Jeder, der jetzt entsetzt auf die Benennung einzelner Ministerposten reagiert, wäre gut beraten gewesen, auf die jeweiligen Parteiprogramme zu achten und sich ein Bild zu machen.
Wenn die Zeit vorbei ist, ist es Zeit zu gehen. Eine, wie es scheint, einfache Wahrheit, die zu begreifen für viele Akteure allerdings nicht so einfach ist. Nicht der eigene Charakter oder die eigenen Taten werden zur Messgröße der Selbstbegutachtung, sondern der Status. Bei manchen reicht sogar die Flächengröße des Büros oder die Limousine, die einem zur Verfügung steht, um den eigenen Narzissmus bedienen und sich selbst überschätzen zu können.
Manchmal, aber eher seltener, erstaunen wir, weil wir eine Klugheit im längst Vergangenen entdecken, die wir uns sehnlich herbeiwünschten, weil das Gegenwärtige in seiner Borniertheit allzu erdrückend erscheint.
Hideo Yokoyama gibt in seinem Thriller „64“ einen Einblick in den ständigen Konkurrenzkampf zwischen Zweck- und Wertrationalität, Ziel und Zweck, Funktion und Person.