Die Klage ist in Deutschland zu einem Massenphänomen geworden. Es wird auf keine Zukunft hingearbeitet, sondern verwaltet. Das Resultat formuliert nahezu jeder Gesprächspartner: Alle sind schlechter Dinge, aber niemand macht etwas.

Dr. Gerhard Mersmann ist studierter Politologe und Literaturwissenschaftler. Er arbeitete in leitender Funktion über Jahrzehnte in der Personal- und Organisationsentwicklung. In Indonesien beriet er die Regierung nach dem Sturz Soehartos bei ihrem Projekt der Dezentralisierung. In Deutschland versuchte er nach dem PISA-Schock die Schulen autonomer und administrativ selbständiger zu machen. Er leitete ein umfangreiches Change-Projekt in einer großstädtischen Kommunalverwaltung und lernte dabei das gesamte Spektrum politischer Widerstände bei Veränderungsprozessen kennen. Die jahrzehntelange Wahrnehmung von Direktionsrechten hielt ihn nicht davon ab, die geübte Perspektive von unten beizubehalten. Seine Erkenntnisse gibt er in Form von universitären Lehraufträgen weiter. Sein Blick auf aktuelle gesellschaftliche, kulturelle wie politische Ereignisse ist auf seinem Blog M7 sowie bei Neue Debatte regelmäßig nachzulesen.
Die Klage ist in Deutschland zu einem Massenphänomen geworden. Es wird auf keine Zukunft hingearbeitet, sondern verwaltet. Das Resultat formuliert nahezu jeder Gesprächspartner: Alle sind schlechter Dinge, aber niemand macht etwas.
Die Nomaden dieser Welt zieht es immer wieder zueinander.
Ist der Gegner ausgeruht und wohl proviantiert, ziehen wir uns in die Wälder zurück. Ist er erschöpft von langem Marsch und sucht die Ruhe, greifen wir an!
Neben den militärischen und politischen Abhängigkeiten, die das gesamte politische Personal hierzulande zu Besatzungsverwaltern hat degenerieren lassen, verdirbt die psychologische und nachrichtendienstliche Kriegsführung die Möglichkeiten eines vernünftigen Diskurses im Ukraine-Krieg. Der mentale Blutrausch hat die Vernunft ersetzt.
Nicht nur die Ideologisierung dessen, worüber berichtet wird, hat die Grenze des Akzeptablen überschritten, sondern auch das Ausmaß und der Stellenwert dessen, worüber nicht berichtet wird.
Alles kommt zurück. Und manchmal ist es simpel. Als im Dezember 2018 die US-amerikanischen Demokraten ihre Zustimmung zu dem von Präsident Donald Trump vorgelegten Haushalt verweigerten, folgte der längste Shutdown in der US-Geschichte. (1) Hunderttausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes wurden ohne Bezahlung nach Hause geschickt und das Land lag bis zum 25. Januar 2019 insgesamt […]
Wer ein Monopol innehat, wird irgendwann faul und träge.
Das Metier, das am meisten unter einer symbolistischen Debatte leidet, ist die Kultur. Es ist selbstverständlich, andere Kulturen zu respektieren, zu versuchen, sie aus ihrem historischen Kontext zu verstehen und danach zu trachten, aus diesem Wissen heraus in einen zivilisierten Dialog zu kommen. Und genau dieses Besteck ist den meisten Eiferern nachweislich abhandengekommen.
Der einzige strategische Bündnispartner, mit dem Europa die USA ausstechen könnte, Russland, ist diskreditiert als vermeintlicher Todfeind. Schlimmer konnte Europa, das bekanntlich bis zum Ural reicht, nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Das Buch “Die mit den Wölfen heulen” von Boris Cyrulnik ist im Grunde eine Übung mit vielen Variationen zu dem immer wieder auftretenden Konflikt zwischen kalter Ratio und Massenpsychose.
Es vergeht kein Tag, an dem nicht das aktuelle Hauptthema dazu verleitet, eine einfache, naheliegende, logische Frage zu stellen, um die mit dem Thema transportierte These zum Einsturz zu bringen. Und die Auflistung der Fälle, auf die das zutrifft, ist endlos.
Eines ist gewiss: Mit dem politischen Personal, das sowohl die Republik als auch die EU repräsentiert, ist nicht nur der Konflikt mit Russland besiegelt, sondern es steht auch die direkte Konfrontation mit China ins Haus.