt ein Bild erschauern
alle lieben diesen Sohn
alles nimmt der Erdenthron

Anne:
Wahre Liebe zum Leben und zorniges Aufbegehren macht unser Mensch-Sein möglich.

Melpomene:
singend drehn sich tausend Räder
tausend Sonnen braucht das Haus
Schlote rauchen und dann später
speien die Pforten Waren aus
speien die Pforten Waren aus
und sie sprechen von der Liebe
und sie kleben Blut daran
heimlich schleichen sie wie Diebe
alle scheuen diesen Plan
alles beugen Gier und Wahn

Alex:
Verneinen und wärmen und streicheln und streiten, beklagen und schwärmen darf Zufall bereiten

Thalia:
ängstlich tönen Dunkelheiten
Sehnsucht spielt und spiegelklar
schafft die Freude Deutlichkeiten
wird die Liebe wirklich wahr
wird die Liebe wirklich wahr
und sie suchen alle Sonnen
und sie legen sich ins Gras
fröhlich plagen Schöpfungswonnen
alles lebt im Haus aus Glas
alle treibt der Neugier-Spaß

Anne:
Die uferlose Liebe ist nackt und schön wie die Wahrheit.

Alex:
Sie ist unsere Stärke mit der wir das Wahre verwirklichen können.

Alle:
Mensch erheb dein Gesicht und beginne zu streben, suche das Licht der Erkenntnis und gewinne das Leben.

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