Sind Sie gegen Krieg? Dann sind Sie sicher bereit, mehr oder weniger täglich gegen jede Form der Kriegsbereitschaft zu mobilisieren, um zu verhindern, dass die Bevölkerung auf die Idee kommt, das eigene wie das Leben anderer zu opfern. Dafür brauchen Sie gute Argumente, vor allem Argumente gegen die Liebe zur Nation.
Im Satz „Es gibt keinen Frieden, der nicht auch wehtut“ ist eine Botschaft verborgen, die da heißt: Konjunkturzusammenbrüche müssen moralisch motiviert, wenn möglich warmherzig inszeniert werden, damit sie nicht als von unserem Wirtschaftssystem verursacht erscheinen. Dafür braucht es Bösewichter wie Putin.
„Nicht die Weltbeherrschung, sondern die Welterkenntnis ist der Sinn menschlichen Daseins. Denn wenn der Mensch nicht mit Vernunft seine Zukunft gestaltet, dann vernichtet er sich selbst.“ – Aristoteles (384 – 322 v. Chr.)
Was sich für die einen, die wohl meisten Menschen verlockend vernünftig und erstrebenswert anhört, ist für die wenigen anderen, in der Regel machtbesessene und selbstherrliche Menschen erschreckend geschäftsschädigend und antiimperialistisch: Eine Gesellschaft ohne Feinde.
Das moderne China wird genau das tun, was es in der antiken Vergangenheit immer getan hat: seine eigenen Grenzen und inneren Angelegenheiten sichern und durch den Handel mit dem Rest der Welt florieren.
Es scheint, als seien die ersten Schritte der US-Administration in Sachen Konfrontationspolitik und militärischer Drohung, die von den hiesigen transatlantischen Gefolgsleuten euphorisch besungen werden, in ihrer harten Währung, dem Krieg, bei großen Teilen des von der Coronoia benebelten Publikums noch nicht so richtig erkannt worden.
Seit 20 Jahren ist Deutschland am Krieg in Afghanistan beteiligt – dieser Sündenfall der Nachkriegsgeschichte interessiert heute kaum jemanden mehr. Anfang März wurde im Bundestag erneut über das Mandat zum Afghanistankrieg debattiert und entschieden.
Kriege durchlaufen stets zwei Phasen: Eine längere kalte zur Vorbereitung sowie zur Einschätzung der Gewinnchancen und danach kommt die Zeit der heißen und tödlichen Auseinandersetzungen.
Immer, wenn es um Interventionen geht, werden moralische Prinzipien, Werte und Gerechtigkeitsfragen aus dem Arsenal der Täuschungsinstrumente hervorgeholt, um dem heißen Krieg einen ideologischen vorausgehen zu lassen.
Nimmt man Grundsätze der Diplomatie zur Hilfe, so wurde bei der Münchner Sicherheitskonferenz kein Konzept für Sicherheit entwickelt, außer man verstünde unter einer steten Militarisierung der Welt, dass das Ziel damit erreicht sei.
Drohnenmord wurde in den letzten Jahren zur Normalität. Er wird hingenommen wie ein Naturgesetz. Warum? Vielleicht deshalb, weil Krieg vermittelt wird, als sei dieser ein heiliges Reinigungsmittel, das sogar Mord in etwas Edles verwandelt.
Ich wollte etwas über die offensichtliche Kriegsführung durch Narrative finden, aber das Gefundene ist echt harter Tobak: Narrative Warfare.