Nimmt man Grundsätze der Diplomatie zur Hilfe, so wurde bei der Münchner Sicherheitskonferenz kein Konzept für Sicherheit entwickelt, außer man verstünde unter einer steten Militarisierung der Welt, dass das Ziel damit erreicht sei.
Solange sich die mächtigen Imperien dafür einsetzen, Zugang zu Menschen, Ressourcen und Märkten um jeden Preis für sich zu reklamieren, damit die Milliardäre, Oligarchen und Funktionäre ihren pathologischen Hunger nach astronomischen Gewinnen stillen, solange wird keine neue Qualität in die Politik auf diesem Planeten Einzug finden.
China wird von westlichen Politikern und Medien zunehmend als Bedrohung dargestellt. Was stört am Reich der Mitte?
Bleiben die USA auf ihrem Kurs aus hedonistischem Individualismus und Gewalt, wird Joe Biden als Präsident wahrscheinlich an der Spitze eines zerfallenden Imperiums stehen. Eskaliert der Konflikt um die Präsidentschaft, ist der totale institutionelle Zusammenbruch entweder jetzt oder im Laufe der Regierungsperiode nicht ausgeschlossen.
Der Showdown mit China, dem Konkurrenten der USA um die Weltherrschaft, wird vorbereitet. Dazu braucht man Verbündete, um die Flanke Europa/Russland zu sichern.
Die Springerpresse nutzte das Ereignis der US-Wahlen, um die Welt auf den Kopf zu stellen. Die gestrige Headline lautete: “Das Schweigen der Tyrannen”.
In den USA steht vieles auf dem Spiel, nur nicht das inszenierte Spektakel, das die Frage stellt, wer den jetzigen Zustand auf seine Art konservieren will.
Was bedeutet das Projekt Nord-Stream 2 für die deutsche Wirtschaft? Warum hat die Weltmacht USA nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera? Und wie sieht die Zukunft der EU aus? Fragen über Frage, aber sind die Antworten ausreichend?
Gast bei Reiner Wein, dem politischen Podcast aus Wien, ist der Historiker Dr. Daniele Ganser. Nachgezeichnet wird der Weg der USA von den Anfängen bis zur Supermacht. Die befindet sich nicht erst seit Corona in der Krise. Aber zieht sie sich deshalb zurück?
Trump oder Biden? Das ist die falsche Frage. Was auch aus europäischer und deutscher Sicht bedeutsam ist, ob die junge amerikanische Gesellschaft noch die Zeit hat, die alten Bollwerke zu stürmen, bevor es in der Welt knallt.
Der in Regierungskreisen und einigen Parteien gepflegte Wahn, man könne im ganz großen Spiel um die globale Herrschaft dabei sein, wenn man nur wollte, setzt nicht nur Deutschland unüberschaubaren Risiken aus.
Sollte man sich die Mühe machen, über fünfhundert Seiten zu lesen, aus der Feder eines Falken wie John Bolton? Die Antwort ist eindeutig: Ja!