Ideologiekritik kann nicht darauf verzichten, sich dem Wort “Eigentlich” zuzuwenden und zu beleuchten, was es bedeutet, wenn Politiker in Zusammenhang mit Krieg und Frieden von “eigentlich” sprechen.

Ideologiekritik kann nicht darauf verzichten, sich dem Wort “Eigentlich” zuzuwenden und zu beleuchten, was es bedeutet, wenn Politiker in Zusammenhang mit Krieg und Frieden von “eigentlich” sprechen.
Im aktuellen Podcast “Der Rote Planet” dreht sich alles um die neue (westliche) Weltordnung. Darin spielt Russland die Rolle des Feindes. Aber selbst kritische Stimmen, die das Zerlegungsprogramm gegen Russland (inklusiv der Option eines Krieges) erkennen, neigen zur Relativierung. Das ist keine Überraschung: Die repressive Öffentlichkeit ist ein Merkmal der Kriegsvorbereitung.
Das politische Agieren von Michail Gorbatschow, der als Staatspräsident der Sowjetunion quasi im Handstreich das Wettrüsten und den Kalten Krieg zwischen Ost und West beendete, bleibt ein bedeutsamer Baustein auf dem Weg zum neuen lauwarmen Krieg, der sich gegenwärtig vor aller Augen ausbreitet. Welcher Krieg? Diese Frage soll im Podcast “Der Rote Planet” aufgelöst werden.
Der Rote Planet dreht sich weiter: Im Podcast geht es um die “regelbasierte Ordnung”, dem neuen Kampfbegriff im politischen Spracharsenal zur Legitimation von Aufrüstung und militärischen Aktionen. Denn es sind die Interessen des Westens, die “geregelt” oder besser gesagt vor allem gegenüber China durchgesetzt werden sollen.
Kritischer Journalismus zeichnet sich dadurch aus, das Wesen dessen, über was er berichtet, von der Verpackung zu befreien. Kurz vor der Bundestagswahl existieren durchaus Beispiele dafür, wie so etwas geht. Sie finden sich allerdings kaum in dem, was als der Mainstream bezeichnet wird.
Wäre man konsequent, schickte man die Fregatte Bayern in die Schaltzentralen der westlichen, multinationalen Konzerne und nicht in den Indopazifik.
Wolfgang Bittner hat mit “Deutschland – verraten und verkauft” ein politisches Sachbuch vorgelegt, dass die Hintergründe der von den USA und ihren westlichen Vasallen ausgehenden Aggressions- und Kriegspolitik durchleuchtet. Harry Popow hat sich mit dem Werk umfassend auseinandergesetzt.
Seit 20 Jahren ist Deutschland am Krieg in Afghanistan beteiligt – dieser Sündenfall der Nachkriegsgeschichte interessiert heute kaum jemanden mehr. Anfang März wurde im Bundestag erneut über das Mandat zum Afghanistankrieg debattiert und entschieden.
Man muss kein Abenteurer sein, um zu dechiffrieren, was die Verteidigungsministerin mit Verantwortung meint, wenn sie Truppen nach Syrien schicken will.
Dass in Reden, die zu stärkerem militärischen Engagement Deutschlands in der Welt aufrufen, immer die demokratischen Werte bemüht werden, ist eine Kriegserklärung an die eigene Bevölkerung.
Der Vorschlag aus dem deutschen Verteidigungsministerium ist ein Werbecoup in eigener Sache.
Gelingt die Übernahme des politischen Systems durch die Wirtschaft, wird aus einem Zustand der maximalen Beeinflussbarkeit ein Status der Regie.