Unter dem nüchternen Titel “Die Pest zu London” wurde 1722 ein fiktiver Bericht von Daniel Defoe veröffentlicht. Aufgrund der Aktualität des Themas sollte das Werk aus den Archiven geholt und gelesen werden. Es lohnt sich.
Böse Zungen behaupten, die erlebte monothematische Fokussierung auf das Phänomen Corona diene nur dazu, abzulenken von einem Prozess der kollektiven Entrechtung.
Wieder und wieder sind die Folgen eines Fehlers die Ursache von Aktionismus und organisatorischer wie legislativer Art.
Donald Trump hat auch hierzulande längst sein Erbe hinterlassen. Twitter und Sanktionen sind Gemeingut der politischen Klasse geworden.
Dass Russland bereit ist, die Beziehungen zur EU aufzukündigen, verdeutlicht, wie prekär die Lage ist. Wer jetzt noch ruhig schlafen kann, dem hat das Corona-Bombardement aus Zahlen, Daten und Spekulationen erfolgreich das Urteilsvermögen gelähmt. Insofern gehen manche Pläne auf.
Was beim Monieren über eine fehlende Strategie in der Pandemie-Bekämpfung tatsächlich in Vergessenheit gerät, ist die Strategie selbst. Was sich paradox anhört, ist nicht abwegig.
Die innere Dynamik des Entfremdungsprozesses hat dazu geführt, dass vielen, die bereits jenseits der Realität durch das Irrgestirn der Illusionen wabern, langsam dämmert, dass ihre Potenz nur solange valide erscheint, wie der ständig sich verschärfende Bann von Grundrechten anhält.
Solange sich die mächtigen Imperien dafür einsetzen, Zugang zu Menschen, Ressourcen und Märkten um jeden Preis für sich zu reklamieren, damit die Milliardäre, Oligarchen und Funktionäre ihren pathologischen Hunger nach astronomischen Gewinnen stillen, solange wird keine neue Qualität in die Politik auf diesem Planeten Einzug finden.
Wie der Blitz aus heiterem Himmel zeigt die Realität der gegenwärtigen globalen Finanzwelt, dass Krieg und Zerstörung auch derzeit Risiken des Finanzkapitalismus sind.
Wer an die Grundfesten der verbrieften Rechte geht und sich auf spekulative gesicherte Annahmen stützt, muss damit rechnen, dass trotz Geduld kleine Anlässe genügen, um die Zorndepots der Bevölkerung zu füllen.
Die politisch Handelnden, die sich in einer Echokammer befinden und die durch die Medienstruktur abgesichert ist, erhalten keinen Reflex mehr auf das eigene Vorgehen. Sie fühlen sich nicht nur im Recht, sie sind auch davon überzeugt, das die Feinde der Demokratie woanders auszumachen sind. Das ist der Fehlschluss, der die Verhältnisse zum Tanzen bringen wird.
Wer unter Arbeit versteht, keine Fehler machen zu wollen oder Fehler zu vermeiden sucht, hat den Stoffwechsel der Gestaltung nicht begriffen.