Wir sind darauf konditioniert worden, zu glauben und nicht zu hinterfragen.
Zwischen Vernunft und Glauben

Wir sind darauf konditioniert worden, zu glauben und nicht zu hinterfragen.
Sahra Wagenknecht entlarvt in ihrem Buch “Die Selbstgerechten. Mein Gegenprogramm – für Gemeinsinn und Zusammenhalt” die Motive einer von ihr als Lifestyle-Linke bezeichneten Gruppe, die bei den Grünen die Herrschaft übernommen, in der Sozialdemokratie die Schlüsselpositionen eingenommen hat und die sich in der Linken immer mehr zu Wort meldet.
Es wird Zeit, dass Menschen aus dem Handwerk, der Industrie, kleine Unternehmer und eben auch die Underdogs, die als die tatsächlichen Verlierer der Globalisierung zu sehen sind, in die Parlamente kommen.
Was die Bewegung disqualifiziert, ist die Adaption der Methoden und Verhältnisse, die zu der ursprünglich beklagten Diskriminierung geführt haben. Viele bezeichnen das als Inquisition oder die Herrschaft des Empörens. Man kann aber auch weiter gehen.
In einem lesenswerten Buch, das den schlichten Titel „Identität“ trägt, setzt sich Francis Fukuyama mit dem Phänomen in anregender Weise auseinander.
Es wird Zeit, sich gegen die inquisitorische Technik der gesellschaftlichen Spaltung zur Wehr zu setzen. Mit ihrem Buch “Generation Beleidigt.” leistet auch die Publizistin Caroline Fourest dazu einen Beitrag.
Die politisch Handelnden, die sich in einer Echokammer befinden und die durch die Medienstruktur abgesichert ist, erhalten keinen Reflex mehr auf das eigene Vorgehen. Sie fühlen sich nicht nur im Recht, sie sind auch davon überzeugt, das die Feinde der Demokratie woanders auszumachen sind. Das ist der Fehlschluss, der die Verhältnisse zum Tanzen bringen wird.
Diskriminierung und Opfer gab und gibt es überall. Zu welchen Schlussfolgerungen hat das geführte? Zu keinen! Diskriminierung wurde unsichtbar, weil ihr sprachlicher Ausdruck getilgt wurde.
Kritischen Menschen wird durch kollektives Bashing schnell der Garaus gemacht. Warum? Es ist eine Kehrseite des Social Proof und Ergebnis einer sektiererischen Logik.
Wer sich den Film Pride ansieht, erlebt die Geburtsstunde des Wirtschaftsliberalismus in England und Europa hautnah.
Entweder kommt eine Universelle Menschliche Nation oder wir verschwinden von der Bildfläche.