Es vergeht kein Tag, an dem sich nicht das Unvorstellbare als Realität erwiese. Und es scheint, als spielten Politik und Medien Pingpong, um den erstaunten Mob in Atem zu halten.

Es vergeht kein Tag, an dem sich nicht das Unvorstellbare als Realität erwiese. Und es scheint, als spielten Politik und Medien Pingpong, um den erstaunten Mob in Atem zu halten.
Wozu noch das journalistische Handwerk bemühen, wenn plumpe Hetze für die beste Sendezeit ausreicht?
“Neue Diplomatie” ist eine Form der internationalen Kommunikation, in der die Bürger eine bedeutende Rolle spielen. Sie wurde möglich durch die vereinfachte Kommunikation im Internetzeitalter. Eine Nachricht von Gero von Harder aus Indonesien mit Fragen zum Verhältnis zwischen den USA und China steht exemplarisch für sachliche Betrachtungen in kritischen Zeiten.
Chinesische Kampfflieger dringen in Taiwans Luftraum ein” – mit dieser Nachricht haben die deutschen Medien in der ersten Oktoberwoche ihre Leser und Hörer alarmiert. Natürlich war allen Beteiligten sofort klar: China – das sind die “Bösen”. Stimmt das wirklich? Bei etwas genauerer Betrachtung findet sich mehr als ein Widerspruch bei der Bewertung von “Gut” und “Böse”.
Blutbäder aufzurechnen ist ein gravierender Fehler, allerdings sollten keine davon verschwiegen werden, wenn es darum geht, die Befindlichkeit eines Landes erklären zu wollen.
Teile der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung über die Vorgänge in Hongkong und die historischen Hintergründe, sind eine Umkehrung aller Werte.
Der Westen, der sich weltweit gerne als Wertegemeinschaft zu charakterisieren sucht, ist mit vollem Eifer dabei, sich selbst zu zerlegen.
Im eigenen Hause sind Verschwörungstheorien ekelerregend. Solange sie aber auf politische Feinde angewendet werden, sind sie nicht schlecht.
Es wäre gut, wenn jeder schon einmal für sich räsonierte, auf welcher Seite sie oder er steht. Das ist eine gute Vorbereitung auf das nächste Jahrzehnt.
Bei Politik handelt es sich um die zivilisierte Form des Diskurses. Mit diesem Vorgehen hat das, was in Bezug auf China von den hiesigen Medien veranstaltet wird, nichts zu tun.
Zehn Jahre nach der Weltwirtschaftskrise zeigen sich die langfristigen Auswirkungen. Der Kampf gegen Landenteignung und Großkonzerne beginnt – auch in der Schweiz.
Die Ereignisse in Hongkong sind bestens dazu geeignet, den journalistischen Standard, der sich in den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten etabliert hat, in seiner ganzen Tragweite zu beschreiben.