Die Demokratie ist abgeschafft, eine von den Bedürfnissen der Menschen völlig abgekoppelte “elitäre” Kaste marschiert in Richtung zentralisierter Superstaat.
Der Putsch von oben

Die Demokratie ist abgeschafft, eine von den Bedürfnissen der Menschen völlig abgekoppelte “elitäre” Kaste marschiert in Richtung zentralisierter Superstaat.
Das alte Geld befragt, woran Neureiche zu erkennen sind, so ist die Antwort in der zu erwartenden arroganten Tonlage, man sähe es sogleich an teuren Accessoires und allmählich an kollektiver Gewichtszunahme. Und schon sind wir beim Parteitag der Grünen.
Das Heer regierungsamtlicher Aluhüte und medial entmündigter Schwurbler ist groß, zu groß. Insofern muss man den Anstrengungen der Kriegspartei im eigenen Land eines zugestehen: Sie haben ganze Arbeit geleistet!
Eines muss man den hiesigen Verhältnissen lassen: Türen und Tore zu Komik und Satire sind weit aufgestoßen.
Der Entwicklung sei Dank, dass es seit mehreren Jahrzehnten die Möglichkeit des Zappens gibt. Die Fernbedienung hat dazu beigetragen, sich sehr schnell von Programmen trennen zu können, die nicht interessierten, die zu trivial erschienen oder die das Zeug dazu hatten, den Betrachter in den Wahnsinn zu treiben.
Dass die Grünen nun gegen Kriegsmüdigkeit trommeln, pausenlos für die Lieferung schwerer Waffen werben, sich dabei aber innig umschlungen mit Oligarchen der übelsten Sorte zeigen und kein Problem damit haben, dass ein Land in Schutt und Asche gelegt wird, ist schon ein Stück, das niemand in der Lage ist zu inszenieren. Dazu bedürfte es schon eines William Shakespeare.
Es ist wieder Zeit für eine Dosis politische Satire zur Auffrischung des demokratischen Immunsystems. C. J. Hopkins, einer der letzten standhaften Ayatollahs unter den Wortakrobaten, hat sich die gesundheitsbewusste Bundesrepublik Neues Normales Deutschland etwas genauer angeschaut. Entdeckt hat er in der von den globalen kapitalistischen Klassen künstlich produzierten neuen “Realität” die schlimmste Tat: den Mund aufmachen.
Wenn es noch eine Vision Europas geben kann, dann ist es diese: die der sich gegenseitig helfenden Menschen. Und in dieser Vision haben alle Kriegsgewinnler keinen Platz!
Jeder, der jetzt entsetzt auf die Benennung einzelner Ministerposten reagiert, wäre gut beraten gewesen, auf die jeweiligen Parteiprogramme zu achten und sich ein Bild zu machen.
Vieles von dem, was Egon W. Kreutzer in seinem Buch “Links abgebogen” thematisiert, wird in der gegenwärtigen politischen Debatte, die mehr von Hysterie als von kalter Argumentation gekennzeichnet ist, mit Tabus und politischer Stigmatisierung aus dem Diskurs verbannt.
Dass die Wahlen am 26. September eine Ära beendet haben, steht außer Zweifel. Von einer Aufbruchstimmung war aber nichts zu spüren. In den Parteizentralen wurde zwar gefeiert, auf den aber Straßen nicht. Der Beginn einer neuen Ära sieht anders aus.
Die Grünen stehen, ohne lange recherchieren zu müssen, in ihren Äußerungen hinsichtlich militärischer Mobilmachung in vorderster Linie mit den aggressivsten Stimmen der US-amerikanischen Administration.