Für diejenigen, die ihr feststehendes Weltbild pflegen und nicht mit der schweigenden Mehrheit kollidieren wollen, ist das Buch “Ausnahmezustand” von Wolfgang Bittner ausdrücklich nicht geeignet.

Die NEUE DEBATTE bespricht Romane, Sachbücher und schöne Literatur, aber auch Dokumentationen und Dokumentarfilme.
Für diejenigen, die ihr feststehendes Weltbild pflegen und nicht mit der schweigenden Mehrheit kollidieren wollen, ist das Buch “Ausnahmezustand” von Wolfgang Bittner ausdrücklich nicht geeignet.
Immer dann, wenn sich der britische Romanautor Robert Harris mit historischen Stoffen befasst, geht es um alles. So auch in seinem neuen Roman, der den schnörkellosen Titel “Königsmörder” trägt.
Simon Scarrow liefert in seinem historischen Roman “Feuer und Schwert” Material, das zum Nachdenken über die aktuellen Geschehnisse auf der Welt einlädt. Die Schilderungen sind ein Beispiel dafür, was passiert, wenn um die Vorherrschaft ringende Imperien aufeinandertreffen.
Der Schriftsteller Wolfgang Bittner geht in seinem neuen Buch “Ausnahmezustand” den Verdrehungen, Lügen und Hetzparolen auf den Grund. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und nennt die Verursacher für Chaos und Krieg. Mit gedanklicher Schärfe und reichem Faktenwissen fasst er zusammen, wie es dazu gekommen ist, dass die Welt am Abgrund steht.
Flo Osrainiks Buch “Chronik einer Abrechnung” ist ein ungnädiges und dabei höchst präzises Stück Corona-Geschichtsschreibung.
Als ehemaliger Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR weiß Klaus Eichner ganz genau, wie Politik im Verborgenen arbeitet. Er kennt die Grauzonen von Aktion, stillen Vereinbarungen und bewusstem Ignorieren aus eigener Praxis. Sein Buch “Bis alles in Scherben fällt – Der Kampf der USA um eine neue Weltordnung” ist als Lektüre unbedingt zu empfehlen.
Die österreichische Historikerin Andrea Komlosy hat mit ihrem Buch “Zeitenwende. Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft” eine systemische und strukturgeschichtliche Analyse publiziert, die unter dem Eindruck des absehbaren Endes der neoliberalen Periode des globalen Industrie- und Finanzkapitalismus fundamentale Zusammenhänge und Verbindungen zwischen dem Corona-Regime und wirtschaftlichen Krisen aufzeigt, die im Jahr 2022 durch den Stellvertreterkrieg in der Ukraine um eine zusätzliche Dimension erweitert wurden.
In der Biografie “Made in Germany. Mein Leben für die Musik” lässt Klaus Doldinger sein Leben Revue passieren. Viele Gründe sprechen für die Lektüre. Es handelt sich um ein Sittengemälde des Nachkriegsdeutschlands aus der Distanz betrachtet.
Annette van Gessels Kinderbuch “Minka und die Viererbande” zeigt aus der Perspektive einer Katze, wie leicht menschliches Zusammenleben in einer Gemeinschaft sein könnte.
“Endspiel Europa” von Ulrike Guérot und Hauke Ritz ist ein mutiges Buch. Es legt nicht nur den Konnex von einer formulierten Imperial-Theorie und einem strategischen Vakuum mit seinen dramatischen Folgen dar, sondern widerlegt auch den ganzen Unsinn, mit dem die klugen Köpfe Europas täglich belästigt werden.
Gäbe es in Deutschland einen Preis für unbeschwerte “Fröhliche Wissenschaft”, dann stünde bei mir das Buch “Bullshit Jobs” von David Graeber ganz weit vorn.
Wer sich jenseits der kurzatmigen politischen Pamphlete ein Bild vom gegenwärtigen Iran machen will, dem sei das Buch “Zwischen den Welten” wärmstens empfohlen. Gerade der Iran ist komplexer, als man von interessierter Seite oft suggerieren will.