Wer heute aufbegehrt, dem wird kein Denkmal gebaut. In einer Zeit „alternativloser“ Politik ist das Gewissen zwar nicht verboten, verkümmert aber wie ein zu wenig genutzter Muskel. Die beste Möglichkeit, das Gewissen einzuschläfern, besteht darin, zu leugnen, dass überhaupt eine Gewissensentscheidung ansteht. Es gibt aber auch einen hoffnungsvollen Aspekt: Das Gewissen genießt von allen Motiven zum Widerstand das höchste Ansehen.
Will ich meine Selbstbestimmung ausweiten, muss ich mich manchem verweigern, Feinde der Freiheit angreifen und Beziehungen üben, die nicht auf Unterwerfung oder Ausbeutung beruhen.
Im letzten Jahrhundert wurde gefordert: „Zerschlagt eure Ketten!“ Und heute? Wahrscheinlich würden viele antworten: „Welche Ketten, ich sehe sie nicht!“
Alles wird digital, alles wird smart. Auch Herrschaft verändert sich. Die Strukturen der Fremdbestimmung sind kleinteilig und monströs. Aber keine Kontrolle ist total, keine Macht allmächtig.
Wir sollten mit dem Verzichten endlich aufhören. Holen wir unsere Lebendigkeit wieder zurück.
Googles digitaler Angriff und die Folgen.