Wilma Ruth Albrecht

Wilma Ruth Albrecht (Jahrgang 1947) ist Sprach- und Sozialwissenschaftlerin (Dr. rer. soc.; Lic. rer. reg.) mit den Arbeitsschwerpunkten 19. und 20. Jahrhundert. Seit 2010 ist sie Autorin des Fachjournals soziologie heute. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen. Ihr letztes Buch: ÜBER LEBEN. Roman des Kurzen Jahrhunderts (4 Bände, Verlag freiheitsbaum: Edition Spinoza, 2016/19).

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Fundstück

Obskurantismus und Opportunismus

Reinigung leicht beschmutzter Hände. (Foto: Joshua Lanzarini, Unsplash.com)
Reinigung leicht beschmutzter Hände. (Foto: Joshua Lanzarini, Unsplash.com)

Evangelischer Kirchentag in Dresden 2011. Ein Foto entsteht. Zu sehen ist Gregor Gysi, damals Fraktionsvorsitzender der Partei “Die Linke”, eng beisammen mit Nikolaus Schneider, bis 2014 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Und im Hintergrund Bodo Ramelow, der heutige Ministerpräsident von Thüringen, der verzückt die Umarmung beklatscht. Da war es wieder: das unselige Bündnis von Politik und Kirche. Die Szene lieferte vor 12 Jahren die Grundlage für ein Essay über Obskurantismus und Opportunismus.

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Kultur

Trotz alledem … Zum 225. Geburtstag von Heinrich Heine

Gemälde "Die Freiheit führt das Volk" von Eugène Delacroix. (Foto: Erich Lessing, gemeinfrei)
Gemälde "Die Freiheit führt das Volk" von Eugène Delacroix. (Foto: Erich Lessing, gemeinfrei)

“Und wenn jeder im Volke in den Stand gesetzt ist, sich alle beliebigen Kenntnisse zu erwerben, werdet ihr bald ein intellektuelles Volk sehen.” – Heinrich Heine (13.12.1797 bis 17.2.1856)

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Rezension

The Mask of Anarchy oder Freiheit und Democracy: Wir sind viele – sie sind wenig

Ein Mann am Klavier. (Foto: Gregory Hayes, Unsplash.com)
Ein Mann am Klavier. (Foto: Gregory Hayes, Unsplash.com)

Linkspolitiker müssen nicht unbedingt Percy Bysshe Shelleys ‘Ye are many – they are few’ zitieren können, schließlich ist dieser bedeutende Dichter der europäischen Arbeiterbewegung schon 200 Jahre tot, aber verkehrt wäre es nicht, wenn sie wenigstens einige Verse von Bertolt Brechts Poem “Der anachronistische Zug oder Freiheit und Democracy” wiedergeben könnten.

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Kultur

Komische Ärzte in der Literatur: Doktor Eisenbarth und seine Kollegen

Pieter Bruegel der Ältere. Der Alchemist (1558) als Kupferstich von Philipp Galle. (Foto: Gemeinfrei)
Pieter Bruegel der Ältere. Der Alchemist (1558) als Kupferstich von Philipp Galle. (Foto: Gemeinfrei)

Dr. Wilma Ruth Albrecht hat Texte für ein Bühnenspektakel in Coronazeiten ausgewählt. Darunter sind Zeilen aus Molières “Der eingebildete Kranke”, das Spottlied “Doktor Eisenbarth” natürlich und auch ein kurzer Wortwechsel zwischen Mephistopheles und seinem Schüler.

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Geschichte

“Dein Foto hat mir sehr, sehr gefallen …”

Briefe aus der UdSSR in den 1960er-Jahren. (Foto: Wilma Ruth Albrecht)
Briefe aus der UdSSR in den 1960er-Jahren. (Foto: Wilma Ruth Albrecht)

Eine jugendliche Brieffreundschaft im Kalten Krieg zwischen Wilma aus einer Industriestadt am Rhein und Lore aus dem kirgisischen Leninpol, einem Dorf, das heute Bakaiata heißt und nahe der Stadt Talas liegt. Sie beginnt im März 1962 und endet im Oktober 1967. Es sind jene Jahre nach dem Sputnikschock 1957 und vor, während und nach der ersten bundesdeutschen “Bildungskatastrophe” 1964.

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Kompass

Biotechnik: Finanzkapital in Transformation

Becher für Tee oder Kaffee. (Foto: Rauf Alvi, Unsplash.com)
Becher für Tee oder Kaffee. (Foto: Rauf Alvi, Unsplash.com)

Am Beispiel der Biotech-Technologie lässt sich exemplarisch der sogenannte “wissenschaftlich-technische Transformationsprozess” im Staatsmonopolistischen Kapitalismus (STAMOKAP) nachzeichnen. Der Staat agiert eigenständig, um über Förderung von Innovationen den Gesamtprozess der Kapitalakkumulation in Gang zu halten. Die makabre Ironie des Gesamtvorgangs: Infolge der Staatsinitiative am Beginn dieses Prozesses wird geglaubt, es handle sich um sozialistische Maßnahmen.