Anfang der 1920er-Jahre greift Benito Mussolini in Italien nach der Macht. Psychosozial setzt er auf den Hebel, Angst in Hass zu verwandeln.
“Das Nibelungenlied” in der Version von Uwe Johnson und Manfred Bierwisch kann ohne den Tribut von Blut, Schweiß und Tränen gelesen, genossen und reflektiert werden.
Tragen Naturereignisse dazu bei, bestehende Gesellschaftsordnungen durcheinanderzuwirbeln? Philipp Blom geht in seinem Buch “Die Welt aus den Angeln” dieser Frage nach. Als Beispiel dient die Kleine Eiszeit.
Lebensmittelüberschüsse und Welthunger sind in der Marktwirtschaft kein Widerspruch. Solange der Zweck, Geld zu verdienen, die Wirtschaftsordnung bestimmt, ist das Resultat, dass nur das zahlungsfähige Bedürfnis zählt, unausweichlich.
Jill Lepore plädiert in “Dieses Amerika” für einen liberalen, radikal demokratischen und universalistischen Nationenbegriff. Reaktionär klingt das nicht.
Im Angesicht der drohenden ökologischen Katastrophe sollte man Dirk Rossmann danken, für seinen Mut, auf der Hand liegende Optionen in “Der neunte Arm des Oktopus” anzusprechen.
Manchmal, aber eher seltener, erstaunen wir, weil wir eine Klugheit im längst Vergangenen entdecken, die wir uns sehnlich herbeiwünschten, weil das Gegenwärtige in seiner Borniertheit allzu erdrückend erscheint.
Der Kontinent ist bis zum Zerreißen angespannt. Das Sachbuch ‘Große Erwartungen’ von Geert Mak liefert eine makellose Chronik des europäischen Traums.
Unter dem Titel “Humanitarian Imperialism. Using Human Rights to Sell War” landete der Belgier Jean Bricmont schon 2005 einen Coup, der noch Folgen haben wird.
Robert Lowry hat mit “Tag, Fremder” eine Erzählung hinterlassen, die in Mark und Bein geht. Ein antikes Drama im amerikanischen Ghetto.
Alexander Kluge erweitert mit “Russland Kontainer” das Wissen über das Phänomen Russland. Er besticht dabei durch die dokumentarische Aussagekraft und er zerstört das existierende, banale und dämonische Feindbild in Gänze.
Und vieles, was Egon W. Kreutzer in seinem Roman “Andere Abhilfe” geschehen lässt, gälte, befragte man den Mainstream, so er als fiktive Person bestünde, als absurd und abwegig. Aber ist es das?