Das Fazit aus der großen Katastrophe des 20. Jahrhunderts ist für Oskar Maria Graf so einfach wie bestechend. Er bringt das einzelne Individuum erneut in die Verantwortung. – 11. Januar 2009

Das Fazit aus der großen Katastrophe des 20. Jahrhunderts ist für Oskar Maria Graf so einfach wie bestechend. Er bringt das einzelne Individuum erneut in die Verantwortung. – 11. Januar 2009
Die Mächtigen sind keine Schlafwandler, sondern eine Klasse, die sich ihrer gemeinsamen Interessen sehr bewusst ist. Um sich Märkte, Handelswege, Ressourcen und menschliche Arbeitskraft zu sichern, ist Krieg eines ihrer Mittel. Die Erziehung der Bevölkerung zum Krieg ist deshalb eine Notwendigkeit. Der Zeitpunkt scheint geeignet zu sein, um erstmals ein Essay aus dem Jahre 2014 zu publizieren, dass sich mit einem Teilaspekt der planvollen (psychologischen) Erziehung zum Krieg auseinandersetzt. Es ist aber auch eine Art Aufruf, sich gegen die verordnete gesamtgesellschaftliche Bewusstlosigkeit zu erheben, deren Sinn und Zweck der Krieg ist.
Im Buch “Die Schafwandler” des Historikers Christopher Clark wird eindrücklich dargelegt, wie eine teils irrationale, teils emotionale und eine teils bewusste Befeuerung von Feindbildern in das Debakel des Ersten Weltkrieges führte. Und heute? Es ist die Stunde eines donnernden Auftritts für den Frieden. Aber wem sollte das noch gelingen?
Das Jahr 1914 zeigt, wie Propaganda auch Künstler und Intellektuelle in militaristische Ja-Sager verwandeln kann.
Die erzählerische Koexistenz von Weltgeschichte und individueller Alltagsmühe.