Das “Vor-Denken” eines neuen Zustandes ist nur jenen vorbehalten, denen die Freiheit gewährt wird, dieses zu tun oder die sich dafür entscheiden, sich die Freiheit einfach zu nehmen, koste es, was es wolle.
Die Kunst und der Begriff Freiheit

In der Kategorie Gesellschaft setzt sich NEUE DEBATTE mit Strukturen, Begegnungen, Interaktionen und dem Leben auseinander.
Das “Vor-Denken” eines neuen Zustandes ist nur jenen vorbehalten, denen die Freiheit gewährt wird, dieses zu tun oder die sich dafür entscheiden, sich die Freiheit einfach zu nehmen, koste es, was es wolle.
Wenn alles gesagt ist, bleibt nur der Blick in die Ferne, in eine Zukunft, die sich nicht erahnen lässt und die vielleicht auch keine Relevanz mehr besitzt.
“Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht.”
Wir sind darauf konditioniert worden, zu glauben und nicht zu hinterfragen.
So läuft es doch. Querdenken, das Ringen um alternative Lebensformen wird diffamiert und in den Schmutz getreten. Es ist die perverse Neugier der bereits Gescheiterten, die sich in fürchterlicher Solidarität austobt.
Die Bürokratie, treue Dienerin der Politik, verwaltet das Nichts, damit niemand mehr zu handeln vermag. Damit nie wieder jemand seine Verantwortung in der generalisierten Verantwortungslosigkeit wiedererkennt. Die Macht behauptet nicht mehr, dass alles unter Kontrolle sei, im Gegenteil … Die Politik lädt jeden zur Teilnahme ein, an diesem Spektakel der Bewegung im Stillstand.
Heute wird inflationär von sozialen Netzwerken gesprochen, von Vernetzung, Networking, dem Web etc. Diese Begriffe finden Eingang ins Vokabular von Firmen, von Politik, von Interessenverbänden und Freundeskreisen; eigentlich wirklich überall ist davon die Rede. Es ist eine völlige Umwandlung der Theorien über Organisation, was auch nicht überraschen sollte, wird derzeit doch die komplette Gesellschaft auf gänzlich neuen Grundlagen re- und umstrukturiert.
Es gibt Themen und Beiträge, die sind zeitlos. Wieder und wieder können sie aus dem Archiv geholt werden, weil sich nichts ändert, höchstens verschärft. Der Hunger gehört zu diesen Themen. Über 800 Millionen Menschen auf der Welt litten 2020 an Hunger. 24.000 starben jeden Tag an den Folgen, vor allem im globalen Süden. Was hat sich geändert? Die Zahlen steigen.
Hetze auf eine Bevölkerungsgruppe und deren Ausgrenzung und Verfolgung im Innern und ein Aggressionskrieg nach außen. Die Gefahr geht von denen aus, die diese Agenda verfolgen.
Armut ist das bittere und notwendige Ergebnis der kapitalistischen Wirtschaft. Politische Beteiligung von Erwerbsarbeitslosen ist dabei lediglich die Kanalisierung ihrer Unzufriedenheit. Ihre Interessen werden damit politisch repräsentiert, aber nicht durchgesetzt. Es gibt aber einen Gewinn für die bestehenden gesellschaftlichen Machtverhältnisse: Ihre Zementierung. Wie das funktioniert und was Friedrich Engels damit zu tun hat, zeigt ein Lehrstück aus Wuppertal.
Vieles ist nur noch mit Galgenhumor erträglich, das politische Theater ohnehin. Am Sonntag wäre der Zeitpunkt gewesen, nicht nur zur Revolution aufzurufen, sondern sie einzuleiten mit dem Slogan: Schluss mit dem Quatsch! Aber nicht in Deutschland. Hier regiert der Glaube, Demokratie entscheide sich dort, wo man ein Kreuzchen macht.
Der Soziologe Charles Wright Mills publizierte nicht nur zahlreiche Werke, die Aspekte der Macht thematisieren. Ein Hinweis könnte in der Gegenwart noch an Bedeutung gewinnen. Nämlich die Möglichkeit eines staatlichen Faschismus ohne Massenbewegung, der sich nicht auf Gewalt stützt, sondern auf die Passivität und politische Apathie der Menschen im Büro.